Tourismuswelt

Der Stillstand und mögliche Umbruch der Reisewelt beschäftigt unsere Leserinnen und Leser. Bild: Adobe Stock

Das sagt unsere Leserschaft zur Abschottung Australiens und zu Switzerlandbooking.ch

Viele kontroverse Themen beschäftigen derzeit unsere Leserschaft. Hier ein Überblick – die jüngsten Beiträge stammen von Werner Blum und Roger Berberat.

(10.12.) Muss das sein?

Schweizer Reisebüros haben in diesen Tagen ein Schreiben von der Europäischen Reiseversicherung ERV erhalten mit einem Merkblatt über die Versicherungsleistungen in Bezug auf das Coronavirus. Daraufhin hat Roger Berberat reagiert und schreibt:

«Besten Dank für die Zusendung Ihres Merkblattes. Gut so, eigentlich.

Was weniger gut ist und wirklich erschreckt und wohl nachträglich nur ein übles Zeitdokument bleiben wird, sind die Portrait-Bilder Ihrer Mitarbeiter mit Mund- und Nasenschutz. Was bitte wollen Sie uns mit dieser Aktion mitteilen? Sind wir nun schon soweit, dass wir nur noch mit Maske auf Bilder konform sind? Wir sehen jeden Tag genug oder fast nur noch Menschen mit Masken. Es wäre wohltuend bei Portrait-Bildern doch bitteschön das ganze Antlitz der entsprechenden Person sehen zu können.»
Roger Berberat, Travel Point AG, Basel (Maskenfrei geschrieben)

Um dieses Bild handelt es sich:

War gut gemeint, kam aber nicht überall gut an: das Maskenbild des ERV-Teams.

(10.12.) Australien erst 2022 wieder ein Thema?

Auf den Artikel «Australien schottet sich noch länger ab» reagiert Australien-Spezialist Move Reisen:

Eine weitere Negativ-Botschaft mehr... In der Tat kann es sein , dass Australien erst im 2022 wieder ein Thema wird. Vorläufig ist Australien aber erst bis 17.3.2021 geschlossen, es verbleiben also noch weitere 9 Monate für Hoffnung auf Grenzöffnung. Bei der nun weltweit anlaufenden Impfkampagne, wäre es doch möglich, dass Australien per 1.7.21 die Grenzen wieder öffnet ? Wir wissen es einfach nicht, aber plakative Aussagen, wie das ganze 2021 sei für Australien nun gelaufen, helfen nicht wirklich weiter (genau so wenig wie eine zu optimistische Prognose).
Werner Blum

(09.12) Hier wird nur Geld verbrennt

Ein weiteres Feedback zur Switzerlandbooking-Lancierung trifft ein:

Das sind doch alles nur HRS-Inhalte die auf diesen Plattformen von Herr Beckmann dargestellt werden. Alles nur I-Frames. «In Österreich sind es ca. 50'000 und in Deutschland ca. 190'000 Unterkünfte, damit sind wir, wenn man die Anzahl der buchbaren Unterkünfte in diesen drei Ländern nimmt, der grösste Anbieter.»
LOL, HRS saugt die Inhalte aus den Destinationen über die DMS rein, mischt noch 5% eigenen Content bei und bietet es Affiliates wie austria booking oder switzerland booking an, die sich selbst dann ausrufen als «grösster Anbieter im Land». Alles Augenwischerei ohne Potential. Und das sollten die «grössten Buchungsportale» von Österreich, der Schweiz und Deutschland werden... booking.com macht sich jetzt sicher in der Hose;).
Wie viele möchte-gern-Plattformen sollte es noch geben? Hier wird nur Geld verbrennt. Wenn es die Österreich Werbung oder der Bergfex nicht gelungen ist die Bucher von b.com wegzuziehen, wird es sicher keiner 2-Mann Firma aus Österreich gelingen mit second hand content von HRS.
Walter Dieter

(09.12) Hotellerie wird unabhängiger

Auf das Leserfeedback von Tags zuvor (Ausgerechnet...) schreibt Switzerlandbooking.ch-Gründer Ulrich Beckmann:

Lieber Herr oder Dame? Ich hatte schon das Privileg einige Jahre in der Schweiz arbeiten zu dürfen und hatte nicht den Eindruck, dass Schweizer keine Ausländer mögen, aber egal. Wir sind Unternehmer, haben keinen Auftrag irgendeines Unternehmens und haben dieses Portal auf eigene Kosten hergestellt, das steht auch jedem Schweizer frei. Es ist unserer Meinung nach wichtig, nationale Buchungsportale zu bauen, die die Hotellerie von den Monopolisten unabhängiger macht und weniger kostet, das haben wir in Österreich und Deutschland auch gemacht. Wir bringen damit Wertschöpfung und Steuern zurück in die Schweiz, da wir auch dort eine Gesellschaft bauen werden und SOMIT keinem Schweizer einen Arbeitsplatz wegnehmen werden, liebe Grüße, Ulli Beckmann

(08.12) Ausgerechnet...

Ein Leser schreibt zur Lancierung von Switzerlandbooking.ch:

Herr Beckmann, weshalb kommt ausgerechnet ein österreichisches Unternehmen dazu, das umfassendste Buchungsportal für die Schweiz zu lancieren? Wie um Gottes Willen kann es nur sein, dass wieder ausgerechnet ein ausländisches Unternehmen einen Auftrag in der Schweiz erhalten hat? Dabei scheint es doch klar zu sein, Schweizer mögen keine Ausländer und schon gar nicht, wenn sie ihnen die Arbeitsplätze und Aufträge 'wegnehmen'. Dass 'die Ausländer' dabei vielleicht besser sein könnten wird gerne von den Eidgenossen unterschlagen.
Anonym

(05.12) Typische Unterländer-Ansicht!

Zu unserem Winterreifen-Artikel schreibt der im Engadin lebende Journalist Stephan Kiener: «So eine typische TCS- (die meisten sind Bürohengste) oder Unterländer-Ansicht. Der Tipp von Oktober bis April ist zwar nicht ganz schlecht, aber noch besser ist jener von Fachleuten aus den Bergen zu beherzigen. Das habe ich letzten September wieder gemacht und daher problemlos an einem Schneetag Ende September ins Engadin gefahren. Weil ich am Vortag die Winterrreifen montiert habe (24./25.9.). Da waren im Vorfeld schon länger Schneefälle ab 1000 Metern angesagt. Und als ich an jenem Freitag mit meinem Subaru über den Julier gefahren bin, standen unzählige SUV's (vor allem BMW!) kreuz und quer in der Landschaft, weil die Strasse schneebedeckt war und 95 Prozent der Fahrzeuge mit Sommerpneus unterwegs ins Engadin war. Der Rat der Engadiner vor diesem Freitag: «Montiert noch die Winterräder, denn es könnte schwierig werden». Ignoriert natürlich von fast allen Unterländern..... Wegen solcher Idioten steckte ich auf der Passhöhe eine Stunde lang fest, weil alle Sommerpneuler nicht mehr voran kamen (rauf und runter).... Zumindest war ich dann nach der Wartezeit einer von wenigen, die normal ins Engadin hinunter fahren konnten.... Ich werde es auch weiterhin so handhaben, dass ich im September gut hinhöre bei den Wetterprognosen, ebenso noch im April...»
Stephan Kiener

(05.12.) Quatsch!

Zum Märchen mit den Winterpneus schreibt Reisebüro-Inhaber Peter Singer: «Winterreifen von Oktober bis Ostern? So ein Quatsch!!! O bis O stimmt ja, aber das ist dann OLMA bis OFFA :-)».
Peter Singer

(22.11.) «Musste noch nie für ein Glas Wein bezahlen...»

Uns erreichte eine weitere Rückmeldung zum Kommentar «Immerhin bleibt die Schoggi gratis»:

«Wir sind gerade von letzte Woche mit Edelweiss (gebucht über Swiss) von Zürich nach Punta Cana geflogen, also Langstreckenflug à 10 Stunden und zu meinem Erstaunen musste man für alkoholische Getränke bezahlen! Das ist auch neu oder? Ich muss zugeben, ich bin schon mit sehr vielen Fluggesellschaften geflogen, jedoch bin ich mir sicher, dass ich bislang noch nie für ein Glas Wein bezahlen musste. Ich finde das sehr schlecht und am falschen Ort gespart. Weshalb nicht ein Glas Wein oder Bier inklusive, danach finde ich ok wenn man bezahlen muss, sonst schlagen sicher einige über die Stränge.. Soviel dazu, ich finde den Artikel sehr gut und bin gleicher Meinung.»
Nadja Aebi (via Disqus)

(20.11.) Fliegen könnte so schön sein...

Auf den Kommentar «Immerhin bleibt die Schoggi gratis» ging diese Replik ein:

Auch die Swiss nähert sich mit grossen Schritten dem alten Lufthansa Motto: Fliegen könnte so schön sein, wenn nur nicht die Passagiere wären... Aber Spass beiseite, das ist eine versteckte Preiserhöhung gegenüber den Kunden, bedeutet aber Mehrarbeit für die Crews (Warenbestand übernehmen, Warenbestand später übergeben, Abrechnen...) und in der Buchhaltung wird zusätzliches Personal für diese Abrechnungen gebraucht. Man rechne mal die Anzahl der Swiss Flüge an einem normalen Werktag aus. Marketingmässig ist das natürlich ein totaler Flop: Jedem Unternehmen im Dienstleistungsbereich wird empfohlen, USPs zu generieren, um sich von den Mitbewerbern abzuheben. Hier nun wird ein wichtiger USP der Swiss vorsätzlich abgeschafft... als nächsten Schritt empfehle ich eine «hochfest» Bestuhlung wie in einem Linienbus. Das funktioniert ja bei Ryanair auch, nur sind da die Flugpreise etwas anders. Schade Swiss!
Michael Kumor, IC-Exklusiv

(19.11) Kopf hoch – auf den Punkt gebracht!

Auf den Einwurf «Kopf hoch!» gingen zahlreiche Reaktionen ein:

Wunderschön und bedenkenswert… Ich hoffe, dass mit all den vielen Entlassungen und Schliessungen nicht allzu viel Schaden angerichtet wird und wir alle auch vom Aufschwung profitieren können. Ich persönlich denke, dass da schon da und dort etwas überreagiert wurde und uns plötzlich Expertise fehlen wird, genau dann, wenn wir es am besten brauchen könnten.
Marcel Hausheer, Knecht Reisen

Vielen Dank für den Beitrag «Kopf hoch!» In dieses Horn versuche ich schon seit einigen Monaten zu stossen, denn auch ich bin überzeugt davon, dass es bald wieder besser kommt – ausserdem, ändern können wir es eh nicht, also machen wir das beste draus. Daher freut es mich, wenn es vermehrt Stimmen gibt, die der Branche wieder Mut machen
Annette Kreczy, DER Touristik Suisse

Ein super Artikel, genau zum richtigen Zeitpunkt und genau auf den Punkt gebracht!
Conny Schütz, Tourism Fiji

Gratulation zu diesem sensationellen Einwurf. Ein Einwurf muss dann auch angenommen werden… wir werden den «Ball» annehmen und geben alles, diesen strategisch zu verwerten!
Michael Boggio, ivanmeyertours

(17.11) Normalisierung der Reisewelt?

Auf den Artikel «Die Auswirkungen des Nicht-Reisens» haben wir dieses Feedback erhalten:

«Die Chancen, dass sich die Reisewelt auf den Sommer oder spätestens Herbst 2021 einer Normalisierung nähert, steigt.» - Was soll «Normalisierung» bedeuten? Überfüllter Mount-Everest? Zertrampelte Riffe in Südostasien? Plastikkübel an den Stränden Spaniens? Wieso nutzt die Reisebranche, im Gegensatz zu vielen anderen Branchen, nicht die Krise als Chance und entwickelt einen anderen Tourismus als bisher? Muss man wirklich die Vergangenheit kopieren und dasselbe Portfolio analog «Vor-Corona» anbieten? Die Branche hat einen strukturellen Wandel nötig – nicht erst seit der Pandemie.

