Tourismuswelt

Reisen in die USA sind aufgrund der Pandemie Zukunftsmusik. Junge Menschen leiden besonders unter diesem Reiseentzug. Bild: Ian Schneider

Lediglich ein Drittel der Schweizer Bevölkerung plant Winterferien

Die Reiselust ist aufgrund der aktuellen Situation ziemlich im Keller, wie eine Umfrage zeigt. Ausserdem leiden besonders die jungen Generationen unter den aktuellen Reisebeschränkungen.

Planen Schweizerinnen und Schweizer derzeit Ferien im Winter? Wie wirken sich die seit Monaten andauernden Reiserestriktionen auf das Gemüt aus, und in welchen Kantonen überwiegt die Sicherheit die Reiselust? Genau diesen Fragen hat sich die Online-Reiseplattform ebookers mit einer  Umfrage in der Schweiz angenommen. Insgesamt wurden 1004 Schweizerinnen und Schweizern zwischen 14 und 65 Jahren im Zeitraum vom 10. bis 14. September 2020 online befragt.

Einfach einmal dem Alltag entfliehen und ein fremdes Land besuchen ist wichtig für das Wohlbefinden, das bestätigt mehr als die Hälfte der Befragten. 55 Prozent geben an, dass Ferien wichtig sind für die psychische Gesundheit. Dabei spüren vorwiegend Frauen den positiven Effekt: Für 61 Prozent der befragten Frauen und 49 Prozent der befragten Männer tragen Reisen zum psychischen Wohlbefinden bei.

Eine weitere Erkenntnis der Umfrage ist, dass die unter 30-jährigen besonders unter dem gegenwärtigen Reiseentzug leiden. 63 Prozent von ihnen gaben an, dass sich ihr Wohlbefinden durch Auslandferien steigert. In der Altersgruppe der über 50-jährigen sind es gerade einmal 48 Prozent der Befragten, die angeben, dass Reisen ihrer mentalen Verfassung gut tut.

Ost- und Westschweizer wollen raus

Die West- und Ostschweizer haben das Reisen in diesem Jahr besonders vermisst, so eine weitere Erkenntnis von Ebookers. 60 Prozent der Befragten in der Romandie resp. in den Kantonen der Ostschweiz gaben an, dass ihnen 2020 Reisen gefehlt hätten. In der Nordwestschweiz liegt dieser Wert mit 45 Prozent deutlich tiefer. Und auch für die körperliche Gesundheit schätzen die Nordwestschweizer die Wichtigkeit von Reisen offenbar etwas tiefer ein als die Bewohner der restlichen Schweiz: 23 Prozent gaben in der Umfrage an, dass Ferien und Reisen für ihr körperliches Wohlbefinden wichtig seien, wohingegen in Zürich und dem Mittelland diese Wert mit 40 Prozent fast doppelt so hoch liegt.

Den Zentralschweizern ist der Sicherheitsaspekt auf Reisen wichtig. Etwas mehr als ein Viertel der Befragten in den Kantonen der Innerschweiz gab an, dass sie bereit seien, mehr Geld auszugeben für Ferien, wenn diese dadurch sicherer würden. Im Raum Bern hingegen liegt dieser Wert bei 13 Prozent, man scheint sich diesbezüglich entweder weniger Sorgen zu machen oder einfach nicht bereit, für Sicherheit mehr Geld auszugeben, so die Online-Plattform weiter.

Wintersportdestinationen dürften sich in diesem Winter an gesteigertem Interesse freuen, nimmt Claudia Parker,  Head of Public Relations bei Ebookers an:  «Reisen ist für viele wichtig und es ist sehr erfreulich zu sehen, dass die Menschen in der Schweiz auch weiterhin die Schönheit des Reiselandes Schweiz entdecken wollen. Angesichts der aktuellen Situation verbringen viele von uns ihre Ferien lieber in der Nähe. Wir erwarten daher auch ein gesteigertes Interesse an Wintersportdestinationen aus dem Inland.» Weiter betont Parker: «Weil sich die Lage auf dem Reisemarkt derzeit ständig ändert und viel Ungewissheit besteh, ist es für uns weiterhin wichtig, unsere flexiblen Reiseoptionen hervorzugheben, so wie gratis Stornierungen, damit die Menschen ihre Reiseentscheidungen mit einem guten Gefühl tätigen können.»

Dennoch bleiben die Aussichten auf das Wintergeschäft düster. Lediglich ein Drittel plant zum jetzigen Zeitpunkt eine Reise für die Wintermonate zu buchen. Wer mit dem Gedanken spielt, zieht eher Ferien im Inland in Betracht. Im Winter haben Skiferien in der Schweiz mit 44 Prozent bei den Reiseplänen die Nase vorn. Für 45 Prozent kommen Winterferien aktuell eher nicht oder gar nicht in Frage. Auslandsreisen spielen bei den Ferienplänen für den Winter weiterhin eine untergeordnete Rolle.

(NWI)