Tourismuswelt

Welche Auswüchse bringt die Coronavirus-Krise sonst noch so mit sich? Bild: cottonbro

Auch Kuoni verlängert Reiseannullierungen – Sonderflüge von Etihad – Distanzierung mittels Corona-Halsbändern

Die jüngsten Neuigkeiten zur Coronavirus-Krise: Diese Auswirkungen hat die Pandemie auf die Reisewelt.

Kuoni schickt Kunden ab Mitte Juni ins Ausland

Kuoni und die Schwestermarken sagen den Grossteil ihrer Pauschalreiseprogrammen bis 14. Juni ab. Bereits einbezahlte Kundengelder für Pauschalreisen oder Einzelleistungen aus dem Sortiment der DER Touristik Suisse werden an eine kostenlose Umbuchung angerechnet oder mit einem gleichwertigen und mehrjährig gültigen Gutschein zurückerstattet. Wünschen Kundinnen und Kunden eine Rückzahlung des einbezahlten Reisepreises, ist dies ebenso möglich.

Voraussichtlich ab 15. Juni können Schweizerinnen und Schweizer Länder wie beispielsweise Deutschland, Österreich oder Frankreich wieder für Ferienreisen besuchen. Ähnliches gilt für den Sommertourismus innerhalb der Schweiz. Für diese Länder ermöglichen Kuoni und railtour die Buchung erweiterter Hotel- und Ausflugsportfolios für Abreisen ab Mitte Juni per sofort. Gleichzeitig stehen die Zeichen gut, dass Kuoni ein zusätzliches Teilangebot seiner Reisepalette in den klassischen Sommerferien-Monaten Juli und August anbieten kann. Als Voraussetzung dafür hat der Reiseveranstalter allerdings klare Bedingungen erlassen: «Kuoni wird nur jene Reisen proaktiv anbieten, bei welchen trotz der einen oder anderen Einschränkung ein weitgehend unbeschwertes Ferienerlebnis sichergestellt ist», erklärt Dieter Zümpel, CEO von DER Touristik Suisse. Ausschlusskriterien sind insbesondere Quarantäne-Aufenthalte in Zielgebieten, Unterkünfte ohne Hygienekonzept, umständliche Flugverbindungen mit Ankunft erst am Folgetag der geplanten Landung oder wenn das für die Ferien im Vordergrund stehende, bei Kuoni gebuchte Erlebnis – insbesondere sportliche Aktivitäten, Veranstaltungen und Rundreisen – nicht möglich ist.

Etihad erhöht Anzahl Sonderflüge - auch ab Genf und Zürich

In den Monaten Mai und Juni erhöht Etihad Airways die Frequenzen auf den bereits angekündigten Sonderflügen. Gleichzeitig werden neue Destinationen ab Abu Dhabi in das Streckennetz wie Belgrad, Dublin, Genf, Milano, Paris Charels de Gaulle und Toronto aufgenommen. Ab Grossbritannien gibt es zusätzlich zur kürzlich eingeführten direkten Transitverbindung nach Sydney eine weitere nach Melbourne. Nachfolgend finden Sie den Flugplan für die Sonderflüge (gültig vom 19. Mai - 15. Juni 2020):

  • Amsterdam: 20, 22, 27, 29. Mai und 1, 3, 8, 10, 15. Juni
  • Barcelona: 24., 31. Mai und 7., 14. Juni
  • Belgrad: 21. Mai
  • Brüssel: 24., 31. Mai und 7., 14. Juni
  • Dublin: 23., 30. Mai und 6., 13. Juni
  • Genf: 23., 30. Mai und 6., 13. Juni
  • Frankfurt: 24, 31. Mai und 7, 14. Juni
  • Jakarta: 21., 28. Mai und 4., 11. Juni
  • Kuala Lumpur: 23., 30. Mai und 6., 13. Juni
  • London Heathrow: 20, 21, 23, 25, 27, 28, 30. Mai und 1, 3, 4, 6, 8, 10, 11, 13, 15. Juni
  • Melbourne: 20, 22, 27, 28. Mai und 4, 11. Juni
  • Mailand: 24., 31. Mai und 7., 14. Juni
  • Paris CDG: 24., 31. Mai und 7., 14. Juni
  • Seoul Incheon: 21., 23., 28., 30. Mai und 4., 6., 11., 13. Juni
  • Singapur: 19. Mai und 2, 9. Juni
  • Sydney: 26. Mai und 2. Juni, 9.
  • Tokio Narita: 25. Mai und 1, 8. Juni
  • Toronto: 21. Mai
  • Zürich: 24., 31. Mai und 7., 14. Juni

Air Canada entlässt bis zu 20'000 Angestellte

Auch das Star Alliance-Gründungsmitglied Air Canada bleibt nicht vor der Krise verschont. 225 Flugzeuge sind am Boden, geflogen wird aktuell mit 5% der ursprünglich geplanten Kapazität. Wie kanadische Medien berichten, sollen nun bei Air Canada bis zu über 50 Prozent der Belegschaft möglicherweise abgebaut werden - die Rede ist von bis zu 20'000 von aktuell 38'000 Arbeitsplätzen.

