Tourismuswelt

Karibische Länder wie Antigua und Barbuda haben den Umweltschutz zu ihrer höchsten Priorität gemacht. Bild: lonelyplanet.de

Das sind die «Best in Travel-Tipps» von Lonely Planet

Die Lonely Planet «Best in Travel-Tipps» für das Jahr 2021 wurden grundlegend überarbeitet und zeigen so, wie sich die Welt und die Einstellung zum Reisen verändert haben. 30 inspirierende Menschen, Reiseziele und Tourismusprojekte hat Lonely Planet gewählt.

Wie jedes Jahr blickt Lonely Planet auch fürs 2021 in die Zukunft des Reisens. Speziell in diesem Jahr ist, dass nicht nur Orte, sondern auch Menschen und Gruppen, die die Reisebranche verändern, gewürdigt werden. 30 Orte, Menschen und Projekte sind es an der Zahl, welche die Jury davon überzeugt haben, einen Platz im Lonely Planet Best in Travel 2021 zu bekommen. Dabei werden bahnbrechende nachhaltige Massnahmen beleuchtet, lokale Gemeinschaften neu belebt und die Repräsentation von Minderheiten in allen Aspekten des Reisens gefördert. Statt eine Liste von Reisezielen zu liefern, hat Lonely Planet sich darauf konzentriert, wie Menschen jetzt reisen: an der frischen Luft, im Kreis ihrer Familien, zielgerichtet und mit grosser Aufmerksamkeit für die Gesellschaft, die sie besuchen.

Luis Cabrera, CEO von Lonely Planet  ist davon überzeugt, dass Reisen im Jahr 2021 und danach deutlich mehr von Rücksichtnahme geprägt sein wird, als jemals zuvor. «Wenn Reisende wieder vorsichtig mit der Welt in Kontakt treten, werden sie sich darauf konzentrieren, dass ihre Reisen für die Gastgeber sicher sind und positive Auswirkungen haben. Und so haben wir beschlossen, Reiseziele und Einzelpersonen hervorzuheben, die es Besuchenden tatsächlich ermöglichen, durch regeneratives Reisen einen echten Beitrag zu leisten», erklärt Cabrera weiter.

Lonely Planet Best in Travel 2021

Nachhaltigkeit

  • Beste Städtereise: Göteborg, Schweden. Als Spitzenreiterin des Global «Destinations Sustainability» Index hat die Stadt eine Reihe fortschrittlicher und messbarer Massnahmen ergriffen, um bis 2030 unabhängig von fossilen Brennstoffen zu sein.
  • Beste Inseln: Palau, Pazifischer Ozean. Fortschrittliche Politik und Schutzmassnahmen haben den unberührten Archipel zu einem Vorreiter in Sachen Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit gemacht.
  • Beste Unterkunft: Grootberg Lodge auf dem Etendeka-Plateau, Namibia. Eine luxuriöse, umweltfreundliche Lodge, die durch die Stärkung der lokalen Gemeinschaft dazu beiträgt, Löwen- und Spitzmaulnashorn-Populationen zu erhalten.
  • Beste Radroute: Virginia Mountain Bike Trail, USA. Ein fast 800 Kilometer langer Trail über die Blue Ridge Mountains und den Appalachian Trail bietet Fahrradreisenden eine schonende Art der Interaktion mit der Umwelt.
  • Bestes Feinschmecker-Reiseziel: Griechenland. Mit seinen Märkten für Bioprodukte und dem Fischfang auf den Inseln ist das Land unbeabsichtigt einer der Orte mit der nachhaltigsten Ernährung weltweit.
  • Beste Zugreise: Rocky Mountaineer, Kanada. Der Slow-Travel-Pionier hat seine CO2-Emissionen um 18 Tonnen pro Jahr reduziert, das Recycling an Bord verstärkt und Massnahmen zum Schutz der lokalen Tierwelt ergriffen.
  • Bestes aufstrebendes Reiseziel: Antigua und Barbuda. Sie sind besonders von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, und so haben die Inseln den Umweltschutz zu ihrer höchsten Priorität gemacht, indem sie Einwegplastik und Styropor verboten und einen «Green Corridor» umweltfreundlicher Unternehmen eingerichtet haben.
  • Bestes Artenschutzprogramm: Ruanda. Das Internationale Gorillaschutzprogramm hat den fast ausgestorbenen wilden Berggorilla gerettet.
  • Bester Wanderweg: Le Vie di Dante, Italien (Dante-Strassen). Ein grandioses 395-Kilometer-Wegenetz, das nur zu Fuss oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden kann.
  • Beste Geschichtenerzählerin: Soraya Abdel-Hadi. Der Blog soraya.earth und die dazugehörigen Social-Media-Channels verbinden eine Liebe zum Reisen mit dem Wunsch, die Erde zu schützen.

