Tourismuswelt

Unter anderem gilt in Tschechien seit dem 22. Oktober 2020 eine Ausgangssperre. So auch in der Hauptstadt in Prag. Bild: Jaromir Kavan

Hier werden die Corona-Schrauben angezogen

In diesen Ländern und Regionen wurden die Massnahmen im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus verschärft.

Bevor die Schweiz am Mittwoch neue, verschärfte Corona-Massnahmen bekanntgeben wird, wurden in zahlreichen anderen Ländern in den letzten Stunden und Tagen bereits neue, teils harte Schritte vorgenommen. Hier eine Auswahl.

Spanien greift hart durch

Wegen hoher Infektionszahlen hat Spanien erneut den nationalen Notstand beschlossen, um nächtliche Ausgangssperren gegen die Corona-Pandemie verhängen zu können. Dieser gilt zunächst für 15 Tage, soll aber nach dem Willen der spanischen Regierung bis zum 9. Mai verlängert werden können. Ab sofort gilt eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 23.00 und 6.00 Uhr. Von dieser Regelung ausgenommen sind die Kanaren.

Ausgehverbot in weiten Teilen Frankreichs

Seit Freitag, den 16. Oktober, 00.00 Uhr gilt für den Grossraum Paris (Ile-de-France) und die folgenden acht Metropolen für eine Dauer von 6 Wochen ein nächtliches Ausgangsverbot von 21 Uhr bis 6 Uhr: Grenoble, Lille, Lyon, Aix/Marseille, Saint-Etienne, Rouen, Montpellier und Toulouse. Bei Nichteinhaltung der Sperrstunde droht ein Bussgeld in Höhe von 135 Euro.

Italien will landesweiten Lockdown verhindern

Auch in Italien wird gegen die Verbreitung des Coronaviruses gekämpft. Auf keinen Fall will Italiens Regierung noch einmal Szenarien wie im Frühjahr 2020. Daher gelten seit kurzem wieder strengere Massnahmen. In einigen Regionen ist somit mit Einschränkungen der Reise- und Bewegungsfreiheit zu rechnen. So wurde zum Beispiel für die Lombardei mit Wirkung vom 22. Oktober 2020, für Kampanien mit Wirkung vom 23. Oktober 2020 je eine Ausgangssperre von 23 bis 5 Uhr verhängt und für die Region Latium mit Wirkung vom 23. Oktober 2020 von 24 bis 5 Uhr. Hotels, Geschäfte, Bars und Restaurants dürfen unter Einhaltung strenger Infektionsschutz- und Hygieneauflagen geöffnet bleiben, es muss aber mit verkürzten Öffnungszeiten gerechnet werden. In ganz Italien müssen seit 26. Oktober alle Restaurants und Bars um 18 Uhr für Gäste schliessen. Auch Kinos, Theater, Fitnessstudios, Bäder, Skiresorts und Konzerthallen dürfen nicht mehr öffnen. Eine Gesichtsmaske ist in ganz Italien im öffentlichen Raum grundsätzlich vorgeschrieben. Individueller Sport ist weiterhin erlaubt, Mannschaftssport jedoch im Amateurbereich verboten.

Strenge Massnahmen in Polen

Seit dem 24. Oktober gelten in Polen wieder strenge Massnahmen, um die Ausbreitung des Viruses zu verhindern. Beispielweise ist das Einkaufen von Montag bis Freitag zwischen 10 und 12 Uhr den Senioren in Lebensmittelgeschäften, Drogerien und Apotheken vorbehalten. Bei öffentlichen und privaten Versammlungen beträgt die maximale Personenzahl fünf. Kultur- und Unterhaltungsveranstaltungen sind eingeschränkt mit 25 Prozent Platzbelegung unter Einhaltung der Abstandsregeln und Maskenpflicht zugelassen. Sportveranstaltungen finden ohne Publikum statt. In Hotels ist die Nutzung von Schwimmbädern und Fitnessräumen nur für Gäste erlaubt, die mind. einen Tagesaufenthalt buchen. Restaurants sind geschlossen, Mitnahme- und Lieferservice ist erlaubt. Das Betreiben von Diskotheken und Clubs ist verboten.

