Tourismuswelt

Die Helvetic-Airways-Crew kurz vor dem Take-Off in Zürich für den Repartiierungsflug auf die Kanarischen Inseln. Bild: Helvetic Airways

AIDA stoppt bis Ende Mai – Helvetic holt Touristen heim – Sechs Milliarden für Air France

Die jüngsten Neuigkeiten zur Coronavirus-Krise: Diese Auswirkungen hat die Pandemie auf die Reisewelt.

AIDA Cruises setzt alle Kreuzfahrten bis Ende Mai aus

Es sieht nicht rosig aus für die Cruise-Industrie. Aufgrund der aktuellen Krise wird sie zum Stillstand gezwungen und es ist noch kein Ende in Sicht. Die deutsche Reederei AIDA Cruises hat deshalb beschlossen, auch bis zum 31. Mai alle Reisen abzusagen, zuvor waren alle Kreuzfahrten bis Ende April gestrichen worden. Die Gäste werden nun chronologisch nach Abreisedatum über die Änderung informiert. Kunden haben die Möglichkeit ihre Reise kostenfrei umzubuchen, ein Reiseguthaben zu beantragen oder sich den Reisepreis erstatten zu lassen. Ausführliche Informationen zum Reiseguthaben finden Gäste auf der Website und Vertriebspartner im AIDA Expinet.

Helvetic Airways bringt Reisende von den Kanarischen Inseln nach Hause

200 Schweizerinnen und Schweizer hatten bislang noch nicht die Gelegenheit, von den Kanarischen Inseln zurück in ihr Heimatland zu reisen. Doch das ändert sich nun. Ein erster Flug fand gestern (8. April) statt. Die Maschine landete zuerst in Las Palmas und legte vor dem Rückflug in die Schweiz einen Stopp in Fuerteventura ein um weitere Gäste aufzugabeln. Heute (9. April) wird ein weiterer Rückholflug durchgeführt, der rund 100 Reisende im Verlaufe des Abends von Teneriffa und Lanzarote nach Hause bringt.Die Rückführungsflüge finden mit den Embraer-Maschinen E190-E2 der neuesten Generation statt, die 110 Fluggäste über eine Strecke von fast 5300 Kilometern befördern können.

Frankreich kündigt finanzielle Unterstützung für Air France an

Man wolle die nationale Fluggesellschaft Air France um jeden Preis erhalten, sagte der französische Finanzminister Bruno Le Maire im Fernsehen von France 2. Die französisch-niederländische Muttergesellschaft Air France-KLM befindet sich deshalb bereits in Verhandlungen mit der Regierung über staatliche Kreditbürgschaften von umgerechnet rund 6,3 Milliarden Schweizer Franken, weil das Unternehmen monatlich Milliarden von Franken verliert. Frankreich als auch die Niederlande sind die beiden grössten Anteilseigner von Air France-KLM.

United verbessert nach Kritik die Refund-Praxis weiter

United, ein wichtiger Partner von Swiss bei Star Alliance und im Atlantic Joint Venture, hat ihre Tickettarif-Bestimmungen abermals flexibilisiert. Und zwar werden die Gültigkeiten zeitlich nach hinten wie auch nach vorne angepasst. Konkret: Alle Tickets, welche zwischen dem 1. Mai 2019 und dem 31. März 2020 ausgestellt wurden, behalten während 24 Monaten das Recht auf eine Umbuchung. Will heissen, dass man seinen Flug auf einen Zeitpunkt verlegen kann, welcher neu bis zwei Jahre (statt wie bisher ein Jahr) nach Ticket-Ausstellungsdatum liegen kann. Die aktuell gültige «Refund Policy» kann unter diesem Link eingesehen werden.

Das ist erfreulich, kommt aber nach etwas Aussendruck zustande. Am Montag (6. April) wurden am United-Hauptsitz in Chicago gleich zwei Sammelklagen eingereicht, welche die bisherige Rückvergütungspraxis der Airline einklagen. Primär geht es darum, dass United den Rückvergütungsforderungen nach Annullation von Flügen nicht entsprechend dem Beförderungsvertrag nachgekommen sei. United wechselte die Ticketbestimmungen im März gleich mehrmals; die Aussicht auf ein einjähriges Umbuchungsfenster war der bislang letzte Schritt - welcher allerdings die Kritik am Ausbleiben der Refunds in Cash nicht verstummen liess. Eine Praxis übrigens, die auch in der Schweiz und in Europa bei zahlreichen anderen Carriern für rote Köpfe sorgt.

