Tourismuswelt

Landestypische Souvenirs kommen bei den Schweizerinnen und Schweizern am meisten im Gepäck - doch nicht selten wandert auch Illegales über den Zoll. Bild: Markus Winkler

7 von 10 Schweizern pfeifen auf die Zollvorschriften

Welche Souvenirs bringen Reisende aus ihren Ferien mit nach Hause? Und wie wichtig ist es ihnen, dabei nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten? Hier die überraschenden Antworten.

Souvenirs sind super, denn sie lassen uns an die wunderbaren Ferien erinnern und unsere Liebsten zumindest ein wenig an der unvergesslichen Reise teilhaben, wenn diese nicht dabei sein konnten. Ausserdem ist im Ausland meistens alles günstiger. Perfekt also, um sich gleich mit neuen Klamotten fürs ganze Jahr einzudecken. Doch welches sind die liebsten Souvenirs der Schweizerinnen und Schweizer und nehmen sie dabei auch in Kauf, das Gesetz zu brechen? Ebookers hat dazu eine Umfrage bei 1000 Personen durchgeführt.

Wenn es um Mitbringsel geht sind unsere Landsleute absolut kauffreudig. 84 Prozent der Befragten bringen ein Andenken mit nach Hause, lediglich 16 Prozent kommen mit leeren Händen zurück. Besonders beliebt (36 Prozent) ist landestypisches Handwerk oder Kunst. Ebenfalls hoch im Kurs liegen bei 35 Prozent der befragten lokale Delikatessen. Frauen können bei den Kleidern und dem vielen Schnickschnack der angeboten wird nicht widerstehen. Männer hingegen werden bei Elektronik, Alkohol und Zigaretten schwach, weil die Genussmittel im Ausland oftmals günstiger angeboten werden. Nicht beliebt sind hingegen billig gefälschte Markenartikel. Lediglich drei Prozent geben an, dass die Nachahmungen ihr liebstes Souvenir sind.

Mit der Rückkehr in die Schweiz kommt auch der obligatorische Gang durch den Zoll am Flughafen. Laut Gesetz beträgt der Freibetrag für ausländische Waren 300 Franken. Halten sich die Schweizerinnen und Schweizer daran? Nicht wirklich. 74 Prozent geben an, das Limit gelegentlich zu überschreiten. Auch die zollfreie Menge für Alkohol wird häufig überschritten, genauso wie jene für Bekleidung. Die Hälfte der Befragten scheut sich auch nicht, verbotene Gegenstände in das Land einzuführen. Männer sind deutlich rebellischer veranlagt als Frauen. Sie halten sich beim Zollfreibetrag für diverse Einkäufe sowie für Uhren und Schmuck, bei der mitgebrachten Bargeldmenge aber auch hinsichtlich Drogenimport signifikant weniger an die gesetzlichen Vorschriften als Frauen.

Nichts zu befürchten

Welche Schmuggelwaren sind in den verschiedenen Landesteilen besonders beliebt? Die Ost- und Zentralschweizer sowie Bündner schmuggeln gerne erhöhte Mengen Alkohol über die Grenze. Die Westschweizer hingegen bringen unerlaubte Lebensmittel in die Schweiz. Verbotene Mitbringsel wie Muscheln oder gar Elfenbein sind bei den Bernern beliebt. Kriegt man da keine Angst vor dem Zoll? Acht von zehn Personen haben nichts zu befürchten, wenn sie den grünen Bereich am Flughafen durchqueren. Sie treffen deshalb auch keine speziellen Vorkehrungen um ja nicht ins Visier der Zollbeamten zu gelangen.

Die unter 50-jährigen haben dennoch das eine oder andere Ass im Ärmel um nicht aufzufallen: Fünf Prozent tragen dazu die neu gekauften Kleidungstücke, ähnlich viele entfernen die Etiketten oder gehen extra langsam durch den grünen Bereich, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Fremde Personen zu involvieren, getraut sich kaum jemand und auch die eigenen Kinder werden mehrheitlich nicht zum «Schmuggeln» benutzt.

Wer Waren aus dem Ausland mitbringt, profitiert in den meisten Fällen von der Rückerstattung der Mehrwertsteuer. Doch den Schweizerinnen und Schweizern scheint dies Schnurz. Ein Drittel macht davon niemals Gebrauch und 34 Prozent nur, wenn damit nicht zu viel Aufwand verbunden ist. Wenn es um eine teure Anschaffung geht, sieht das ganze anders aus. Dann holen sich 21 Prozent die Mehrwertsteuer zurück.

(NWI)