Tourismuswelt

TPA-Präsidentin Sonja Laborde ermahnt zum Zusammenhalt in der Branche. Bild: zVg

«Gerade für die Basis setzen wir uns alle stark ein»

Sonja Laborde, Präsidentin der TPA, spricht über die gute Kooperation mit SRV und STAR bei der Bewältigung branchenrelevanter Aufgaben und findet, es sei eine «Riesenarbeit» geleistet worden.

Schon in einem Travelnews-Interview Ende April schilderte Sonja Laborde, Präsidentin des kleinsten und vor allem in der Romandie gut verankerten Branchenverbands TPA (Travel Professionals Association), dass die Branche zusammenstehen müsse, um die aufgrund der Coronavirus-Krise entstandenen Probleme zielgerichtet zu lösen. Dieser Meinung ist sie weiterhin - und sie ermahnt zu etwas Geduld.

«Viele unserer Mitglieder bzw. Mitglieder der Reisebranche erwarten schnell umfangreiche Lösungen für ihre Probleme», beginnt sie, «doch die politische Arbeit braucht Zeit.» In diesem Zusammenhang lobt sie ausdrücklich die Zusammenarbeit der drei Branchenverbände SRV, STAR und TPA, und dabei auch die Federführung von André Lüthi, dem Globetrotter-CEO und Leiter Politik beim SRV. «Wir sind alle auf derselben Linie und haben in den vergangenen Wochen intensiv gearbeitet, um den in Bern für die Reisebranche verhandelnden Personen möglichst umfassende Informationen und Hintergründe liefern zu können», schildert sie, «es wurde eine Riesenarbeit geleistet und auch schon das eine oder andere erzielt, auch wenn natürlich längst nicht alle Probleme gelöst sind.»

Sie nimmt gar explizit den SRV in Schutz, gegen den jüngst Vorwürfe zu hören waren, dass dieser nur die Interessen der «Grossen» vertrete: «Die spezifisch für die politischen Anliegen in Bern geleistete Arbeit hat primär Hilfestellungen für die KMU zum Ziel, und nicht für die Grossen. Das Gespann aus SRV, STAR und TPA repräsentiert die gesamte Bandbreite des Outgoing-Tourismus und gerade für die Basis setzen wir uns alle stark ein, wobei wir natürlich versuchen, möglichst alle Interessen würdig zu vertreten.»

Eine interessante Bemerkung macht sie am Rande: Es sei in der Romandie für die «Basis» wohl etwas einfacher gewesen, sich auszutauschen, weil dort die regionalen Reisebranchen-Gruppierungen in den Grossräumen Genf, Waadtland, Wallis, Neuchâtel und Fribourg noch allesamt existieren und genutzt werden (wenn auch in Form von «Amicales»), derweil in der Deutschschweiz die regionalen Branchenverbände seit ihrer «politischen Abschaffung» auch tatsächlich nicht mehr existieren. Vielleicht wäre es ein Denkanstoss, wieder regionale Strukturen zu schaffen? Laborde winkt ab: «Zunächst einmal müssen die grossen politischen Probleme gelöst sein, bevor wir über neue Strukturen, Fusionen oder dergleichen nachdenken.»

(JCR)