Zürcher Crowdfunding für die Kapverden

Das Coronavirus macht auch vor dem Inselstaat Kapverden nicht halt. Der Bevölkerung fehlt es am Nötigsten, um gegen die Corona-Welle zu bestehen. Das Zürcher Reisebüro o Ritmo GmbH unter Leitung von Annina Landös und Corinne Bommeli sammelt nun Spendengelder zur Finanzierung von Corona-Präventionsarbeit und Soforthilfen. Auf der Plattform www.wemakeit.com sind bereits 4000 Euro zusammengekommen. Für die Bereitstellung von Hygieneartikel und Grundnahrungsmittel für Menschen in Not sowie lokalen Präventionsmassnahmen, werden dringend weitere Gelder benötigt. Das Ziel sei,in 12 Tagen die Zahl zu verdoppeln.

Globe Air unterstützt kommerzielle Airline-Luftbrücken mit zusätzlicher Business-Jet-Kapazität

Der europäische Privatjet-Anbieter GlobeAir unterstützt - als Mitglied des Fachverbandes für die Geschäftsluftfahrt EBAA (European Business Aviation Association) - Personen, die von den Ferien in ihr Heimatland zurückkehren möchten oder gerade in dieser Krisenzeit einen Rückzugsort suchen. Im Angebot sind nebst herkömmlichen Leisure-Flügen (entsprechend den aktuellen gesetzlichen Möglichkeiten) auch Rückholflüge. Für alle Buchungen, die über das Customer Care Team veranlasst werden, steht Reisebüros eine Kommission von 10 Prozent zu.

Vor jedem Flug wird der Jet gründlich gereinigt, desinfiziert und mit einem Hygienesiegel versehen. Das COVID-19 Krisenteam von GlobeAir verfolgt die Entwicklungen der Ausbreitung aufmerksam mit und informiert auf seiner Website über die aktuellsten Meldungen. Bis Ende März hatte GlobaAir bereits über 230 Passagiere aus Frankreich, der Schweiz oder Spanien in die Schweiz, nach Deutschland und Grossbritannien evakuiert.

REWE Group stärkt ihre Liquiditätsreserven

Gute News für die DER Touristik Suisse: Der Mutterkonzern REWE Group hat seine Liquidität verbessert. Zur Gewährleistung ihrer finanziellen Flexibilität und Unabhängigkeit hat die REWE Group nämlich zusammen mit einem Bankenkonsortium (bestehend aus den vier Banken Commerzbank, DZ Bank, ING und SEB) eine syndizierte Kreditlinie über insgesamt eine Milliarde Euro unterzeichnet. «Diese Linie ergänzt als ungezogene Reservelinie eine bestehende Kreditlinie von zwei Milliarden Euro, die bis 2024 läuft», sagt dazu Christian Mielsch (Finanzvorstand REWE Group), «den neuen Kreditspielraum kann die REWE Group innerhalb der kommenden 15 Monate flexibel nutzen. Dank dieser Massnahme verfügt das Unternehmen insgesamt über Liquiditätsreserven in Höhe von aktuell mehr als 2,5 Milliarden Euro und ist so gerüstet für alle möglichen finanziellen Herausforderungen, die sich aus der Krise noch ergeben können.»

Engadin St. Moritz Tourismus lanciert Wettbewerb für daheimgebliebene Engadin-Fans

Den ganzen April hindurch können Schweizerinnen und Schweizer mit der App «PostCard Creator» von der Schweizerischen Post ein Sommerfoto aus dem Engadin an eine ausgewählte Person schicken. In den Grusszeilen erklärt der Absender, wieso er ein Wochenende mit dem Empfänger der Karte im Engadin verbringen möchte. Wer kein passendes Foto hat, kann unter diesem Link eines auswählen. Der Empfänger wiederum postet ein Foto der Vorderseite der erhaltenen Karte auf Instagram oder Facebook mit dem Hashtag #engadinbidiar, die Rückseite mit den persönlichen Zeilen soll nicht öffentlich sichtbar sein, sondern der Empfänger mailt die Zeilen an Engadin St. Moritz Tourismus (ecommerce@estm.ch). Der Absender mit der aussergewöhnlichsten bzw. schönsten Geschichte gewinnt ein Wochenende (zwei Nächte) in einem Drei-Sterne Hotel für sich und seine Begleitung im Engadin. Der Gutschein ist während der Sommersaison 2020 gültig.

