Tourismuswelt

Sunday Press Ohne Plastik geht es bei Airlines nicht

Eine Reduktion von Kunststoffen lohnt sich für die Fluggesellschaften nicht immer. – Wegen des Coronavirus fühlen sich China-Reisende in der Schweiz schlecht behandelt. – Gute Nachrichten für die Schweizer Wintersportgebiete.

Kreuzfahrtschiffe verbannen Strohhalme, Skigebiete PET-Flaschen: «No Plastic» ist im Trend. Auch immer mehr Airlines warten diesbezüglich mit Massnahmen auf. So zum Beispiel die Swiss. Allerdings: Nicht immer macht es Sinn, Plastik am Bord zu ersetzen, wie die «Sonntagszeitung» schreibt. Der Grund: Der grösste Feind der Airlines ist das Gewicht. Mehr Gewicht bedeutet einen höheren Kerosinverbrauch und die schmälert die CO2-Bilanz. Plastik hat den Vorteil, dass es eines der leichtesten verfügbaren Materialien ist. Zudem müssen beispielsweise Besteck und Geschirr nach der Benutzung gewaschen werden. «Man muss grundsätzlich immer den gesamten Fussabdruck betrachten», sagt Swiss-Chief Commercial Officer Tamur Goudarzi Pour.

Zu interessanten Ergebnissen kam eine Studie, die die niederländische Fluglinie KLM zum Thema «Plastik an Bord» in Auftrag gab und die die Gesamtwirkung von allen möglichen Massnahmen berechnete. So wird zum Beispiel weiterhin zum Schutz über dem Essen eine Kunststofffolie gespannt sein. Der Grund: Es gibt kein leichteres Material, das dieselbe Wirkung erzielt.

Coronavirus I: Chinesen beklagen sich

Ein grosses Thema in den Sonntagszeitungen ist das Coronavirus. Über 250 Tote und über 11’000 Infizierte zählt man weltweit, die Welt-Gesundheitsorganisation WHO hat weltweit den Notstand ausgerufen. Chinesische Reiseveranstalter bringen derzeit keine neuen Gruppen mehr in die Schweiz. Und für jene, die noch hierzulande sind, ist der Aufenthalt oft nicht lustig. Sie wissen nicht, wann sie nach Hause können, weil ihre Flüge gestrichen worden sind und zahlreiche Airlines vorderhand China-Flüge ausgesetzt haben.

Laut dem «Sonntagsblick» beschweren sich heimgekehrte Chinesen, dass sie schlecht behandelt worden seien. Wie die «Sonntagszeitung» berichtet, decken sich Chinesen in der Schweiz zum Teil mit Schutzmasken ein, um sie ihren Angehören zu Hause zu bringen, weil diese in China vielerorts ausgegangen sind.

Coronavirus II: Für die Schweiz werden die Ausfälle teuer

Die Schweiz muss sich wegen dem Coronavirus auf weniger Chinesen in den kommenden Wochen und Monaten einstellen. Laut der «Sonntagszeitung» rechnet Schweiz Tourismus mit einem Rückgang der chinesischen Gäste um 30 bis 50 Prozent. «Im schlimmsten Fall fehlen im Februar 50’000 Hotel-Logiernächte, die einem touristischen Umsatz von geschätzten 19 Millionen Franken entsprechen würden», sagt Schweiz-Tourismus-Chef Martin Nydegger.

Interlaken wird besonders leiden, wenn die Chinesen ausbleiben. Sie sind im Ort, in dem im vergangenen Jahr 1,1 Millionen Touristen übernachteten, die wichtigste ausländische Gästegruppe. Und die mit Abstand spendabelste. Im Uhrenladen Watches of Switzerland fürchtet Ya Li Bracher Wang, eine aus China stammende Verkäuferin, um ihre Stelle. «Ab nächster Woche kommen sicher keine Gruppenreisenden mehr», sagt sie. «Ich habe Angst, meinen Job zu verlieren, wenn das lange dauert», wird sie in der «Sonntagszeitung» zitiert.

Schweizer Skiorte stechen Österreich aus

Die Zahl der Schweizer Touristen in Voralberg und Tirol ist die dritte Saison hintereinander rückläufig. Dies berichtet die «Schweiz am Wochenende» (Gesamtausgabe). Rund 120’000 Übernachtungen haben die beiden Wintersportregionen seit dem Winter 2015/16 verloren. Davon profitieren die Schweizer Wintersportgebiete. Allerdings ist dies weniger auf die Heimatliebe zurückzuführen, sondern hat vor allem monetäre Gründe.

Während in Österreich die Übernachtungspreise gestiegen sind (19 Prozent gegenüber 2008), ist in der Schweiz die gegenteilige Entwicklung auszumachen. Auch was die Skitickets anbelangt, ist die Kluft zwischen Österreich und der Schweiz schmäler geworden. So bezahlte man im Nachbarland zuletzt im Schnitt umgerechnet 60 Franken für eine Tageskarte, in der Schweiz 74 Franken. Vor vier Jahren waren es noch 53, respektive 70 Franken. Die Tageskarten in Österreich sind um rund 32 Prozent teurer geworden als im Winter 2015/16.

Frau Flughafen tritt ab

Ende März ist Schluss. Dann geht Sonja Zöchling in Pension. In den vergangenen 34 Jahren war die Pressesprecherin wie keine andere das Gesicht des Flughafens Zürich. Die «Schweiz am Wochenende» (Gesamtausgabe) blickt mit Zöchling zurück auf ihre Karriere. Unter anderem auf ihren ersten Arbeitstag im Januar 1986. Der war für Zöchling alles andere als erbauend. «Als ich am Abend nach Hause kam, sagte ich meinem Mann: Da bleibe ich nicht lange!». Grund war ihre Vorgängerin als Direktionsangestellte. Ein Vorzimmerdrache sei das gewesen, meint sie.

Zöchling erlangte durch ihre Tätigkeit Berühmtheit. Fast täglich werde sie von jemandem auf der Strasse erkannt, sagt sie stolz. In den vergangenen 34 Jahren ist das Passagieraufkommen am Flughafen Zürich enorm gewachsen. Zöchling erstaunt dies immer wieder. «Es ist unglaublich, wie viel mehr Leute heute fliegen», sagt sie. Zöchling geht in wenigen Wochen in Pension. Am Flughafen wird man sie aber immer wieder antreffen. Sie wolle nach der Pensionierung weiterhin einige Aufgaben für den Flughafen übernehmen. «Vielleicht helfe ich bei den Sonderführungen aus oder schreibe am Buch mit, das zum 75-Jahr-Jubiläum geplant ist», gibt sie zu Protokoll.

Uruguay, Kanada, St. Moritz

Die «Schweiz am Wochenende» wartet auf ihren Reiseseiten mit einem grossen Bericht über Uruguay auf sowie Ausflugtipps fürs nächste Wochenende. Zudem hat die Zeitung das Hotel Josef in Zürich besucht.

Die «Sonntagszeitung» bringt ein «Kanada special» mit Berichten über die Niagarafälle, Toronto und Nova Scotia. Ein anderer Beitrag widmet sich dem Thema «Digital Detox» im Kloster Disentis. In der «NZZ am Sonntag» geht es im Reiseteil um St. Moritz. Der Titel: «Reich sein für Fortgeschrittene».

(DWB)