Tourismuswelt

Das Tourismusgeschäft wird langsam hochgefahren - mit dazugehörenden neuen Schutzmassnahmen. Bild: Fran Boloni

99% weniger Passagiere in Zürich – SRV warnt Reisebüros – TCS fordert Camping-Öffnung

Die jüngsten Neuigkeiten zur Coronavirus-Krise: Diese Auswirkungen hat die Pandemie auf die Reisewelt.

SRV warnt Reisebüros davor, sich zu sicher zu fühlen

Per 13. Mai 2020 war der verlängerte Rechtsstillstand für Forderungen der Kunden gegenüber Reisebüros noch nicht in Kraft, womit Reisebüros und Reiseveranstalter von ihren Kunden für Rückzahlungen theoretisch weiterhin betrieben bzw. eingeklagt werden können. Der Schweizer Reise-Verband (SRV) warnt seine Mitglieder deshalb, eingegangene Betreibungen oder Klagen nicht einfach zur Seite legen. Bei einer Betreibung sei unverzüglich der Rechtsvorschlag zu erheben, bei einer Klage sind die in der Verfügung des Gerichtes angeordneten Handlungen vorzunehmen.

Der Rechtsstillstand für Reisebüros gilt erst mit dessen Publikation in der amtlichen Sammlung des Bundesrechtes. Nach unverbindlicher Auskunft der zuständigen Stelle beim Bundesamt für Justiz dürfte dies laut SRV erst nächste Woche und nach der Bundesratssitzung vom Mittwoch geschehen.

Nix los am Flughafen Zürich

Im April reisten gerade einmal 26'913 Passagiere über den Flughafen Zürich. Das entspricht einem Rückgang von 99 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das letzte Mal, als so wenig Reisende unterwegs waren, war im Jahr 1952. Der Anteil an Lokalpassagieren beträgt 20'866 Personen und die Zahl der Umstiegspassagiere beläuft sich auf 2812. Die Anzahl Flugbewegungen sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 91,7 Prozent auf 1921 Starts oder Landungen. Die durchschnittliche Anzahl Passagiere pro Flug lag mit 37 Fluggästen 71,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Sitzplatzauslastung ist um 59,9 Prozentpunkte auf 20,1 Prozent gesunken. 12'177 Tonnen Fracht wurden in diesem Monat abgewickelt, was einem Rückgang von 67,5 Prozent entspricht. Gleichzeitig ist die Anzahl reiner Frachtflüge um 234 Flugbewegungen gegenüber April 2019 auf total 256 Starts oder Landungen gestiegen. Es wird angenommen, dass die Mai-Zahlen ähnlich tief ausfallen. Ab Juni werden steigende Verkehrszahlen bei Passagieren und Flugbewegungen erwartet.

Center Parcs öffnet wieder seine Parks in Deutschland

Nach den Parkschliessungen im März 2020 öffnen nun alle sechs deutschen Parks von Center Parcs wieder. Ab dem 25. Mai sind Aufenthalte im Park Nordseeküste, Bispinger Heide und Park Hochsauerland möglich. Park Eifel, Park Bostalsee und Park Allgäu heissen Gäste ab dem 29. Mai wieder willkommen. Auch ein Grossteil der Serviceleistungen stehen während des Aufenthalts wieder zur Verfügung: Restaurants, Supermärkte, Geschäfte und diverse Indoor- und Outdooraktivitäten wie die Kids Farm öffnen unter besonderen Sicherheits- und Gesundheitsmassnahmen. Mit der Öffnung des Cycle Center haben Gäste auch wieder die Möglichkeit, während einer Radtour die umliegenden Regionen zu erkunden. Ebenfalls gibt es wieder ein angepasstes Entertainment-Programm.

Das Erlebnisbad Aqua Mundo bleibt jedoch zunächst noch bis auf Weiteres geschlossen.

TCS fordert die sofortige Öffnung von Camping-Plätzen

Irritiert und mit Enttäuschung stellt der TCS fest, dass der Bundesrat die Freigabe zur Öffnung der Schweizer Camping-Plätze noch immer nicht erteilt. Aus Sicht des TCS ist dieses Zögern nicht mehr nachvollziehbar. In unseren Nachbarländern Deutschland (ab 11. Mai) und Österreich (ab 29. Mai) dürfen die Campings öffnen. Dies hat seinen guten Grund. Gerade auf Camping-Plätzen sind die vom BAG geforderten Schutzkonzepte heute schon sehr gut umzusetzen. Die Haltung des Bundesrates beraube die Schweizer Bevölkerung einer wichtigen Möglichkeit, im eigenen Land Ferien zu machen und führe zu Markt- und Wettbewerbsverzerrungen in der Beherbergungsbranche - mit schweren wirtschaftlichen Folgen für die Camping-Plätze. Aus diesem Grund fordert der TCS die sofortige Freigabe zur Öffnung von Camping-Plätzen, welche ein Schutzkonzept vorweisen können.