Der Postkartenwettbewerb ist Teil der Aktion #engadinbidiar, die in Anlehnung an die Social-Media-Kampagne #graubündabidiar von Graubünden Ferien entstanden ist. Das Engadin stellt für seine virtuellen Besucher online Tipps aus seiner Region vor. In verschiedenen Rubriken, beispielsweise «Entschleunigen», «Geniessen» und «Träumen», befinden sich Vorschläge für Online-Lesungen von Engadiner Schriftstellern oder Yoga-Lektionen, welche die Engadiner Ruhe und Energie bis ins Wohnzimmer transportieren sollen. «Wir unterstützen damit die Weisung des Bundes, dass die Leute zuhause bleiben sollen und ermöglichen es ihnen aber gleichzeitig, das Engadin auf eine andere Art und Weise zu erleben», erklärt Jan Steiner, Brand Manager Engadin bei Engadin St. Moritz Tourismus.

Swisscard erhöht die Limite für kontaktloses Bezahlen

Die Limite für kontaktloses Bezahlen ohne PIN-Eingabe wird in der Schweiz und in Liechtenstein bis auf Weiteres von 40 auf 80 Schweizer Franken erhöht. Gemeinsam ermöglichen die internationalen Kartenorganisationen American Express, Mastercard und Visa sowie alle Kartenherausgeber und Akzeptanzpartner diese Erhöhung der Limite landesweit. Damit werden Karteninhaber und Ladenbesitzer bald in der Lage sein, mehr Zahlungen kontaktlos ohne Eingabe eines PIN-Codes oder Verwendung von Bargeld abzuwickeln – schnell, einfach und sicher. Dies gilt für alle Karten, welche für das kontaktlose Bezahlen ausgerüstet sind.

American Express, Mastercard, Visa und PostFinance haben ihre Regularien angepasst und damit die Voraussetzungen für die Erhöhung der Limite zur kontaktlosen Zahlung ohne Eingabe eines PIN-Codes auf 80 Schweizer Franken geschaffen. In einem nächsten Schritt werden sämtliche Schweizer Kartenherausgeber und Händler ihre technische Infrastruktur sowie die Bezahlterminals bis Mitte April 2020 entsprechend anpassen.

Helvetia erlässt kleinen Betrieben und Selbständigerwerbenden die Mieten

Kleine Betriebe und Selbständigerwerbende sind aufgrund der Corona-Pandemie in ihrer Existenz gefährdet. Daher hat das Schweizer Versicherungs-Unternehmen Helvetia - die Muttergesellschaft der vorwiegend im Tourismus aktiven Europäischen Reiseversicherung (ERV) - entschieden, besonders hart getroffene Mieter in dieser Phase zusätzlich finanziell zu unterstützen. Dabei liegt der Fokus auf jenen Betrieben, die aufgrund behördlicher Anordnung ihr Geschäft schliessen mussten. «Die Umsatz- und Ertragseinbussen sind für Klein- und Kleinstbetriebe von existentieller Bedeutung. Eine Stundung des Mietzinses reicht oft nicht aus, um ihr Geschäft nach Lockerung der Massnahmen fortführen zu können. Um ihnen eine Zukunft zu geben, verzichten wir auf einen Teil der Miete und können so rasch und pragmatisch helfen», erklärt André Keller, CIO der Helvetia Gruppe.

Helvetia wird deshalb zusätzlich zu Mietzinsstundungen auf individueller Basis auch mietfreie Zeiten und Mietzinsreduktionen gewähren. Vereinbarungen werden ohne Anerkennung einer Rechtspflicht, branchenspezifisch und auf die finanzielle Situation des einzelnen Betriebes abgestimmt erfolgen. Nebst Mietzinsreduktionen bietet Helvetia Hand für einfache und pragmatische Lösungen in der Krise. So unterstützt die Versicherung bei Liquiditätsengpässen und stoppt Erinnerungs- und Mahnprozesse bis 30. Juni 2020 bei Prämienrechnung. Ebenfalls löst sie Schadenzahlungen umgehend aus. Beraterinnen und Berater von Helvetia unterstützen KMU bei Anträgen für staatliche Hilfen und klären rechtliche Fragen zusammen mit dem Partner Coop Rechtsschutz.

10 Millionen Schutzmasken für die Schweiz

Die afrikanische Fluggesellschaft Ethiopian Airlines hatte auf ihrem Flug nach Zürich eine Lebensrettende Fracht an Bord. 10 Millionen Schutzmasken und insegsamt 60 Tonnen medizinische Güter, brachte die Boeing 777-200LR (cargo) nach Zürich. Die Hilfsgüter wurden aus China in die Schweiz gebracht und im Auftrag des Bundes durchgeführt.

Diese Maschine der Ethiphian Airline brachte das lebensrettende Material in die Schweiz. Bild: Airnautic AG

(JCR/NWI)