«Per 4. April werden wir rund 3500 Personen zurückgeholt haben»

An der Pressekonferenz im Bundeshaus vom Donnerstag zum Thema Coronavirus-Krise war Johannes Matyassy, Direktor Konsular Direktion beim EDA, anwesend, um über die Aktivitäten rund um die Rückführungsflüge gestrandeter Schweizerinnen und Schweizer im Ausland zu informieren.

Die Rückkehrstrategie umfasse drei Phasen, wobei die erste mir der selbständigen Rückkehr der Reisenden in die Schweiz bereits abgeschlossen ist. Es folgte die Phase zwei, die organisierten Rückflüge. Vier Flüge wurden bereits durchgeführt und ein weiterer landet heute Abend (26. März). Damit konnten bereits 1400 Gestrandete in die Schweiz zurückkehren. Jedoch ist die Rettungsaktion noch nicht vorbei: «Bis zum 4. April sind weitere Flüge schon festgelegt aus Santiago, Manila, Buenos Aires, dann vier Mal Bangkok, Lima, Yangon, Phuket, Vietnam und Sydney», verkündet Matyassy. Eine Aufstellung der geplanten Flüge finden Sie hier. Insgesamt werden mit diesen Flügen weitere rund 2100 Personen in die Schweiz gebracht. «Das heisst per 4. April werden wir rund 3500 Personen zurückgeholt haben», führt Matyassy aus.

Nach diesen Rettungsflügen sei aber noch immer nicht Schluss, denn es gäbe weitere Hotspots, wo sich noch Reisende befinden. Dazu gehören Bangkok sowie Australien und Neuseeland, wo sich stand jetzt rund 2600 Personen befinden. Diese haben sich über die Travel-Admin-App registriert und können deshalb lokalisiert werden. Insgesamt beläuft sich die Zahl der auf der Applikation registrierten Personen stand heute auf 17'000. Matyassy bittet alle geretteten Schweizerinnen und Schweizern, ihre Reise nach der Rückkehr auf der App zu löschen, dass diese stets aktualisiert ist und die Planung weiterer Rettungsflüge in Angriff genommen werden kann.

Die letzte Phase des Rückkehr-Konzepts sei die schwierigste: «Wir werden eine ganze Reihe von Schweizerinnen und Schweizern haben, die wir nicht sofort und auch nicht in mittelbarer Frist werden zurückholen können», gibt Matyassy zu bedenken. Das hat verschiedene Gründe, unter anderem, weil in den bereisten Ländern alles gesperrt ist, weil keine Flüge mehr durchgeführt werden oder weil sich die Reisenden innerhalb des Landes nicht mehr bewegen können. «Diese Leute bekommen die Unterstützung des EDA, im Rahmen des Möglichen», versichert Matyassy. Dazu zählt finanzielle Hilfe sowie die Unterstützung im Bereich Gesundheit und Unterbringung. Wie diese Hilfsdarlehen zurückerstattet werden müssen, ist noch in Abklärung - man hoffe, eine flexible Lösung anbieten zu können.

Zum Schluss bittet Johannes Matyassy die Gestrandeten um Verständnis, wenn eine Anfrage nicht immer direkt mit einer fixfertigen Lösung beantwortet werden kann - der Ansturm sei enorm gewesen. Seit dem 19. März seien bei der EDA-Helpline über 10'000 Telefonanrufe und über 10'000 E-Mail-Anfragen eingegangen. Mittlerweile wurde das Personal von 13 auf 80 Personen aufgestockt worden und man sei nun für alle Herausforderungen gewappnet.

Bislang gab es im Ausland einen Todesfall eines Schweizer Bürgers oder einer Schweizer Bürgerin (Geschlecht wurde nicht genannt) aufgrund der neuen Lungenkrankheit. Zudem sei man in Kenntnis von mehreren Krankheitsfällen, eine genaue Zahl wurde aber nicht genannt.

Die vollständige Pressekonferenz können Sie hier anschauen:

Repatriierungsflüge EDA (Update, 27. März, 11 Uhr)

• Santiago de Chile 1: Abflug 28.03.2020 um 15:20 (Swiss), Destination Zürich
• Philippinen 1: Abflug 30.03.2020 um 10:00 (Qatar), Destination Zürich
• Buenos Aires 1: Abflug 30.03.2020 um 15:00 (Edelweiss), Destination Zürich
• Lima 2: Abflug 31.03.2020 um 16:00 (Edelweiss), Destination Zürich
• Bangkok 1: Abflug 30.03.2020 um 12:45 (Swiss), Destination Zürich
• Bangkok 2: Abflug 31.03.2020 um 12:45 (Swiss), Destination Zürich
• Bangkok 3: Abflug 02.04.2020 um 12:45 (Swiss), Destination Zürich
• Bangkok 4: Abflug 05.04.2020 um 12:45 (Swiss), Destination Zürich
• Phuket 1: Abflug 02.04.2020 um 16:35 (Edelweiss), Destination Zürich

Weitere Flüge sind in Planung.