Tourismuswelt

Wann können wir endlich wieder unbeschwert Reisepläne schmieden? Bild: Andrew Neel

Massiver Rückgang am Euroairport – Betrieb bei Qatar und Air Tahiti Nui hochgefahren – In der Nähe bleiben mit Studiosus

Die jüngsten Neuigkeiten zur Coronavirus-Krise: Diese Auswirkungen hat die Pandemie auf die Reisewelt.

99,8 Prozent Passagierrückgang am Euroairport

In den Monaten April und Mai verzeichnete der Flughafen einen Passagierrückgang um je 99,8 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Demgegenüber erfuhr die Fracht im 1. Quartal 2020 eine ähnlich stabile Entwicklung wie im Vorjahr. Zeitweise nahmen die Vollfrachtflüge zu, während die Expressfracht leicht rückläufig war. Insgesamt befindet sich der EuroAirport in einer angespannten Situation. Bis Ende Jahr wird je nach Entwicklung mit einem Rückgang der Passagiere um bis zu 80 Prozent im Vergleich zu 2019 gerechnet, das entspricht einem Passagieraufkommen von 1,8 Millionen. 2019 hatte der Flughafen mit 9,1 Millionen Passagieren einen neuen Rekord erreicht. Eine vollständige Rückkehr zu den Zahlen vor der Krise ist aus heutiger Sicht nicht vor Ende 2023 zu erwarten.Der EuroAirport hat die Vorbereitungsarbeiten zur Gewährleistung der gesundheitlichen Sicherheit für Passagiere und Personal abgeschlossen. Ab Mitte Juni ist die Wiederaufnahme verschiedener Flugverbindungen geplant. Bis Ende Jahr wird ein Grossteil der europäischen Destinationen wieder erreichbar sein. Passagiere können sich über eine eigens dazu eingerichtete Webpage laufend über den aktuellen Stand und die Gesundheitsmassnahmen informieren.

Der Flughafen musste sich sehr schnell an eine völlig neue wirtschaftliche Situation anpassen. Angesichts des Einbruchs der Einnahmen aus dem Passagierverkehr hat die Sicherung einer ausreichenden Liquidität oberste Priorität. Der EuroAirport setzt alles daran ohne staatliche Hilfe auszukommen. Aktuell sind genügend finanzielle Mittel vorhanden. Aufgrund der Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Krise werden jedoch die Investitionen deutlich reduziert und die Personal- und Sachkosten angepasst:

  • Das Investitionsbudget 2020 wird auf ein Fünftel der ursprünglich geplanten Ausgaben gekürzt, das Investitionsprogramm überarbeitet und deutlich gestrafft. Die Planungen dazu sind im Gange.
  • Die Personalkosten werden durch die Anwendung von Kurzarbeit reduziert. Zudem wurde ein Anstellungsstopp beschlossen.

Dennoch verfolgt der Flughafen weiterhin das Ziel, flugbedingte Lärmemissionen zu minimieren. Er hat die Studie zum «Ausgewogenen Ansatz» abgeschlossen und hat diese der französischen Zivilluftfahrtbehörde DGAC mit dem Gesuch weitergeleitet, alle geplanten Starts zwischen 23.00 und 24.00 Uhr zu verbieten sowie die lärmtechnischen Anforderungen an die in der gesamten Nachtzeit zwischen 22.00 und 06.00 Uhr eingesetzten Flugzeuge zu verschärfen. Zudem tritt am 18. Juni 2020 die Korrektur der Abflugrouten ab Piste 15 in Richtung Westen in Kraft. Sie führt die Abflugroute wie ursprünglich geplant über das weniger dicht besiedelte Gebiet zwischen den Gemeinden nördlich und südlich der schweizerisch-französischen Landesgrenze zurück. Die Einführung der Massnahmen und die dafür notwendigen Anpassungen des Betriebsreglements erfolgen per Verfügung des französischen Transportministeriums. Nach Überprüfung des Studienberichts erstellt die DGAC einen Entwurf, welcher der Öffentlichkeit, den regionalen, kantonalen und kommunalen Institutionen in Frankreich, in der Schweiz und in Deutschland sowie bei der Commission Consultative de l’Environnement auf französischer und der Fluglärmkommission auf schweizerischer Seite vorgelegt wird. Sodann wird der Entwurf von der unabhängigen französischen Lärmschutzbehörde Frankreichs ACNUSA (Autorité de Contrôle des Nuisances Aéroportuaires) beurteilt. Mit der anschliessenden Veröffentlichung der Verfügung wird zugleich die Europäische Kommission konsultiert. Diese hat weitere sechs Monate Zeit, Stellung zu nehmen. Der Flughafen rechnet mit einem Inkrafttreten des Erlasses in rund einem Jahr, unter der Voraussetzung, dass keine Rechtsmittel gegen die Verfügung ergriffen werden.

