Tourismuswelt

Corona hält derzeit die Strände leer - natürlich nicht das Bier, und das soll hier auch keine Schleichwerbung sein... Bild: Jake Bradley

Aus für Air MauritiusDER Touristik ortet Reiselust – Betriebliche LAP abgesagt

Die jüngsten Neuigkeiten zur Coronavirus-Krise: Diese Auswirkungen hat die Pandemie auf die Reisewelt.

Air Mauritius ist pleite

Der Nationalfluggesellschaft des Inselstaates Mauritius geht aufgrund der Corona-Krise das Geld aus. Seit Anfang April sind die Grenzen zum Land dicht, weshalb auch Air Mauritius die Arbeit weitgehend stilllegen musste. Dadurch fallen alle Einnahmen weg. Die Fluggesellschaft wurde zahlungsunfähig und hat nun Insolvenz angemeldet. Aussicht darauf, wann sich die Situation ändert, gibt es nicht, man wolle die Fluggesellschaft aber dennoch sanieren. Bis zur Coronavirus-Krise hatte Air Mauritius auch eine Schweizer Verbindung im Angebot: Die Airline verkehrte zwischen Mauritius und Genf.

Die Lust auf Reisen ist immer noch da

Kuoni hat in einer kürzlich durchgeführten Umfrage ermittelt, ob die aktuelle Corona-Krise die Reiselust der Kunden dämpft. Die gute Nachricht vorweg: Das ist nicht der Fall. 86 Prozent der Befragten wollen nach der Corona-Krise gleich oft oder sogar mehr Ferien machen als zuvor. Lediglich für 14 Prozent trifft dies nicht zu – diese planen weniger Reisen (8 Prozent) oder verzichteten schon bisher grundsätzlich darauf (6 Prozent). Besonders hoch im Kurs dürften nach der Pandemie Kurzreisen wie Wellness-Wochenenden, Reisen in die Nachbarsländer und Städtereisen. Das gaben jeweils neun bis 13 Prozent der Befragten an. «Für Reisen in das nahe Ausland und jene innerhalb der Schweiz ist die Wahrscheinlichkeit am grössten, dass sie bereits in diesem Sommer wieder möglich sein werden. Unser Sortiment erweitern wir leicht und setzen bei der Vermarktung unserer Produkte einen entsprechenden Fokus, sobald es die Situation zulässt», erklärt Werner Schindler, Chef des Städte- und Bahnreiseanbieters railtour-Frantour, der wie Kuoni zum Markenhaus der DER Touristik Suisse zählt.

Auch bei den Fernreisen wird eine stabile Entwicklung erwartet: 76 Prozent der Fernreisenden wollen diese gleich oft oder sogar mehr als bisher unternehmen. Bei den Rundreise-Kunden liegt dieser Wert bei 73 Prozent, und im Badeferien-Segment bei 80 Prozent. Mit Blick auf die Gesamtbefragung sagt Zümpel: «Die nahezu komplette Einstellung des Reiseverkehrs mit noch unbekannter Dauer trifft die Touristik sehr hart. Entsprechend freue ich mich für die Branche, dass das Umfrageergebnis auf eine vollständige Rückkehr unserer Kunden und Gäste schliessen lässt. Umso wichtiger ist es aber, dass Reiseveranstalter und Reisebüros in der Schweiz Unterstützung erhalten, bis es soweit ist.»

Betriebliche LAP's abgesagt

Kaufmänner und Kauffrauen, welche diesen Sommer ihre Lehre abschliessen, müssen keine mündlichen und schriftlichen Abschlussprüfungen im Betrieb absolvieren, wie der Schweizer Reise-Verband in einer Mitteilung schreibt. Der Entscheid des Bundes und der Kantone bedeutet, dass für den betrieblichen Teil des angepassten Qualifikationsverfahrens 2020 die Erfahrungsnoten (ALS und PE) übernommen werden. Am Termin vom 15. Mai zur Noteneintragung der ALS 6 wird festgehalten. Wie genau unter diesen Umständen die betriebliche Note für das Lehrabschlusszeugnis berechnet wird, ist zurzeit in Abklärung der Schweizerischen Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen (SKKAB), als Trägerin des Berufes Kauffrau/Kaufmann EFZ. Sobald der Entscheid vorliege, werde der SRV informieren.

