Tourismuswelt

So menschenleer ist London aktuell. Doch schon bald sollen sich die Städte und Strände wieder befüllen - natürlich unter Auflagen. Bild: Chloe Evans

Die EU verspricht eine Touristensaison im Sommer – Die Türkei lanciert ein GesundheitszertifikatBrussels Airlines streicht 1000 Jobs

Die jüngsten Neuigkeiten zur Coronavirus-Krise: Diese Auswirkungen hat die Pandemie auf die Reisewelt.

EU verspricht eine touristische Sommersaison

EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Paolo Gentiloni glaubt, dass die touristische Sommersaison stattfinden kann - allerdings mit Sicherheitsmassnahmen und Einschränkungen. Die EU-Kommission präsentiert heute Mittwoch (13. Mai) Empfehlungen für Vorkehrungen in Hotels und bei der Anreise, und will vorschlagen, wie die Grenzkontrollen und Reisebeschränkungen zwischen EU-Staaten schrittweise aufzuheben sind. Dies, um eben die für viele Länder überaus wichtige Tourismussaison zu retten.

Weiter wurde bekannt, dass die EU-Kommission empfehlen will, dass Gutscheine für Reisen, die wegen des Coronavirus abgesagt werden mussten, mindestens ein Jahr lang gültig sind. Demnach sollen Airlines und Reiseanbieter in ihren Gutscheinen den Kunden die gleichen Flug- und Reisebedingungen gewähren wie in der ursprünglichen Buchung. Wer seinen Gutschein letztlich doch nicht nutzen wolle, soll das Recht auf vollständige Rückzahlung haben - bis zu zwölf Monate nach Ausstellung des Gutscheins. Die Mitgliedsstaaten sollen aufgefordert werden, solche Gutscheine zu garantieren. Das soll Kunden ermutigen, nicht auf einer Rückzahlung zu bestehen.

Was dies letztlich für die in der Schweiz erzielte Rückzahlungspflicht von Kundengeldern von Seiten der Airlines zuhanden der Reisebüros bedeutet, ist noch unklar. Swiss und Edelweiss wollten den heutigen Entscheid der EU abwarten; laut unserem gestrigen Interview mit Nationalrat Lars Guggisberg liegt hier ein mögliches Schlupfloch für die Airlines vor.

Türkei lanciert Sicherheits- und Gesundheitszertifizierung für Tourismus

Das türkische Ministerium für Kultur und Tourismus hat gemeinsam mit dem Innen- und Aussenministeriums sowie in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten der Tourismusbranche ein Zertifizierungsprogramm erarbeitet. Dieses Zertifikat, das von den internationalen Zertifizierungsinstitutionen ausgestellt wird, soll die Erfüllung hoher Gesundheits- und Hygieneanforderungen bei Fluggesellschaften, Flughäfen und anderen Transport-, Unterkunfts- und Gastronomieeinrichtungen sicherstellen. Dazu wurde ein Massnahmenkatalog erstellt, der für türkische und ausländische Touristen in Bezug auf Transport, Unterbringung, sowie den Gesundheitszustand des Personals und der Passagiere gilt.

6000 Menschen lassen sich nach Skandinavien entführen

Knecht Reisen hat gemeinsam mit dem Schweizer Reisefotograf Corrado Filipponi eine virtuelle Multivision-Show realisiert. An fünf Abenden stellte der Künstler die Länder Finnland, Schweden, Norwegen sowie Dänemark und die Färöer Inseln vor. Mit Erfolg: Mehr als 6000 Menschen haben sich in die Shows geschalten. Nun setzt Knecht Reisen in den kommenden Wochen die angelaufenen virtuellen Kundenabende mit Präsentationen zu Costa Rica, Neuseeland, Westaustralien und Golfreisen fort. Das vollständige Programm finden Sie hier.

500-Millionen-Beteiligung an Virgin Galactic steht zum Verkauf

Richard Branson, der 51 Prozent der australischen Fluggesellschaft Virgin Atlantic besitzt, versucht die Airline und andere touristische Unternehmen die er besitzt, nun mit dem Verkauf von Beteiligungen zu retten. Konkret bietet er Anteile im Wert von umgerechnet 485 Millionen Schweizer Franken an seinem Weltraumtourismus-Unternehmen Virgin Galactic. Zuvor bat er die britische Regierung um ein Darlehen in der Höhe von umgerechnet knapp 600 Millionen Franken für seine Airline. Die Verhandlungen sind noch im Gange, jedoch soll die Regierungshilfe als letztes Mittel dienen um die Airline zu retten. Branson hofft, private Investoren zu finden. Gleichzeitig werden Notfallpläne für den Fall einer Insolvenz der Airline erstellt.

