Tourismuswelt

Wann dürfen wir wieder frei reisen? Die Coronavirus-Krise schafft weltweit Verunsicherung und Frust. Bild: Andrea Piacquadio

FTI storniert bis 31. Mai – Austrian streicht 1100 Stellen – Logiernächte im freien Fall

Die jüngsten Neuigkeiten zur Coronavirus-Krise: Diese Auswirkungen hat die Pandemie auf die Reisewelt.

FTI sagt alle Reisen bis Ende Mai ab

Die FTI Group verlängert den Reisestillstand der FTI Touristik AG, von 5vorFlug, BigXtra sowie LAL Sprachreisen bis zum 31. Mai 2020. Reisebüro-Partner und Gäste werden direkt vom Veranstalter über die Absage informiert. Die geplanten Trips können bis Ende April 2021 kostenfrei umgebucht werden. Kommt dies nicht in Frage, wird der Reisepreis zurückerstattet. Das Unternehmen bittet um Verständnis, falls es aufgrund der aktuellen Lage zu Verzögerungen kommen sollte.

Schweizer Logiernächte: Minus 62 Prozent im März

Gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) zählte die Schweizer Hotels im März nur noch 1,26 Millionen Logiernächte. Verglichen mit dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang von 62,3 Prozent. Die drastischen Massnahmen, die rund um den Globus zur Eindämmung des Virus verordnet wurden, haben den Tourismus auch hierzulande praktisch zum Erliegen gebracht.

Seit Mitte März sind Reisen in die Schweiz nicht mehr möglich und auch die heimische Bevölkerung ist dazu aufgefordert worden, zu Hause zu bleiben. Etwas stärker war der Einbruch der Hotelübernachtungen im März bei den ausländischen Gästen. Die Logiernächte sackten um 68,1 Prozent auf noch 557'368 ab. Die Logiernächte von Schweizer Hotelgästen gingen aber mit 55,9 Prozent auf noch 706'863 ebenfalls massiv zurück. In den ersten beiden Monaten des Jahres hatte das Coronavirus in der Hotellerie noch kaum Spuren hinterlassen. Im Januar und Februar waren die Logiernächte zum Vorjahr noch um 6,3 beziehungsweise 6,4 Prozent in die Höhe geklettert. Lediglich die Übernachtungen mit Gästen aus China sackten ab, da Peking das Reisen ins Ausland wegen der Pandemie bereits früher verboten hatte.

Leinen los bei Carnival

Carnival Cruise Line will am 1. August den aufgrund der Corona-Krise zum Erliegen gekommenen Kreuzfahrtbetrieb schrittweise wieder aufnehmen. Den behutsamen Neustart bestreitet die US-Reederei mit zunächst acht ihrer insgesamt 28 Schiffe. Die stufenweise Wiederinbetriebnahme soll sicherstellen, dass alle Hygiene- und Gesundheitsstandards sowie behördliche Vorgaben vollumfänglich umgesetzt werden. Um dies gewährleisten zu können, stehen zunächst ausgewählte Abfahrtshäfen und Zielgebiete im Fokus.

So starten die Kreuzfahrten ausschliesslich von den US-Häfen Miami (Carnival Horizon, Carnival Magic, Carnival Sensation), Port Canaveral (Carnival Breeze, Carnival Elation) sowie Galveston (Carnival Dream, Carnival Freedom, Carnival Vista). Angelaufen werden Ziele in der Karibik und auf den Bahamas.

Alle weiteren bis einschliesslich 31.08.2020 geplanten Kreuzfahrten ab nordamerikanischen Häfen wurden abgesagt. Das gilt auch für alle Reisen mit der Carnival Spirit bis einschliesslich 06.10.2020. Passagiere aus den deutschsprachigen Märkten bzw. deren Reisebüros werden von Carnival individuell kontaktiert und über Details zu Stornierungen und Umbuchungen informiert.

Star Clippers verlängert Aktionen und setzt Kreuzfahrten länger aus

Infolge der Coronavirus-Krise verlängert die Reederei Star Clippers ihre Winter-Specials 2020/21 (Frühbucherbonus + 10% Preisabschlag) bis zum 30. Juni 2020.

Leider müssen aber auch sämtliche Abfahrten bis Ende Juni 2020 abgesagt werden. Die aktuellen Umbuchungskonditionen für alle Termine 2020 lauten wie folgt, gültig bis 1. Juni 2020:

  • Bis 01.06.20 können die Gäste kostenfrei auf eine Kreuzfahrt der gleichen oder einer anderen Route umbuchen, aber nur, wenn der Wert der neuen Kreuzfahrt zumindest gleich oder höher ist als der Wert der bisherigen Kreuzfahrt. Reisezeitraum: bis Ende März 2022.
  • Gültig für: Gäste von abgesagten Reisen, als Alternative; Gäste von (noch)nicht abgesagten Reisen 2020, die gerne umbuchen möchten
  • Beibehaltung aller Konditionen, zu denen die Kunden vorab gebucht haben/hatten: Rabatte, Frühbucherrabatt, doppelter Frühbucherrabatt, spezielle Single-Ermässigungen, andere Specials…
  • Nicht gültig für normale Neuanfragen!

Lufthansa Aktionäre stimmten bei GV allen Tagesordnungspunkten zu

Rund 10'000 Aktionäre haben die Hauptversammlung der Deutschen Lufthansa AG am 5. Mai online verfolgt. Insgesamt waren 33,19 Prozent des Grundkapitals vertreten. Mit grosser Mehrheit haben sie die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2019 entlastet. Die Anteilseigner stimmten dem Vorschlag des Vorstands und Aufsichtsrats zu, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2019 in Höhe von 298 Millionen Euro vollständig zur Einstellung in andere Gewinnrücklagen zu verwenden und nicht als Dividende auszuschütten.

