Tourismuswelt

Fast 90 Prozent der Umfrage-Teilnehmer geben an, unzufrieden mit dem Bundesratsentscheid zu sein. Bild: TN

Fast 90 Prozent sind unzufrieden mit der Verlängerung des Rechtsstillstandes

Der Bundesrat hat entschieden, dass der Rechtsstillstand für Reisebüros bis Ende Dezember 2020 verlängert wird. Die Auswertung unserer Umfrage zeigt deutlich, dass die Branche damit nicht glücklich ist.

Die Schweizer Reisebüro-Landschaft hegte grosse Hoffnungen in den Bundesratsentscheid von vergangener Woche. Dann die Ernüchterung: Als einzige Unterstützungsleistung für die Reisebüros wurde der Rechtsstillstand bis Ende Dezember 2020 verlängert. Dies solle den angeschlagenen Unternehmen Schnauf verschaffen, so die Begründung vom Bundesrat. Travelnews hat sich im Anschluss bei vier verschiedenen Reisebüro-Inhabern nach deren Zufriedenheit umgehört. Die Mehrheit davon hat sich noch tiefgreifendere Hilfe in Form von finanzieller Unterstützung gewünscht.

Zeitgleich dazu hat Travelnews eine Umfrage bei der Leserschaft gestartet, ob sie zufrieden ist mit dem Bundesratentscheid. Das Ergebnis könnte fast nicht klarer sein: Insgesamt haben 145 Leserinnen und Leser an der Umfrage Teil genommen. 89 Prozent davon, das sind 129 Personen, geben an, dass sie sich noch mehr Unterstützungsleistungen gewünscht hätten. Dazu gehört wohl, dass die Kurzarbeitsentschädigung für Inhaber rückwirkend wieder aufgenommen wird oder dass Kredite nur teilweise zurückbezahlt werden müssen, wie Nathalie Sassine CEO und Business Developer bei Travelboo sowie Mitglied der «Aktion Mayday» im letzten Bericht erläuterte. Die Aktion Mayday sowie der Schweizer Reise-Verband verweisen beide auf die Forderungen aus dem Bericht von Hanser Consulting. Darüber hinaus wünscht sich die Branche auch mehr Planungssicherheit - die durch die Risikoländer-Liste des BAG nicht gegeben ist.

Die Umfrage zeigt weiter auf, dass mit lediglich sieben Prozent, also zehn Personen und eine deutliche Minderheit die Verlängerung des Rechtsstillstandes als genügend betrachten, um die Existenz der Schweizer Reisebüros in dieser Krise zu sichern. Die restlichen Vier Prozent gaben demnach an, dass sie nicht wissen, ob dieser Entscheid ausreichend ist.

(NWI)