Gesellschaft

  • Bestes Tourangebot: Invisible Cities. Ein britischer Veranstalter für Stadtführungen und ein soziales Unternehmen, das von Obdachlosigkeit betroffenen Menschen die Möglichkeit bietet, Tour Guide in ihrer eigenen Stadt zu werden, und das gleichzeitig Mittel für Obdachlosenprojekte generiert.
  • Bestes Rekultivierungsprogramm: Australien. Nach einer der schlimmsten Buschfeuer-Saisons der Geschichte beginnen Regenwälder, saphirblaue Küsten und die endemische Tierwelt langsam wieder aus der Asche aufzuerstehen – dank einer Reihe von gemeinschaftlich unternommenen Rekultivierungsbemühungen.
  • Bestes Tourismusprojekt: Burren EcoTourism Network. Das Netzwerk hat über 70 lokale Betriebe zusammengebracht, um zu einem weltweit führenden Anbieter für nachhaltigen Tourismus zu werden.
  • Beste Unterkunft: Kasachstan. Dorfbewohner werden für die Aufnahme von Gästen geschult, um Reisenden eine Unterkunft in ihrem Zuhause bieten und gleichzeitig neue wirtschaftliche Möglichkeiten für die lokale Gemeinschaft erschliessen zu können.
  • Bestes Eintauchen: Färöer-Inseln. Die eng vernetzte Gemeinschaft bietet einen sympathischen, heimatverbundenen Tourismus und lädt Voluntourist dazu ein, bei der Erhaltung der Natur zu helfen.
  • Beste Revitalisierung: Medellín, Kolumbien. Ein Wandel von der gefährlichsten zur wohl innovativsten Stadt der Welt, dank einer von der Gemeinschaft getragenen Revitalisierung.
  • Bestes Trekking: Tesfa Tours, Äthiopien. Einheimische leiten perspektivenerweiternde Wanderungen zu aussergewöhnlichen Landschaften und Unterkünften in Gastfamilien.
  • Bester Geschichtenerzähler: Hesham Moadamani. Der Berliner Tourguide von Refugee Voices Tours nutzt seine persönlichen Erfahrungen mit der Flucht vor dem syrischen Bürgerkrieg und zieht Parallelen zwischen dem aktuellen syrischen Konflikt und der Geschichte der Migration in Deutschland.
  • Bestes Kleinunternehmen: Footprint Café Siem Reap, Kambodscha. Ein soziales Unternehmen, das eine gesunde Khmer-Küche mit einem einzigartigen Ansatz für Coworking und die Stärkung der Gemeinschaft verbindet.
  • Beste Expat-Geschichtenerzählerin: Georgette Jupe, Girl in Florence. Mit seinem Fokus auf lokale Künstler und Kunsthandwerker bietet ihr Blog Reisenden eine tiefere Verbindung zu Italiens kulturell bedeutendster Stadt.

Vielfalt

  • Beste wenig erforschte Geschichte: Gullah Islands, USA. Die Abgeschiedenheit der Inseln ermöglichte es dem Volk der Gullah und Geechee, das umfassendste afrikanische Kulturerbe des Landes zu pflegen.
  • Beste kulturelle Vielfalt: San Diego, Kalifornien. Die Stadt am Strand ist ein vielfältiges Künstlerparadies, ein kultureller Hot-Spot, der von seinen indigenen, spanischen, mexikanischen und amerikanischen Communitys geprägt wurde.
  • Bestes gastfreundliches Reiseziel: Amman, Jordanien. Mit ihren Ursprüngen in levantinischen und beduinischen Traditionen ist es die berühmte jordanische Gastfreundschaft, die der Hauptstadt ihre Seele verleiht.
  • Beste aufstrebende Stimme: Gabby Beckford. Gründerin des Young Travellers Network und Mitbegründerin der Black Travel Alliance, deren Ziel es ist, Reisende zu unterstützen und die Repräsentation Schwarzer Menschen in der Reisebranche zu verbessern.
  • Bestes barrierefreies Reiseziel: Costa Rica. Strenge Gesetze zur Barrierefreiheit sorgen dafür, dass Costa Rica ein Paradies für Rollstuhlfahrer ist.
  • Bestes Mehrgenerationenziel: El Hierro, Kanarische Inseln. Dieses entlegene, entschleunigte Juwel Spaniens ist eine umweltbewusste Zufluchtsstätte für Reisende jeden Alters.
  • Beste indigene Küche: Restaurant Hiakai, Wellington, Neuseeland. Die Māori-samoanische Köchin Monique Fiso holt einheimische Zutaten und indigene Kochtechniken auf die Bühne der Spitzengastronomie.
  • Beste Stimme der Inklusion: Jeff Jenkins. Der Blog «The Chubby Diaries» bietet praktische Informationen für Reisende mit Übergrössen.
  • Bester barrierefreier Reiseveranstalter: Wheel the World, Kalifornien. Ein Reiseunternehmen, das es Menschen mit Behinderungen ermöglicht, Reiseerlebnisse an über 30 Zielen in 15 Ländern zu genießen.
  • Beste LGBTQ+-Stimme: A Couple of Men. Die Amsterdamer Blogger von A Couple of Men geben Einblicke in LGBTIQ-freundliche Reiseziele und wollen Reisende inspirieren und motivieren.

Weitere Informationen über Lonely Planet Best in Travel 2021 gibt es hier.

(NIM)