Tourismuswelt

Sunday Press Das sind die besten Winterhotels der Schweiz

Im grossen Hotel-Ranking der «Sonntagszeitung» kam es zu einigen Verschiebungen. – Billigairlines setzten auf komplette CO2-Kompensation. Weshalb sie deswegen noch lange nicht grün sind. – Schlechte Noten gibt es für den neuen Doppelstockzug der SBB.

Zum neunten Mal präsentiert die «Sonntagszeitung» das grosse Rating von Hotelexperte Karl Wild. In der Kategorie «Bestes Schweizer Winterhotel mit fünf Sternen» triumphiert das Kulm Hotel in St. Moritz. Der weltberühmte Alpenpalast setzte sich nach einem Jahr Unterbruch wieder vor The Chedi, das Herzstück von Samih Sawiris Milliardenprojekt in Andermatt. «Nicht, dass The Chedi nachgelassen hätte. Ganz im Gegenteil», schreibt Wild. Aber das Kulm warte mit schier unschlagbaren Trümpfen auf: mit neuen Zimmern, einem Hotelpark mit einem Eispavillon von Stararchitekt Sir Norman Forster, sieben unterschiedlichen Restaurants , dem legendären Dracula Club und einem famosen Team.

Die besten Winterhotels mit fünf Sternen: 1. (Vorjahr: 2.) Kulm Hotel, St. Moritz; 2. (1.) The Chedi, Andermatt; 3. (5.) Gstaad Palace, Gstaad; 4. (4.) Survetta House, St. Moritz; 5. (3.) Tschuggen, Arosa.

Auch bei den besten Häusern mit vier Sternen gibt es eine neue Nummer eins: Das Wellness&Spa Pirmin Zurbriggen in Saas-Almagell verdrängt Vorjahressieger Maisensässhotel Guarda Val auf Platz zwei. Das Pirmin Zurbriggen setze in seiner Kategorie neue Massstäbe, so das Fazit.

Die besten Winterhotels mit vier Sternen: 1. (Vorjahr: 2.) Wellness & Spa Pirmin Zurbriggen, Saas-Almagell 2. (1.) Maiensässhotel Guarda Val, Lenzerheide-Sporz; 3. (3.) Schweizerhof, Lenzerheide; 4. (neu) Radisson Blu Hotel Reussen, Andermatt; 5. (5.) Wellnesshotel Chasa Montana, Samnaun.

In der Kategorie mit den besten Dreisternhäusern konnte das Spitzhorn in Saanen-Gstaad Platz eins souverän verteidigen wie schon in den Jahren zuvor.

Die besten Winterhotels mit drei Sternen und Lodges: 1. (Vorjahr: 1.) Spitzhorn, Saanen-Gstaad; 2. (7.) Chesa Randolina, Sils Baselgia; 3. (2.) Waldhaus am See, St. Moritz; 4. (4.) Rocksresort (Swiss Lodge), Laax; 5. (5.) Krone, La Punt.

Von den zwölf Neuen, die erstmals oder wieder den Sprung ins Rating schafften, zählt das vor einem Jahr eröffnete Radisson Blu in Andermatt laut Karl Wild zu den interessantesten: «Das zweite Hotel in Sawiris Reich ist die ideale Ergänzung zum luxuriösen Chedi. Fortgeschritten sind auch die Pläne für das dritte neue Haus – ein Familienhotel der Superlative.»

Der vergangene Sommer war erneut ein Sommer der Rekorde, für rund ein Drittel der Häuser sogar der beste überhaupt. Manche verzeichneten zweistellige Zuwachsraten, darunter Luxusherbergen wie The Chedi, Le Grand Bellevue in Gstaad oder der Zermatterhof und The Omnia in Zermatt. Aber auch Häuser wie Chasa Montana in Samnaun, Backstage in Zermatt, Pirmin Zurbriggen, Spitzhorn und Chesa Randolina legten weit überdurchschnittlich zu.

Für das Ranking wurden Hotels mit mindestens zwölf Zimmern und eigenem Restaurant berücksichtigt. Die Kriterien sind: Wertung der wichtigen Hotel- und Restaurantführer, Qualitätskontrollen führender Hotelvereinigungen, Investitionstätigkeit, Gastfreundschaft, Charisma und Innovationsfreude des Hoteliers, Charakter und Originalität des Hauses, Lage und Umgebung, Wintersport- und Freizeitangebot, Preis-Leistungs-Verhältnis, Gästebewertungen sowie subjektiver Gesamteindruck

Auf Seilbahnen kommen steigende Kosten zu

Die Seilbahn-Unternehmen in der Schweiz kämpfen nicht nur mit Konkurrenz aus Österreich und neuen Preismodellen, ihnen machen laut der «Sonntagszeitung» auch immer mehr der Klimawandel zu schaffen. Unter anderem das Auftauen des eisigen Untergrunds, dem so genannten Permafrost. Das Eis spielt eine wichtige Rolle bei der Stabilität des Untergrunds. Schmilzt es, können die Bodenschichten zusammensacken. Gebiete, in denen Permafrost vorkommen, sind etwa St. Moritz/Diavolezza, Saas-Fee, Titlis, Zermatt, Verbier, Andermatt-Sedrun.

