Tourismuswelt

Vorweihnachtliche Stimmung vor dem Berner Bundesplatz beim Zibelemärit: Daraus wird 2020 nix. Bild: Swiss-Image

Den Zibelemärit gibt es erst wieder 2021

Noch ein grosses Volksfest findet 2020 Corona-bedingt nicht statt: Der traditionsreiche Berner Zibelemärit wurde erstmals seit 101 Jahren abgesagt.

Die Anfänge des «Zibelemärit» - also des Berner «Zwiebelmarkts» - gehen bis ins 15. Jahrhundert zurück, wobei es sich damals noch um einen Martinimarkt handelte. Aus diesem ging dann aus unterschiedlichsten Gründen der Zibelemärit hervor, den es in der aktuellen Form - mit Durchführung am jeweils vierten Montag im November -  seit mindestens rund 170 Jahren gibt. Berner Schulkinder haben am Nachmittag des Zibelemärit frei und der farbenfrohe Markt mit seiner zweiwöchigen dazugehördenden Chilbi ist längst eine touristische Attraktion für Einheimische wie auch für ausländische Touristen.

Doch im Jahr 2020, in welchem praktisch jeder grössere Anlass der Corona-Pandemie zu Opfer fällt, trifft es auch den Zibelemärit. Trotz dessen spätem Zeitpunkt haben die Berner Behörden vor wenigen Tagen verlauten lassen, dass das Volksfest 2020 nicht stattfindet. Es ist das erste Mal seit 101 Jahren, dass der Zibelemärit nicht stattfindet. Was selbst die beiden Weltkriege nicht schafften, schaffte damals bereits eine Krankheit: Die letzte Absage des Marktes geht auf die damals grassierende Maul- und Klauenseuche zurück.

Die Absage ist ein herber Schlag für die Aussteller und die Stadt Bern gleichermassen. Zwischen 40’000 und 80’000 Personen kamen in der Regel an diesem einen Tag nach Bern. Da viele ähnliche, teils kleinere Veranstaltungen oder Märkte in der Schweiz, wie etwa der Aargauer Rüeblimärit oder die Luzerner Herbstmesse bereits abgesagt wurden, wäre nicht auszuschliessen, dass viele Besuchende an den Berner Zibelemärit reisen würden und dadurch die Anzahl Personen sogar steigen könnte, schreibt die Stadt in ihrer Mitteilung. Eine solche Menge über die Haupt- und Nebengassen der oberen Berner Altstadt sowie über die Münstergasse, den Waisenhaus-, Münster- und Bundesplatz zu lenken und dabei Mindestabstandsregeln einhalten zu können, liess sich nicht sinnvoll umsetzen. Auch mit weniger Besuchenden wäre das Schutzkonzept kaum umsetzbar gewesen. Dasselbe Schicksal hat auch andere, weniger bekannte Schweizer Volksfeste ereilt, etwa den Aargauer Rübelimärit oder die Luzerner Herbstmesse.

Die nächste Austragung des Zibelemärit findet nach aktuellem Planungsstand am 22. November 2021 statt.

(JCR)