Tourismuswelt

Sunday Press Wo der Zug den Flieger schlägt

Eine Übersicht zeigt die beliebtesten europäischen Reiseziele ab der Schweiz per Zug und Fernbus. – Die Weihnachtsmärkte in der Schweiz ziehen vor allem viele italienische Gäste an. Davon profitiert die Hotellerie. – Wer im Badrutt’s Palace über die Festtage feiern will, muss früh buchen und noch tiefer in die Tasche greifen.

Zahlreiche touristische Themen sind heute beim Durchblättern der Schweizer Sonntagspresse auszumachen. Die «Sonntagszeitung» zeigt etwa auf, welche der beliebtesten europäischen Reiseziele ab der Schweiz per Zug oder Fernbus schneller zu erreichen sind als mit dem Flieger. Es sind dies: Paris, Venedig, München, Mailand, und Berlin.

Rund eine Stunde schneller als mit dem Flugzeug gelangt man zum Beispiel mit dem Zug ab Basel und Genf nach Paris. Ab Zürich beträgt die Zeitersparnis noch neun Minuten. Auf der Strecke von Zürich nach München ist der Bus die schnellste Alternative. Für die 242 Kilometer braucht man mit dem Bus 223, mit dem Flieger 229 Minuten.

Dass schnelle Bahnverbindungen für Reisende attraktiv und für Fluggesellschaften eine grosse Konkurrenz sind, zeigt sich laut «Sonntagszeitung» beispielsweise in Frankreich. Dort hat die Fluglinie Air France seit der Einführung des TGV, des französischen Schnellzuges, Federn lassen müssen. Je nach Länge der Strecke liegt der Marktanteil des TGV auf Inlandstrecken zwischen 45 und 86 Prozent. Die Fluggesellschaften reagieren auf diese Entwicklung. So reisen Passagiere der Swiss zwischen Basel und Zürich sowie Lugano und Zürich neu mit der Bahn und nicht mehr mit dem Flieger. Die Airline will die Zusammenarbeit mit der SBB ausbauen.

Weniger Platz für Nachtzug-Reisende nach Berlin

Obwohl Berlin zu den beliebtesten Destinationen für Nachtzugreisende gehört, wurde die Kapazität bei den Schlafwagen zum Fahrplanwechsel 2019/2020 halbiert, schreibt die «NZZ am Sonntag». Der Zug besteht nur noch aus einem statt bisher zwei Bettenwaggons. Noch verlangen die ÖBB gegenüber 2019 unveränderte Preise. Doch ein Aufschlag steht laut dem Blatt kurz bevor.

Auf den Strecken von Österreich nach Deutschland gelten bereits die neuen, je Kategorie um 20 Euro höheren Tarife. Nachtzüge feiern ein imposantes Comeback. Die ÖBB, welche die Linien von und nach der Schweiz betreiben, verzeichneten 2019 ein Plus von 20 Prozent auf der Wien-Achse und von 10 Prozent auf der Strecke von Zürich nach Berlin. ÖBB und SBB wollen aus diesem Grund zusätzliche Ziele ab der Schweiz aufzunehmen. Laut «NZZ am Sonntag» stehen vor allem Amsterdam, Barcelona und Rom zur Diskussion. Der Netzausbau wird aber frühestens in drei Jahren möglich sein. Ab 2022 sollen die 13 bestellten neuen Schlafwagen-Garnituren der ÖBB auf die Schiene kommen, zunächst aber nur Richtung Italien.

Weihnachtsmärkte sind gut für den Tourismus

Dieses Wochenende buhlen in der Schweiz wieder unzählige Weihnachtsmärkte um Besucherinnen und Besucher. Die Auswahl ist riesig. Wie die «Schweiz am Wochenende» schreibt, laufen derzeit noch 181 Märkte. Das Angebot nahm laut Schweiz Tourismus in den vergangenen fünf Jahren stark zu.

Längst geht es nicht mehr nur darum, Geschenke zu kaufen. «Die Märkte entwickeln sich von einfachen kommerziellen Veranstaltungen mit Waren- und Essensständen zu geselligeren Veranstaltungen, bei denen die lokale Küche und die Unterhaltung eine immer wichtigere Rolle spielen», betont die Tourismusorganisation. Wie die «Schweiz am Wochenende» schreibt, geben die Besucherinnen und Besucher denn auch am meisten Geld für Essen und Glühwein aus. Das Blatt beruft sich dabei auf eine europaweite Studie des britischen Zentrums für Einzelhandelsforschung.