Schauinsland-Reisen sagt alle Reisen bis 17. Mai ab

Nun gibt auch der Veranstalter Schauinsland-Reisen bekannt, dass die geplanten Abreisen bis 17. Mai 2020 aufgrund der aussergewöhnlichen Umstände abgesagt werden müssen. Dies betrifft alle Pauschalreisen, Nur-Hotel- und Nur-Flug-Buchungen, sowie alle SLR- und SLRD-Reisen im Zeitraum von 3. Mai bis 17. Mai 2020, wie der Veranstalter in einer Mitteilung schreibt. Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, mit den Partnern nach Lösungen zu suchen.

Auch alle Reisen für den Quellmarkt Schweiz sind bis einschliesslich 17. Mai abgesagt, wie Schweiz-Chef Stefan Gutknecht versichert. Die Reisen werden alle kostenlos storniert und die Reisebüros und Kunden informiert.

Jetzt gibt es Arosa-Feriengutscheine

Die Reisewelt ist praktisch zum Erliegen gekommen. Um zukünftig Gäste nach Arosa zu locken, lanciert die Bergdestination nun eine spezielle Gutschein-Kampagne gegen Covid-19, die auch von der Gemeinde unterstützt wird. Ab sofort können auf der Website der Tourismusregion Gutscheine im A3 Format mit eindrucksvollen Bildern erworben werden. Jeder Geldbetrag wird von der Gemeinde mit dem 10 Prozent aufgestockt. Wenn jemand also zum Beispiel einen Gutschein für 1000 Franken kauft, erhält er einen Wert-Gutschein von 1100 Franken. Dieser Bonus ist einerseits ein Dank für die Wahl von Arosa an den künftigen Gast und Gutscheinkäufer. Zum anderen ein Teil vom Covid-19-Hilfspaket an die eigenen Unternehmen und die Wirtschaft in der Gemeinde Arosa.

Arosa Tourismus hat als Massnahme zu Covid-19 ein 3-Phasen-Konzept erstellt. «Gestartet wurde mit der Kampagne «Bärenstarkes Arosa». Die fünf «Gallier der Alpen» Werbespots sollen Mut machen in herausfordernden Zeiten. Empathie und Sympathie stehen im Zentrum, darum haben wir die Spots mit unserem eigenen Team umgesetzt und auf professionelle Schauspieler verzichtet. Potenzielle Gäste werden auf positive Art und Weise zum Träumen animiert und ermutigt, in der Zeit «nach Corona» die Schönheiten in Arosa wieder vor Ort zu erleben» erklärt Marion Schmitz, Leiterin Marketing & Kommunikation von Arosa Tourismus. Mit den Bilder-Gutscheinen wird nun die zweite Phase «buy now. use later» eingeläutet.

Emirates verstärkt Sicherheitsmassnahmen

Die Fluggesellschaft Emirates kündigt weitere Sicherheitsmassnahmen am Flughafen Dubai sowie in den Maschinen an, um Mitarbeitende und Passagiere vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen. Demnach erhalten ab sofort alle Flugbegleiter und Mitarbeitende am Flughafen, die mit Reisenden in Kontakt kommen, eine persönliche Schutzausrüstung (PSA), die neben Masken und Handschuhen auch einen Einweg-Schutzkittel über der Uniform und ein Sicherheitsvisier umfasst. Darüber hinaus wird das Tragen von Handschuhen und Masken für alle Reisenden und Mitarbeiter am internationalen Flughafen Dubai obligatorisch. Thermoscanner kontrollieren zudem die Körpertemperatur aller Passagiere und Angestellten, die den Airport betreten. Zudem sind auf den Böden Abstandsanzeiger angebracht. Speisen und Getränke werden in den Flugzeugen in Boxen im Bento-Stil angeboten, um den Kontakt zwischen den Flugbegleitern und den Passagieren während der Services zu reduzieren. Zeitschriften und anderes gedrucktes Lesematerial stehen vorübergehend nicht zur Verfügung. Handgepäck wird derzeit auf Flügen nicht akzeptiert. Alle Emirates-Flugzeuge werden in Dubai nach jeder Reise einer verstärkten Reinigung und Desinfektion unterzogen.  