Für Seilbahnunternehmen ergibt sich durch die Permafrostschmelze ein erheblicher Mehraufwand. Sie sind gesetzlich verpflichtet, die Sicherheit auf ihren Anlagen zu gewährleisten. Dazu gehören regelmässige Bodenkontrollen. Für diese sind sie selbst verantwortlich. «Früher waren periodische Messungen des Geländes und der Masten kaum nötig», sagt Markus Moser, Geschäftsführer der Corvatsch-Bergbahnen. Jetzt führt sein Unternehmen regelmässige Messungen durch. Die Kosten für eine solche Überprüfung: 60’000 bis 70’000 Franken.

Die Gelder dafür werden aus dem Umsatz generiert. Denn: Versichert sind Schäden durch Permafrost nicht. «Permafrost ist nicht in der Elementarschadenversicherung als versicherte Gefahr aufgeführt», bestätigt auch Helvetia, die im Geschäft der Seilbahnversicherungen aktiv ist. «Im Prinzip ist es ein Unternehmensrisiko, das man tragen muss», sagt Kurt Roth, Geschäftsführer des Versicherungs-Verbands Schweizerischer Transportunternehmungen (VVST).

SBB-Vorzeigezug fällt durch

Der neue Doppelstockzug der SBB, der FV-Dosto, sollte ein Vorzeigeobjekt sein. Doch dann kamen die Probleme mit der verzögerten Auslieferung. Und nun erteilt der «Sonntagsblick» dem neuen Zug auch noch in Sachen Komfort schlechte Noten. Das Design des Zuges hinterlasse ein kaltes Schaudern: Es rieche übel in dem Zug, das Licht sei grell und er ruckele ganz schön. Ein anderes Problem sind die Sitze. Diese sind freischwebend. Nicht weil sich damit der Sitzkonform gesteigert werden kann, sondern laut den SBB nur halb so viel Personal bei der Reinigung der Züge benötigt wird. Überzeugen können die Sitze den «Sonntagsblick» aber nicht.

Die SBB haben insgesamt 62 Exemplare des neuen Doppelstockzuges bestellt. Kostenpunkt: 1,9 Milliarden Franken.

Die Krux mit CO2-Kompensation der Billigairlines

Die Ankündigung liess aufhorchen: Easyjet will die CO2-Emissionen aus Treibstoff für alle ihre Flüge für alle ihre Kunden ausgleichen, teilte das Unternehmen jüngst mit. Nicht nur Easyjet positioniert sich als klimafreundliche Airline. Auch die irische Ryanair nennt sich selbstbewusst «Europas grünste Airline» und begründet das mit der Tatsache, dass sie keine Umsteigeflüge anbiete, in moderne Fluggeräte investiere und pro Passagier 39 Prozent weniger CO2-Emissionen verursache als der Branchenschnitt.

Sind Billigairlines also die Umweltpioniere der Branche, fragt die «Sonntagszeitung». Ganz so einfach ist das nicht, findet Andreas Wittmer, Geschäftsführer des Center for Aviation Competence an der Universität St. Gallen. «Wenn irgendwelche Airlines zu hinterfragen sind, dann sind es Billigairlines», sagt er. Denn gerade sie seien hauptsächlich auf kürzeren Strecken unterwegs, die man auch mit dem Zug zurücklegen könnte. Nur durch ihre aggressive Preispolitik seien Kurzstreckenflüge für Privatpersonen so populär geworden.

Es gibt laut Wittmer noch ein anderes Problem: «Sich nur die CO2-Emissionen anzuschauen, reicht schlicht nicht aus», sagt er. Man müsse die gesamte Klimawirkung des Fliegens betrachten. Durch den Fokus auf das CO2 hätten die Airlines in den letzten Jahren den Ausstoss stark reduziert. «Gleichzeitig haben aber andere Ausstösse wie Stickstoff weniger abgenommen oder sogar zugenommen», so Wittmer. «Wenn man sich die Sache nicht gesamtheitlich anschaut, schiebt man das Problem immer nur hin und her, löst es aber nicht.» Tatsächlich kompensiert Easyjet hauptsächlich die CO2-Emissionen der Flüge, nur ein winziger Bruchteil wird für andere Gase aufgewendet – doch kein Fünfer und Weggli also.

Frankfurt und Thailand

Die «Schweiz am Wochenende» wartet auf ihrer Reiseseite mit einem Geheimtipp für Thailand-Reisende auf: einem Besuch im Wat Phra Archa Thong, dem Tempel des goldenen Pferdes mitten im Dschungel. Die Mönche dort nehmen nicht nur hoch zu Ross Spenden entgegen, sondern sind offenbar auch geübte Kickboxer.

Mit einem anderen Reisetipps wartet die «NZZ am Sonntag» auf. Frankfurt sei zwar nicht so chic wie München oder so cool wie Berlin. Aber gerade in der dunklen Jahreszeit sei die Stadt einen Besuch wert.

(DWB)