Tourismuswelt

MERS-Coronaviren (gelb) breiten sich über einer Zelle aus - ähnlich breitet sich die Krise aktuell vor allem in Europa aus. Bild: CDC

Vom Quarantäne-Ende auf Teneriffa bis zum Entspannungs-Anzeichen in China

Das sind die Entwicklungen der letzten Stunden rund um die Coronavirus-Krise: Zahlreiche weitere Anpassungen der Stornobedingungen, festsitzende Feriengäste auf den Malediven, geschlossene Schulen in Madrid.

Auch die letzten 24 Stunden hatten es wieder in sich. Italien versucht als erstes Land weltweit eine komplette Abriegelung. Über 9000 Coronavirus-Infektionen sind in unserem Nachbarland inzwischen gemeldet. Die Regierung versucht derzeit, ein Wirtschafts-Stimulationspaket auf die Beine zu stellen.

In den USA, wo Präsident Donald Trump bisher immer davon sprach, dass alles unter Kontrolle ist, hat sich die Lage nach einem rasanten Ansteigen der Fälle und vor allem nach dem beispiellosen Zusammenbruch der Börsen (was gestern die frühzeitige Einstellung des Tradings an der New Yorker Börse nach sich zog) die Stimmung inzwischen auch geändert. Nun ist die Rede von «dramatischen Massnahmen», unter anderem viel breiteren Tests. Aktuell liegen die USA bei 500 Infektionen; bei adäquaten Tests dürfte diese Zahl rasch steigen. Was das für den Tourismus bedeutet, bleibt abzuwarten.

Gebannt wird auch verfolgt, was in Spanien passiert, wo inzwischen alle Schulen (vom Kindergarten bis zur Universität) in Madrid sowie in zwei baskischen Städten bis in den April geschlossen wurden und ein Veranstaltungsverbot ähnlich wie in der Schweiz gilt. Eine Abschottung nach italienischem Modell wird aktuell noch nicht diskutiert, jedoch ist klar, dass dies die spanische Wirtschaft empfindlich treffen würde, da 15 Prozent des BIP aus dem Tourismus stammen und rund 2,8 Millionen Jobs daran gekoppelt sind - ein Wert, der klar höher liegt als in Italien.

Es gibt aber auch Entspannungs-Anzeichen. China meldet immer weniger Neuinfektionen und ist diesbezüglich wieder beim Stand von Anfang Januar angekommen. Präsident Xi Jinping begab sich demonstrativ auf Besuch des Coronavirus-Epizentrums Wuhan, wohl um zu signalisieren, dass die Lage langsam im Griff ist.

Die aktuellsten Einreiseinformationen pro Land finden sich übrigens auf der Website der IATA unter diesem Link.

Anbei noch wie üblich unsere weitere kompakte Übersicht der neusten relevanten Infos rund um die Coronavirus-Krise:  

Neue flexible Regelungen bei zahlreichen Airlines

Etihad Airways erlaubt bei allen Flügen, welche zwischen dem 8. März und dem 7. April 2020 gebucht wurden, eine einmalige Datums- oder Destinationsänderung, für Flüge ab dem 22. März 2020. Tarifdifferenzen infolge der Umbuchung werden belastet.

Die Fluglinie People’s passt ihre Umbuchungsbestimmungen für die Linienflüge Altenrhein-Wien v.v. vorübergehend an. Bestehende sowie neue Flugbuchungen mit einem Abflugdatum bis 31.03.2020 können einmalig kostenlos auf einen anderen People’s Flug bis 31.12.2020 umgebucht werden. Diese Kulanzregelung gilt für alle Linienflüge Altenrhein-Wien oder Wien-Altenrhein und ist unabhängig vom Buchungstarif. Ist der ursprüngliche Tarif nicht mehr verfügbar, ist die entsprechende Tarifdifferenz zu zahlen. Bei einem Pauschalreiseangebot gelten die Bestimmungen des Reiseveranstalters.

SunExpress hat beschlossen, flexiblere Umbuchungsmöglichkeiten für alle internationalen Flüge einzuführen. Neue Buchungen, die zwischen dem 6. März und dem 30. April 2020 getätigt werden und Buchungen, die vor dem 6. März 2020 für Reisen zwischen dem 7. März und dem 30. Juni 2020 abgeschlossen wurden, können bis zum 31. Mai 2020 einmalig kostenfrei auf ein anderes Datum umgebucht werden. Die Umbuchung muss bis sieben Tage vor Abflug erfolgen. Stornierungen sind nicht kostenfrei. Falls ein niedrigerer Tarif gebucht wird, wird die Differenz nicht erstattet. Falls ein höherer Tarif gebucht wird, können zusätzliche Kosten anfallen.

