Tourismuswelt

Solche Fotos in der berühmten Zugstrasse im Zentrum Hanois zu schiessen war einmal. Bild: Logan Lambert

Hanoi schliesst seinen bekanntesten Selfie-Hotspot

Zu Tausenden kursieren die spektakulären Fotos in den engen Gassen Hanois mit dem fahrenden Zug im Hintergrund auf Instagram – damit ist jetzt Schluss.

Die vietnamesische Hauptstadt will Hanoi sicherer machen und sperrt deshalb den Zugang zu den Gleisen vom berühmten Eisenbahnkorridor im Zentrum der Metropole. Ganz zum Unmut aller Selfie-Queens und –Kings, denn um die Location hat sich in den letzten Jahren ein regelrechter Hype entwickelt.

Unzählige Reisende begaben sich auf und in unmittelbare Nähe der Gleise, bis sie in letzter Sekunde vor dem heranfahrenden Zug auswichen – immer in der Hoffnung, das beste Foto zu schiessen um in den Sozialen Medien möglichst viele Likes dafür abzusahnen. Auch die Anwohner versuchten den Touristenansturm zu nutzen und errichteten Bars, Cafés und kleine Restaurants entlang den Eisenbahnschienen.

Der Unmut über die neuen Regeln ist gross – sowohl bei den Inhabern der kleinen Verpflegungsbetriebe, als auch bei den Touristen. «Es gab hier noch nie einen bedauerlichen Unfall», sagte Le Tuan Anh, der von zu Hause aus ein Café entlang der Gleise betreibt gegenüber dem «Guardian». «Im Vergleich zur Verkehrsdichte an anderer Stelle in der Stadt ist das viel sicherer», sagte er und bezog sich auf Hanois chaotische, motorradgeplagte Strassen.

Auch die Touristen verstehen die Massnahme nicht: «Menschen aus aller Welt kommen nach Hanoi, nur um den Zug vorbeifahren zu sehen», sagte Harriet Hayes, eine britische Touristin. «Es ist so eine Schande, dass wir kommen und gesagt bekommen, dass wir gehen müssen.» Es wurden bereits neue Schilder in der Gegend angebracht, welche die Passanten warnen, keine Fotos oder Videos im «Gefahrenbereich» zu machen.

(NWI)