Brussels Airlines will 1000 Stellen streichen

Bei der Lufthansa-Tochter Brussels Airlines könnte bald ein Viertel der Belegschaft wegfallen, wie die Fluggesellschaft in einer Mitteilung schreibt. Die Streichung von 1000 Stellen ist aber nicht die einzige Massnahme, die das Unternehmen ergreift, um die Krise zu überstehen. Darüber hinaus werden Strecken die nicht oder nur wenig rentieren werden gestrichen und die Flotte um 30 Prozent reduziert. Pro Tag verliert die Airline umgerechnet rund eine Million Schweizer Franken.

Jetfly transportiert medizinisches Personal

Zwei Wochen sind es her, seit Jetfly und die Vereinigung Aviation Sans Frontières in Frankreich die Flugzeit-Spendenaktion ins Leben gerufen hat. Insgesamt wurden bereits 200 Flugstunden gesammelt. So konnten mit 30 Flügen 100 medizinische Fachkräfte sowie Medikamente und Schutzausrüstung zu verschiedenen Einsatzorten geflogen werden. «Wir sind weiterhin und mit Nachdruck bemüht, durch den einzigartigen Zusammenhalt unserer Kunden die Regionen zu unterstützen, die für den Transport von Ärzten und medizinischem Personal an vorderster Front sowie von medizinischem Equipment wie Beatmungsgeräte, Schutzmasken, Handschuhe, Schutzkittel, Desinfektionsmittel und vieles mehr zusätzliche Hilfe benötigen», sagt Cédric Lescop, CEO von Jetfly. Dieser Service ist auch für Schweizer Spitäler und Fachkräfte abrufbar. Rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche kann die Hilfe per E-Mail an medical@jetfly.com oder telefonisch unter +352 26 43 27 27 angefordert werden.

Etihad produziert jetzt Schutzvisiere

Um das medizinische Personal in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu unterstützen, hat das Etihad Airways Medical Centre in Zusammenarbeit mit Etihad Engineering eine Schutzausrüstung entwickelt. Insgesamt hat die Airline 1000 Gesichtsvisiere hergestellt, die nun verteilt werden. Die Mitarbeitenden der Fluggesellschaft zeigen sich ebenfalls hilfsbereit. 3000 von ihnen haben sich bei verschiedenen Regierunsstellen und Initiativen gemeldet, um Unterstützung im Kampf gegen das Coronavirus zu leisten. Darüber hinaus haben sich 800 ehrenamtliche Mitarbeiter auf der «UAE Volunteers Platform» registriert, einer Gemeinschaftsaktion im Rahmen von Covid-19.

450 Jobs von Carnival in Gefahr

Am Standort im englischen Southampton der Kreuzfahrtgesellschaft Carnival Corporation, die auch Costa Crociere und Aida betreibt, sind rund 450 Jobs in Gefahr, wie die «BBC» berichtet. Insgesamt befinden sich dort rund 1600 Mitarbeitende. Darüber hinaus müssen die Angestellten bis November eine 20-prozentige Lohnkürzung hinnehmen. Aufgrund der Pandemie hat das Unternehmen alle Kreuzfahrten bis zum 31. Juli 2020 ausgesetzt. Die Besatzungen an Bord wurden in ihre Heimatländer zurückgeschickt.

Peru bringt den Machu Picchu auf Vordermann

Peru nutzt die reisefreie Zeit, um sich mit vielseitigen Arbeiten auf die Wiedereröffnung des Tourismus vorzubereiten. So führt das Kulturministerium Wartungsarbeiten an der von den Inka gegründeten Stadt Machu Picchu durch. Darüber hinaus werden Instandhaltungsarbeiten an zwanzig archäologische Stätten rund um die Stadt Cusco durchgeführt. Dazu gehört unter anderem das Schneiden von Gras oder die Reinigung von Mauern und dem Gelände. So erstrahlen die Sehenswürdigkeiten in neuem Glanz, wenn das Land endlich wieder Reisende begrüssen darf.

(JCR/NWI)