Tourismuswelt

Edelweiss wird nächste Woche vermehrt nach Lateinamerika fliegen, um gestrandete Schweizer abzuholen. Bild: JCR

Das EDA holt gemeinsam mit Edelweiss Touristen aus Lateinamerika zurück

Jean-Claude Raemy

Nächste Woche holen zwei Charterflüge in Peru und Kolumbien blockierte Schweizer zurück, dazu sind auch Repatriierungsflüge aus Costa Rica bereit. Weitere Flüge sind in Planung, um die wohl noch über 10'000 im Ausland gestrandeten Schweizer abzuholen.

Es kommt Bewegung in die Sache mit den Repatriierungsflügen. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat in den letzten Tagen zusammen mit Reiseveranstaltern und Reiseverbänden intensiv nach Möglichkeiten gesucht, blockierte Touristen zu erreichen, um Schweizer in die Schweiz zurückzuholen. Dank der bewährten Zusammenarbeit mit Swiss und Edelweiss konnte eine erste Lösung für Lateinamerika gefunden werden. Das hat das EDA soeben mitgeteilt.

Für nächsten Dienstag (24. März) und Mittwoch (25. März) sind zwei Charterflüge vorgesehen. Diese sollen rund 630 blockierte Personen aus Peru und Kolumbien in die Schweiz zurückbringen. Die Edelweiss-Charter werden Bogota (Kolumbien) und Lima (Peru) anfliegen. Dazu sagt Bundesrat und Aussenminister Ignazio Cassis: «Mein Departement ist daran, die nötigen Landebewilligungen der zuständigen Behörden zu erhalten. Somit können wir wie geplant auch unsere Bürgerinnen und Bürger zurückholen, die eine selbstständige Rückreise nicht mehr organisieren konnten».

Bereits am Montag, 23. März, schafft das EDA zudem Kapazitäten für die Rückkehr von rund 100 Schweizer Touristinnen und Touristen aus Costa Rica.

Weitere Repatriierungsflüge geplant

Weitere organisierte Rückreisen werden bereits geplant. Das EDA prüfe zudem die Zusammenarbeit mit den Nachbarländern, um gegenseitig freie Plätze zur Verfügung zu stellen. Der Bund wird diese Charterflüge vorfinanzieren. Die Touristinnen und Touristen müssen aber ein Flugticket zahlen und somit einen Teil der Kosten selbst übernehmen.

Die Schweiz hat in den letzten Wochen bereits organisierte Rückreisen durchgeführt. So konnten Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes in enger Zusammenarbeit mit Deutschland aus den USA zurückgeholt werden. Und in Zusammenarbeit mit Frankreich hat das EDA Schweizer Staatsangehörige aus dem chinesischen Wuhan repatriiert.

Zudem hatte das EDA mit der Schweizer Botschaft in Marokko und in Zusammenarbeit mit dem marokkanischen Aussenministerium in den vergangenen vier Tagen die organisierte Rückreise für mehrere hundert Schweizerinnen und Schweizer und Passagieren aus anderen Ländern organisiert. Insgesamt konnten zusammen mit den Fluggesellschaften Swiss, Edelweiss und Easyjet 14 Flüge aus Marokko durchgeführt werden. Zudem unterstützte die Botschaft zahlreiche Schweizer, die mit ihren Fahrzeugen an der Grenze zu Ceuta festsassen, und beantwortete hunderte individueller Anfragen. Das EDA in Bern und die Schweizer Vertretung in Marokko werden sich auch weiter um gestrandete Schweizer kümmern.

Immer noch über 10'000 Schweizer im Ausland gestrandet

Das EDA geht davon aus, dass sich aktuell immer noch mehrere 10'000 Schweizer Reisende im Ausland befinden. Auf der Travel Admin App des EDA haben sich bislang erst 7710 Personen registriert. «Um alle Betroffenen zu erreichen, bitte ich die Interessenten, sich sofort in der Travel Admin App einzutragen; nur so können wir ein gutes Bild der Situation in der Welt haben», fügt Bundesrat Cassis hinzu. Dazu hatte der Bundesrat eigentlich bereits vor zwei Tagen aufgerufen.

Die gestrandeten Touristinnen und Touristen sind somit aufgefordert, ihren Namen, die Kontaktnummer und den Aufenthaltsort zu registrieren. Damit kann die Unterstützung rascher und gezielter erfolgen. Das EDA bittet zudem jene, die bereits wieder in die Schweiz zurückgekehrt sind, die Registrierung ihrer Reise zu löschen.