Die lettische Fluggesellschaft airBaltic bietet ihren Passagieren eine kostenlose Änderung ihres Reisedatums für alle neuen Buchungen, die zwischen dem 10. März und dem 31. März vorgenommen werden, für Reisen innerhalb des Jahres 2020 an. Das befristete Angebot gilt für alle neuen airBaltic-Buchungen, die zwischen dem 10. und 31. März 2020 vorgenommen werden. Passagiere können ihre Tickets kostenfrei auf ein neues Datum für Reisen bis zum 31. Dezember 2020 umbuchen. Es ist nur eine Datumsänderung erlaubt. Zusätzlich bietet airBaltic für alle bestehenden Buchungen, die bis einschliesslich 9. März mit Reisedaten bis zum 31. März 2020 vorgenommen wurden, die Möglichkeit, das Reisedatum bis zum 31. Dezember 2020 kostenfrei zu verschieben. Die Änderung des Reisedatums muss vor dem ursprünglichen Abflugdatum erfolgen. Sollte der ursprünglich gebuchte Tarif nicht mehr verfügbar sein, muss die entsprechende Tarifdifferenz bezahlt werden. Abflugort und Reiseziel der Buchung müssen dieselben bleiben wie auf dem ursprünglichen Ticket.

Finnair setzt Flüge nach China und Italien aus

Finnair passt wegen dem Coronavirus das ihre Kapazitäten nach Asien und Italien an. Betreffend China setzt Finnair bis Ende April 2020 alle Flüge zum chinesischen Festland aus und reduziert die täglichen Flüge von/nach Hongkong. Ausgesetzt werden damit alle Flüge zum/vom Beijing Capital Airport, Shanghai, Beijing Daxing, Nanjing, Guangzhou und Xi’an bis Ende April 2020, ebenso die Flüge AY102/101 zwischen Helsinki und Hongkong ebenfalls. Die Flüge AY099/100 zwischen Helsinki und Hongkong werden indes durchgeführt.

Darüber hinaus werden im Flugverkehr mit Japan und Südkorea auch die Verbindungen nach Osaka und Seoul ausgesetzt. Die Eröffnung der neuen Busan-Verbindung wird zudem verschoben. Konkret werden die Flüge AY67/68 nach Osaka (Dienstag und Samstag) und von Osaka (Mittwoch und Sonntag) zwischen dem 31. März und dem 17. Oktober 2020 ausgesetzt. Alle weiteren Verbindungen werden wie gewohnt stattfinden. AY41/42 nach/von Seoul ist zwischen dem 9. März und dem 16. April 2020 aufgehoben. Die Flüge nach/von Busan werden neu erst per 1. Juli 2020 aufgenommen.

Bei Italien schliesslich ist es so, dass Finnair die Flüge nach Mailand reduziert und die Rom-Verbindungen aussetzt, jeweils bis zum 7. April.  

Betroffene Passagiere werden direkt von Finnair kontaktiert und hierfür gebeten zu überprüfen, ob im Buchungsportal ihre Kontaktdaten hinterlegt sind. Reisende haben die Wahl, ihre Flüge umbuchen zu lassen, eine alternative Reiseroute zu wählen oder das Geld erstatten zu lassen.

Umsatzeinbussen bis zu 75 Prozent

In einer aktuellen Blitzumfrage des Deutschen Reiseverbandes (DRV) haben rund 700 Unternehmen angegeben, dass sie schon jetzt erhebliche Umsatzeinbussen von bis zu 75 Prozent haben. «Die Auswirkungen rund um das Coronavirus bedrohen Beschäftigung und belasten die Liquidität der Unternehmen erheblich», betont DRV-Präsident Norbert Fiebig laut «ETN».

Noch deutlichere Auswirkungen ergeben sich, wenn die durch das Virus verursachten Marktstörungen über die Osterreisezeit hinaus andauern.

Feriengäste auf den Malediven in Quarantäne

In einem Resort auf der Malediven-Insel Kuredu sind zwei italienische Gäste positiv auf das Virus getestet worden. Deshalb werden alle Gäste für 14 Tage unter Quarantäne gestellt. Unter den Reisenden befinden sich auch 59 österreichische Staatsbürger, wie ein Sprecher mitteilte. Die britische Influencerin Jessica Galsworthy ist ebenfalls vor Ort und teilt ihre Eindrücke auf der Social-Media-Plattform Instagram. Die Hotelgäste dürfen sich demnach zwar frei am Strand bewegen, aber Exkursionen oder Bootsausflüge seien nicht gestattet. Immerhin: Die Regierung der Malediven hat angekündigt, die Kosten für die Ferienverlängerung zu übernehmen.

Keine Stornogebühren und Best-Preis-Garantie bei Oceania Cruises

Bei Oceania Cruises gibt es ein neues Reiseversprechen. Es gilt ab sofort für alle bestehenden sowie neuen Buchungen bis 30. April 2020 für Kreuzfahrten mit Abfahrten vom 10. März bis 30. September 2020. Gäste können bis zu 48 Stunden vor Abreise stornieren und erhalten einen «Future Cruise Credit» in Höhe von 100 Prozent des gezahlten Kreuzfahrtpreises.

Zusätzlich haben Kunden und Vertriebspartner die Gewissheit: Sollte für die geplante Kreuzfahrt bis zum Abreistag eine weitere, von Oceania Cruises veröffentlichte und anwendbare Verkaufsaktion zusätzliche Preis- oder Leistungsvorteile gewähren, so kann diese wahrgenommen werden. Details zum neuen Reiseversprechen gibt es unter diesem Link.