Italien setzt auf Social-Distancing-Halsbänder

In den kommenden Tagen feiert die Kathedrale von Florenz die Wiedereröffnung - ein genaues Datum wurde jedoch noch nicht festgelegt. Um die Besucher vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen, setzt der Dom auf eine aussergewöhnliche Methode. Die Leute müssen während der Besichtigung Geräte um den Hals tragen, welche helfen, die Distanz zu anderen Personen zu wahren, wie das Online-Portal «Nau.ch» berichtet. Wird der Abstand von zwei Metern nicht eingehalten, beginnen die Geräte leise zu piepsen, vibrieren und blinken. Beim Eintritt erhalten die Besucher die Geräte kostenlos und sie werden nach jedem Gebrauch desinfiziert. Der Besuch der Kathedrale ist in der ersten Phase kostenlos und wird zu Beginn mit einer reduzierten Anzahl Personen durchgeführt.

Überarbeitetes E-Learning-Programm der Dominikanischen Republik

Das Tourist Board der Dominikanischen Republik hat ihr kostenloses E-Learning-Programm für Reisebüros inhaltlich und redaktionell überarbeitet. Reiseverkäufer lernen zuerst die Regionen des Landes mit ihren jeweiligen Besonderheiten kennen. Die Rubrik Marktsegmente zeigt danach auf, welchen Zielgruppen und für welche Wünsche Reiseverkäufer die Dominikanische Republik empfehlen können. Um bei Golfinteressierten zu punkten, erfahren Expedienten beispielsweise, mit welchen aktuellen Auszeichnungen die Dominikanische Republik ihre Golfattraktivität unter Beweis stellt, und sie lernen die wichtigsten Golfplätze und Resorts kennen. Fragen zu naturnahem Urlaub beantwortet das Kapitel Natur-Urlaub mit hilfreichen Informationen zu den 29 Nationalparks und passenden Zeltplätzen und Eco Lodges. Weitere Marktsegment-Kapitel sind: Hotels, Wellness, Wassersport, Sport an Land, Kultur, Familienurlaub, MICE, Heiraten/Honeymoon sowie Rundreisen. Nach jedem Regionen- und Marktsegment-Kapitel sind Zwischenprüfungen hinterlegt. Sind diese alle bewältigt, führt die Beantwortung von 40 Abschlussfragen zum Zertifikat Travel Expert für die Dominikanische Republik. Im E-Learning befindet sich für Reiseverkäufer auch eine Newsbox für wichtige aktuelle Informationen – im Moment sind dies Hinweise zu dem Corona-bedingten Einreiseverbot. «Die Reisebüros mit ihrer grossen Kundennähe sind entscheidend für unseren Erfolg. Das neue E-Learning vermittelt aktuelles, relevantes Fachwissen und mit den zahlreichen Videos auch einen direkten Einblick in unser Land und unsere Kultur – wie Musik und Tanz», sagt Petra Cruz, Europadirektorin des Tourist Boards in Frankfurt.

Costa erweitert Umbuchungsmöglichkeiten

Alle FIT-Kunden, welche ihre Ferien für Juli und August 2020 mit Costa Crociere gebucht haben, können bis einschliesslich 31. August 2020 ihre gebuchte Kreuzfahrt auf eine Reise innerhalb den nächsten zwölf Monaten einmalig kostenfrei umbuchen. Der Preis für die neue Reise muss gleich bzw. höher sein. Zusätzlich erhält jeder vollzahlende Kunde ein Bordguthaben im Wert von 100 Franken.
Für anfallende Zusatzkosten wie Versicherungen gelten die normalen Stornobedingungen gem. AGBs. Für alle Neubuchungen ist mehr Flexibilität vorhanden. Somit besteht für alle FIT-Neubuchungen bis 30. Juni 2020 mit Abfahrten bis und mit 31. März 2021 die Möglichkeit, 48 Stunden vor Abfahrt der Reise, diese kostenfrei auf einen Termin innerhalb von zwölf Monaten umzubuchen.
Ausgeschlossen davon sind alle Abfahrten während Weihnachten, Silvester und Ostern. Die flexiblen Umbuchungskonditionen gelten für den Kreuzfahrtanteil inklusive Trinkgelder und Getränkepakete. Für die anfallenden Zusatzkosten gelten ebenfalls die normalen Stornobedinungen gemäss AGBs.

Verlängerte Mitgliedschaft bei Miles & More

Das Vielfliegerprogramm der Swiss bzw. der Lufthansa Group, Miles & More, verlängert den Status ihrer Mitglieder automatisch um ein Jahr, sofern der Status im Jahr 2021 abläuft. Die Regelung gilt für Frequent Traveller, Senator und HON Circle Mitglieder gleichermassen. Der Start des neuen Programms wird zudem um ein Jahr verschoben.