S. Meier (via Disqus)

(4.11.) Auf die Schutzimpfung gegen den Solidaritäts-Virus verzichten

Ich kann dem Beitrag und den Aussagen von Werner E. Wiedmer, bezugnehmend auf den Beitrag vom Sonntag, nur zustimmen. Ganz besonders kann ich seine letzte Aussage unterstützen: «Die Politik möchte die Lasten der Coronakrise ja breit auf alle verteilen. Mein Vorschlag: Die hochbezahlten Bundesbeamten mit ihren sicheren Jobs verzichten auf das 13. Monatsgehalt und bis auf weiteres auf die beliebten, teuren Überstunden. Dies als echter Akt der Solidarität…» Einerseits die Reisebranche hinhalten, von Geduld reden, man könne halt nicht alle retten und den Ball zwischen Bund und Kantonen hin und her schieben… und andererseits ein Bundesamt (BAG) führen, das es geschafft hat, während sechs Monaten soviel an schlecht durchdachtem Nonsens zu kommunizieren, das es einem übel werden könnte – Daniel Koch hin oder her. Aber ja doch - wie wär’s, wenn dieses Jahr auf die Schutzimpfung gegen den «Solidaritäts-Virus beim Beamtenstab des Bundes und der Kantone» für einmal verzichtet würde?

Martin Reber, Geschäftsführer, Schär Reisen Bern AG

(1.11.) Manipulatives Vorgehen

Der Bund wusste schon lange von der Wirkungslosigkeit der Quarantäneliste: Das willkürliche, manipulative Vorgehen der Bundesverwaltung, wohl mit dem Segen der Regierung, ist ein schockierender Augenöffner. Es zeigt, wie schnell und wie weit unser Staat heute bereit ist zu gehen, ohne demokratische Legitimation.

Die Politik möchte die Lasten der Coronakrise ja breit auf alle verteilen. Mein Vorschlag: Die hochbezahlten Bundesbeamten mit ihren sicheren Jobs verzichten auf das 13. Monatsgehalt und bis auf weiteres auf die beliebten, teuren Überstunden. Dies als echter Akt der Solidarität!

Werner E. Wiedmer

1.11.

Es darf keine Reisescham geben: Die Flugscham war künstlich von Medien «gehypet». Letzte Woche sind Hunderte Schweden zwischen 9-59 Jahren in die Schweiz geflogen... «Reisescham» - also vorwürfe, weil ich einen Ausflug oder gar eine Reise machen will - da müsste mir einer mit so was kommen. Das ist eine grenzenlos von Medien gehypte Geschichte. Man müsste all diesen Medien das Werbeetat der Reisebranche vorenthalten.

B. Glatz (via Disqus)

(19.10.) Wir lieben Direktinkasso!

Auf Grund unseres Beitrags Kein Bock auf neue Verträge hat sich Andy C. Mosetti von Nextsky Travel mit dieser Stellungnahme gemeldet:

«Wir lieben Direkt Inkasso. Es ist das Vernünftigste überhaupt! Erst recht wenn es um Fremdwährungen geht. Die Schnäppchen-Kunden haben ja immer das Gefühl in €uro ist es billiger und verstehen nicht, dass wir als Reisebüro Währungsschwankungen miteinberechnen müssen. Mit Direkt Inkasso ist das eines von vielen Problemen weniger! Der Kunde bezahlt mit seiner Credit Card und darf sich mit der Credit Card über Umrechnungskurse unterhalten. Natürlich erwähnen wir immer, der Kunde kann uns informieren wenn er das Gefühl hat, jetzt ist gerade eine besonders gute Umrechnungskurs Zeit für eine Belastung.

Gerade wenn es um Reiseversicherungen mit Leistungen einer Credit Card geht, ist das auch Super, egal ob Flug oder Schiff, es ist klar raportiert und die Credit Card kann dem Kunden bei Verspätung oder anderen Versicherungsleistungen direkt Auskunft geben ohne zuerst im Reisebüro nachzufragen weil alles in einem Betrag bei uns belastet wurde.

Warum brauchen wir eine teure Reisegarantie? Weil es schwarze Schafe unter uns hat, die noch immer Rechnungen mit der Anzahlung von neuen Kunden begleichen. Wenn alles auf Direktinkasso laufen würde, dann wäre die Branche eine ganze Stange sicherer, weil Geld immer gleich zum Supplier kommt. Wir als Reisebüro dürfen uns auf die Kommission freuen ohne Risiko von nicht beahlten Rechnungen und Mahnungen.

Kredit Karten Kommissionen: Ein weiterer Plus Punkt für Direkt Inkasso: Die Grossen Anbieter haben alle die besseren Konditionen bei ihrem Volumen als wir bei den Credit Cards. Während wir im Prozent Bereich hinblättern müssen, machen es die Supplier im 0,XX% Bereich. Ich bin überzeugt die Airlines welche uns mit angeblichen Credit Card Gebühren weiter verrechnen machen einen riesen Gewinn auf unserem Buckel.

Der Kunde versteht mit Direktinkasso auch genauer wer der Dienstleister ist, und dass das Reisebüro der Berater und Helfer ist und nicht verantwortlich ist für die Verspätung der Airline oder schlimmer bezahlen muss wenn die Airline bankrott geht! Gerade in diesen Fällen kann ein Kreditkarteninhaber oft noch eine Rückerstattung via die Kredit Karte erreichen!

In USA, kann man sogar auf Tarifen bei den Airlines selber hinzurechnen. Nehmen wir an ein Ticket kostet 1000$ (und da gibt's sogar noch vielleicht 5% Kommission, ) man schlägt aus welchem Grund auch immer 200$ dazu, dann belastet die Airline dem Kunden 1200$ und wir bekommen mit der Kommission $250 (200$ Aufschlag + 50$Kommission) zurück. Aber so was gibt es bei uns in der Schweiz ja nicht.

Wir müssen lernen, dass die Zahlungsmodalität sich verändert. Credit Cards sind die Zukunft. Immer mehr Leute werden Meilengeil auf Credit Card Ausgaben oder eben wollen die Karte verwenden wegen einer inkludierten Versicherung.

Wenn wir heute verschieden Leistungen haben wie Direktinkasso von einem Anbieter und andere Anbieter auf Rechnung. Stellen wir einfach alles auf einer Rechnung für den Kunden dar und schreiben ihm die bereits direkt bezahlten Leistungen gut. So kann er die Differenz bei uns mit Credit Card bezahlen oder via Rechnung.

Unter dem Strich haben wir die Credit Card Gebühren gespart oder stark reduziert.

Ja einziger Nachteil ist, dass man nicht irgendwas mauscheln kann beim Preis. Aber die Kunden vergleichen ja eh immer auf dem Internet, da gibt's nicht mehr viel zu mauscheln. Und wenn man doch den Nettobetrag verstecken muss/will, dann bezahlt man halt selber mit der Firmencredit Card.

Aber oft lohnt es sich gar nicht da und dort CHF100 draufzuschlagen, die gehen dafür bei den Credit Card Gebühren des eigenen Terminals flöten. Wenn man aber einen Super Deal hat, kann es sich lohnen halt das eigne Terminal trotzdem zu benutzen.

Ein weiters argument: Kundenbindung, das dürfte sich seit Frequent-Flyer und erzwungen Kontaktdaten Angabe schon lange ausgelutscht haben! Gerade bei Kreuzfahrtgesellschaften muss man so viele persönliche Daten angeben, da ist dieses Thema eh schon gegessen.

Und einfach daran denken, gerade bei MSC werden sogar die Ausflüge kommissioniert, also lohnt es sich erst recht. Und genau die werden oft kurzfristig gebucht. Also wieder weniger Arbeit für Rechnung und Inkassokontrolle...

Wir machen Direktinkasso schon seit vielen Jahren bei allen Redereien bei denen es geht, gerade Royal Caribbean, Celebrity und Azamara haben vorbildliche Tools zur Bezahlung. Aber bei TUI Cruises welche Direktinkasso in Deutschland haben, haben wir immer wieder auf Granit gebissen. Dass MSC jetzt endlich auch den Gesamtbetrag und nicht nur den Nettobetarg auf Creidt Card belastet, ist für uns eine grosse Hilfe.

Die Branchenverbände sollten sich lieber auf die Hinterbeine stellen, dass es endlich einen Garantiefonds für Supplier zwingend wird. Oder dass Preisgleicheit gillt egal über welchen Distributionskanal. Flexible Pricing und anderer NDC-Quatsch sollten bekämpft werden, Airlines sind so dumm wie Hotels: Hotels dachten sie könnten sich von den 10% Reisebürokommissionen drücken durch Internetverkauf und blechen heute 20-30% an die wenigen Globalen Buchungsportale. Airlines glauben das Gleiche sie können im Direktvertrieb das Reisebüro und die GDS/CRS austricksen. Sie werden früher oder später einfach GoogleFlights usw bezahlen. Fairer Vertrieb, dafür sollten sich die Branchenverbände einsetzen und der Swiss/LHG endlich die Stirn bieten und nicht auf einem Anbieter wie MSC rumhacken!»

Andy C. Mosetti, Nextsky Travel

(14.10.) Ernüchternder Reisebüro-Besuch

Der gestrige Gastbeitrag von Artur K. Vogel über einen neulichen Reisebüro-Besuch lässt die Gemüter hochgehen. Wir haben einige Feedbacks zusammengestellt:

«Lieber Artur Vogel, Ich schätze Deine Texte ja sonst sehr - aber Dein «Einwurf» ist jetzt wirklich ein Schuss in den Ofen.

Klar hast Du das subjektiv so erlebt und ein Reisebüro-Besuch sollte nicht so ablaufen - aber das gibt es in jeder Branche. Ich war vorgestern in der Apotheke, wollte Schmerzmittel für eine Zahninfektion - und stell Dir vor, die junge Apotheken-Assistentin hatte keine Ahnung, welches Schmerzmittel sich für Zahnschmerzen eignet! Und weil die Apothekerin gerade mit einem anderen Kunden beschäftigt war, musste ich geschlagene 6-7 Minuten auf die Auskunft der Apothekerin warten!

Was Dir im Reisebüro widerfahren ist, kann Dir in jedem Laden/Branche passieren, denn wir bilden junge Leute aus - und das ist gut so! Ich weiss ja nicht, wie das im Journalismus ist, da gibt es wohl nur voll ausgebildete, routinierte Volontäre mit ersten Texten die den Pulitzer-Preis verdienen?

Der USP von gutem Journalismus wäre übrigens gute Recherche - sonst unterscheidet einen Journalisten nichts von einem Blogger und ich sehe so echt schwarz für Eure Branche! Ich hätte demnach von Dir schon erwartet, dass Du vor dem Schreiben Deines "Einwurfs" nochmals in der Filiale gehst, mit der Filialleiterin sprichst und dem Sachverhalt auf den Grund gehst. Dies bevor Du eine ganze Branche in die Pfanne haust, wo eben grad mal 10'000 Leute um ihre Jobs kämpfen.»
Roland Zeller, Reiseunternehmer

«Den Artikel von Herrn Vogel habe ich mit Interesse gelesen. Ich verstehe seinen Frust. Gerade in der heutigen Zeit ist es als ReiseberaterIn absolut wichtig zu wissen, welche Länder für Badeferien sich ohne allzu grossen Einschränkungen für die Kunden anbieten.

Die geschilderte Beratung in diesem Reisebüro, war mehr als unglücklich und leider nicht professionell. Wir müssen davon ausgehen, dass Herr Vogel bei dieser jungen Dame wahrscheinlich auf eine Person, die in der Ausbildung steht, geraten ist und deshalb nicht die erwünschte Beratung erhielt. Die Verantwortlichen von Auszubildenden müssen abschätzen können, ob der Fortschritt in der Ausbildung es bereits zulässt diese mit Kunden an der Front zu konfrontieren. Hier ist dieser Anspruch fehlgeschlagen. Der Kunde erwartet ganz klar auf eine professionelle und kompetente Beratung.