Gleichzeitig wählten die Aktionäre Astrid Stange (Group Chief Operating Officer, AXA SA), Erich Clementi (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der E.ON SE), Dr. Thomas Enders (Präsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik) sowie Harald Krüger (Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Telekom AG) in den Aufsichtsrat. Mit Wirkung zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung hatten die Aufsichtsratsmitglieder Martina Merz, Herbert Hainer, Michael Nilles und Matthias Wissmann ihre Aufsichtsratsmandate niedergelegt. Zudem wurde Stephan Sturm erneut in den Aufsichtsrat gewählt. Die vom Aufsichtsrat beschlossene Änderung des Vergütungssystems des Vorstands rückwirkend zum 1.1.2020 wurde von den Anteilseignern ebenfalls mehrheitlich angenommen.

Insgesamt standen in der Hauptversammlung neun Tagesordnungspunkte zur Abstimmung. Die Aktionäre des Unternehmens stimmten allen Punkten mit breiter Mehrheit zu. Detaillierte Informationen zur Hauptversammlung sind unter diesem Link verfügbar.

Verlieren bald 1100 Austrian-Airlines-Mitarbeiter den Job?

Die österreichische Fluggesellschaft will drastische Pläne umsetzen, um sich vor der Corona-Krise zu schützen. Bis 2023 sollen rund 1100 der 7000 Mitarbeiter entlassen werden und die Löhne um 13 Prozent gekürzt werden, wie die «NZZ» schreibt. Ziel der Airline sei es, mit Hilfe von staatlichen Zuschüssen und Garantien, jedoch um einen Viertel geschrumpft, aus der Krise herauszukommen. Kurzarbeit soll so lange wie möglich umgesetzt werden, auch wenn für zwei oder drei Jahre. Darüber hinaus erhofft sich Austrian Airlines von ihren Partnern und Lieferanten wie beispielsweise die österreichische Flugsicherung oder Treibstoffzulieferer Preis- und Gebührennachlässe von 20 Prozent. Doch was wenn diese Kostensenkungen nicht umgesetzt werden können? Dann braucht es einen Plan B, also beispielsweise ein Szenario, wie die Airline den Weg in eine geordnete Insolvenz findet.

Neues Reiseprogramm für die Sea Cloud Spirit

Das Coronavirus und die deshalb ausgerufene Ausgangssperre haben die Arbeit in der Werft in Vigo für mehrere Wochen zum Erliegen gebracht. Deshalb wird die neue «Sea Cloud Spirit» von Sea Cloud Cruises später als geplant in Dienst gestellt. Eigentlich hätte der Kreuzer am 29. August in See stechen sollen, wann das Schiff nun zum ersten Mal Gäste empfangen wird ist noch zu unsicher - die Reederei kommuniziert das Datum, sobald der neue Auslieferungstermin von der Werft mitgeteilt wurde.

Zeitgleich wurde das Reiseprogramm für die «Sea Cloud Spirit» angepasst. Sie wird nicht wie geplant Mitte November den Atlantik in Richtung Karibik überqueren. Bis April 2021 bleibt das Schiff in den Gewässern rund um die Kanarischen Inseln. «Alle unsere Gäste, die im Winter vielleicht noch keine Fernreise unternehmen möchten, bekommen so doch die Chance zu einer Seereise unter Segeln mit der Sea Cloud Spirit», kündigt Geschäftsführer Daniel Schäfer an, «wer wieder Fernweh spürt, kann dennoch mit unseren beiden anderen Schiffen weiterhin die Karibik erkunden.» Das Angebot wird in Kürze buchbar sein.

Zwei Milliarden Dollar für NCL

Die NCL Holdings, Muttergesellschaft von Norwegian Cruise Line, Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises hat sich zwei Milliarden US-Dollar (1,94 Milliarden Schweizer Franken) neues Kapital gesichert. Nun kann der Konzern aufatmen, denn die liquiden Mittel dürften reichen, um die kommenden zwölf Monate zu überstehen, wie das Online-Portal «Reisevor9» berichtet.

Royal Caribbean präsentiert neue Stornierungs- und Umbuchungsrichtlinien

Die Royal Caribbean Group, zu welcher Celebrity Cruises, Azamara und Royal Caribbean International gehören, weitet die Stornierungsrichtlinien des «Cruise with Confidence»-Programms auf Abfahrten bis April 2022 aus. Die Regelungen gelten für neue und bestehende Buchungen, welche bis zum 1. August 2020 getätigt werden. Damit haben die Gäste die Flexibilität, ihre Kreuzfahrt bis zu 48 Stunden vorher zu stornieren und erhalten eine Gutschrift des vollen Buchungspreises für eine Kreuzfahrt bis April 2022. Ausserdem hat die Kreuzfahrtgesellschaft auch ihre Umbuchungsmöglichkeiten erweitert. Diese Aktualisierungen stehen Reisenden und Reiseberatern zur Verfügung:

  • Bestpreis-Garantie: Gäste können den Preis und das Aktionsangebot ihrer Reservierung bis zu 48 Stunden vor ihrer Kreuzfahrt ändern.
  • Lift and Shift: Reisende haben die Möglichkeit, ihre Kreuzfahrt bis zu 48 Stunden vor der Abreise einfach zu verschieben und können die gleiche Reiseroute zu einem späteren Zeitpunkt beginnen. Der ursprüngliche Preis und das Sonderangebot bei der Reservierung sowie die Länge der Kreuzfahrt und die Kabinenkategorie bleiben bestehen.

(JCR/NWI)