Tourismuswelt

Sunday Press Skigebiete investieren Rekordsumme von 400 Millionen

Den Schweizer Bahnen geht es finanziell wieder besser. Das macht neue Investitionen möglich. Dabei wird auch viel Geld in eine bessere Anbindung an den ÖV gesteckt. – Damit wieder mehr Schweizer auf die Piste gehen, will der Bund regional Unterkünfte für Skilager unterstützen. Die Kantone freut’s. – Das Swiss-Personal ist wenig erbaut über den neuen Flieger A320 Neo.

Unter dem Titel «Das grosse Wettrüsten in den Alpen – Seilbahnen investieren 400 Millionen Franken» berichtet der «Sonntagsblick» über den Ausbau in den Schweizer Skigebieten. Ein neuer Trend dabei: Immer mehr Skitouristen nutzen für die Fahrt in die Berge den öffentlichen Verkehr (ÖV). Deshalb reagieren die Bergbahnen mit Millioneninvestitionen für die Anbindung an den ÖV. So liessen die Skiorte Riederalp, Bettmeralp und Fiescheralp für 47 Millionen Franken einen neuen Bahnhof bauen. Gestern Samstag wurde Eröffnung gefeiert. Gäste können am Bahnhof gleich in die Gondeln steigen und sind damit viel schneller auf der Piste als früher.

Die drei Walliser Skigebiete sind keine Ausnahme. Laut dem «Sonntagsblick» investieren die Schweizer Skigebiete alleine in diesem Jahr 400 Millionen Franken – eine Rekordsumme. «Nach dem Investitionsstau der Krisenjahre hat sich die finanzielle Lage bei diversen Unternehmen verbessert», sagt Andreas Keller von Seilbahnen Schweiz. Deshalb investieren nun Schweizer Bahnen wieder mehr – auch um den Anschluss nicht zu verpassen. Denn die Konkurrenz steckt viel Geld in neue Bahnen und mehr Komfort am Berg. Allein in Österreich sind es 754 Millionen Euro.

Raclette-Plausch in ehemaliger Truppenunterkunft?

Die Bündner Gemeinde Tavetsch übernimmt vom Bund die ehemalige Truppenunterkunft auf dem Oberalppass (2044 Meter über Meer). Der Kaufpreis: 217’000 Franken. Dies berichtet der «Sonntagsblick». Gibt es also bald Raclette-Plausch in der ehemaligen Soldatenstube? Das ist durchaus möglich. Denn laut Gemeindepräsident Beat Roeschlin soll das Gebäude touristisch genutzt werden. Dazu bedarf es zuerst aber einer Umzonung. Denn das Gebäude steht heute noch in der Landwirtschaftszone. Die Gemeinde führt deshalb mit dem Kanton Gespräche.

Interesse an der Anlage hat auch die Andermatt Swiss Alps AG des ägyptischen Investors Samih Sawiris. «Wir sind im Gespräch mit der Gemeinde Tavetsch», sagt Sprecher Stefan Kern gegenüber dem «Sonntagsblick». Es werde geprüft, wie das Gebäude übernommen und später im Interesse der Destination Andermatt-Sedrun-Disentis betrieben werden könne.

Bund will Häuser für Skilager subventionieren

Apropos Wintersport: Laut der «NZZ am Sonntag» plant Bundesrätin Viola Amherd regionale Zentren für den Schneesport. Der Hintergrund: Seit 2014 versucht die Schneesportinitiative Gosnow.ch wieder mehr Kinder für den Wintersport zu begeistern. Eine Hürde dabei: Es fehlt an günstigen Unterkünften für Skilager mit der nötigen Infrastruktur. Hier will der Bund den Hebel ansetzen.

Diese Woche hat der Ständerat ein Postulat überwiesen, das vom Bundesrat ein Konzept zu drei bis vier regionale Wintersportzentren verlangt. Damit rennen die Politiker im Stöckli bei Viola Amherd offene Türen ein. Die Sportministerin zeigt sich ausserordentlich schneesportfreundlich. Bereits im September hat sie die Bundesbeiträge an die Skilager pro Teilnehmer von 7,60 auf 12 Franken pro Tag erhöht. Nun also will sie die Pläne für ein Schneesportzentrum wieder aus der Schublade nehmen, die von ihrem Vorgänger Guy Parmelin aus Kostengründen auf Eis gelegt worden waren. Damals ging es um ein zentrales, nationales Zentrum, ähnlich wie für den Sommersport in Tenero. Die Rede war von 60 bis 80 Millionen.

Mit der Verteilung auf mehrere Regionen wurde das Vorhaben wieder salonfähig gemacht. Nicht nur soll es günstiger werden, sondern auch breiter abgestützt: Aus ehemaligen Konkurrenten werden Mitstreiter, die sich alle Geld vom Bund erhoffen können. Allen voran rechnet der Kanton Graubünden mit einem Zuschlag.

