Tourismuswelt

Der Death Valley Nationalparkt in den USA ist aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen. Bild: Ross Stone

KLM ändert die RückvergütungspolitikDER hilft den Hotels – Tests mit Corona-Spürhunden

Die jüngsten Neuigkeiten zur Coronavirus-Krise: Diese Auswirkungen hat die Pandemie auf die Reisewelt.

KLM muss Tickets rückvergüten

KLM hat ihre Rückvergütungspolitik geändert und will künftig den Passagieren eine Cash-Rückvergütung bei Annullierungen bieten. Damit nimmt die niederländische Airline Abstand von der bisherigen Gutscheinpraxis. Das Umdenken erfolgte, nachdem die EU der Gutscheinpraxis eine Abfuhr erteilte und die holländische Infrastrukturministerin Cora van Nieuwenhuizen die KLM öffentlich dazu aufforderte, ihren Rückvergütungspflichten sofort nachzukommen. Auch dort fand eine Wende statt: Zunächst, im März, hatte sie sich noch für die Gutscheinregelung ausgesprochen.

Swiss erweitert ihre Frachtflug-Destinationen

Seit Ende März führte die Luftfrachtabteilung Swiss World Cargo der Swiss über 200 Frachtflüge zwischen der Schweiz und Asien durch. Mehr als 4000 Tonnen medizinische Hilfsgüter konnte die Airline so transportieren. Nun hat die Abteilung weitere Destinationen in ihr Angebot aufgenommen. Seit dem 15. Mai fliegt die Swiss zusätzlich zwei Mal wöchentlich nach Hongkong, vier Mal pro Woche nach New York JFK und drei Mal pro Woche nach Mumbai. Ab Juni wird zusätzlich ein Frachtflug pro Woche nach Johannesburg angeboten, welcher Derzeit von der Edelweiss durchgeführt wird.

Bis Ende Juni werden voraussichtlich 160 weitere Frachtflüge im Auftrag verschiedener privater Unternehmungen und öffentlicher Institutionen durchgeführt, unter anderem zum ersten Mal an Destinationen wie Toronto und Shenzhen. Der erste von insgesamt vier Flügen von Zürich nach Toronto hat bereits am 12. Mai stattgefunden. Nach Shenzhen sind ab dem 22. Mai zehn reine Frachtflüge geplant. Die Flüge werden mit Flugzeugen vom Typ Boeing 777-300ER durchgeführt. Zudem laufen die Vorbereitungsarbeiten für den Umbau von 4 Boeing 777-300ER, bei denen das Frachtvolumen in der Kabine durch den Ausbau der Economy Class Sitze erhöht werden soll.

DER Touristik präsentiert drei-Phasen-Konzept für Wiedereröffnung der Hotels

Hygiene und Sicherheit haben aufgrund der Coronavirus-Pandemie enorm an Bedeutung gewonnen. Deshalb hat DER Touristik ein drei-Phasen-Konzept entwickelt, um die Hotelpartner auf der ganzen Welt bei der Wiedereröffnung zu unterstützen. Hoteliers können so die die strengen Vorschriften der Weltgesundheitsorganisation WHO, der Europäischen Union und der nationalen Regierung selbständig erfüllen. «Das höchste Ziel ist, unseren gemeinsamen Gästen unbeschwerte Ferien durch maximale Sicherheit zu ermöglichen», so Dr. Ingo Burmester, CEO DER Touristik Central Europe. Die Erstellung des umfassenden Konzepts und die Kosten für die Entwicklung hat die DER Touristik für ihre Hotelpartner übernommen. Die Masse an internationalen Vorschriften und Informationen könnten den einzelnen Hotelier schnell überfordern, so Ingo Burmester, und weiter: «Wir möchten mit unserem Präventionskonzept hier bestmöglich unterstützen, damit wir bald gemeinsam unser Reiseprogramm auf höchstem Sicherheitsniveau neu starten können.»

In der ersten Phase soll ein hotelspezifischer Präventionsplan erstellt werden. Damit prüft der Hotelier, ob er die Vorgaben der WHO, der EU und der nationalen Regierung für eine Wiedereröffnung erfüllt. Mitarbeiter-Schulungen und Notfallorganisation gehören dazu.In Phase 2 werden die Massnahmen zur Vermeidung möglicher Infektionen umgesetzt. Hier geht es insbesondere um die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln in den sensiblen öffentlichen Bereichen wie Restaurant, Spa und Fitnesscenter. In Phase 3 erstellt der Hotelier sein Kontrollsystem mit einem Monitoring, Kommunikationskonzept und einer regelmässigen Anpassung der Massnahmen. So wird sichergestellt, dass die Massnahmen dauerhaft greifen können.