Carnival Cruise Line passt Stornobedingungen an

Carnival Cruise Line reagiert auf die zunehmende Unsicherheit vor Kreuzfahrten aufgrund des Coronavirus. Falls Passagiere ihre gebuchte Kreuzfahrt mit Abfahrt zwischen 6. März bis zum 31. Mai 2020 verschieben möchten, können die Buchung stornieren und erhalten einen Cruise Credit (FCC) in Höhe des
nicht erstattungsfähigen Stornobetrags. Für Gäste mit Abreise bis zum 31. März ist dies bis zu 3 Tage vor der Abfahrt möglich, bei Abfahrten zwischen dem 1. April und dem 31. Mai entsprechend bis spätestens 31. März. Der FCC kann dann für die Buchung einer neuen Kreuzfahrt mit Abfahrt bis spätestens 31. März 2021 verwendet werden. Gleichzeitig möchte die Reederei mit finanziellen Anreizen versuchen, bereits gebuchte Reisen aufrechtzuerhalten. So erhalten Passagiere, die ihre Buchung für Abfahrten zwischen dem 6. März und dem 31. Mai aufrechterhalten, zusätzlich folgenden Bordguthaben:

  • 100 USD pro Kabine für Kreuzfahrten von drei und vier Nächten
  • 150 USD pro Kabine für Kreuzfahrten von fünf Nächten
  • 200 USD pro Kabine für Kreuzfahrten von sechs Nächten und länger

Sunny Cars verlängert Service-Aktion

Sunny Cars verlängert seine aktuelle Service-Aktion, bei welcher der Rücktrittschutz kostenfrei im Mietwagen-Paket inkludiert ist. Die Option wird für jede Buchung eingeräumt, die bis zum 30. April 2020 beim Mietwagen-Broker eingeht.

In puncto Mietzeitraum gibt es bei der Service-Aktion keinerlei Einschränkung – somit profitieren auch Kunden von einem kostenfreien Rücktrittschutz, die erst später im Jahr oder sogar 2021 in einem der über 120 Zielgebiete im Sunny Cars-Portfolio Ferien macht.

Zur Rundum-Sorglos-Garantie aller Angebote von Sunny Cars gehört nicht nur, dass alle wichtigen Leistungen sowie der notwendige Versicherungsschutz im Preis für den Mietwagen enthalten sind und Kunden damit keine weiteren Kosten für eventuelle Schäden, Einbrüche usw. entstehen. Auch die 24-Stunden-Erreichbarkeit bei Notfällen stellt Sunny Cars sicher.

Sachen gibt's: Drive-in-Coronavirustest

Im deutschen Landkreis Esslingen nahe Stuttgart können seit dem 8. März Coronavirus-Tests durchgeführt werden – und zwar in einem Drive-In. Konkret werden bei zwei Stationen in Nürtingen und Leinfelden-Echterdingen Personen vorbeifahren und für die Tests im Auto bleiben. Ärzte und Helfer in Schutzkleidung kommen direkt zum Wagen und nehmen durch das geöffnete Fenster den notwendigen Abstrich. Damit kommt niemand mit anderen Menschen mit Verdacht auf Coronavirus-Infektion in Kontakt. Das Ergebnis wird nach Hause geschickt. Aber Achtung: Es darf nicht einfach jeder dort vorbeifahren und sich testen lassen. Voraussetzung ist ein Anruf beim Hausarzt, welcher einen Zugangscode erteilt. Solche Drive-in-Teststationen gibt es übrigens auch schon in Hessen.

Quarantäne-Ende auf Teneriffa

Zwei Wochen lang mussten hunderte Gäste nach einem bestätigten Coronavirus-Fall in einem vier-Sterne-Hotel in Adeja auf Teneriffa ausharren. Nun hat die Geduldsprobe ein Ende und die Touristen dürfen nach Hause reisen. Grossbritannien, Österreich und Finnland holten ihre Landsleute bereits vorher zurück. Auch Schweizer waren von der Schutzmassnahme betroffen. Wie diese zurück nach Hause kommen, ist noch unklar.

Auch Kuwait mit Quarantänegebot

Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, hat nun auch das Gesundheitsministerium von Kuwait Einreisebeschränkungen angekündigt: Personen, die sich 14 Tage vor der Einreise nach Kuwait in der Schweiz aufgehalten haben, müssen sich einer obligatorischen Quarantäne unterstellen. Das dürfte immerhin primär «nur» Geschäftsreisende betreffen.

Österreichischer Barkeeper steckt 15 Menschen an

In der beliebten österreichischen Wintersport-Destination Ischgl hat ein Kellner aus Norwegen gleich 15 Personen angesteckt. Der 36-jährige Mann arbeitet  im Après-Ski-Lokal Kitzloch. 14 von den Neuerkrankten sind seine Mitarbeiter, eine weitere Person stammt aus seinen persönlichen Umfeld. Mittlerweile wurde das Lokal geschlossen. Drei weitere Personen in der Region wurden unabhängig von ihm mit dem Virus infiziert. Alle befinden sich in Qarantäne.

(JCR)