Eurowings baut Flugplan ab Juni deutlich aus

Die Billigfluggesellschaft Eurowings, welche Teil der Lufthansa Group ist, baut ihr Flugangebot ab Juni deutlich aus. Die eingesetzte Flotte soll dabei bis Ende Juni auf bis zu 20 Airbus-Flugzeuge verdoppelt werden. Im Mai hatte die deutsche Fluggesellschaft ihr bisheriges Basisangebot erstmals seit der Corona-Krise vorsichtig erweitert. Ein Schwerpunkt bei der nun forcierten Ausweitung des Flugplans liegt auf Verbindungen zu Europas beliebtester Sonneninsel Mallorca, die Eurowings zurzeit wieder von fünf deutschen Flughäfen aus anfliegt. Aber auch Sylt und Heringsdorf sowie Ferienländer wie Griechenland und Kroatien werden von Kunden verstärkt nachgefragt - und entsprechend wieder ins Eurowings Programm aufgenommen. Zusätzlich werden innerdeutsche Verbindungen aus Düsseldorf, Hamburg, Berlin, München, Köln/Bonn und Stuttgart deutlich aufgestockt sowie Österreich und die Schweiz besser angebunden.

Damit Eurowings Kunden ihre Reisepläne unbeschwert gestalten können, bietet die Airline ihren Gästen eine Flexibilitätsgarantie mit umfangreichen Umbuchungsmöglichkeiten: Bis 14 Tage vor dem Abflugdatum kann der Flug beliebig oft und kostenlos umgebucht werden – sogar auf ein anderes Reiseziel. Dies gilt für alle Eurowings Flugangebote innerhalb Europas. Der ab Juni geltende Flugplan ist ab sofort auf der Website veröffentlicht. Eurowings bittet alle Kunden, bei der Planung ihrer Reise die aktuellen Einreise- und Quarantänevorschriften der jeweiligen Destinationen zu beachten. Während der gesamten Reise kann es aufgrund verschärfter Hygiene- und Sicherheitsvorschriften zu Einschränkungen kommen, beispielsweise durch längere Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen der Flughäfen. Auch das Catering-Angebot an Bord bleibt bis auf weiteres eingeschränkt. Die Fluggäste werden darüber hinaus gebeten, eine Mund-Nasen-Bedeckung an Bord zu tragen.

Walt Disney World will bald wiedereröffnen

Noch gibt es keine konkreten Angaben dazu, wann die Disney-Themenparks, welche seit Mitte März geschlossen sind, wieder öffnen werden. Aber die Anzeichen verdichten sich, dass die besucherreichsten Themenparks der Welt bald wieder offen sein werden. Auf der Website der Walt Disney World in Orlando sind jedenfalls Tickets ab dem 1. Juli 2020 verfügbar. Die Restaurants und Shops im nahegelegenen Bereich Disney Springs sollen gar bereits ab dem 20. Mai geöffnet werden.

Smartwings könnte verstaatlicht werden

Die tschechische Regierung hat angekündigt, dass sie dem Flugkonzern Smartwings (Muttergesellschaft der Fluggesellschaften Czech Airlines und Smartwings) finanziell unter die Arme greifen will. Diskutiert wird über Kreditgarantien sowie direkten Kapitalzufluss, wobei hierzu auch die Übernahme der Mehrheit durch den Staat erwägt wird. Bis Ende Juni soll eine Lösung vorliegen, um das langfristige Überleben des wichtigsten tschechischen Flugunternehmens zu sichern.

Air Serbia zurück in der Luft

Am 29. Mai wird Air Serbia wieder fliegen, nachdem der Flugbetrieb wegen der Coronavirus-Pandemie eingestellt wurde. Zunächst werden aber nur regionale Routen angeboten: Von Belgrad nach Ljubljana, Podgorica, Tivat, Sarajevo, Banja Luka und Skopje. Ab dem 6. Juni kommen zusätzliche Routen hinzu, unter anderem eine nach New York. Air Serbia ist zu 51 Prozent in Besitz des serbischen Staats und zu 49 Prozent in Besitz von Etihad Airways.

Kempinski Hotels in China feiern Wiedereröffnung

Nach ersten Anzeichen einer Erholung und einer Lockerung der Sperren nach der Ausbreitung des Coronavirus in China hat Kempinski Hotels alle Hotels im Land wieder geöffnet. Um den Gästen und Mitarbeitern Sicherheit und Wohlbefinden zu gewährleisten, wurden neue strenge Sicherheits- und Hygieneverfahren eingeführt, die den lokalen Regierungsbehörden und den WHO-Richtlinien entsprechen. Zu den Massnahmen gehören in China unter anderem auch obligatorische Temperaturkontrollen für jeden, der ein Hotel betritt, das Aushängen von Gesundheitszeugnissen in öffentlichen Bereichen, die tägliche Luftreinigung in den Restaurants, das strenge Einhalten der Vorschriften im Umgang mit Lebensmitteln, die häufige Desinfektion aller Geräte, die Einhaltung der örtlichen Gesetze zum Social Distancing sowie kostenlose Desinfektionsmittel und Masken für Gäste und Mitarbeiter.

(JCR/NWI)