Ryanair rechnet mit der Hälfte der Passagiere in diesem Jahr

Die Billigfluggesellschaft Ryanair rechnet damit, dass sich die Passagierzahlen in diesem Geschäftsjahr halbieren werden, wie die «BBC» schreibt. Eigentlich war das ursprüngliche Ziel der Airline, in diesem Jahr 154 Millionen Passagiere zu befördern. Nun geht sie davon aus, lediglich 80 Millionen Reisende zu befördern. Der Vorstandsvorsitzende Michael O'Leary hält an den Plänen fest, die Flüge im Juli hochzufahren und versichert, dass Ryanair die Corona-Krise überstehen werde. Dafür müssen aber auch Opfer gebracht werden. Unter anderem ist der Abbau von 3000 Stellen - also rund 15 Prozent der Belegschaft - geplant. Finanzielle Hilfe vom Staat zu beantragen ist nicht vorgesehen, obwohl die Airline für den Zeitraum April bis Juni einen Verlust von umgerechnet 210 Millionen Schweizer Franken erwartet.

Gribi's Eat & Drink am Flughafen Bern schliesst per sofort

Das Restaurant Gribi's Eat & Drink an der Westseite des Flughafenareals am Airport Bern-Belp gibt die sofortige Schliessung bekannt. Aufgrund der Corona-Krise blieben die Gäste in den vergangenen Wochen aus und die wichtigen Einnahmen in den Frühlingsmonaten fehlten. «Wir bedanken uns für all die schönen Momente sowie die diversen Komplimente, welche wir empfangen durften», schreiben die Betreiber in einer Mitteilung. Das Restaurant war seit vier Jahren in Betrieb.

Kommen jetzt die Corona-Spürhunde?

Grossbritannien testet gerade, ob spezialisierte medizinische Spürhunde das Coronavirus erschnüffeln können. Das Projekt wird gemeinsam mit der Wohltätigkeitsorganisation Medical Detection Dogs durchgeführt, welche die Vierbeiner darauf trainiert, Gerüche bestimmter Krebsarten, Malaria und Parkinson zu erkennen. Der britische Minister für Innovation Lord Bethell hofft, dass mit dieser Teststrategie rasche Ergebnisse geliefert werden können. Die Labradore und Cockerspaniel sollen bis zu 250 Personen pro Stunde untersuchen können und so als Frühwarnmassnahme dienen. Das Training der Hunde dauert sechs bis acht Wochen und anschliessend findet eine dreimonatige Versuchsphase statt. Danach entscheidet die Regierung, in welchen Bereichen die Tiere eingesetzt werden. Eine Möglichkeit ist die Platzierung an Einreisepunkten an den Flughäfen, um potenzielle Virusträger zu erkennen. Die Hunde könnten aber auch in Testzentren eingesetzt werden.

Die Seychellen verbannen Kreuzfahrtschiffe

Bis Ende 2021 dürfen keine Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Victoria anlegen, wie der Tourismusminister Didier Dogley gegenüber der Lokalzeitung «Nation» ankündigt. Das Inselparadies fürchtet sich von einer zweiten Welle und will das Risiko mit dieser Massnahme verringern. Die Tourismusindustrie der Seychellen leidet besonders unter den Covid-Restriktionen, weshalb die Regierung verschiedene Massnahmen ergriffen hat, um die finanzielle Belastung für die Unternehmen zu minimieren. Dazu gehören eine Lohngarantie bis Juni, zinsgünstige Darlehen und Steuerstundungen. Insgesamt verzeichnete der Inselstaat elf Fälle von Covid-19 und keinen Todesfall.

Azul verschiebt Flugzeug-Auslieferung um drei Jahre

Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Flugverkehr, hat die brasilianische Airline Azul die Auslieferung von 59 Maschinen der neusten Generation E2 von Embraer um drei Jahre auf 2023 verschoben, wie die «Latina Press» berichtet. Die Flugzeuge haben einen Bestellwert von umgerechnet knapp 3,9 Milliarden Schweizer Franken. Die Airline hat insgesamt 75 Jets bestellt, von denen bislang fünf Stück ausgeliefert wurden. Azul hat insgesamt 82 E-Jets in Betrieb und betreibt die weltweit grösste Flotte von E195-Jets.

Plantours macht Reiseprogramm bis 2022 buchbar

Der Hochsee- und Flussreisenspezialist Plantours Kreuzfahrten macht sein Flussprogramm bis 2022 buchbar. Unter den Reisen finden sich von Kurzreisen in der Adventszeit bis zu bis zu 15-tägigen Routen auf der Donau zum Schwarzen Meer. Der Veranstalter hat darüber hinaus neue Destinationen in sein Programm aufgenommen. So geht es mit dem Boutiqueschiff «Sans Souci» auf Kanälen nach Brüssel, zur Kieler Woche oder von Amsterdam bis Berlin. Auf den Donau-Flussreisen der «Rousse Prestige» sind Getränke bereits im Reisepreis eingeschlossen. Ebenfalls neu ist das Angebot, die Gäste per Haustürabholung direkt zum Schiff zu bringen. Ein Novum bietet Plantours Kreuzfahrten auf dem Neubau «Lady Diletta» an: Das 4-Sterne-Plus-Schiff hat elf spezielle Einzelkabinen, um Alleinreisenden günstige Kreuzfahrten zu ermöglichen. Bis Ende September 2020 können alle Buchungen für die nächstjährigen Flussreisen kostenfrei storniert werden.

(JCR/NWI)