Tourismuswelt

Eine der besseren Fake News dieses Jahres: Die neue MOM Air. Bild: MOM Air

Eine Fake-Airline, Klagen, Chaos und Haie

Auch das ist diese Woche in den Tourismushochburgen und an den Stränden der Welt passiert.

Eine neue Airline namens... Mom Air?

In diesem Jahr ist nichts unmöglich. Doch eine neue Airline? Die aus Island kommt und «MOM Air» heisst, wobei der Name einfach eine 180-Grad-Spiegelung von «WOW Air» ist, der konkursiten isländischen Low-Cost-Airline? Klingt zumindest plausibel, zumal auch Travelnews bereits mehrmals über neue Startversuche von Wow Air berichtet hat. Doch der nähere Blick auf die aufwändig gestaltete Website von Mom Air macht bald klar: Alles Fake News. Die Routen und das Branding sind zwar nahe an Wow Air angelehnt, aber beim Angebot geht Mom Air offenbar neue Wege: Alle Extras sind kostenpflichtig, sogar WC-Papier, Seife und die Rettungswesten. Halt mal, Rettungswesten dürfen nicht kostenpflichtig sein. Und dann gibt es da noch «Covid flights» für Covid-positive Menschen, mit Flugpersonal, welches die Krankheit hinter sich hat und folglich immun sein sollte... Obwohl das alles nicht echt ist, hat Mom Air innert Kürze 10'000 Instagram-Follower gesammelt, zahllose Views eines Werbevideos auf Facebook generiert und gar bereits 6000 Buchungsanfragen verzeichnet. Der vermeintliche CEO von Mom Air ist aber ein Künstler, der mit der Aktion darstellen wollte, wir stark sich Konsumenten (und auch diverse Medien) von spannendem Marketing verleiten lassen. Das ist wohl gelungen. [gelesen bei CNN]

Gast verklagt AIDA wegen Corona-Absage einer Kreuzfahrt

Es gibt Kreuzfahrt-Gäste, die versuchen aus der Corona-Misere noch Geld zu machen. So eine Kundin der Reederei AIDA, welche vor Gericht zog, weil AIDA im Februar 2020 eine Asien-Kreuzfahrt absagen musste - wegen der damals ausbrechenden Corona-Pandemie, wohlverstanden. AIDA stellte sich auf den Standpunkt, dass die Sicherheit der Gäste in Gefahr war und konnte auch nicht garantieren, dass die Häfen offen gewesen wären. Die Kundin dagegen erklärte, es habe zu jenem Zeitpunkt noch keinen Reisehinweis gegeben vom deutschen Auswärtigen Amt, weshalb sie ihre «entgangenen Urlaubsfreuden» einklagte. Das Gericht folgte ihrer Argumentation jedoch nicht und hielt klar fest, dass es einem Reiseveranstalter - in diesem Fall eben AIDA Cruises  - freigestellt ist einen Reisevertrag zu kündigen, wenn nicht sichergestellt werden kann, dass die Reise ordnungsgemäss und sicher durchgeführt werden kann. Dafür brauche es keine entsprechende Reisewarnung. In diesem Fall ist nur die Rückzahlungspflicht von AIDA Cruises (bei der Absage von Pauschalreisen) gesetzlich verankert. [gelesen bei Schiffe-und-Kreuzfahrten.de]

Chaos am Flughafen aufgrund Corona-Massentest

Am Flughafen in Shanghai brach diese Woche eine Massenpanik aus. Nicht, weil sich dort zu viele Menschen aufhielten oder sich etwa ein Gewaltakt abspielte. Sondern weil die Behörden spontan Corona-Massentests anordneten. Grund dafür war, weil mehrere Mitarbeiter des Flughafens Pudong Shanghai International und ihre Angehörigen kürzlich positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Über Nacht musste sich das gesamte Frachtpersonal des Airports einem Test unterziehen. Dafür wurde im Parkhaus kurzerhand ein Testcenter eingerichtet.

Auf verschiedenen Videos sind die haarsträubenden und nicht-corona-konformen Szenen zu sehen. Die Menschen drängen sich dicht aneinander und Mitarbeiter der Regierung in Schutzanzügen versuchten die Menschenmasse in Schach zu halten. Das Verwirrende: Auf dem chinesischen Mikroblogging-Dienst Weibo lud der Flughafen selbst Videos der Massentests hoch. Diese Videos sind das pure Gegenteil der Videos, die aktuell auf Twitter kursieren. Auf Weibo sieht der ganze Vorgang sehr geordnet und strukturiert aus. Ein Twitter-User veröffentlichte beide Video auf seinen Kanal und schrieb unter das Weibo-Video: «Und hier sieht man, wie es Shanghais Regierung auf ihrer eigenen Plattform darstellt. So... ordentlich.» [gelesen bei Nau.ch]

Haie sind deine Freunde

Träumen sie auch bereits von Ferien an einem Strand in Florida? Wir auch. Und wir lassen uns diese Lust auch nicht durch irgendwelche Hai-Videos verderben. Letzte Woche machte nämlich ein Drohnenvideo aus Miami Beach die Medienrunde, welches einen fast drei Meter langen Hammerhai zeigt, welcher in seichtem Wasser unterhalb eines nichtsahnenden Schwimmers seine Kreise zieht. Sieht eindrücklich aus und ist mit der berühmten Titelmusik von «Jaws» unterlegt - aber passiert ist... gar nichts. Der Hai hat den Schwimmer unbehelligt gelassen. Nun muss man wissen: Es gibt in den Gewässern rund um Florida zahlreiche Haie. Gebisse wird aber höchst selten jemand. Daher: Geniessen Sie einfach das tolle Naturvideo im verlinkten Beitrag und beachten Sie die reisserische Headline nicht.  [gelesen bei ClickOrlando.com]

Tragisches Familienunglück

Eine wirklich traurige Geschichte hat uns diese Woche aus Brasilien erreicht. Eigentlich wollte die junge Familie nur einen entspannten Tag im brasilianischen Pipa in Rio Grande do Norte verbringen. Doch tragischerweise brach dort eine Klippe ab und erschlug die jungen Eltern, der sieben Monate alte Knabe und den Hund. Zwar konnte das Baby noch lebend geborgen werden, es erlag aber kurze Zeit später seinen Verletzungen.

Dass in der Gegend die Klippen abbrechen, ist keine Seltenheit, wie ein Fischer erklärt: «Ich bin hier geboren und aufgewachsen, und das passiert immer öfter, weil das Meer die Klippen immer mehr zerstört. Wenn wir Touristen im Schatten der Klippen sitzen sehen, warnen wir sie, zu gehen, weil wir über das Risiko Bescheid wissen.» [gelesen bei news.de]

(JCR/NWI)