Portugal setzt auf Leseratten

In Zeiten der Ausgangsbeschränkungen und des Rückzugs ins Häusliche launcht Turismo de Portugal eine neue Kampagne: #ReadPortugal. Die Kampagne lädt dazu ein, sich in Büchern Inspirationen zu holen für Reisen durch das südwesteuropäische Land, Städte, Dörfer, Meere, Flüsse und Berge zu erkunden über die Geschichten und Worte von Schriftstellern und Dichtern. Es sei an der Zeit, das nächste Kapitel dessen zu lesen, was das Beste Reiseziel der Welt anzubieten hat. #ReadPortugal ist eine Botschaft, die sich als Anregung versteht, mehr über Portugal und seine Literatur zu erfahren, in einer Zeit, in der man nicht physisch durch das Land reisen kann.

Turismo de Portugal möchte mit dieser Kampagne weiterhin Präsenz zeigen, «Reisehungrige» zum Träumen bringen und gleichzeitig Hoffnung auf eine neue Zeit machen. #ReadPortugal versteht sich als natürliche Fortführung der Kampagne #CantSkipHope, die am 20. März gestartet ist.

CRD meldet Insolvenz an

Die CRD International GmbH in Hamburg (CRD steht für «Canada Reise Dienst») war seit 45 Jahren erfolgreich am Markt als Spezialist für Kanada sowie für die USA. Das Traditionsunternehmen mit zuletzt 27 Mitarbeitenden hat nun im Sog der Coronavirus-Krise beim Amtsgericht Hamburg Insolvenz angemeldet. «Gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter werden wir in Kürze mittels Kundenanschreiben über den aktuellen Stand Ihrer Buchung informieren», heisst es auf der CRD-Website. Wie viele Kunden betroffen sind, ist unklar.

Marriott International führt neues Sicherheitskonzept ein

Um die Sauberkeit der Betriebe und die Sicherheit von Mitarbeitenden und Kunden in Zeiten von Coronavirus zu gewährleisten, hat Marriot International das «Marriott Global Cleanliness Council» gegründet. Hauptbestandteil des neuen Konzept ist die Weiterentwicklung globaler Sauberkeitsstandards, Richtlinien und Verhaltensweisen in den Hotels, um die Risiken für Gäste und Marriott-Mitarbeiter gleichermassen zu minimieren und ihre Sicherheit zu erhöhen. «Der Fokus auf die sorgfältige Reinigung der Hotelzimmer und öffentlichen Bereiche hat bei Marriott lange Tradition», sagt Ray Bennett. «Durch das Council und den wissenschaftlichen Rat von Experten verfolgen wir ein durchdachtes Konzept, um noch höhere Sauberkeitsstandards zu gewährleisten und neue Richtlinien für die Interaktion mit Gästen zu entwickeln. Das Marriott Global Cleanliness Council konzentriert sich auf mehr als nur die Desinfektion im gesamten Hotel: Wir bieten einen ganzheitlichen Ansatz, der unseren Gästen und Mitarbeitern mehr Sicherheit und Unbesorgtheit bieten soll.»

«We‘ll be Waiting for You»

Der US-Bundesstaat Virginia hat gemeinsam mit seinen Partnern wie Tourismusbüros, Hotels und Attraktionen aus der Region unter dem Motto «We’ll be Waiting for You» eine neue Tourismusinitiative lanciert. Dazu wurden verschiedene Videoclips und Online-Bildkampagnen erstellt, die Reisende darauf aufmerksam machen sollen, dass die Destinationen Gäste auch nach der Krise mit offenen Armen empfängt.

(JCR/GWA/NWI)