Wenn er sie nicht erhält, bucht er leider wieder seine Ferien via Internet und noch schlimmer, er erzählt seine Erfahrung mit dem Reisebüro seinen Bekannten und dies in der Form der Verallgemeinerung. Genau das darf nicht sein. Herrn Vogel kann für seine Abwendung vom Reisebüro kein Vorwurf gemacht werden. Schade, dass solche Beratungsfehler passieren, diese helfen unserer Branche nichts. Aber sie wären durchaus korrigierbar gerade auch in Zeiten der Corona-Phase.»
René Loosli, Loosli Reisen

«Was soll den das nun? Was möchte Mr. Vogel damit bezwecken? Der Branche damit noch mehr eine Faust ins Gesicht hauen? Eine momentan total unnötige Geschichte Mr. Vogel. Einen auf Art «Mystery Shopper» machen, zu einer Zeit die es so noch nie gab. Wenn er aus Solidarität hätte buchen wollen, dann hätte er sich zu erkennen gezeigt und alles offen angesprochen. Charakter hätte er auch gezeigt, wenn er das Zepter in die Hand genommen hätte. Klar hätte die junge Dame anders reagieren sollen, aber es gibt immer eine Geschichte dahinter und der Autor darf mitbestimmen, wie diese weiter geht. Und klar ist, die da im Reisebüro müssen alles sofort wissen, kennen, riechen, schmecken und das noch für am besten gratis. Wie gesagt: TOTAL GRAD UNNÖTIG!»
Loretta Calabrese

«Schon mal daran gedacht, dass es sich um eine Lehrtochter handeln könnte. Wir haben glaube ich alle einmal angefangen... Traurig prangert man jemand öffentlich an.»
Birgit Sleegers, Rhyner Travel

«Ich denke, dass die junge Dame im Reisebüro entweder die frisch eingestellte Auszubildende war oder eine kostenlose Praktikantin. Ich hätte sie sofort nach Griechenland geschickt und bei Ihnen, Herr Vogel, ausgelotet, ob Sie eher in ein Dorf mit strand möchten oder etwas suchen mit einer grösseren, vielfältigen Infrastruktur – aber hätte Ihnen bei beiden Vorschlägen auch einen Mietwagen angeboten und Ihnen die jeweilige Umgebung des Urlaubsortes schmackhaft gemacht. Allerdings hätte die ältere Kollegin zumindest sagen können, dass sie sich gleich Ihren Wünschen widmet oder der jungen Kollegin «Griechenland» zugeraunt. Auf zypern wäre es noch wärmer, auch beim Meerwasser, gewesen. Beim nächsten Mal dürfen sie gerne mich testen: ich habe seit 1996 ein Reisebüro auf einer Etage, weil ich mich mit vielen Stammkunden selbstständig gemacht habe. Sie werden also von mir per Mail und Telefon beraten, auch eine halbe Stunde lang, wenn wir keinen gemeinsamen Live-Termin vereinbaren können.»
Lisa Möller, Lisa Travel

(30.09.) Miserables Auftreten von STA Travel

Kommentare zum Bericht «STA Travel: Einen geordneten Konkurs gibt es leider nicht»

«Die Mitarbeitenden erst am 21. September 2020 informieren, dass per sofort keine Löhne mehr ausgezahlt werden, trotz dreimonatiger Kündigungsfrist... Ein sehr gutes und ehrlich geführtes Unternehmen... das seine langjährigen Mitarbeiter einfach im Regen stehen lässt. Applaus!»

STA-Mitarbeiter (Name der Redaktion bekannt), via Disqus

«Was sich die Diethelm Travel Holding AG (immerhin Besitzerin bzw. Mitbesitzerin von Globetrotter, Diethelm Travel, Explorer Fernreisen und Travellers Autobarn) hier leistet, ist unterirdisch. Wo bleibt der im Wirtschaftsmagazin «Bilanz» im Zusammenhang mit den Eigentümer-Brüdern Adrian und Andreas Keller zitierte «Unternehmerstolz»? Anstatt einer geordneten Liquidation wird STA in den Konkurs geschickt. Den Schaden trägt so nicht die Diethelm Keller Holding, sondern die STA-Mitarbeitenden, Kunden und Kundinnen sowie der Garantiefonds der Reisebranche – und damit ein Grossteil der Schweizer Reisebranche. Ist das Soziokratie auf Holding-Level?»

Dominic Eckert, Inhaber, Dreamtime Travel

(29.09.) Zum Abgang von Thomas Klühr

Beitrag zu unserem Kommentar «Dieser CEO hat zu Swiss gepasst»

«Ein ausgezeichneter Kommentar – gratuliere! Ganz im Gegensatz zu seinem arroganten, unterkühlten und unbeliebten Vorgänger (Harry Hohmeister), war bei der Swiss die Besetzung des CEO-Postens mit Thomas Klühr in der Tat ein sehr glücklicher Entscheid. Klühr hat sich in der Öffentlichkeit wie auch in Fachkreisen stets als sehr sachkundig und kompetent gezeigt, ausgestattet mit gesundem Menschenverstand und mit der Fähigkeit, auch in kritischen Situationen immer besonnen feinfühlig und menschlich zu bleiben. Meines Erachtens ein grosser Verlust für Swiss und Edelweiss – für deren Angestellte wie auch für alle Geschäftspartner.

Hans-Jörg Leuzinger, ehemaliger SRV-Präsident

(09.09.) Weitere Repliken zum Leserbrief von Simon Schnellmann

Das gestrige Feedback von Simon Schnellmann («Jetzt reicht es mir langsam gewaltig», siehe weiter unten), dem Geschäftsführer von travel worldwide in Zürich, hat bereits gleichentags zu Repliken geführt. Inzwischen haben uns noch die folgenden weiteren Repliken erreicht:

«Ich kann Inhalt des emotionalen  Schreibens von Simon Schnellmann gut nachvollziehen, möchte mir aber trotzdem eine Bemerkung dazu erlauben, weil ich mich als Inhaber eines KMU’s  direkt angesprochen fühle. Es gibt durchaus kleine Büros mit 3-4 Mitarbeitern, welche mehr als nur die Jassrunde nach Mallorca buchen und den Bückling bei der SRV-GV machen,  sondern seit Jahren sehr erfolgreich am Markt operieren. Zwar ist auch für uns die momentane Situation äusserst  unangenehm,  trotzdem stellt diese ausserordentliche Krise das Unternehmen nicht vor existenzielle Probleme. Nicht die pure Grösse ist der entscheidende Erfolgsfaktor sondern wie ein Unternehmen geführt wird, unabhängig seiner Grösse.»

Jörg Waldvogel, Geschäftsleiter Chrisway Travel AG

«Lieber Simon, vielen Dank für Deinen tollen Kommentar bei Travelnews. Es hat mir auch fast den ‹Hut gelupft› als ich die Schreiben gelesen habe. Was denkt sich ein Branchenverband eigentlich dabei. Ich habe schon bei Mayday nachgefragt, warum unser Verband nicht endlich beim KGV und SGV nachfragt, wie man es macht. Viele von uns, sind doch Mitglied bei KGV und damit beim SGV und diese kennen sich aus mit Lobbyieren. Mit diesen Schreiben hat sich der SRV absolut disqualifiziert. Wünsche Dir alles Gute und ‹heb dure›.»

Maya Hagenbucher, Maya Travel Inn/Music Travel Int'l

(08.09.) Warum wird Schweden übergangen?

Kommentar zum Bericht «Wir geben die Hoffnung auf das Wintergeschäft noch nicht auf»...

«Wir verstehen nicht genau, warum der wunderbare Norden in Schweden so oft übergangen wird. Die Medien berichten ebenfalls pauschal von Schweden und dies entspricht nicht der Lage hier im Norden. Dies schadet uns und unseren Möglichkeiten, den Gästen eine «fantastic time» zu bieten. Denn das Potenzial ist gross und die Angebote toll. Hier in unserer Region am Polarkreis in Schweden ist die Gemeinde ist 2500m2 gross. Die letzte registrierte Ansteckung gab es in der ersten Woche Juni. Es gibt hier kein Corona mehr und keine Masken, da es nicht notwendig ist. Das Leben verläuft ganz normal. Nach dem ersten Schock im März/Apri und einem ziemlich durchzogenen Sommer schauen wir mit Zuversicht in den Winter. Denn hier in Nordschweden ist alles ganz normal!

Die Chance, Schweizer Gästen eine schöne Winterzeit zu ermöglichen, wird von den Reiseveranstaltern aber schlecht genutzt, da sich viele auf Finnland und Norwege sowie Island konzentrieren. Wo bleibt denn die so viel erwähnte Flexibilität in schwierigen Zeiten? Zwischen Luleå und Pajala, in Schwedisch-Lappland, gibt es mindestens 500 Betten in wunderbaren Hotels mit tollen Winteraktivitäten. Das wäre doch eine Chance für Frau und Herrn Schweizer schöne, sichere und unbeschwerte Ferien in Skandinavien zu verbringen! Wir sind überrascht, dass die Reiseanbieter diese Chancen nicht mehr nutzen. Es ist ja auch nicht so, dass unsere Lodge und andere Anbieter den im Bericht erwähnten Anbietern nicht bekannt sind. Eine Idee von uns, einen Charter nach Luleå zu planen, wurde von einem der grossen Reiseanbieter letzte Woche mit der Begründung zurückgewiesen, dass eine A320 wohl nicht gefüllt werden könne. Das sehen wir anders und wir sind sicher, dass dies Schwedisch-Lappland mit allen Anbietern in einem Gebiet, welches grösser ist als die ganze Schweiz, ebenfalls nicht so einschätzen würden.

Unsere Message ist klar: Kommt nach Nordschweden, hier ist die Welt wieder in Ordnung und das Reisen sicher, unbeschwert, ohne Massnahmen und Maskenpflicht. In Schweden waren die Grenzen nie zu und werden auch nicht zugehen. Dies kann man für Norwegen, Finnland und Island nicht behaupten. Wer jetzt diese Risiken nicht in Chancen umwandeln kann, obwohl es Lösungen in Skandinavien gäbe, muss sich danach die Konsequenzen leisten können. Und wir glauben, die Luft ist ja für uns alle eher dünn geworden, oder?

Yasmine & Mäx Hensler, Inhaber Norrsken Lodge, Schweden

(08.09.) Jetzt reicht es mir langsam gewaltig

Lieber SRV,

Eure Arbeit in Ehren, aber diese zwei Schreiben («mein Vorschlag», «Brief Forderungen Corona Task Force») sind nicht Euer Ernst, oder? Orthographisch und grammatikalisch geht’s ja kaum schlimmer…? Hey nein sorry, Fremdschämen hoch 10, ich schüttle nur noch ungläubig den Kopf! Glaubt ihr tatsächlich, dass uns diese zwei Schreiben weiterbringen? Nein, nicht wirklich, oder? Da denkt sich doch jeder zweite Parlamentarier: „Hmmmm, also wenn es die Reisebranche (bzw. deren Verband…!?!?) in den letzten 20 Jahren nicht mal geschafft hat, sich in Bundesbern eine Lobby einzurichten, dann stinkt der Fisch schon mal grundlegend vom Kopf. Und jetzt versuchen sie, den aktuellen Scherbenhaufen mit einem so dilettantischen Schreiben zu retten? In dieser Branche scheint offenbar Hopfen und Malz verloren zu sein und ich unterstütze doch lieber diejenigen, für die noch Hoffnung besteht? «Rettet Rolf Fringer oder Irina Beller» ist wohl zielführender.

Es tut mir leid, aber jetzt reicht es mir langsam gewaltig. Wir werden von Euch seit sechs Monaten hingehalten und man mahnte uns stets zur Zurückhaltung, damit Ihr Euren Job im Sinne und zum Schutz von uns allen in Ruhe erledigen könnt. Und jetzt präsentiert Ihr uns – nachdem Ihr in den letzten Monaten gar nichts hinbekommen habt (natürlich, Ändu Lüthi hatte Presse ohne Ende und darf jetzt vier Fotos von sich mit Bundesräten in seine Galerie hängen) – diese zwei unsäglichen Briefe, die nur so von Verzweiflung und dem Griff nach dem letzten Strohhalm strotzen? Nach sechs Monaten ohne zählbare Resultate wäre es doch sicher möglich gewesen, diese Schreiben gegenlesen zu lassen, zu korrigieren und v.a. auch in eine Form zu bringen, die strategisch Sinn gemacht hätte? Aber nein, jetzt gehen synchronisierte Schreiben an die Parlamentarier raus, die jeder Viertklässler besser geschrieben hätte.

Lieber Wädi, am Anfang der Krise kam ich mit einigen Inputs auf Dich zu und wir haben ein paar Mal hin- und her geschrieben und auch einige Male miteinander telefoniert. Im Frühsommer hast Du mir zwischen den Zeilen dann aber unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass ich jetzt doch lieber mal Ruhe geben und besser «die grossen Buben» arbeiten lassen solle. Also habe ich mich fortan zurückgehalten, auch wenn in meinem Kopf immer wieder der Titel des Films «Denn sie wissen nicht, was sie tun» ablief.

Ein Verband sollte dazu da sein, die Branche im Notfall retten zu können, als Sprachrohr die Stimmen aller zu vereinen und in derem Sinn zu agieren. Der Verband müsste deshalb die guten und unbeschwerten Zeiten dazu nutzen, ein schützendes Netzwerk mit entsprechenden Strategien aufzubauen, damit eine (zugegeben, eher unwahrscheinliche) Notsituation abgefedert werden kann. Irgendwie habt ihr Euren Auftrag aber missverstanden, denn etwas anderes, als exzessive, mehrtägige Jahres-GV’s im Ausland oder auf Kreuzfahrtschiffen, wo die Sonnenkönige von den Kleinen dieser Branche gehuldigt werden, wo man sich gegenseitig auf die Schultern klopft und wo man sich feiert (für was auch immer, vielleicht für «endlos geili Sieche»??), habt Ihr nicht hinbekommen.

