Tourismuswelt

Die Reisebranche muss in Bern nochmals Druck machen, damit ihre Anliegen in der Herbstsession des Parlaments angehört und möglichst positiv beantwortet werden. Bild: Andreas Fischinger

SRV und Aktion Mayday suchen in der Branche nach Politfluencers

Wer Parlamentarier persönlich kennt, soll sich melden. Die SRV-STAR-TPA-Taskforce und die Aktion Mayday versuchen im Vorfeld der Herbstsession des Parlaments, nochmals koordiniert in Bern Druck aufzubauen.

Am 1. September führte die Reisebüro-Gruppierung «Aktion Mayday» einen weiteren «Branchencall» per Videokonferenz durch. Red und Antwort standen dabei SP-Nationalrätin Mattea Meyer und SVP-Nationalrat Lars Guggisberg. Deren Inputs über die Vorgänge auf dem politischen Parkett, gerade vor der wichtigen Herbstsession des Schweizer Parlaments, waren höchst interessant.

Im Rahmen des Calls rief Mattea Meyer dazu auf, dass man die Parlamentarier persönlich lobbyieren sollte. Dieser Aufforderung will die Aktion Mayday, welche sich als das Megaphon der Branche versteht (im Gegensatz zur Taskforce der Reisebranche, welche auf politischem Parkett etwas leiser vorgehen muss), nun gerne nachkommen. Im Wissen, dass Kontakte in Bern gerade in Krisenzeiten Gold wert sind, da so für die Branche nötige Aufmerksamkeit generiert werden kann und Entscheidungsträger sensibilisiert werden können, sucht die Aktion Mayday nun «Politfluencer». Also Influencer im Politikbereich. Dabei soll aber nicht einfach drauflosgeschrien werden, sondern es sollen gleiche Themen koordiniert angebracht werden. Laut Meyer wird am nächsten Dienstag über das «Covid-19 Gesetz» beraten, ein zentrales Thema für die Reisebranche, um die dringend nötige Kurzarbeitsentschädigungs-Erweiterung oder EO für Inhaber von GmbH's und AG's zu erhalten.

«Damit wir koordiniert vorgehen können, werden wir eine Liste erstellen mit Politiker-Kontakten der Reisebranche», schreibt nun die Aktion Mayday, «anschliessend werden wir einen Briefing-Call aufsetzen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.» Wer also Parlamentarier persönlich kennt, graduiert von 1 (flüchtige Bekanntschaft) bis 5 (sehr guter Kontakt), soll sich unter diesem Link bei der Aktion Mayday melden. Die Zeit drängt!

Gleichentags hat auch der Schweizer Reise-Verband (SRV) im Namen der Taskforceder Reisebranche (SRV, STAR, TPA) auf die Bedeutung des Lobbying hingewiesen und die Dringlichkeit unterstrichen. «Wir werden Sie in den nächsten Tagen darüber orientieren ob wir unsere Anliegen in einem einzelnen- oder mehreren Vorstössen durch Parlamentarier einbringen wollen. Sobald dies bekannt ist, werden wir Ihnen ein entsprechendes Argumentarium zur Verfügung stellen. Danach brauchen wir Ihre Unterstützung und alle verfügbaren Kräfte um möglichst alle Parlamentarier mit diesem Papier für die Abstimmungen zu gewinnen», schreibt der SRV seinen Mitgliedern und bittet diese, ihre engsten politischen Kontakte in dieser gemeinsamen Liste einzutragen.

Und wer den Mayday-Branchencall verpasst hat, kann diesen hier nochmals in voller Länge verfolgen:

(JCR)