Laut einer Untersuchung von Walliser Tourismusstudenten geben Besucher von Weihnachtsmärkten in der Schweiz zwischen 66 bis 90 Franken pro Person und Tag aus. Dazu kommen nochmals gut 100 Franken pro Person an Ausgaben in Läden und Restaurants. Aber auch die Hotellerie profitiert, laut dem Zeitungsbericht. Vor allem bei Italienern sind die Schweizer Weihnachtsmärkte sehr beliebt. Dies schlägt sich in den Logiernächten nieder. Diese sind im Vergleich zu Dezember 2005 um 29 Prozent gestiegen.

Uber neu in Luzern – Touristiker freut’s

Taxischreck Uber bietet seine Dienste seit wenigen Tagen auch in der Stadt Luzern an. Stadt und Kanton sind dem neuen Angebot allerdings sehr kritisch eingestellt. Insbesondere gibt es grosse Bedenken bei den Behörden bezüglich Sozialversicherung. Aus diesem Grund verfolgt man gespannt den Ausgang des Gerichtsverfahrens in Zürich.

Bei Luzern Tourismus hingegen ist man erfreut über das Angebot. «Touristisch und aus Sicht unserer Gäste gesehen ist Uber eine gute Ergänzung für die Region Luzern», sagt Luzern Tourismus-Sprecherin Sibylle Gerardi gegenüber der «Schweiz am Wochenende» (Ausgabe Luzern). Laut Gerardi habe es in der Vergangenheit immer wieder Gäste gegeben, die sich nach dem Fahrdienst erkundigt hätten.

Skigebiete wappnen sich für grüne Weihnachten

Es dürfte wohl nichts werden mit weissen Weihnachten – zumindest in tieferen Lagen. Zudem hat das warme Wetter der vergangenen Tage dazu geführt, dass es der Schnee bis weit geschmolzen ist. In den Zentralschweizer Wintersportorten kommt deshalb laut «Schweiz am Wochenende» (Ausgabe Luzern) Plan B zum Einsatz.

Im Falle von Engelberg bauen die Brunni-Bahnen an ihrer Talstation ein 300 Quadratmeter grosses Eisfeld sowie einen 100 Meter langen, winterlich dekorierten Parcours. In Marbachegg werden vergünstigte Tickets für Fussgänger und Wanderer angeboten und auf der Mörlialp wartet auf die Gäste eine Kunsteisbahn. In höheren Lagen blickt man dagegen zuversichtlich dem Ansturm an den Festtagen entgegen. Auf Melchsee-Frutt, in Andermatt, auf Hoch-Ybrig wie auch am Titlis sind alle Anlagen in Betrieb.

Badrutt’s Palace: Luxus hat seinen Preis

Weihnachten und Neujahr sind im Badrutt’s Palace in St. Moritz die wichtigste Zeit des Jahres. Die 157 Zimmer und Suiten sowie die Tische in den Restaurants sind laut der «Sonntagszeitung» seit Monaten ausgebucht. Viele Gäste würden gleich zwei Wochen, vom 20. Dezember bis zum 2. Januar, im Grandhotel logieren. Das hat seinen Preis, das Doppelzimmer mit Halbpension kostet über die Festtage 2980 Franken pro Nacht. Bedingung ist, dass man mindestens sieben Tage bucht.

600’000 Franken lässt sich das Palace die Neujahrsfeier kosten, 100 Musiker, DJs und Unterhalter sind gebucht. Dieses Jahr steigt die Party unter dem Motto «Dreamland». Märchenhaft und surreal: fliegende Heissluftballone und Giraffen, verwunschene Gärten, Pflanzen mit Gesichtern, eine Fantasiewelt von Salvador Dalí inspiriert. Auswärtige zahlen für die Gala-Nacht 1380 Franken, Hotelgäste 680 Franken – exklusive Getränke. Kinder zwischen drei und zwölf Jahren dürfen für 280 Franken im betreuten Kid’s Club ans Buffet.

Saas Fee, Engadin, Japan und Starnberger See

Die Themen auf den Reiseseiten der «Sonntagszeitung» sind: Winterwandern in Saas Fee sowie Winterplausch im Tiroler Pitztal. Die «Schweiz am Wochenende» berichtet über eine Langlauftrainingswoche in Celerina, Japan und bietet diverse kleinere Ausflugtipps für Wochenende. In der «NZZ am Sonntag» geht es um den Starnberger See, der auch im Winter eine Reise wert ist.

(DWB)