So erstaunt es auch nicht weiter, dass Ihr Euren Fokus v.a. auf die EO für Inhaber in arbeitgeberähnlichen Situationen richtet. Denn damit befriedigt Ihr genau diejenigen, die jährlich an Euren GV’s den Bückling machen und Euch feiern. Das Gremium des SRV besteht aus den «Big 5», also genau aus denjenigen, welche in den letzten 10 Jahren 1000 Arbeitsplätze vernichtet haben. Und nun «kämpfen» diese «Keeper of the truth» (Ihr) auch noch für all die kleinen 3-4-Personen-Reisebüros, welche es in den letzten 30 Jahren nicht geschafft haben, ihre Daseinsberechtigung über den Horizont einer Gruppenreise nach Mallorca des örtlichen Männerchors oder der Frauenriege zu erweitern? Für Unternehmen, welche nach wie vor der Meinung sind, dass der Branche ein Recht auf Stillstand zusteht, nur weil sie in der Vergangenheit zu bequem waren und ihnen der Begriff «Innovation» das Blut in den Adern gefrieren liess? Nur weil Ihr «Grossen» es ihnen so sagt? «Strukturelle Bereinigung» scheint in der Branche neuerdings das Wort des Jahres zu sein. Und alle verstecken sich hinter diesem unsinnigen Wort, weil jeder das Gefühl hat, dieser «strukturellen Bereinigung» würden ja andere zum Opfer fallen.

Schlussendlich geht es ja aber nicht darum, den Status Quo der 85% Geschäftsinhabern zu sichern, welche lediglich für 30% der Arbeitsplätze in der Branche verantwortlich sind. Nein, es geht darum, die Branche zu retten! Es geht schlicht und einfach um Arbeitsplätze, die auch in Zukunft eine Daseinsberechtigung hätten… Wieso also sucht Ihr nicht das Gespräch mit uns, den 10% der Geschäftsinhabern, die für 50% der Jobs in der Branche verantwortlich sind? Mit den mittelgrossen KMU’s, mit denjenigen, die ihre Hausaufgaben gemacht und neue Arbeitsplätze geschaffen haben? Mit den Innovativen? Ja, schmerzhaft, denn genau diese klopfen Euch nicht auf die Schultern…

Jetzt zeigt es sich, dass wir einen Branchenverband haben, der sich zwar «wir müssen uns dem Wandel der Zeit anpassen» auf die Fahne schreibt, aber unfähig ist, diesen Wandel selber mitzugehen, geschweige denn, diesen zu leben. Unser Verband wird von denjenigen regiert (Euch), welche in den letzten Jahren Jobs vernichten haben, obwohl es auch anders gegangen wäre. Kein Wunder also, dass jetzt denjenigen geholfen wird, die es auch nicht besser gemacht haben. Eine Hand wäscht die andere. Zumindest bis sich die selbsternannten und selbstgewählten «Sonnenkönige» zur Pension zurückziehen (was ja zum Glück schon bald der Fall sein wird). Danach soll es die Branche selber ausbaden. So sieht es leider aus, tragisch aber wahr.

Sorry, aber wenn diese zwei Briefe bzw. Vorlagen das Resultat Eures sechsmonatigen «Efforts für die Branche» sind, dann ziehe ich jetzt die Konsequenzen und steige aus diesem Streichelzoo aus. Wenn ich es irgendwie schaffe, travel worldwide über die Runden zu bringen, dann lieber selber. Auf Eure «Hilfe» verzichte ich dabei liebend gerne. Ich will nicht mehr Mitglied des SRV sein, denn ein Verband, der solche Schreiben rauslässt und gleichzeitig noch seine Mitglieder für Kontakte zu Parlamentariern anfragt, obwohl das eben genau seine Aufgabe gewesen wäre, hat schlicht und einfach versagt.

Simon Schnellmann, Geschäftsführer travel worldwide

(04.09.) Beste Lösung, um wieder Buchungen zu generieren

Danke für diesen Kommentar vom 31.8. (Es braucht endlich Corona-Tests statt Quarantäne-Pflicht): Die gesamte Branche sollte sich dafür einsetzen, dass wir analog Österreich bei negativem Resultat die Quarantäne sofort abbrechen könnten. Diese Lösung wäre wohl das Beste um wieder Buchungen zu generieren und unserer Branche wieder auf die Beine zu helfen. An den Kosten dürfte es kaum scheitern, die Schweizer wollen reisen und wenn sich alle Stakeholder, d.h. Airports, Airlines, TOs und Gäste die Kosten teilen, bleiben diese überschaubar. Was die Anzahl Tests anbelangt – nachdem die wichtigsten Airlines in unseren Destinationen einen negativen Test verlangen wird jeder z.B. Malediven-Heimkehrer bei Einreise diesen vorweisen können, der CH-Test wäre dann der Zweite.

Ich bin überzeugt davon, dass dieses Vorgehen sicherer wäre als die Quarantäne bei deren Einhaltung ich meine Bedenken haben. Auch die Incoming-Branche dürfte grösstes Interesse an diesem Prozedere haben.

Kurt Zürcher, Chairman, Let's go Tours

(03.09.) Egal wer unter Urs Kessler VRP ist

Zur Wahl von Heinz Karrer ins VR-Präsidium der Jungfraubahnen, schreibt Klaus Oegerli (Touristiker, Thailand):

Dem CEO der Jungfraubahn, Urs Kessler, wird es ziemlich egal sein, wer unter ihm VRP ist.

(02.09.) Gratuliere zum Fehlgriff

Zum Artikel, wonach Heinz Karrer VRP der Jungfraubahnen werden soll:

«Wow.... Es scheint zwar nicht möglich, aber er wird es auch hier schaffen, ein weiteres florierendes Schweizer Vorzeigeunternehmen an die Wand zu karrer äää karren. Gratuliere zum Fehlgriff.»

Reto Kuratli

«Der Totengräber von Kuoni wird auch diese Firma an die Wand fahren. Völlig unfähiger Mann.»

Marcel Faeh

(31.8.) Blödsinn!

Es gibt noch einen ganz anderen Aspekt beim Thema Corona-Tests statt Quarantänepflicht:

Jetztiges Regime mit Quarantäne:

  • geschätzte Adaptionsrate ca. 70-80%, der Rest bescheisst, vorallem bei Einreisen auf dem Landweg – ist also nicht so sicher, wie es die Politiker glauben machen wollen.
  • momentan sind immer rund 15-20K Auslandrückkehrer in der Quarantäne. Diese Quarantäne-Übung blockiert das kantonale Contact-Tracing, Repression ergibt Aufwand. Der Volkswirtschaft fehlen viele wichtige, gesunde Mitarbeiter für jeweils zwei Wochen, das ist ein Blödsinn!

Mit einem deutschen System (negativer Test befreit von Quarantäne):

  • viel höhere Adaptionsrate, wenn gratis annähernd 100%
  • Contact-Tracing würde enorm entlastet und geht den wirklichen Fällen nach (nicht den hypotetischen)
  • Volkswirtschaftlicher Schaden gering

Ein PCR-Test kostet im Labor 95 Franken. Der Rest ist der Aufwand für die Entnahme und die Distribution. Die Armee oder der Zivilschutz könnte doch an den Flughäfen und Grenzen die Probeentnahme übernehmen. Die Testkosten würden so halbiert und jeder Reisende sollte 90 Franken oder so tragen können.

Fazit:

  • Es wäre so einfach... wenn man denn will...!

Roland Zeller, Entrepreneur, Investor, Traveller

(21.8.) Macht weiter so!

Wie ich dem Artikel heute entnommen habe, feiert Ihr das 5. Lebensjahr! Ich möchte Euch allen vom Travelnews-Team ganz herzlich dazu gratulieren und wünsche Euch weiterhin viel Erfolg und hoffentlich auch die entsprechenden finanziellen Ressourcen in dieser schwierigen Zeit.

Ich bin seit Beginn ein täglicher Leser Eurer News und dafür überaus dankbar. Als pensionierter Reiseheini kann ich somit noch etwas «am Ball» in Sachen Infos bleiben – leide aber heute mit der gesamten Branche. Die momentane und wohl noch länger dauernde Unsicherheit beim Reisen lässt die Branche in ausserordentlich schwieriger Situation mit wenig Hoffnung und dem täglichen Kampf um das Überleben alleine. Es ist zwar zu hoffen, dass der Bundesrat in der kommenden Woche einen positiven Entscheid für die Branche fällen wird – aber ohne «à fond perdu»-Leistungen an die Branche, wird den wenigsten geholfen sein. Es tut sehr, sehr weh, nahezu täglich von Kündigungswellen bei kleineren und grösseren Reiseunternehmen lesen zu müssen – wieviel hochqualifiziertes Personal wird wohl noch auf der Strecke bleiben…. Nun – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und so wollen wir alle hoffen, dass möglichst bald wieder etwas «normalere» Zeiten anbrechen werden und viele Branchen-Kollegen und –Kolleginnen diese belastende Periode überstehen können.

Euch allen möchte ich bei dieser Gelegenheit für die umfassenden und sehr gut recherchierten Informationen mit dem täglichen Bulletin gratulieren und danken. Ich bin jeweils erfreut über die ausgewogene Berichterstattung, was auf ein sehr grosses Know How nicht nur der Branche, sondern auch auf eine ausgezeichnete journalistische Ausbildung Eurer Mitarbeiter/-innen schliessen lässt! Macht weiter so!

Urs Bauer (ex Reisebüro-Inhaber, ex SRV-Präsident)

(16.08.) Bleisetzer

Mit Verlaub: Was früher die Bleisetzer waren, sind heute die Reisebüros. Sie sind nicht fit für den Markt von heute – mit oder ohne Corona. Kleines Beispiel sind die Hotelempfehlungen hier https://www.travelnews.ch/t.... Da steckt soviel Können und Wissen dahinter wie hinter der Fähigkeit, die Hauptstadt von Aserbaidschan auf Wikipedia nachzuschauen.

Manu Meier

(08.08.) Fremdenfeindlichkeit

Was Herr Stöckli in diesem Interview nicht erwähnt, ist die zunehmende Fremdenfeindlichkeit der Thais. Nicht die kleinen Händler und Strassenverkäufer, aber die Mittelschicht mit Beamten und natürlich die ganze Oberschicht inklusive die Militärregierung. Die wünschen sich nur noch 5-Sterne Hotels und ein möglichst grosses Bankbuch, keine Rambazamba-und Bumstouristen mehr.

Ich lebe mit meiner Frau mit einem Rentnervisum in Thailand und finde es nach wie vor ein wunderschönes Land. Aber die Stimmung gegen Farangs wird immer abstruser. Da werden den Thais und uns natürlich auch von Regierungskreisen Umfragen publiziert, die abstruser nicht sein könnten. Darin wird behauptet, dass 90% der Thais dafür wären, dass keine Touristen mehr einreisen dürften. Fragestellung und wer befragt wurde, wird natürlich nicht genannt. Ich könnte am Strand 500 Händler die gleiche Frage stellen, ob sie möchten, das Touristen wieder einreisen dürfen. 100 % wären dafür. So wird im Moment in Thailand Stimmung gegen Farangs und Touristen gemacht. Die Regierung hat Angst vor dem eigenen Volk. Aber er brodelt schon an vielen Ecken im Land.

Heinz Schlumpf

(27.7.) Aufkommende Resignation und Konsternation

Es ist Mitte März 2020: Die USA schliessen die Grenzen für Schweizer Staatsbürger und unser Posteingang wird überflutet mit Nachrichten von Ländern, welche ebenfalls nachziehen. Der Bundesrat hält gerade die Pressekonferenz ab und verkündet den Lockdown. Die Telefone laufen bei mir im Reisebüro heiss und Kunden stürmen das Ladenlokal. Was bedeutet dies für unsere Reise, kann ich am Wochenende abfliegen? Der Bundesrat empfiehlt von Nichtdringenden Reisen abzusehen. Nach dem ersten Schockzustand und der Konsternation beginnt die enorme Arbeit, von morgens bis abends und über das Wochenende. Wir versuchen den Scherbenhaufen zu sortieren, Kunden im Ausland zu kontaktieren und anstehende Buchungen in den Herbst umzubuchen. Dann wird es ja schon wieder gehen mit Reisen.