«The Circle könnte zweites Zürcher Stadtzentrum werden»

Der Hyatt-Gruppe steht 2020 ein grosses Jahr bevor. «The Circle», das grosse Hotelprojekt direkt am Flughafen Zürich, wird in Betrieb genommen. «Für uns ist The Circle ein Riesenprojekt mit Ausstrahlung auf die ganze Gruppe», sagt Peter Fulton, Group President EAME SWA bei Hyatt International im Interview mit der «Sonntagszeitung».

Aber auch für die Stadt Zürich sei das Projekt laut Fulton von Bedeutung: «The Circle mit seiner gemischten Nutzung von Shopping über Medizin bis zur Hotellerie könnte zu einem zweiten Zürcher Stadtzentrum werden.» Mit «The Circle» kann Hyatt seine Stellung in der Schweiz weiter ausbauen. Am liebsten würde die Hotelgruppe auch noch über ein Haus in Genf eröffnen, wie Fulton im Gespräch betont: «Wir sind offen, ein neues Haus zu bauen, eins zu übernehmen oder für ein bestehendes einen Franchisevertrag abzuschliessen.»

Swiss-Personal kritisiert neuen Flieger

Der Airbus A320 Neo verbraucht pro Sitzplatz bis zu 20 Prozent weniger Treibstoff gegenüber aktuellen Modellen. Zudem soll es möglich sein, mehr Passagiere ins Flugzeug zu packen und ihnen gleichzeitig mehr Platz zu bieten. Insgesamt 17 A320 Neo und acht etwas grössere A321 Neo erhält die Swiss innerhalb der nächsten vier Jahre. Fluggäste dürfen sich also freuen.

Beim Kabinenpersonal dagegen fällt die neue Maschine durch. Denn mehr Raum für Sitze bedeutet weniger für Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter. Und schon jetzt sei der Platz zum Arbeiten «sehr beengt», sagt Sandrine Nikolic-Fuss, Präsidentin der Flugbegleiter-Gewerkschaft Kapers. Die Gewerkschaft habe im Vorfeld interveniert, sagt Nikolic-Fuss. «Wir haben uns so sehr wir konnten auf die Hinterbeine gestellt», sagt sie. Auch mit der Suva habe man Kontakt aufgenommen. «Würde es sich um einen Arbeitsplatz am Boden handeln, wäre das nicht erlaubt.» Doch ein Flugzeug sei eben kein Büro.

Uber-Chef droht mit Rückzug aus der Schweiz

Uber hat ein Problem in der Schweiz. Der Fahrdienstleister stellt sich auf den Standpunkt, dass er mit seiner App bloss zwischen Fahrern und Gästen vermittelt. Viele Behörden sehen in ihm aber einen Arbeitgeber, der seinen Fahrern auch Sozialbeiträge entrichten muss. Nun stellt Uber-Schweiz-Chef Steve Salom in der «NZZ am Sonntag» klar: Uber werde niemals Fahrer anstellen. Notfalls werde man der Schweiz den Rücken kehren. «Wenn tatsächlich alle Instanzen sagen: Ihr seid ein Arbeitgeber, und daneben gibt es keine Alternative, könnten wir hier nicht mehr operieren.» Als Schweizer fände er das schade. Doch Salom sagt, dass er hier eine Grenze ziehen müsse: «Wir sind eine Plattform, das ist unsere DNA und macht Uber aus.»

Der Fahrdienst ist in Zürich, Basel, Genf und Lausanne aktiv. Dass er die Schweiz verlassen könnte, schreckt die Digital-Branche auf. «Das wäre ein fatales Signal an die Wirtschaft», sagt die grünliberale Nationalrätin Judith Bellaiche, Geschäftsführerin des Informatikverbands Swico. «Wir können nicht sagen, wir seien ein Forschungsstandort und fortschrittlich, aber dann dieses Problem nicht lösen.» Die Crux: Das Schweizer Arbeitsrecht hat keine Kategorie für das, was Uber macht. Die Gewerkschaft Unia fährt eine Kampagne gegen Uber. Sie hat berechnet, dass die Firma ihren Fahrern bis zu einer halben Milliarde Franken an Sozialbeiträgen schulde.

Sao Tomé, Torun, Mauritius, Hanoi

Die «Schweiz am Wochenende» berichtet auf ihren Reiseseiten über den afrikanischen Inselstaat Sao Tomé, die polnische Stadt Torun, welche weltberühmt für ihr Lebkuchen ist und liefert ein paar Ausflugstipps fürs Wochenende. In der «NZZ am Sonntag» geht es um die Nordseeinsel Föhr, auf der weniger los ist als auf Sylt, aber deswegen gerade bei Wanderern so beliebt ist.

In der «Sonntagszeitung» stehen La Réunion und die Welness-Welt Sole Uno im Parkresort Rheinfelden im Zentrum. Dem «Sonntagsblick» ist das Reisemagazin beigelegt. Die Themen sind unter anderem: Mauritius, Hanoi, Mexiko-Stadt und das Mont Blanc-Gebiet.

(DWB)