Transit über Changi Airport wieder möglich

Seit dem 2. Juni 2020 ist der Transit am internationalen Flughafen Singapurs, Changi Airport, wieder möglich. Dies ist Teil der Massnahmen Singapurs, die bestehenden Corona-Beschränkungen zu lockern und den Flugverkehr schrittweise wieder zu ermöglichen. Am Flughafen gelten spezielle Sicherheitsvorkehrungen, die den Schutz der Reisenden gewährleisten sollen. So dürfen sich Transitpassagiere lediglich in ausgewiesenen Zonen im Transitbereich aufhalten, damit sie während ihres Aufenthalts nicht in Kontakt mit anderen Flughafengästen kommen. Zudem ist das Flughafenpersonal verpflichtet, im Kontakt mit Passagieren persönliche Schutzausrüstung zu tragen. Bestehende Sicherheitsmassnahmen, wie zum Beispiel das Einhalten des Sicherheitsabstands sowie die Temperaturmessung bei Passagieren und Personal, gelten weiterhin. Kurzzeitbesuchern ist die Einreise nach Singapur aktuell nicht gestattet. Lediglich Reisende aus China dürfen seit 8. Juni 2020 für dringende Besuche über die «fast lane» einreisen, die zwischen sechs chinesischen Provinzen und Bezirken (Chongqing, Guangdong, Jiangsu, Shanghai, Tianjin and Zhejiang) und Singapur eingerichtet wurde.

Air Tahiti Nui nimmt Betrieb wieder auf

Die französische Übersee-Fluggesellschaft Air Tahiti Nui hat angekündigt, dass sie ihre kommerzielle Flugtätigkeit ab dem 2. Juli wieder aufnehmen wird. Jeweils vier Mal pro Woche (Do, Fr, Sa, So) wird dann ab Paris nach Papeete geflogen, mit Abflug jeweils um 12.05 Uhr. Bis zum 13. Juli werden diese Flüge via Vancouver durchgeführt; Passagiere müssen ein kanadisches ETA oder ein Visum für den Transit beantragen; Infos dazu unter diesem Link. Nach dem 13. Juli werden die Flüge via Los Angeles geführt und auf fünf Mal pro Woche (zusätzlich am Montag) aufgestockt. Ab dem 20. Juli wird der Flug Papeete-Los Angeles täglich durchgeführt (die Frequenz ab Paris bleibt bei 5x/Woche). Die Wiedereröffnung der Route Auckland-Papeete ist benatragt, muss aber von den neuseeländischen Behörden noch genehmigt werden.

Qatar Airways fährt Flugplan weiter hoch

Qatar Airways setzt den schrittweisen Wiederaufbau ihres Streckennetzes fort. Destinationen wie Bangkok, Islamabad, Karatschi, Lahore, Singapur und Dar es Salaam werden in diesem Monat wieder ab Zürich angeflogen. Somit erweitert die Fluggesellschaft ihr Streckennetz auf über 170 wöchentliche Flüge zu mehr als 40 Zielen. Um sicherzustellen, dass Reisende in aller Ruhe planen können, hat die Fluggesellschaft ihre Buchungsrichtlinien erweitert und bietet Passagieren so noch mehr Auswahl. Qatar Airways gestattet unbegrenzte Datumsänderungen, und auch die Destinationen können so oft wie nötig geändert werden, solange sie innerhalb von 5000 Meilen zum ursprünglichen Zielort liegen. Die Fluggesellschaft berechnet für Reisen, die vor dem 31. Dezember 2020 abgeschlossen werden, keine Tarifdifferenzen; danach gelten die regulären Tarifbedingungen. Alle Tickets, die für Reisen bis zum 31. Dezember 2020 gebucht werden, sind ab dem Ausstellungsdatum zwei Jahre lang gültig.

Lufthansa droht mit massiver Stellenstreichung

Die Lufthansa muss tiefe Einschnitte bei den Personalkosten vornehmen. Die Airline-Gruppe braucht nach der Krise rechnerisch 22'000 Vollzeitstellen oder rund 26'000 Mitarbeitende weniger als heute, erklärte die Lufthansa am Mittwoch (10. Juni) nach einer Tarifrunde mit den Gewerkschaften UFO, Verdi und Vereinigung Cockpit. Zuvor ging man lediglich von über als 10'000 zu reduzierenden Arbeitsplätzen aus. Die Lufthansa setze nun alles daran, um mit den Tarifpartnern bis zum 22. Juni 2020 zu konkreten Ergebnissen zu kommen.