Ebenfalls nächtliche Ausgangssperre in Slowenien

Auch Slowenien zieht die Schraube weiter an: Es gilt landesweit ein Bewegungsverbot zwischen den Regionen und eine Ausgangsperre zwischen 21 und 6 Uhr. Zudem müssen Masken auch im Freien getragen werden und private Treffen sind auf maximal sechs Personen beschränkt. Beherbergungsstätten (Hotels und Ähnliches), Restaurants und Cafés sind landesweit geschlossen.

Irland mit einschneidenden Massnahmen

Irland handelt mit strengen Massnahmen gegen die Verbreitung des Coronaviruses. Seit dem 22. Oktober gilt in Irland ein zweiter Lockdown. Dieser sechswöchige Teil-Lockdown bringt folgende Massnahmen mit sich: Nur noch lebensnotwendige Geschäfte dürfen offen sein, wie etwa Supermärkte. Die Bevölkerung Irlands darf sich nicht weiter weg als fünf Kilometer von ihrem Wohnort begeben. Treffen mit anderen Haushalten zu Hause oder selbst im heimischen Garten sind untersagt. Pubs, Restaurants und Cafés bleiben geschlossen, dürfen jedoch Lieferdienste anbieten.

30-tägiger Notstand in Tschechien

Am 5. Oktober 2020 hat die Tschechische Regierung einen 30-tägigen Notstand verhängt. Vom 22. Oktober bis 3. November 2020 ist die Einreise für touristische Aufenthalte nicht mehr gestattet. Zudem besteht ebenfalls seit dem 22. Oktober 2020 eine Ausgangssperre. Weiter sind in Tschechien unter anderem folgende Massnahmen getroffen worden: Alle Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe geschlossen, ausgenommen sind nur die Geschäfte zur Grundversorgung (Lebensmittel, Apotheken, Drogerien, Reparaturen). Alle Restaurants, Bars und andere Nachtlokale sind geschlossen. Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit ist verboten. Sämtliche kulturelle Veranstaltungen (Theater, Kino, Zoo usw.) sind und Sportveranstaltungen (Freizeit und professionell) abgesagt, Museen, Schlösser und andere Sehenswürdigkeiten sind geschlossen. Hotels sind für touristische Reisen geschlossen, bleiben aber für Dienstreisen offen.

Iran verbietet Mittelsitz-Belegung

Die iranischen Luftfahrtbehörden haben eine neue Regel eingeführt, wonach nationale Fluggesellschaften bis auf weiteres maximal 60 Prozent der Sitzplatzkapazität anbieten dürfen. In der Praxis bedeutet dies, dass Mittelsitze vorerst blockiert bleiben.

Flughafen Helsinki schliesst ein halbes Jahr lang eine Landebahn

Der dramatische Rückgang der Flugnachfrage hat für viele Flughäfen Konsequenzen - so auch für den internationalen Flughafen Helsinki-Vantaa, der sonst auch im Winter stark frequentiert ist. Wegen den Corona-Restriktionen wird nun aber eine der drei Start- und Landebahnen für sechs Monate geschlossen. Konkret wird Runway 1 (04R/22L) ab dem 1. November 2020 bis zum 30. April 2021 stillgelegt. Im Winterbetrieb wird Runway 3 (04L/22R) primär für Starts und Landungen genutzt werden, als Ausweich-Bahn bleibt auch Runway 2 (15) als Landebahn in Betrieb.

Es ist zweite Mal in diesem Jahr, dass Flughafenbetreiberin Finavia in Helsinki einen Runway temporär schliessen muss. Im Winter wird noch mit 100-150 Landungen pro Tag gerechnet, gegenüber über 500 im letzten Winter.

(JCR / NIM)