Mitte Mai 2020: Unser Reisebüro ist nach dem Lockdown wieder geöffnet. Ich kümmere mich weiter um Annullationen und habe grossen Respekt vor der Bewältigung der Sommerferien weil dann ganz grosse Nordamerika-Dossiers zur Umbuchung anstehen. Wie soll ich dies nur in meiner Kurzarbeitszeit bewältigen? Gleichzeitig die nächsten schlechten Neuigkeiten. Geschäftsführer, Inhaber dürfen ab 1. Juni 2020 keine Kurzarbeit mehr beantragen – meine monatlichen Fixkosten steigen wieder, der immense Umsatzverlust hält aber gleichzeitig an. Kurzarbeit für uns Fluch und Segen zugleich. Wir sind auf die Gelder mehr als angewiesen, gleichzeitig reduziert es die Arbeitszeit massiv. Zeit, welche wir für Kundenbetreuung und Krisenbewältigung dringend benötigen.

Mitte Juni 2020: Die Schweiz öffnet die Grenzen und ein erster Moment ganz kleiner Hoffnung keimt auf. Jetzt kann es langsam wieder los gehen. In vielen Ländern ist die Bereitschaft da, Touristen zu empfangen und ein Ferienfeeling am Strand zu ermöglichen. Der Beratungsaufwand ist riesig, die Abklärungen immens, aber die ersten Kunden reisen ab und kommen mit tollen Feedbacks zurück. Die Strände und Städte sind menschenleer und ein Reiseerlebnis wie nie zuvor wird ermöglicht. Was für ein Hoffnungsschimmer!

Mitte Juli 2020: Einen Monat später sitze ich wieder im Büro und langsam kann ich nicht mehr. Vom BAG wird eine Risikoländerliste veröffentlicht und schon ist die Verunsicherung bei den Kunden zurück. Spätestens aber nach der diffusen Pressekonferenz des BAG mit der rückwirkenden Korrektur der Risikoländer-Liste und der Aufführung von neuen Ländern herrscht Chaos pur. Was gilt denn nun jetzt? Wer muss in Quarantäne, wer nicht? Welche Kunden können reisen und habe ich jetzt wirklich die letzten Wochen damit verbracht Schweden Buchungen zu annullieren obwohl die Kunden trotzdem reisen könnten? Das Telefon ist ruhig, Buchungen kommen keine mehr rein. Das Ziel der Bundesbehörden ist erreicht und die Lust am Reisen zumindest für diesen Sommer ist vergangen.

Parallel zu meinen Geschehnissen im Reisebüro lese ich in den Medien fast von einer Verteufelung des Reisens. Die steigenden Zahlen an Infizierten können ja nur von Auslandrückkehrern kommen – nicht etwa von Clubbesuchen in den Städten, Wochenendaufenthalten an Badeseen oder von Gruppenlagern in den Bergen.

Und nun warten wir auf Hilfe von Bundesbern. Die Behörden sind in den Sommerferien und unsere Anliegen werden erst Mitte/Ende August wieder behandelt. Spätestens jetzt merke ich, dass wir nicht systemrelevant sind. Nach anfänglichem Kampfeswillen spüre ich, dass die Branche ruhig wird – zu ruhig. Es herrscht Resignation und Konsternation. Wie sollen wir weiterarbeiten, wenn uns ständig Steine in den Weg gelegt werden und wir aktuell nahezu unter einem behördlich angesetzten Berufsverbot leiden? Muss es wirklich soweit kommen, dass viele gut ausgebildete Branchenprofis aufgeben und die Büros still und heimlich geschlossen werden? Muss es zuerst zu Verzweiflungstaten vor dem Bundeshaus kommen bevor unsere Not erhört wird? Muss ich zuerst ohne Arbeit dastehen um systemrelevant zu werden? Spätestens aber nach dem Affront an der letzten Pressekonferenz des BAG hätte ich erwartet, dass Exponenten der Reisebranche aufstehen und laut rufen, dass es so nicht sein darf.

Liebe Reisebranche, so kann und darf es nicht weitergehen! Es ist aktuell nicht der Moment um über Verbandsstrukturen zu diskutieren, es ist nicht der Moment zu überprüfen von wem welche Initiativen kommen, aber es ist auch nicht der Moment um ruhig zu bleiben. Jetzt müssen wir alle mit Vollgas ran und alle Hebel müssen in Bewegung gesetzt werden. Lassen wir den Verbänden Zeit die Gespräche beim SECO und beim BAG zu forcieren, aber parallel muss auch das politische Netzwerk aktiviert und die Medien aktiv informiert werden. Um ein Zeichen zu setzen fordere ich daher die gesamte Reisebranche auf, die Quarantäne Petition der Aktion Mayday zu unterzeichnen. Nutzen wir die Möglichkeit um der Schweiz unsere Systemrelevanz aufzuzeigen!

Birgit Sleegers, Reisebüro-Geschäftsführerin, Glarus

(10.07.) Mut zur Einheitsstimme

Das (Still-)schweigen der Lämmer… Mit pointierten Worten hat Kurt Eberhard Klarheit geschaffen und der Reisebranche Mut, vielleicht Hoffnung und Zuversicht auf den Weg zu einer Einheitsstimme geschenkt. Es tut vielen gut, solches zu lesen.

Ja, es gibt sie noch, die Menschen, die offen und ideenreich die Krise packen zu wissen. Verbände, Organisationen, Einkaufsgemeinschaften, Gruppierungen und vor allem Frauen müssen eine Einheit bilden. Wir müssen lernen, über zwischenmenschliche Differenzen hinaus zu denken und zu handeln.

Wenn SRV/STAR/TPA ihre vorhandenen Stärken (man spricht ja von einer «Task-FORCE») gezielter einsetzen würden, würden die Ziele eventuell schneller und effizienter erreicht. Dank seines enormen Einsatzes hat André Lüthi für die Branche in Bundesbern sehr viel erreichen können. Dies wird ihm branchenweit hoch angerechnet. Sonja Laborde als TPA-Präsidentin aus dem Waadtland hätte bei Gesprächen mit BR Parmelin bestimmt sehr gute Karten. Bonus des gleichen Kantons, der gleichen Kultur. Braucht die «Task-Force» Strategen, um die vorhandenen Kräfte gezielter einzusetzen?

Es herrscht bekannterweise in Richtung Basis das vom SECO verordnete «Stillschweigen». Letzteres kommt so an, dass sich die Basis sich nach wie vor wie eine Schafherde zu verhalten hat. Meines Wissens stärkt es das Wohlbefinden jedes Menschen, wenn ihm Anrecht auf Gehör, Austausch, Offenheit, Klarheit geschenkt werden. Der Spruch «Hilfe kommt» ist nur glaubwürdig, wenn man weiss wann und wie diese Hilfe kommt. Sogar der Grund dieses Stillschweigens ist per se nicht bis zur Basis gedrungen. Ist es einem SECO und einer «Task-Force» eigentlich bewusst, dass ein Informationsstopp zu Unsicherheit, Misstrauen, Resignation führen kann? Das Wesentliche gezielt und präzis zu kommunizieren wäre doch wohl von Nöten – denn aus Fehlinformationen wie anlässlich der Frohbotschaft betreffend der KAE vom 01.07. entstehen nur Enttäuschungen.

Koni Kölbl, Travel-Solutions GmbH, Bern

(19.06.) Partnerschaft funktioniert anders

Der Ankündigung der Lufthansa-Gruppe (LHG), nur via NDC ihre Rückflugarantie anzubieten, kann ich als langjährige Touristikerin nichts Positives abgewinnen. Besonders stossend finde ich die Ausrede, dass dies dort einfacher umzusetzen war. Auf allen Kanälen dieselben Rules wäre doch noch einfacher, oder nicht? Dass es geht, macht Hahn Air vor, beim Plating-Carrier HR ist eine Insolvenzversicherung eingeschlossen. Man könnte auch eine «Waiver Rule» umsetzen, daher finde ich die Aussage der LHG, es sei der einfachste Weg, relativ einfach gemacht. Dadurch, dass die Rule in der ganzen DACH-Region gleichzeitig eingeführt wird, ist dies ganz klar ein Angriff gegen die Reisebüros - man will um jeden Preis NDC fördern, ein Weg, der für viele Reisebüros extrem umständlich ist. Egal ob via Broker oder ihre Homepage, der Einstieg dauert lange und ist mühsam. Ist im GDS eine Buchung innerhalb von 30 Sekunden abgeschlossen, dauert das mit NDC um einiges länger. Bezahlt die LHG diesen Aufwand? Was für ein Leisure-Büro mit ein paar Flugbuchungen pro Tag noch irgendwie machbar ist, geht bei einem Geschäftsreisebüro eher weniger. Fraglich ist auch: Nutzt die Airline nicht ihre marktbeherrschende Stellung aus? Eine Frage, die definitiv sich mal die WEKO ansehen sollte. Fakt ist: 67% alle Passagiere ab Zürich waren 2019 von der LHG, nächster Platz geht an Easyjet mit 3%, sprich die Lufthansa hat 22 mal mehr Passagiere ab Zürich wie die Nr. 2 auf dem Platz. (Betrachtet man das Volumen der Star Alliance, wird der Anteil gleich noch höher). Interessanter Fakt ist, dass sogar der Verband Internet Reisevertrieb, also der Verband der Online-Reisebüros, die LHG zur Nachbesserung aufruft. Das sollte jedem Touristiker zu denken geben.

Liebe Lufthansa Gruppe, ich gebe Euch gerne ein Beispiel dafür, wie eine Partnerschaft funktioniert: Ruft doch mal bei anderen Airlines, z.B. American Airlines, an und fragt nach. Die erledigen schnell die Refunds, arbeiten mit uns auf Augenhöhe und kommunizieren offen und ehrlich. Mir fehlt der Partnerschaftsgedanke in der Zusammenarbeit mit Euch seit Jahren. Seit Corona erst recht, dabei werden Refunds zugunsten von Onlinekunden gegenüber jenen zugunsten von Reisebüros bevorzugt. Eure Callcenter sind bei Problemen für Kunden nicht wirklich da und wenn, dann fehlt es oft am Wissen.

Ich bin als Inhaberin eines Facebook/WhatsApp-Reisebüros nicht gegen Neuerungen oder gegen das Internet, im Gegenteil, wir müssen ein gutes Miteinander von Online mit Offline finden. Aber mitten in der grössten Krise eine solche Ankündigung eines angeblichen Partners zeugt für mich, dass man das Wort Partnerschaft nicht verstanden hat. Ich fordere die Lufthansa Gruppe auf, dass die Rückfluggarantie auf sämtlichen buchbaren Kanälen per sofort gilt. Ich träume davon, dass die Lufthansa Gruppe das Wort Partnerschaft endlich wieder im korrekten Kontext nutzt.

Barbara Wohlfarth, Reiserezept GmbH, Affoltern am Albis

(18.06.) Kopf in den Sand stecken liegt nicht drin

Nachgang zum Aufschrei (wieder einmal!) unserer Branche in Bezug auf die Ankündigung der Lufthansa Group, via NDC-Kanal eine Rückfluggarantie zu bieten und mittels «Sorglospaket» den Markt zu beleben... First of all: Ich bin grundsätzlich ein Mensch, der das Glas halb voll und eben nicht halb leer sieht. Ein Facebook-Post von Barbara Wohlfarth über den erwähnten Sachverhalt [dass die Rückfluggarantie eben nur über NDC-Kanäle buchbar ist, Anm.d.Red.] hat wieder einen riesen Aufschrei verursacht. Ob zu recht oder nicht, das werden wir schon bald sehen. «WEKO einschalten», «Jetzt längts de!», «Bin nicht mehr motiviert», «Ich mag nicht mehr!“ - so ertönte der Aufschrei in den Sozialen Medien.

Haaalt liebe Kolleginnen und Kollegen! Entschuldigung wenn ich dies jetzt so in aller Deutlichkeit schreibe, aber in einer solchen Krise, in der wir notabene alle stecken, bringt uns diese Frustbewältigung nicht wirklich weiter, ja die Verunsicherung und Wut steigt nur weiter an. NDC gibt es übrigens, mit Vorbehalt, seit 2018. Auch wenn ihr das jetzt nicht gerne hört, aber die Airlines oder welches touristische Unternehmen auch immer, muss und will sich in dieser besonderen Situation, in der unsere Branche steckt, nicht nur den Allerwertesten retten, sondern muss mit innovativen Ideen auch den Markt wieder beleben. Ist doch deren gutes Recht, wir sollten dies ja auch tun. Das kann alles auch zu unserem Vorteil sein, wir müssen solche Ideen nur zulassen und auch eine Chance darin sehen!