Neuer Anlauf für eine Lösung bei den Geschäftsmieten

Eine Motion, welche für vom Bundesrat geschlossene Betriebe eine Mietzinsreduktion um 70 Prozent verlangt hatte, hat der Ständerat in der ausserodentlichen Session von letzter Woche stark angepasst. Diese geänderte Motion wurde jedoch abgelehnt. Nun wurde eine neue Kommissionsmotion (20.3451) verabschiedet, die sich an die Formulierung des Ständerates anlehnt, jedoch andere Limiten vorsieht: So sollen vom Bundesrat aufgrund von COVID-19 geschlossene Betriebe ihrem Vermieter für die Dauer der behördlichen Schliessung nur 40 Prozent der Miete schulden, wobei eine Mietobergrenze von 20'000 Franken gelten soll. Auch Betriebe, die ihre Aktivitäten reduzieren mussten, sollen in begrenztem Umfang von einer Ermässigung profitieren können, und bei einem Mietzins zwischen 15'000 und 20'000 Franken soll ein Opt-out möglich sein. Ausserdem soll der Bundesrat für Vermieter einen Härtefallfonds vorsehen.

Scenic verlängert Kreuzfahrt-Moratorium bis Ende August

Die Scenic Group hat angekündigt, dass sämtliche Kreuzfahrten und Landausflüge neu bis und mit 31. August 2020 annulliert sind. Die Kreuzfahrten mit der brandneuen Scenic Eclipse sind gar bis zum 30. September 2020 annulliert. Laut Rob Voss, dem COO der Scenic Group, sei man zwar über die Lockerungen der Grenzbestimmungen im Bild, rechne jedoch weiterhin mit starken Einschränkungen - und höchste Priorität habe, dass die Passagiere sicher an- und abreisen können. Zudem warte man branchenweite Bestimmungen hinsichtlich Hygienemassnahmen ab. Für betroffene Passagiere sind grosszügige Rückvergütungs- bzw. Umbuchungslösungen parat; darüber hinaus sind Agenten-Kommissionen geschützt.

Beachcomber führt Safe-Place-Label ein

Die mauritische Hotelgruppe Beachcomber führt das neue Safe-Place-Label ein, um die Häuser in Bezug auf Sicherheits-, Hygiene-, und Sauberkeitsstandards fit für die Wiedereröffnung zu machen. Die Initative ist in Zusammenarbeit mit dem LIBA (Laboratoire International de Bio Analyse) entstanden, das bereits jetzt die Lebensmittelsicherheit und Zimmerhygiene der Hotels überprüft.  Neuerdings müssen sich die Mitarbeitenden Gesundheitschecks unterziehen, es wird in jedem Resort eine Krankenstation mit einer Krankenschwester oder einem Arzt auf Abruf bereitgestellt und es werden regelmässig Schulungsprogramme über präventive Gesundheitsmassnahmen durchgeführt. Darüber hinaus wird ein Desinfektionsprotokoll in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation geführt.

Centara Hotels & Resorts spendet 1500 Essensboxen

Die Centara Hotels & Resorts hat vor Kurzem 1500 Essensboxen an an die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der thailändischen Regierung gespendet. Die Mahlzeiten wurden an hilfsbedürftige Menschen verteilt. Das Essen wurde von einem Centara-Team um Centara Grand Hotel zubereitet. Rober Maurer-Loeffler, der Generaldirektor des Hotels, überreichte die Geste anschliessend an Pichaya Muangnao, stellvertretender Generaldirektor er PR-Abteilung der Regierung.

«Friends & Family»-Tarif für Spital-Mitarbeitende

Das Deltapark Vitalresort am Thunersee gewährt Mitarbeitenden von Schweizer Akutspitälern bis Ende 2020 den «Friends & Family»-Tarif für Übernachtungen. Diese gelten für Buchungen bis Ende Jahr und beinhalten unter anderem eine Übernachtung im Comfort Zimmer 4-Sterne Superior, ein reichhaltiges Frühstücksbüffet sowie Eintritt zum Fitness- und Spa-Bereich – unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Hygiene-Massnahmen. Das Comfort-Doppelzimmer kostet beim vergünstigten «Friends & Family»-Tarif 150 Franken für zwei Personen pro Nacht und 100 Franken für eine Person.

(JCR/NWI)