Tourismuswelt

In der chinesischen Stadt Macau tragen die Menschen Atemschutzmasken, um sich vor Corona-Ansteckungen zu schützen. Bild: Macau Photo Agency

Verschärfte Massnahmen wegen Coronavirus

Die mysteriöse Lungenkrankheit aus China hält die Welt weiter in Atem. Fluggesellschaften, Reedereien aber auch Destinationen ergreifen immer stärkere Massnahmen, um weitere Ansteckungen zu vermeiden.

Die Zahl der Ansteckungen am Coronavirus, das erstmals in der chinesischen Metropole Wuhan entdeckt wurde, klettert weiter nach oben. Bereits 11'791 Infektionen sind bestätigt. 259 Menschen verloren durch die Infektion ihr Leben. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat den internationalen Notstand ausgerufen und rät von nicht zwingend notwendigen Reisen nach China ab. Mehrere grosse Fluggesellschaften wie Qatar und British Airways haben die Flüge in chinesische Städte gestrichen. Auch die Swiss fliegt Peking und Shanghai vorübergehend nicht mehr an. Nun reagieren auch andere touristische Unternehmen.

Die Kreuzfahrtgesellschaft MSC hat kurzerhand den Einschiffungshafen der MSC Grand Voyage von Shanghai nach Singapur verlegt. Eigentlich hätte die Route unter anderem den japanischen Hafen Naha sowie Hongkong beinhalten sollen. Die grosse Reise startet am 14. Februar 2020 und führt die Passagiere von Singapur in die Emirate oder weiter nach Europa. MSC bucht die Flüge um, damit sich die gebuchten Passagiere um nichts kümmern müssen. Alle Kosten für bereits bezahlte Landausflüge in den Häfen Naha und Hongkong – die aufgrund der neuen Route abgesagt werden müssen – werden auf das Bordkonto der Passagiere gutgeschrieben. Ausserdem wird das Schiff MSC Splendida, das für Asien-Reisen eingesetzt wird, nach Singapur verlegt und die geplanten vier- und fünftägigen Reisen am 1., 5., und 9. Februar ab Shanghai abgesagt.

«Die Entscheidung, das Schiff von Shanghai nach Singapur zu verlegen, wurde im besten Interesse der Gäste getroffen, denn Sicherheit und das Wohlergehens unserer Passagiere und der Crew haben bei uns oberste Priorität. Das gilt genauso für die Entscheidung, unsere nächsten drei geplanten Abfahrten ab China zu stornieren», sagt Gianni Onorato, CEO von MSC Cruises.

China-Reisende werden ausgeschlossen

Auch Costa Kreuzfahren greift in Bezug auf das Coronavirus durch: Seit gestern (31. Januar) dürfen keine Gäste, Besucher oder Besatzungsmitglieder jeder Nationalität, die in den letzten 14 Tagen in China waren, an Bord von Costa-Schiffen gehen. Erst kürzlich bestand der Verdacht, dass ein chinesisches Paar an Bord der Costa Smeralda am Coronavirus erkrankt war  - nach dem Virustest gab es aber Entwarnung. «Costa Crociere überprüft die sich ständig verändernde Gesundheits- und Sicherheitslage mit grösste Aufmerksamkeit und berät sich mit internationalen und lokalen Gesundheitsbehörden, um eine ständige Kontrolle und den Schutz der Gesundheit an Bord zu gewährleisten», sagte Neil Palomba, Präsident von Costa Crociere. «Unsere medizinischen Teams an Bord werden auch von unserer zentralen medizinischen Abteilung ständig auf den neuesten Stand gebracht. Sie garantieren, dass an Bord aller Schiffe unserer Flotte, je nach den sich entwickelnden internationalen Szenarien, Kontrollen und Untersuchungen zur ordentlichen und ausserordentlichen Prävention angewandt werden.»

Um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, hat die Regierung der Bahamas ein Einreiseverbot aus China verhängt. Jedem, der China innerhalb der letzten 20 Tage besucht hat, wird unabhängig der Nationalität die Einreise verweigert. Einheimische dürfen zwar einreisen, werden aber umgehend 14 Tage lang unter Quarantäne gestellt. Auch die USA und Australien verhängen ein Einreiseverbot für Personen, die sich kürzlich in China aufgehalten haben.

Heute Abend wird Frankreich zehn der 14 Schweizerinnen und Schweizer, die sich momentan in der chinesischen Provinz Hubei aufhalten, zurück nach Europa fliegen. Anfänglich hätten alle den Wunsch geäussert zurückkommen zu wollen, vier entscheiden sich jedoch dagegen. Nach Ankunft in Marseille werden die China-Rückkehrer vor Ort 14 Tage unter Quarantäne gestellt, wie nau.ch berichtet.

(NWI)