Studiosus lanciert neue Deutschland-Reisen

Man muss nicht immer in die Ferne schweifen, um Neues zu erleben - das gilt gerade in dieser Corona-geprägten Zeit besonders. Der Studienreiseveranstalter Studiosus hat deshalb sieben neue Deutschland-Reisen aufgelegt, von welcher infolge der baldigen Grenzöffnung auch Schweizer profitieren können. Vom goldenen Herbst am Bodensee über die Kulturschätze Sachsens bis hin zu magischen Naturerlebnissen auf Rügen ist alles dabei. Was die Reisen verbindet? Ein Einblick in Geschichten und Kulturschätze der jeweiligen Region, immer wieder Blicke hinter königliche Mauern, etwa in den Schlössern von Rheinsberg und Sanssouci - und Kulinarisches gibt es obendrauf. Für alle Buchungen bis zum 15. September gilt ein kostenloses Storno- und Umbuchungsrecht bis vier Wochen vor Abreise. Die Programme der neuen Deutschland-Reisen hat Studiosus im Frühsommer 2020 geplant. Dabei wurden alle erforderlichen Hygienemassnahmen, gesetzlichen Bestimmungen und offiziellen Empfehlungen berücksichtigt sowie die touristische Durchführbarkeit der Reisen sorgfältig geprüft. Aktuelle Informationen zum Sicherheits- und Hygienekonzept auf Studiosus-Reisen sind im Internet abrufbar.

Travelport erhält riesige Investitionszusagen

Das Reisetechnologieunternehmen Travelport Worldwide Ltd. hat Zusagen über Investitionen in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar erhalten. 500 Millionen US-Dollar kommen demnach von Tochterunternehmen der Travelport-Eigentümer – die Siris Capital Group LLC und die Evergreen Coast Capital Corp., eine Private-Equity-Tochtergesellschaft der Elliott Management Corporation. Weitere 500 Millionen US-Dollar hat Travelport als Zusage für Finanzierungskapazitäten erhalten. Damit behält Travelport trotz der massiven Auswirkungen der Covid-19-Pandemie die notwendige Liquidität und kann die Investitionen in die Technik und Plattform fortführen. Das Unternehmen ist somit darauf vorbereitet, seine Wachstumsstrategie weiter zu verfolgen, sobald sich die Reisebranche wieder erholt.

US-Flugverkehr im April auf historisch tiefem Niveau

Das US-Transportministerium meldet, dass die US-Fluggesellschaften im gesamten April 2020 gerade mal rund 3 Millionen Passagiere beförderten. Das ist ein Rückgang von 96 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, als 76,1 Millionen Passagiere befördert wurden. Es ist überdies die schwächste monatliche Passagierzahl seit 1974 - damals begannen die Behörden damit, Passagierstatistiken zu sammeln.

Stillstand bei Scenic Cruises

Die Flussschiffe vom Luxusreiseanbieter Scenic Cruises stehen noch bis mindestens 1. September still. Die Luxusyacht Scenic Eclipse startet die Saison voraussichtlich im Oktober, wie das Unternehmen auf Anfrage von Travelnews sagt.

Die EU heisst Staatsstütze für zwei Airlines gut

Die EU-Kommission hat am Mittwoch (10.06.) die staatliche Finanzhilfe von Finnland für Finnair und von Portugal für die TAP gutgeheissen. Finnland hat damit grünes Licht, um 285 Millionen Euro bei Finnair einzuschiessen, im Rahmen eines Finanzpakets in Höhe von 500 Millionen Euro. Die EU-Erlaubnis ist an die Bedingung geknüpft, dass Finnland seinen Aktien-Anteil im Unternehmen nicht erhöht. In Portugal hat TAP derweil Zugang zu einem Kredit in Höhe von 1,2 Milliarden Euro erhalten, welcher die Airline für mindestens sechs Monate in der Luft hält; in dieser Zeit muss ein Restrukturierungsplan ausgearbeitet werden.

