Tourismuswelt

Die Nervosität wegen dem Coronavirus steigt weltweit. Bild: AdobeStock

Coronavirus: British Airways streicht alle Flüge nach China

Auch United wird ihr Flugangebot nach China reduzieren. Mehrere Länder raten inzwischen von Reisen nach China ab. Beim EDA ist derweil alles unverändert.

Die Coronavirus-Krise zieht immer weitere Kreise: British Airways hat sämtliche Direktflüge von und nach dem chinesischen Festland bis mindestens zum 31. Januar gestrichen. Dies, nachdem das britische Foreign Office von sämtlichen «nicht-essentiellen Reisen» nach China abriet.

Ähnliches kommt aus den USA: United Airlines, der US-Carrier mit dem grössten Verkehrsaufkommen nach China, hat angekündigt, dass im Zeitraum vom 1.-8. Februar diverse Flüge von und nach den Hubs Peking, Shanghai und Hong Kong suspendiert werden und man die weitere Entwicklung beobachten werde. United begründet die Massnahme mit einem «signifikanten Rückgang der Nachfrage»; allerdings hatten davor auch die USA von nicht-dringlichen Reisen nach China abgeraten. Auch Air Canada und Cathay Pacific haben bereits Flüge kurzfristig gestrichen. Die Swiss bzw. die Lufthansa Group lässt derweil alle Passagiere, die auf einem Flug nach China gebucht sind, aktuell kostenlos umbuchen, fliegt aber weiterhin ins Reich der Mitte.

Hong Kong hat inzwischen den Verkehr von und nach Festland-China ebenfalls eingestellt, währenddem diverse Ländern ihre Bürger zurückbringen wollen, etwa Japan, Australien, die USA oder diverse EU-Länder. Australien will 600 Staatsbürger während zwei Wochen gar auf der abgelegenen Weihnachtsinsel in Quarantäne setzen.

Das Virus hat in China inzwischen über 140 Todesfälle verursacht und konnte in bereits 16 ländern nachgewiesen werden, darunter auch in Deutschland - und dabei von Personen, welche nicht kürzlich nach China gereist waren.

In der Schweiz bleibt man bisher vergleichsweise entspannt. Das EDA warnt nicht vor Reisen nach China, neuerdings aber von Reisen nach Wuhan ab - unter diesem Link finden Sie den aktuellen Reisehinweis. Es häufen sich aber offenbar die Anfragen von besorgten Reisenden. Grund zur Panik gibt es grundsätzlich nicht: Das Virus, vergleichbar mit einem herkömmlichen Grippevirus, trifft bislang vor allem ältere und kranke Menschen tödlich, während sich andere schadlos davon erholen. Dass plötzlich die Zahl der Infektionen sprunghaft gestiegen ist, hat vor allem mit deutlich verstärktem Monitoring und striktem Rapportieren der bekannten Fälle zu tun. Einen Impfstoff gibt es noch nicht. Dafür reissen sich die Menschen, insbesondere in China, um Atemschutzmasken.

Leid tun können einem die Menschen in der Millionenstadt Wuhan, welche als Ursprungsort der Virusinfektion gilt und wo seitdem ein kompleter Lockdown mitsamt Ein- und Ausreiseverbot gilt. Dort rufen sich die Menschen in Quarantäne seit Tagen «Jiyaou» zu, in etwa «Durchhalten» - ein bewegendes Video dazu macht derweil auf Facebook die Runde.

(JCR)