Vielleicht wissen es ja nicht alle, aber wenn wir via Aircruiser (z.B. TUI Flight Center) unsere Buchungen tätigen, dann kommen wir sehr wohl auch in den Genuss dieses Vorteils. Unser eigenes GDS bleibt dann zwar aussen vor, aber die Vor- und Nachteile muss jeder einzelne Unternehmer für sich selber beantworten. Eine Info in diesem ganzen Sachverhalt sollte zeitnah von unseren Partnern an die Reisebüros verschickt werden.

Fazit: Kopf in den Sand stecken liegt nicht drin. «Beissen» und unsere Chancen sehen und sie auch packen hingegen schon. Ich bin sicher, diese Krise wird uns noch mehr abverlangen, als wir es uns im Moment vorstellen können. Online vs. Offline wird uns noch mehr in Atem halten und dann wird es wieder einen Aufschrei geben. Man kann (fast) alles lösen, man muss nur wollen und nicht in allem und jedem Steine auf dem Weg zur Besserung sehen.

Martin Fiedler, Zentrum Reisen, Mels SG

(17.06.) Kurzarbeitsentschädigung (KAE) weiterführen - Erwerbsersatz für direkt und indirekt betroffene Selbstständigerwerbende weiterführen

Der Bundesrat hat am Mittwoch 20. Mai 2020 eine Zusatzfinanzierung der Arbeitslosenversicherung von 14,2 Milliarden Franken beschlossen. Zudem hat er entschieden, schrittweise aus den COVID-Massnahmen der ALV auszusteigen. Die notrechtlich verordneten Massnahmen wurden in Abstimmung mit den Lockerungsetappen zur Öffnung der Wirtschaft schrittweise aufgehoben. Konkret entfiel somit der Anspruch auf KAE per Ende Mai für Personen in arbeitgeberähnlicher Stellung, für mitarbeitende Ehegatten oder eingetragene Partner und Partnerinnen sowie für Lernende (im Vordergrund stand hier eine möglichst rasche Fortsetzung der Ausbildung). Weiter wurde auch die Voranmeldefrist wieder eingeführt.

Dieser Bundesratsentscheid erwies sich fürs Parlament als «taktisches Kuckucksei», denn zeitlich reichte es wohl kaum, eine im Nachhinein eingereichte Motion innert nützlicher Frist zu behandeln (14 Tage). Weil die Motionen erst 26. Mai eingereicht wurden und die Sommersession am 2. Juni begann, entschied der Bundesrat, diese erst in der Herbstsession zu behandeln. «Hilfe kommt» vs. «Aufschiebung in die Herbstsession» ist meines Erachtens ein Verstoss des Bundesrates gegen Treu und Glauben.

Dagegen wehrte sich nun SP-NR Cédric Wermuth: Am Montagabend fand sein Ordnungsantrag, die Motionen noch diese Woche zu behandeln, eine knappe Mehrheit 93:91 Stimmen und 8 Enthaltungen). Am Dienstagmorgen dann die Kehrtwende: Der Antrag von FDP-NR Kurt Fluri, Wermuths Antrag rückgängig zu machen und doch erst im Herbst über die Motionen zu entscheiden, fand ebenfalls eine knappe Zustimmung (93:89 Stimmen und 12 Enthaltungen). Darauf folgen nun «Schuldzuweisungen» an den Grünen NR Balthasar Glättli, welcher über Nacht das Lager wechselte. Alle 3 Parlamentarier mögen faktisch recht haben. Für Jurist Fluri wäre es eine Verletzung des Artikels 121 Absatz 1 des Parlamentsgesetzes und Glättli vertritt die Meinung «Aber wenn wir als Parlament unser eigenes Recht verletzen, dann sägen wir an der Basis, am Fundament der Demokratie». Schlussendlich darf man sich überlegen, ob doch nicht NR Wermuths Argument, dass in der Corona-Krise manchmal auch einen Entscheid gefällt werden muss, bei dem noch nicht alle Rechtsgrundlagen geklärt sind, wohl auf ethischer, menschlicher, politischer und wirtschaftlicher Ebene besser dasteht.

Es ist für ca. 300’000 Menschen in diesem Land nun tragisch, dass die am 25.03. angekündigte Hilfe, nun «doch nicht kommt». Paragrafen und pingeliges Politisieren stehen auch in einer beispiellosen Krise noch vor der Rettung von tausenden KMU. Im Nationalrat sitzen somit mindestens 93 Personen (die «Meinungsabstinenten» könnten auch dazu gezählt werden), denen die katastrophale Lage vieler Mitmenschen gleichgültig ist.

Koni Kölbl, Travel-Solutions GmbH, Bern

(9. Juni) Keine Lust auf Maskenpflicht im Flugzeug

Meine Flugreisen sind zum Vergnügen. Deshalb bei Maskenzwang im Flugzeug, am Abflug- oder Ankunftsflughafen verzichte ich auf die Reise und bleibe zuhause. Bis November 2020 habe ich mal vorsorglich alle Buchungen storniert.

Dietrich Imhof

(29. Mai) Was macht Swiss mit den Kunden?

Weshalb geben wir als Steuerzahler der Schweiz für die Swiss Geld aus? Was sich Swiss derzeit leistet, findet keine Unterstützung!

a) Für einen Flug, welcher im März 2020 nicht ausgeführt wurde, bekamen wir das Geld noch nicht zurück. Keine Reaktion der Swiss auf den Rückforderungsantrag. Die Büros / der Schalter am Paradeplatz in Zürich sind/ist geschlossen. Auf der Hotline kommt man nicht durch … Eine E-Mail kann man nicht senden.

b) Am 15. Mai bestätigte uns Swiss einen Flug für Anfang Juni nach Stockholm. Das E-Ticket wurde ausgestellt. Heute am 29. Mai 2020, also nur 14 Tage später kam eine Standard-E-Mail: «Aufgrund der anhaltenden Coronavirus-Situation wird SWISS das Flugangebot weiter anpassen und noch weitere Flugstreichungen vornehmen müssen. Es tut uns sehr leid, dass davon heute auch Ihr Flug betroffen ist.» Flug nach Stockholm: Cancelled! Es wurde uns keine konkrete Alternative angeboten. Es wurde nur auf die «grosszügigen» Covid 19 Umbuchungsmöglichkeiten verwiesen.

Muss man sich als Kunde dies wirklich gefallen lassen?

Kurt Zollinger, Meilen

(27. Mai) Kommunikation der Airlines muss sich verbessern

Was die Kundenkommunikation mit Swiss, Lufthansa oder Miles & More angeht, muss dringend in Qualität investiert werden. Warum gehen Umbuchungen nicht kundenfreundlich via Email? Gerade für Umbuchungen die nicht gerade dringend sind. Ruft man an, lässt die Qualität zu wünschen übrig. Entweder rauschen, wiederhallende Stimmen, langes Warten, ständige Besetztzeichen oder man verliert gar den Anrufer aus der Leitung.

Und das alles im Jahr 2020. Wenn so viele Swiss-Angestellte auf Kurzarbeit sind, warum holt man dann nicht 100 oder 200 rein und lässt sie für Kunden umbuchen? Alles schön via Email und kundenfreundlich. Für Passagiere die nicht gerade HON Circle oder First Class fliegen, entspricht das Flugerlebnis von heute nicht mehr der Qualität die man eigentlich erwarten dürfte.

Alexander B. Stare, Country Manager Switzerland, airborne International AG

(25. Mai) Ärger über die Swiss

René Blum von Parade Reisen lässt in den Reisebüro-Alltag und die Zusammenarbeit mit der Swiss blicken:

Hier schildere ich eine Begebenheit, die mich masslos ärgert und die mich am gesunden Menschenverstand der Airline-Verantwortlichen zweifeln lässt. Es handelt sich um eine Swiss-Edelweiss-Buchung und um Flüge am 5. Juni von Zürich nach Mykonos und am 14. Juni von Santorini nach Zürich. Dazu gebucht bei TUI Suisse: 7 Nächte auf Mykonos, bei DERTOUR: 2 Nächte auf Santorini.

Beide Veranstalter haben aufgrund der Situation in Griechenland – Oeffnung für Tourismus läuft erst an – die Hotels proaktiv kostenlos annulliert.

Auf Travelnews nachzulesen:
Griechenland: Grundsätzlich ist Schweizern die Einreise in Griechenland erlaubt; allerdings muss man die Behörden über den Aufenthaltsort informieren und sich in 14-tägige Quarantäne begeben. Wer längere Zeit bleiben will und sich innerhalb des Landes nicht gross bewegt, kann also gehen. Im Juni soll das öffentliche Leben in Griechenland relativ breit wieder hochgefahren werden; die Behörden hoffen, dass der Tourismus ab Juli und damit noch in der Sommersaison wieder starten kann.

Aber SWISS/EDW stellen da auf stur – wie teile ich den Kunden nun mit – keine Hotels mehr reserviert – aber fliegen sollten sie, da EDW vor hat, den Flug durchzuführen ! Wohlverstanden – das wäre in 14 Tagen…

OK – sie bieten die Umbuchung an – aber da diese Kunden für Sep/Okt ihre Hochzeitsreise Kenya/Tanzania gebucht haben – wohlverstanden auch mit LX - und im Jul/Aug keine Ferien nehmen können, da wird es schwierig, umzubuchen…

Das ist so in etwa das tagtägliche Dilemma, in dem wir zurzeit leben – den Kunden gerecht zu werden und die Sturheit der Airlines hinzunehmen…

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass LX/EDW ihre Flieger so rasch wie möglich in der Luft zu haben – aber die Kunden fast dazu zu zwingen, in GR in Quarantäne zu gehen ist auch nicht die feine Art. Zudem sollten mir die LX/EDW mal erklären, wie sich die Kunden von Mykonos nach Santorini begeben sollen, wenn sie in Quarantäne bleiben sollten…

Meine Meinung:

  • Generell scheint es, als hätten die meisten Airlines – und die LHGroup im Besonderen – vor lauter Zahlen/Statistiken/Analysen das Wesentliche aus den Augen verloren – nämlich den Kunden!
  • Die Airlines haben sich so weit vom Kunden und dem ganzen Geschäft das da dranhängt entfernt, dass es echt beängstigen ist!
  • Da kann der BAR Präsident Jürg Müller – den ich persönlich gut mag – noch so sagen, Airlines und Reisebüros müssen sich zusammenraufen – ich sehe zurzeit seitens Airlines kaum Willen, auf die Bedürfnisse der Reisebüros und deren Kunden einzugehen. Dass sich die LHGroup erst vor Kurzem auf die Lösung von Umbuchungen bis Ende 2021 hat durchringen können zeigt dies schonungslos auf.
  • Es geht zurzeit scheinbar nur darum, die eigene Haut zu retten und den Reisebüros quasi «den Stecker» zu ziehen – über die Refund Situation muss ich nix mehr schreiben, da ist ja schon genug darüber geschrieben worden. In Krisenzeiten zeigt sich der Egoismus gewisser Kreise/Branchen/Menschen !

(23. Mai) Umbuchungsmöglichkeiten bis Ende 2021 als Vorteil darzustellen, ist dreist

Ronald Stäuble von der Ryffel AG nimmt Stellung zum Interview mit Swiss-CCO Tamur Goudarzi Pour:

Herr Goudarzi Pour attestiert den Reisebüros aufgekommene Emotionen bezüglich Rückvergütungen. Fakt ist, dass Swiss mit der gezielten Verzögerung von Rückerstattungen den Reisebüros viel Mehrarbeit beschert, die wie «gewohnt» kostenlos zu erbringen ist. Aber vielleicht meint er Emotionen nicht im Sinn von Affekt oder Aufregung, sondern im Sinn von Leidenschaft?

Umbuchungsmöglichkeit bis Ende 2021 als Vorteil für die Reisebüros, mit dem Argument mehr Flexibilität, darzustellen, ist dreist, denn auch das bedeutet Mehrarbeit für die Reisebüros, spätestens dann, wenn man dem Kunden erklären muss, dass ein höherer Flugpreis zu bezahlen ist. Und warum ein höherer Flugpreis? Weil eine andere Saisonalität, weil Flug gut ausgelastet, weil Tarif nicht verfügbar…oder aber auch weil «unglücklicherweise» über GDS und nicht NDC gebucht?

Der CCO einer Fluggesellschaft spricht gerne von der gesamten Branche. Ich erlaube mir, von den Airlines zu sprechen. Mit der Sistierung der Refund-Funktion hat man einen simplen und automatisierten Prozess ausser Betrieb genommen, um diesen durch eine zeitintensive (manuelle) Abwicklung von Rückerstattungen zu ersetzen. Es bestätigt, dass für Fluggesellschaften der technologische Fortschritt nur dann wichtig ist, wenn für sie gerade passend und vor allem, wenn den eigenen Interessen dienend. Und da wird der Fokus immer auch bei NDC liegen.
Man kann ja gespannt sein, wie Swiss die «neue Welt» umsetzen wird. Mit uns? Für uns? Wohl kaum.

