Tourismuswelt

Das Besucherinteresse an der Fespo 2020 war gross – wie hier am Stand von ITS Coop Travel. Bilder: TN

Gute Gespräche, einige Abwesende, Sorgen um 2021

Nach vier Tagen endet die Fespo 2020. Die Messe Zürich war gut besucht, insbesondere am Donnerstag und am Wochenende. Die Vorverlegung der Messedaten im nächsten Jahr kommt aber schlecht an. Alle Bilder, Videos und Eindrücke der vier Messetage.

Zum 30. Geburtstag erlebte die Fespo in der Messe Zürich eine erfolgreiche Austragung, trotz schwierigem Jahresstart in der Tourismusbranche wegen Buschbränden in Australien oder dem Coronavirus in China. Rund 60'000 Besucher statteten in den vier Tagen der Fespo einen Besuch ab und suchten das Gespräch mit den 600 Ausstellern und über 1200 Reiseexperten. Das noch wenig bekannte Emirat Ras Al Khaimah als Gastland stiess auf Interesse. Der Besucheraufmarsch, trotz einiger Lücken am Freitag, war durchaus gut. Auch die Qualität der Gespräche wurde von Ausstellern mehrfach positiv erwähnt.

Nicht gut kommt aber die Vorverlegung der nächstjährigen Austragung an. Weil die CMT Stuttgart ihr Datum auf das für die Fespo Zürich vorgesehene Datum - ohne Rücksprache mit den Fespo-Verantwortlichen - vorverlegt, kommen die Schweizer Ferienmessen-Verantwortlichen in Zugzwang und müssen eine Datumsanpassung vornehmen. Die neuen Daten lauten: Ferienmesse Bern 7. bis 10. Januar 2021, Fespo Zürich 14. bis 17. Januar 2021 und Grenzenlos St. Gallen 22. bis 24. Januar 2021.

«Das ist nicht gut für uns», moniert etwa Philippe C. Erhart, Chef von Universal Reisen, «gerade die Ferienmesse Bern beginnt mit diesen Daten viel zu früh.» Der Besuch von Reisebüros im Vorfeld der Ferienmesse falle nun ins Wasser. Auch Daniel Fuog, Sales Manager vom Reisebüro Mittelthurgau, findet die nächstjährigen Daten alles anderes als gut, «zur Vorbereitung der Messe bleibt uns so kaum Zeit.»

Was Fespoleiter Stephan Amstad zu den neuen Daten sagt, wie er die diesjährige Messe erlebt hat und wer in diesem Jahr die grossen Abwesenden waren, sagt er im Video:

Die Vorverlegung der nächstjährigen Fespo bringt nicht nur die Planung der Aussteller durcheinander, sondern wird auch einige Aussteller kosten. Wie Travelnews bereits in Erfahrung gebracht hat, werden vom 14. bis 17. Januar 2021 einige Aussteller in Zürich fehlen, weil sie dann an der gleichzeitig in Wien stattfindenen Ferienmesse präsent sein werden: etwa das Fremdenverkehrsamt Polen oder die Griechische Zentrale für Tourismus, welche die Schweiz von ihren Büros in Wien aus betreuen, oder auch Viva Cruises, möglicherweise noch andere.

Wir schon in den Vorjahren wurden an der Fespo zahlreiche «Big Player» vermisst. Weiterhin kein Interesse an einer Besuchermesse zeigen etwa die Swiss, der Flughafen Zürich, die Dachorganisationen aus Frankreich, Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Unverständlich für Stephan Amstad: «Viele Besucher haben nach Graubünden, Berner Oberland und Wallis nachgefragt, leider sind sie nicht dabei. Davon profitieren nun die zahlreichen Hotels aus Süddeutschland, Vorarlberg und Tirol, die hier teils mit den Hoteldirektoren präsent sind.» Und verärgert ist Amstad über einen No-Show: Kubas Standplatz blieb trotz Zusage leer.

Das Gesamtbild, dass an der Fespo nahezu die gesamte Welt oder zumindest alle Kontinente vertreten sind, konnte gleichwohl aufrecht erhalten werden. Auch im nächsten Jahr dürften viele Aussteller mit Überzeugung an der Fespo präsent sein. Denn die Plattform hat sich als Inspirationsquelle und Ideenlieferantin bewährt. Die Kontaktaufnahme mit Ferienspezialisten und deren Beratung und Tipps gelten nach wie vor viel. Wohin sollen wir das nächste Mal in die Ferien? An der Ferienmesse finden die Besucher darüber Klarheit oder zumindest eine erste wichtige Weichenstellung.

Das sind alle 120 Bilder der vier Messetage:

Die Fespo 2020 im Überblick – die Travelnews-Berichterstattung zur diesjährigen Ferienmesse vom 30. Januar bis 2. Februar 2020 in Zürich:

(GWA)