G Adventures präsentiert «Beruhigt Reisen»-Konzept

Der Erlebnisreisen-Spezialist G Adventures präsentiert neue Sicherheitsmassnahmen für seine Touren. Das «Beruhigt Reisen»-Konzept hat zum Ziel, die Sicherheit und das Wohlbefinden der Reisenden und Mitarbeitern zu gewährleisten ohne dabei das eigentliche Abenteuer zu beeinträchtigen. Die Richtlinie beinhaltet neue Abstands- und Hygienemassnahmen, die den Zeitpunkt der Reiseantritts bis zur Abreise umfassen. In Zusammenarbeit mit dem globalen Netzwerk aus Lieferanten und Partnern von G Adventures umfasst die neue Regelung den Transport, die Unterkunft, Aktivitäten vor Ort und die Orte, an denen Mahlzeiten eingenommen werden. «Mit unserer neuen Richtlinie ‹Beruhigt Reisen› können wir unseren Reisenden versichern, dass, wenn sie bereit sind, wieder zu reisen, alle notwendigen Vorkehrungen getroffen sind, um ihre Abenteuerreise sicher zu machen. G Adventures hat schon immer Reisen in kleinen Gruppen durchgeführt, die unseren Reisenden von Natur aus mehr Freiheit und Raum bieten, noch bevor Abstandsregeln ins Spiel kamen. Unsere unglaublichen CEOs (Tourguides) setzen sich seit dreissig Jahren dafür ein, unseren Reisenden auf der ganzen Welt das bestmögliche Erlebnis zu bieten. Ihre Ortskenntnis, ihr Fachwissen und ihre Unterstützung werden eine noch wichtigere Rolle als je zuvor spielen, damit sich die Reisenden am Zielort sicher fühlen und sich auf das Abenteuer ihres Lebens voll einlassen können», kommentiert Bruce Poon Tip, der Gründer von G Adventures. Weitere Informationen zu den Massnahmen finden Sie hier.

Skyguide lanciert eine spezielle App für Drohnen

Die Schweizer Flugsicherung Skyguide hat «U-Space Apps» für Drohnen lanciert. Diese beiden Apps (mobil und webbasiert) ermöglichen Drohnenbetreibern, einen Flug effizient zu planen und durchzuführen, einschliesslich im Luftraum, welcher eine Genehmigung durch die Flugsicherung erfordert. Die Drohnenbetreiber können einsehen, ob für ihren Flug eine Genehmigung von Skyguide erforderlich ist oder nicht. Flüge, die einer Freigabe von Skyguide unterliegen, müssen nach wie vor den üblichen Genehmigungsprozess über das Special Flight Office von Skyguide durchlaufen. Die U-Space App ermöglicht die Erstellung und Einreichung von Flugplänen und liefert aktuelle Flug- und Regulierungsinformationen. Die Apps sind ab sofort für Geräte mit den Betriebssystemen iOS und Android in den jeweiligen Shops erhältlich. Die über die U-Space Apps angebotenen Dienste werden für die Betreiber zunächst kostenlos sein. Weitere Informationen über die Skyguide U-Space Apps und alle Funktionen gibt es unter diesem Link.

Airplus geht mit neuem Produkt an den Start

Der Zahlungsdienstleister AirPlus International erweitert mit AirPlus Virtual Cards Procurement sein Produktangebot. Besonders Online- und Ad-hoc-Einkäufe werden so für eine breite Palette von Waren und Dienstleistungen bedeutend einfacher und schneller, egal ob für den Kauf von Hardware, Softwarelizenzen, Büromaterial, Bücher und Zeitschriften, Online-Werbung oder Domains. Für die Bezahlung wird dabei für jede Transaktion eine virtuelle Kreditkarte generiert – bei weltweiter Akzeptanz dank des globalen Mastercard-Netzwerks. Alle Transaktionen werden anschliessend zentral abgerechnet und in einer Sammelrechnung gebündelt. Dies ist effizient und spart Prozesskosten. «Mit AirPlus Virtual Cards Procurement erhalten Unternehmen einerseits die vollständige Kontrolle über alle Ausgaben und profitieren gleichzeitig von hohen Sicherheitsstandards und schlanken Prozessen», betont Andy Stehrenberger, Geschäftsführer von AirPlus in der Schweiz. Die Rechnungsdaten können mit Informationen wie Kostenstelle und Bestellnummer versehen und anschliessend schnell und einfach in bestehende Finanz- und Controllingsysteme integriert werden. AirPlus bietet mit den AirPlus Virtual Cards bereits seit 2005 sehr erfolgreich virtuelles Payment an, bisher allerdings vor allem im Reisekostenmanagement. Jährlich wächst das Transaktionsvolumen hier mit zweistelligen Wachstumsraten. Allein bei der Bezahlung von Hotelübernachtungen legte das Volumen 2019 um 24 Prozent zu. «Immer wieder kamen Kunden auf uns zu, die das Produkt auch für weitere Einkaufsleistungen nutzen wollten», erklärt Stehrenberger die Entstehung. «Mit AirPlus Virtual Cards Procurement bieten wir die passende Lösung für viele weitere Einkaufsleistungen in Unternehmen.»

(JCR/NWI)