SWISS: Kunden und Partner werden laufend brüskiert (22. Mai)

Hat eigentlich SWISS keine/n Pressesprecher/in mehr? Waren das noch Zeiten als Frau Beatrice Tschanz sympathisch, emotional, sachlich und verständnisvoll kommunizierte. Heute erscheint SWISS nur noch arrogant und droht zwischen den Zeilen. Kunden und Partner werden laufend brüskiert


Manfred Spiess

(22. Mai) Absoluter Skandal!

Hans-Peter Brasser reagiert auf den Artikel «Für viele Reisebüro-Inhaber endet Kurzarbeit»:

Es ist ein absoluter Skandal und für die Schweiz unwürdig, dass Personen mit arbeitgeberähnlicher Stellung ab Juni keine KAE, nicht mal die 3320.- erhalten. Das AWA hat die KAE für 6 Monate verfügt und der BR setzt dies nun wieder aus. Ich werde auf dieser Verfügung bestehen! Alle betroffenen Personen, in der Reisebranche und ausserhalb, sollten der SVA etc. mitteilen, dass Sie ab sofort und in Zukunft für sich selber keine ALV-Beiträge mehr bezahlen werden und die über alle Jahre bereits einbezahlten mit Betreibungsandrohung zurückfordern.

(22. Mai) Mittelsitz blockieren für 100 Franken!

Beat Frey meldet sich mit einer Idee zur Airline-Diskussion:

Immer wieder höre ich: Ich fliege nicht in einer vollen Maschine, das ist mir zu gefährlich. Wenn ich Marketingleiter bei der Swiss oder Lufthansa Gruppe wäre, würde ich zum relaunch des Flugbetriebes eine Offerte für 3 Monate machen: Blockieren sie den Mittelsitz für sfr 100.- was Fr. 50.- pro Weg für ein Paar wäre. Gültig für alle Europa Flüge. Das mediale Echo wäre riesig. Die Auslastung wird anfänglich so oder so schlecht sein, also zusätzliches Einkommen ohne zusätzliche Kosten.

(22. Mai) Kurzarbeit ade!

Patrizia Tharin nimmt Stellung zu Roland Zellers Beitrag «Der Bundesrat diskriminiert KMU-Unternehmer»:

Treffend analysiert und auf den Punkt gebracht - DANKE!

Der Betrag von CHF 3320.00 ist effektiv lächerlich (zumal wir diesen ja nicht zu 100% erhalten). Oder nennen Sie mir einen Inhaber/Chef, der zu 100% ausfiel und sein Team/Geschäft im Stich liess? Gerade wir in der Reisebranche sind in der jetzigen Situation stark betroffen. Annullationen und Umbuchungen statt Neubuchungen trudeln seit Monaten ein - noch immer herrscht eine grosse Unsicherheit betreffend Reisen ins Ausland. Als 1-Frau/1-Mann Büro ohne Mitarbeiter muss die Arbeit trotzdem getan werden - vorallem die aufwendigen Rückhol-Aktionen, die zum Glück abgeschlossen sind aber auch die vielen Annullationen und Umbuchungen...., die Kunden beruhigen, beraten oder vertrösten, wenn die Annullationsversicherung doch nicht zahlt bei Annullationen mit Gebühren... uvm verlangt sehr viel von uns ab!

Nun hat auch diese Unterstützung gemäss Entscheid vom Mittwoch ein Ende - wir "Chefs" erhalten ab Ende Monat keinen Anspruch mehr! Kurzarbeit ade..... Obwohl 2 Tage vorher die Verlängerung vom Amt für Wirtschaft & Arbeit NEU bis Mitte September eingetroffen war (die Freude war von kurzer Dauer). Die notrechtlich verordneten Massnahmen werden in Abstimmung mit den Lockerungsetappen zur Öffnung der Wirtschaft schrittweise aufgehoben.

  • Für Personen in arbeitgeberähnlicher Stellung sowie mitarbeitende Ehegatten oder eingetragene Partner und Partnerinnen entfällt der ausserordentliche Anspruch auf Kurzarbeit auf Ende Mai. Dies erfolgt im Gleichschritt mit der Aufhebung der COVID-Massnahmen für Erwerbsausfälle für direkt oder indirekt betroffene Selbständigerwerbende.

Da hat auch der Vorstoss des Nationalrates, diesen eh schon niedrigen Betrag auf mind. CHF 5000 zu erhöhen nicht gefruchtet.

(19. Mai) Geniales Video!

M. Power schaute sich das Emer-Video auf Travelnews an:

WOW, was für ein geniales und einzigartiges Video! Und dann noch die tolle Stimme von Emer, ist eine Wucht. Ich finde es toll und hat mich sehr berührt. Danke!

(12. Mai) Fragezeichen um Wizz Air

Markus K. aus Z. zum Artikel «Was ist bloss mit Wizz Air los?»:

Vor einigen Jahren war Wizz so klamm, dass sie nicht die Wartung ihrer Airbus-Flotte bezahlen konnte – zeitweise war gar Lufthansa Technik daher an der Airline beteiligt, als Gegenleistung zur Wartung. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Gewinne seitdem so sehr gesprudelt sind, dass Wizz Milliardengewinne macht. Woher kommt also das viele Geld für die ganzen Preiskämpfe und Investitionen in eine funkelnagelneue Flotte? Kommt das alles von Indigo Partners? Es wäre einmal spannend, das zu beleuchten und den wirklichen Gründen nachzugehen, warum Wizz Air eine solche Expansion bezahlen kann. Im Lead schreiben Sie: «bei Wizz Air dürfte etwas anders laufen». Warum scheint es besser zu laufen? Das wollen alle im Markt gerne wissen. Und niemand kann es wirklich beantworten.

(5. Mai) Zum Glück in Griechenland geblieben

Stefan Berli, in Griechenland lebender Schweizer, nimmt Stellung zum Artikel «Fürs Reisen braucht es künftig wohl einen Gesundheitspass»:

«Seit dem 5. März 2020 weile ich auf Kreta und bin stolz auf die Griechische (!) Regierung, die es meisterlich verstanden hat, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen; https://covid19.gov.gr/covi... ... die Zahlen sprechen für sich. Ich bin froh, den Entscheid für einen Verbleib auf der Insel getroffen zu haben und hier «abzuwettern», zumal mein Vertrauen in «Bundesbern» auf dem Tiefstpunkt angelangt ist. Auch die krisenerprobte Bevölkerung Griechenlands hat sich trotz den sehr drastischen Massnahmen kooperativ gezeigt, da sie genau weiss, was auf dem Spiel steht. Nun ist es wichtig, den Tourismus hier in Griechenland und gerade auch auf den weitestgehend verschonten Inseln wieder kräftig – aber mit allen notwendigen Vorsichtsmassnahmen – anzustossen. Bei uns auf Kreta gab es total 18 Infizierte, wobei seit mehr als drei Wochen kein neuer Fall dazugekommen ist. Die Inseln sind auf selektive Einreisebedingungen angewiesen und dürfen nicht in einen politischen Einheitstopf geworfen werden, wie dies der EU-Bequemlichkeit mit ihren lethargischen Politikern und Beamten wohl eher zusagen würde.»

(2. Mai) Vom eigenen Business getrieben?

Bernd Linnhoff, in Thailand lebender Journalist und sporadischer Autor auf travelnews.ch, äussert sich zum Text von Stephan Roemer: «In Asien kehr zunehmend Normalität zurück»:

«Es ist immer leicht, im Nachhinein zu urteilen. Doch ich habe mir diesen Text bereits am 5. März archiviert, am Tag des Erscheinens also, weil mich – in Chiang Mai lebend – einige Aussagen im Interview bereits damals irritierten. Ich kenne Herrn Roemer nicht, aber für einen langjährigen Asien-Experten waren Aussagen und Tenor («In Asien kehrt zunehmend Normalität zurück») im besten Fall fahrlässig oder vom eigenen Business getrieben.»

(1. Mai) «Sie sprechen mir aus der Seele»

Birgit Sleegers von Rhyner Travel zu André Lüthis Einwurf «Mit Jammern erreicht unsere <vergessene Branche> in Bern nichts!»:

«Herzlichen Dank, Herr Lüthi, für diese Worte in Travelnews – Sie sprechen mir aus der Seele. Ich finde auch, dass wir mit Ungeduld und Gejammer überhaupt nichts erreichen. Es nützt einzig sich mit den Politikern zu unterhalten, unsere Standpunkte zu erklären und hartnäckig zu bleiben. Zusammenhalten und weiterarbeiten. Etwas stolz bin ich aber schon, dass Viele die vorhandenen Kontakte nutzen und so versuchen Sie und die gesamte Branche zu unterstützen. Dies werde ich auch weiterhin machen. Vielen Dank für Ihre Hartnäckigkeit und die X-Stunden Arbeit für unsere Branche.»

(28. April) Nach Seco-Aussage haben wir Annullationen erhalten

Urs Tanner, Geschäftsführer von Holiday Partner AG, äussert sich zu den Aussagen des Secos, Auslandreisen aufs nächste Jahr zu verschieben, mit einem Schreiben an Eric Jakob (Seco):

«Es ist in diesen Tagen ernüchternd, feststellen zu müssen, dass in Bern die schwer geschädigte Outgoing Reisebranche der Schweiz inkl. allen Reiseveranstaltern, Carunternehmen und Reisebüros weitgehend ignoriert wird. Auch am «grossen Tourismusgipfel» des vergangenen Wochenendes war dieser wichtige Teil der Branche und damit auch Millionen von Schweizer, die eine Auslandreise planen, offenbar ungebeten. Dass nun auch noch ein Staatsangestellter vor laufender Kamera und versammeltem Volk hingeht und in diesem unübersichtlichen Umfeld die persönliche Empfehlung «Auslandreisen aufs nächste Jahr zu verschieben» abgibt, ist schlichtweg skandalös. Schon kurz nach dieser unfundiert getätigten Aussage erreichten uns erste Annullationen für Herbst und Winter 2020, welche sich auf diese «Empfehlung des Bundes» stützen.

Unabhängig ob Auslandreisen 2020 tatsächlich noch möglich sein werden oder nicht, entspricht diese salopp getätigte Einschätzung aus dem Mund eines ranghohen SECO Vertreters mehr oder weniger einer staatlich verordneten Auslands-Reisewarnung für das gesamte 2020. Dies wohlgemerkt weder auf Basis von Daten noch zu einem Zeitpunkt, wo eine seriöse Einschätzung für das ganze Reisejahr 2020 möglich wäre.

Wir können als Reiseveranstalter in diesem dynamischen Umfeld nicht erwarten, dass uns der Staat klare Antworten oder eine verbindliche Perspektive abgeben kann – es ist für alle ein Blindflug, der von vielen, auch nicht-schweizerischen Faktoren abhängig ist. Ein Lohnempfänger vom Volk hat aber gerade in diesen Tagen die Interessen sämtlicher Bürger und wirtschaftlicher Anspruchsgruppen zu vertreten anstatt diese mit persönlichen Meinungen zu verunsichern oder gar zu schädigen. Einschätzungen und Empfehlungen, die er kraft seines Amtes tätigt, müssen verbindlich, sorgfältig abgewogen und mit Daten unterlegt werden. Ich bitte Sie, dies an der nächsten Pressekonferenz entsprechend nachzuholen oder aber Ihre persönliche Einschätzung ins richtige Licht zu rücken.»

(28. April) Die Aussagen von Eric Jakob entsprechen «Rufmord»

Feedback von Béatrice Biner, Contemporary Travel, Dällikon, zum Beitrag «In dieser Sekunde erhalten Reisebüros einen Nackenschlag»:

Die Aussagen von Eric Jakob vom Seco sind unhaltbar. Es geht mir nicht ums Anprangern, aber so stehen lassen kann man das nicht. Und unschön ist es auch. Zudem ist es eine rein persönliche Einschätzung und Empfehlung von ihm – von wegen «Auslandreisen würde ich erst nächstes Jahr planen». Man könnte dies auch «Rufmord» nennen. Mich würde es wundern, was McDonalds machen würde, wenn er gesagt hätte: «Burger würde ich vor 2021 keine mehr essen».

(28. April) Thema Gutscheinlösung nicht klar subsumiert

Michael J. Kumor, Geschäftsführer ARTE – Agentur für Reisen, äussert sich zum Thema Gutscheine:

«Ich verfolge mit Interesse Eure Berichterstattung zur aktuellen Lage in der Schweiz. Genau wie in Deutschland, finde ich, dass das Thema Gutscheinlösung nicht klar subsumiert wird.

