Tourismuswelt

Der beste Schutz vor dem Coronavirus ist das Zuhause bleiben. Bild: pixpoetry

Sizilien übernimmt Reisekosten – Mehr Frachtflüge bei SwissRechtsportal greift Reisefirmen an

Die jüngsten Neuigkeiten zur Coronavirus-Krise: Diese Auswirkungen hat die Pandemie auf die Reisewelt.

Swiss baut drei Boeing um

Der Passagierflugverkehr der Swiss ist nahezu gänzlich zusammengebrochen, gleichzeitig steigt aber die Nachfrage nach Frachtflügen. Seit Ende März hat die Airline über 80 Frachtflüge durchgeführt und mehr als 1300 Tonnen Güter transportiert - mehrheitlich Medikamente und medizinisches Hilfsmaterial. Bis Ende Mai plant die Swiss mehr als 100 weitere Frachtflüge im Auftrag verschiedener privater und öffentlicher Unternehmungen und Institutionen durchzuführen. Dazu eröffnet sie ein neues Netzwerk mit reinen Frachtflügen und fliegt regelmässig zwischen Zürich und Shanghai (bis zu 3x täglich), Peking (bis zu 2x täglich), Chicago und Tokyo (2x wöchentlich) sowie Bangkok und Singapur (1x pro Woche). Nun prüft die Swiss, bei drei ihren 12 Boeing 777-300ER die Economy Class Sitze zu entfernen, um der steigenden Nachfrage nach Luftfrachttransporten gerecht zu werden. Über 800 Flugzeugsitze würden dafür am Standort Zürich ausgebaut werden.

Sizilien übernimmt die Hälfte des Flugtickets

Am 4. Mai 2020 endet der Lockdown in Italien, doch der Tourismus wird wohl noch länger nicht zur Normalität zurückkehren. Deshalb hat sich die italienische Insel Sizilien etwas besonderes überlegt, um künftig Reisende anzulocken: Sie bietet den Feriengästen an, die Hälfte ihrer Flugkosten zu übernehmen sowie jede dritte Hotelübernachtung und alle Museumseintritte zu bezahlen, wie das Portal «Travelbook» schreibt. Finanziert wird die Aktion durch eine Sonderkasse, rund 50 Millionen Euro sind eingeplant. Die Gutscheine sollen zukünftig auf der offiziellen Tourismus-Website der Region verfügbar sein.

Die Swiss-Crews übernachten im Flugzeug

Würden die Crews auf den Swiss-Frachtflügen nach China die Maschinen nach der Ankunft verlassen, riskieren sie dabei eine zweiwöchige Quarantäne. Denn ist die Temperatur auch nur von einem Teammitglied zu hoch, müssten gleich alle acht Personen vierzehn Tage in Isolation. Damit das nicht passiert, ruhen sich die vier Piloten und die vier Kabinenangestellten seit Neustem in der First Class der Langstreckenflugzeuge aus. Zudem dürfen sich die Mitarbeitenden während der vorgeschriebenen 6-stündigen Ruhezeit die Beine auf dem Standplatz des Flugzeuges vertreten. Für diese Sonderregelung habe die Airline eine Bewilligung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt eingeholt, wie der «Tagesanzeiger» schreibt. Auch auf dem letzten verbleibenden Passagierflug nach New York herrschen derzeit Ausnahmezustände. Weil die Airline die Crew nicht in der besonders vom Coronavirus betroffenen Stadt übernachten lassen will, fliegt derzeit eine Ersatz-Crew mit, die den Rückflug übernimmt.

Das hat gerade noch gefehlt

Das deutsche Start-Up Right Now hat sich eigentlich darauf spezialisiert, bei Flugverspätungen oder Ausfällen von Bahnrreisen als Rechtsportal für die betroffenen Gäste das Geld bei den Leistungsträgern einzufordern. Doch zurzeit kann es mit diesem Angebot kaum Geld erwirtschaften. Das junge Unternehmen hat deshalb kurzerhand das Geschäftsmodell geändert und bietet nun das sogenannte «Corona-Spezial-Angebot» an. Damit schiesst das Start-Up gegen Reiseunternehmen und Airlines, welche den Kunden anstelle einer Rückzahlung «nur» Gutscheine oder Umbuchungen als Entschädigung anbieten wollen, wie das Online-Portal «Reisevor9» berichtet. Dahinter wittert Right Now natürlich ein grosses Geschäft und verlangt für seine Dienste eine Entschädigung von 10 Prozent des Reisepreises. Betroffene Kunden können auf der Website die abgesagte Reisebuchung einreichen. Das Unternehmen verspricht, innerhalb weniger Stunden zu prüfen, ob Chancen für die Durchsetzung bestehen und anschliessend erfolge sofort die Rückforderung bei Airlines und Reiseanbietern.

9 Milliarden für Lufthansa?

Die detusche Bundesregierung will die wirtschaftlich schwer angeschlagene Fluggesellschaft Lufthansa einem Medienbericht zufolge mit rund neun Milliarden Euro unterstützen. Dafür solle er eine Sperrminorität und ein bis zwei Aufsichtsratsmandate erhalten, berichtete das digitale Wirtschaftsmagazin «Business Insider» am Dienstag unter Berufung auf Unternehmenskreise. Die Nachrichtenagentur AFP erfuhr aus Kreisen, es sei noch keine finale Einigung erzielt worden. Die Airline verhandelt derzeit mit mehreren Staaten über mögliche Unterstützung. Der Konzern befindet sich nach eigenen Angaben mit den Regierungen von Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien «in intensiven und konstruktiven Gesprächen».

Edelweiss deaktiviert die bis 17. Mai vorgesehenen Buchungen

Feriencarrier Edelweiss hat alle vorgesehenen Flüge bis am 17. Mai storniert, inklusive den entsprechenden Rückflügen. Wie die  Edelweiss Reisebüro-Agenten informiert, müssen die Umbuchungen für diese nun deaktivierten Reservationen bis spätestens Ende August 2020 erfolgen. Unter diesem Link sind die noch eingeplanten Edelweiss-Flugdaten an die einzelnen Destinationan alphabetisch abrufbar.

(GWA/NWI)