Tourismuswelt

Heinz Zimmermann, Chairman des Visit USA Committee Switzerland, versucht hinsichtlich des Visit USA 2021 optimistisch zu bleiben. Bild: Myriam Brunner/VUSA

IPW abgesagt: Was passiert mit dem VUSA?

Die wichtigste globale Messe zum US-Reisegeschäft wurde erstmals abgesagt. Heinz Zimmermann, Chairman des Visit USA Committee Switzerland, spricht nun über die Zukunft der wichtigsten Schweizer USA-Messen.

Der Entscheid kam diese Woche nicht ganz überraschend: Erstmals in seiner Geschichte wird der IPW, früher «Pow Wow» genannt, abgesagt. Die Coronavirus-Krise hat auch vor der grössten und wichtigsten US-Reisemesse, welche dieses Jahr in Las Vegas stattfinden sollte, nicht Halt gemacht.

Dies allein wäre verkraftbar. Doch geht es nicht nur um eine Messe, es geht um den US-Tourismus an sich. Und dieser wurde massiv getroffen. So sehr, dass viele US-Destinationen ihre Budgets empfindlich gekürzt haben. Dies wiederum verspricht nichts Gutes für später anstehende Messen, darunter etwa das Visit USA Seminar (VUSA) in der Schweiz, zu welchem auch bereits eine im Herbst stattfindende Roadshow gehört.

Gegenüber Travelnews erklärt Heinz Zimmermann, Chairman des Visit USA Committee Switzerland, dass die VUSA Roadshow für den 15.–17. September 2020 bereits organisiert sei. Nun stehe für nächste Woche ein ausserordentliches VUSA Board Meeting per Skype an, bei welchem entschieden werden muss, ob dieser Termin realisiert, verschoben oder annulliert wird. «Im Moment sind alle Optionen noch offen», erklärt Zimmermann, «wir haben die September-Termine längst bekanntgegeben und es bestehen fixe Reservationen seitens Aussteller, wir haben jedoch die offizielle Einladung noch zurückgehalten.» Für die Entschlussfassung will Zimmermann mit diversen Partnern, unter anderem aus Deutschland, sprechen, ebenso mit den TTW-Machern, da ja zumindest die Romandie-Roadshow dieses Jahr in den dortigen TTW eingebettet werden sollte (und inzwischen zumindest der TTW in der Deutschschweiz auf ein noch unbekanntes Datum verschoben ist). Darüber hinaus muss man berücksichtigen, was überhaupt machbar ist, sprich, vom Bundesrat überhaupt zugelassen ist. Bei grösseren Anlässen herrscht aktuell noch Unsicherheit.

Für das nächste, deutlich grössere «Visit USA Seminar», aktuell für den 3. Februar 2021 geplant, ist Zimmermann «verhalten positiv» eingestellt. Verhalten deshalb, weil die Marketingbudgets meist im direkten Zusammenhang mit der Anzahl Reisenden des Vorjahres im entsprechenden Zielgebiet definiert werden und man laut Zimmermann davon ausgehen muss, dass die globalen Marketingbudgets 2021 um einiges kleiner sein werden als bisher. Optimismus schöpft Zimmermann aus der Tatsache, dass das Visit USA Seminar 2021 nach einem langem «Reisevakuum» (abhängig vom Verlauf des Covid-19, der Länge des Lockdowns und den Restriktionen des Bundes) für die Lancierung des USA Sommer-Programms 2021 genau zum richtigen Zeitpunkt stattfinden wird. Natürlich seien alle bereit und gewillt, das Reisegeschäft wieder anzukurbeln und Zimmermann glaubt, es werde Nachholbedarf für USA-Reisen im Schweizer Markt bestehen.

Allerdings wird die Reisewelt und das Verhalten der Reisenden nach dieser Krise nicht mehr dieselbe sein. Zum einen stellen sich Fragen nach Einreiseprozeduren, in den USA schon seit jeher ein Thema, zum anderen könnten sich steigende Flugpreise dämpfend auswirken. Dafür könnte der Retailkanal wieder vermehrt geschätzt werden, was dessen solide Kenntnisvertiefung bzw. Ausbildung - eben gerade mittels Anlässen wie dem VUSA - umso unerlässlicher macht.

(JCR)