Es gibt sicher unterschiedliche Betrachtungsweisen, aber mir ist nicht klar, warum sich Reisebüros zum Beispiel gegen die Gutscheinlösung stellen. Wenn es um das Innenverhältnis zwischen Veranstalter und Reisebüro (= Provision) geht, ist das ein anderes Thema, als wenn der Veranstalter den Kunden (mit denen er ja einen Reisevertrag hat) über das Reisebüro einen Gutschein ausgibt.

Das betrifft die Liquidität des Reisebüros nicht! Die Liquidität der Veranstalter betrifft es massiv, ob Gutscheine herausgegeben werden oder bar zurückgezahlt werden muss.

Das Thema «entgangene Provision» ist ein ganz anderes und muss auf einer anderen Schiene zwischen den Veranstaltern und den Reisebüros geklärt werden. Es ist kompliziert, weil die Rechtsbeziehungen durch den Handelsstatus der Reisebüros nicht ganz einfach sind.»

(27. April) «Gescheitert» – das Scheitern als Chance zu einer Solidarisierung

Feedback von Koni Kölbl, Travel-Solutions GmbH Bern, auf den Artikel «Der SRV wendet sich mit einem Offenen Brief an den Bundesrat»:

Der SRV verkörpert zwar faktisch die Reisebranche, er wird seitens der Politik und des SECO nicht als Ganzes wahrgenommen. Die Interessen in Incoming- und Outgoing-Tourismus sind zwar dieselben, bei deren Vertretung hingegen, klaffen zwei Welten auseinander. Auf der einen Seite geht es um ca. 180'000 Arbeitsplätze, auf der anderen «nur» um ca. 10'000. Umsatzmässig sind die Unterschiede relativ minim. Aus finanzieller Hinsicht hingegen fliessen logischerweise durch den Incoming-Tourismus konsequentere Geldsummen in die Bundeskasse - sei es nur durch die MwSt. Wir sehen immer wieder, dass der SRV mit falschen Zahlen an «runden Tischen» mit Bundesrat und SECO auftritt. Auch im offenen Brief an den Bundesrat vom 23.04.2020 «im Namen unserer Branchenmitgliedern» stehen die Zahlen zu tief. Es ist die Rede von 650 Reisebüros und deren 8000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die gesamte Reisebranche umfasst effektiv noch ca. 1300 Büros (davon ca. 1000 an einem Fonds für Kundengeldabsicherung angeschlossen) und sie beschäftigt wie gesagt ca. 10000 Menschen. Ein Reisebüro welches als nicht Mitglied des SRV tätig ist, gehört genau gleich zur Reisebranche. In der Tat ist es so, dass die Reisebranche an keiner bedeutenden Dachorganisation angebunden ist, dass keine Lobbyisten sie im Parlament vertreten, dass sie an keine politischen Parteien zugehört oder dass keine Gewerkschaft oder dergleichen ihre Interessen vertritt.

Dem SRV erteilte das Bundesamt für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) am 05.03.20 einen «Korb». Wo stand an diesem Tag und wo steht noch heute die Solidarität eines «Schweiz Tourismus» als Passivmitglied des SRV bei Verhandlungen? Die Outgoing-Branche ist effektiv zu klein, zu unorganisiert und zu unsolidarisch. Zudem ist sie in dieser schwachen Position vulnerabel, unscheinbar unwichtig und unbedeutend. Ohnmacht – und wenn von Macht gesprochen wird, dann muss an Macht durch Solidarität gewonnen werden. Ja, gemeinsam sind wir stärker und es kann Mut zu Wut auslösen. Mit diesen Zeilen möchte ich in einem konstruktiven Sinne provozieren. Infolge des Scheiterns vs. Bundesrat Parmelin der vorletzten Woche, erlaube ich mir als aussenstehender Brancheninsider Fragen an den SRV zu stellen.

Der Fachpresse vom 17.04. konnte entnommen werden: «Als Vertreter eines Reiseunternehmens wurde André Lüthi von Globetrotter vom SECO als Berater angefragt, um das Verständnis für die spezifischen Themen der Reisebranche zu vertiefen. Er wird unterstützt von CEO Dany Gehrig und Rechtsanwältin Sophie Winkler.»

Diesbezüglich stehen Fragen offen: Warum in dieser Konstellation? Warum nicht mit Mitakteuren anderer Gruppierungen von unabhängigen Retailern? Wurde die Absage von Herrn Parmelin effektiv begründet? Und wenn nicht, warum wurde nicht nachgefragt? Hat der SRV Interesse an den restlichen 350 «nicht-Mitglieder-Reisebüros» und wenn «ja», inwiefern?

Unser Reisebüro hat sich vor 3 Jahren vom SRV aus politischen Gründen und noch zu «besseren Zeiten» verabschiedet. Im Nachhinein war dies ein Fehler, denn Mitsprache ist vielleicht besser als «Einsprache als Nicht-Mitglied». Glücklicherweise wurde 2020 durch Frau Natalie Dové eine Vertreterin der Retailer vs. der «Grossen» in den Vorstand miteinbezogen. Es stimmt, dass viele unabhängige Reisebüros aus verschiedensten Gründen entweder nicht, noch nicht oder nicht mehr Mitglied des SRV sind. Um deren Meinungen, Forderungen und Sorgen anzuhören und darauf einzugehen, muss mit allen Betroffenen eine Kommunikation oder ein Austausch stattfinden. Denn aus einer Krise entstehen immer Chancen. Vielleicht würde in einer neuen, vielfältigeren Lage auch Anderes herauswachsen können. Der SRV hat in den letzten Jahren gezeigt, dass er sich verändert hat. Dies bestimmt auch, weil er Abgänge zu verzeichnen hatte. Dass Airlines als Passivmitglieder aufgenommen werden ist vielen ein Dorn im Auge. Gerade viele von ihnen zeigen in der Corona-Krise ihr wahres Gesicht. Hand aufs Herz: So «systemrelevant im jetzigen System» ist keine einzige Airline – jede ist ersetzbar! Zwar fliesst durch sie Geld in die Kasse des SRV, sie stossen aber branchenweit auf Unverständnis und sogar auf Empörung. Grund genug für viele Reisebüros, sich von einer SRV-Mitgliedschaft zu distanzieren.

Es ist unbestritten möglich, dass der SRV jedes Reisebüro mit Kundengeldabsicherung automatisch als Mitglied aufnehmen könnte. Eventuell könnten demzufolge die Mitgliederbeiträge tiefer angesetzt und Passivmitgliedschaften sistiert werden.

Packen wir die Chance zur Veränderung, zum Wachstum, zur Restrukturierung des SRV, sodass er zu einem Dachverband hinwachsen kann. Suchen wir als «nicht-Mitglieder-Reisebüros» den Kontakt mit ihm, vernetzen wir uns, nutzen wir bestehende wichtige Kontakte zur Politwelt aus und stehen wir in einer Zeit des «social distancings» enger zusammen. Das Scheitern an den bisherigen Verhandlungen muss zu einer Solidarisierung führen – und Solidarisierung bildet eine Chance zur Politisierung unserer Branche. Vielleicht bieten provokative Anregungen in einer Krise Hand zu einer Veränderung.

(27. April) Träumereien ohne Bezug zur Realität

Kommentar von Roland Zeller, Tourismusunternehmer und Investor, auf den Fairunterwegs-Beitrag «Auf dass es nachher besser wird als Vorher»:

Linksgrüne Träumereien mit keinerlei Bezug zur Realität. Bedingungsloses Grundeinkommen, Finanztransaktion-Steuer und Digitalsteuer.... das lässt sich sicher jetzt locker in der Krise umsetzen! Der Text zeichnet eine heile (linksgrüne) Wunschwelt, liefert aber keinerlei konkreten Hilfen in der momentanen Krise.

(27. April) So tönt der Dialog zwischen Reisebüros und Swiss

Dass die Kommunikation zwischen Reisebüros und der Swiss derzeit mühsam ist, zeigt nachfolgendes Schreiben. Das Reisebüro wollte, nachdem sich die Kunden für einen Gutschein für die zwei Flugtickets Zürich-Miami-Miami entschieden hatten, noch eine Rückerstattung beantragen für die beiden Sitzplätze beim Notausgang (2 x 200 Franken). Darauf schrieb die Swiss:

Vielen Dank für Ihre Nachricht. Es tut uns leid, dass der Flug annulliert werden musste. Für die entstandenen Unannehmlichkeiten bitte ich Sie im Namen von SWISS und ihren Kooperationspartnern um Entschuldigung. Ich bitte Sie um Ihr Verständnis, dass wir zurzeit aufgrund der sehr hohen Anzahl an Anfragen auf keinem unserer Kanäle in der Lage sind, Rückerstattungen kurzfristig zu bearbeiten. Erstattungen bleiben jedoch weiterhin möglich. Aufgrund der aktuellen Situation können diese leider nicht in den sonst üblichen Fristen bearbeitet werden, da sich unser Service momentan auf dringende Umbuchungen und die Koordinierung von Rückkehrflügen konzentriert. Falls Ihnen eine zeitnahe Lösung wichtig ist, können unsere gemeinsamen Kunden stattdessen von unseren Spezialregeln profitieren und Ihren Flug auf einen späteren Zeitpunkt umbuchen und die Sitzplatzreservierungen dann nutzen. Ich bitte Sie um Ihr Verständnis in dieser herausfordernden Zeit.

(24. April) Die Leute haben Angst, dass es teurer ist im Reisebüro

Replik von Béatrice Biner, Contemporary Travel, Dällikon auf den Einwurf von Fredi Gmür «Ich vermisse das Engadin-Plakat im Reisebüro-Schaufenster»:

«Fredi Gmür hat recht, wir sollten unbedingt zusammenspannen der Incoming und Outgoing Tourismus. Hier läuft immer noch irgend etwas schief? Eines kann ich zumindest von mir aus sagen. Ich habe wenige Kunden, die Ferien in der Schweiz bei mir im Reisebüro buchen. Das machen sie meist direkt im Hotel oder via booking.com. Die Leute haben Angst, dass es teurer ist im Reisebüro und natürlich brauchen sie keine Unterstützung, da es ja sehr einfach ist im Vergleich zu einer Individual Reise Afrika, Asien etc..

Da ich 20 Jahre in Zermatt gelebt und gearbeitet habe und jetzt 60% in Dällikon in meinem Reisebüro arbeite und 40% in Zermatt (Homeoffice), bringe ich hin und wieder Kunden nach Zermatt. Aber erstens sind viele Hoteliers gar nicht interessiert, eine Buchung von einem Schweizer Reisebüro entgegenzunehmen, da sie die standardisierten Abläufe mit den OTA’s (Buchungsmaschinen) booking.com etc. vorziehen. Und daraus resultiert wohl dann auch die sehr kleine Kommission, da nicht wirklich ein Interesse an einer Zusammenarbeit besteht. So gesehen hat Herr Gmür nicht recht, wenn er sagt wir wollen die Schweiz nicht verkaufen. Wollen schon, aber die Nachfrage ist wohl eher das Thema. Und deshalb ist wahrscheinlich auch kein Bündnerland Plakat im Schaufenster.

Aber machen wir es besser in der Zukunft, die Krise ist da um zu lernen. Vielleicht ändert sich nun etwas diesbezüglich. Es wäre schön.»

(23. April) Nicht als Vorfinanzierungsmittel für den laufenden Betrieb

Leserbrief von Lorenz Probst, www.travelfox.ch, auf den Einwurf von Yvonne Walser Georgy, «Jetzt muss ein Systemwechsel her!»:

«Danke Yvonne! – bleibt zu hoffen, dass die Parlamentarier in Bern die Idee auch mitkriegen; Bundesgelder an die LH-Gruppe zu überweisen und uns (den Reisebüros bzw. den Endkunden) die Rückerstattung zu verweigern (bzw. mehr oder weniger geschickt zu verhindern!) geht wirklich zu weit. Mir gefällt der Gedanken von Zug-um-Zug gut; denn die Airline sollten durch uns überwiesene Gelder für die entsprechende Leistung nutzen... und nicht als Vorfinanzierungsmittel für den laufenden Betrieb. Im Reisebüro sind die Kundengelder wesentlich sicherer! Ich habe Christa Markwalder und Pirmin Bischof die Ideen zum Systemwechsel gesteckt, so haben «es» wenigstens zwei Parlamentarier schon mal gehört. Wäre toll, wenn jeder aus unserer Branche seine Parlamentarier auch mit Forderungen «versorgen» würde.

(TN)