Tourismuswelt

Sunday Press Jugendliche ziehen noch immer das Flugzeug dem Zug vor

Eine Umfrage zeigt: Für die meisten Jugendlichen spielt das Klima bei der Ferienwahl keine Rolle. – Der Campingboom führt zu mehr Konflikten auf den Schweizer Plätzen. – British Airways und Lufthansa legen Kairo-Flüge auf Eis.

Ausgerechnet Schüler und Jugendliche, die das Thema Klimawandel auf die politische Agenda gesetzt haben, verhalten sich beim Reisen am wenigsten umweltfreundlich. Das zeigt eine repräsentative Umfrage der «Sonntagszeitung». Zwei Drittel der 13- bis 17-Jährigen gaben an, dieses Jahr mit dem Flugzeug oder dem Auto in die Ferien zu reisen. Auch bei den 18- bis 24-Jährigen sind es immer noch über 58 Prozent. Auf solche hohen Werte kommt keine andere Altersgruppe in der Umfrage. Auch bei der Wahl der Feriendestination spielt der «Greta-Effekt» bei den Jungen eine untergeordnete Rolle. Über die Hälfte der Befragten bis 24 Jahre denkt bei der Ferienwahl nicht ans Klima – ganz im Gegensatz zu den 35- bis 54-Jährigen, die mehrheitlich an den Klimaschutz denken, wenn sie eine Reise buchen.

Die Resultate der Umfrage zeigen ebenso wie die neuesten Zahlen des Flughafens Zürich, dass die Klimadiskussion der letzten Monate bisher wenig Einfluss auf die Menschen hat. Im Juni verzeichnete Kloten einen Passagierzuwachs von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Jonas Kampus, Mitglied bei «Swiss Youth for Climate», dem Schweizer Ableger von «Fridays for Future», zeigt sich enttäuscht: Ein Trend wie das Billig-Reisen mit dem Flugzeug lasse sich «wohl nicht so einfach umdrehen», sagt er. An der Umfrage nahmen knapp 1000 Social-Media-Nutzer aus der gesamten Schweiz via Facebook oder Instagram teil.

Mehr Zoff auf Campingplätzen

Campingferien in der Schweiz boomen. 3,6 Millionen Übernachtungen wurden vergangenes Jahr gebucht, rund 35 Prozent mehr als 2015. Doch nicht immer herrscht entspannte Ferienstimmung, wie die «Sonntagszeitung» schreibt.

«Wenn so viele Leute auf engem Raum zusammen sind, gibt es verschiedene Interessen, und es entstehen Konflikte», zitiert sie Walter Bieri vom Schweizerischen Camping-Verband. «Je mehr Stammplätzler man hat, desto extremer wird das.» Sie sind ausgestattet mit Dauerparzelle, fix installiertem Wohnwagen– und einem gesunden Selbstbewusstsein. «Wenn die Touristen kommen, müssen diese Dauercamper zeigen, dass sie die Platzkönige sind», sagt Bieri. Bei Streit muss der Platzwart schlichten. Er kontrolliert, ob alles in Ordnung ist. Und immer wieder zeigt sich, dass dies nicht der Fall ist.

Am Schweizer Himmel wird es brenzlig

Dem Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) noch nie so viele «schwere Vorfälle» gemeldet wie im vergangenen Jahr. Dies schreibt die «Sonntagszeitung». Laut der Sust waren es 68 Vorfälle, die «beinahe zu einem Unfall geführt haben».

Ein Jahr zuvor waren es halb so viele – in den letzten fünf Jahren durchschnittlich 36. Von diesen 68 Vorfällen sind 28 Annäherungen zwischen Luftfahrzeugen, bei denen die Sust von einer «hohen oder erheblichen Kollisionsgefahr» ausgeht. Laut Daniel Knecht, Bereichsleiter Aviatik bei der Sust, hat sich ein grosser Teil dieser Vorfälle im gemischten Luftraum ereignet, also da, wo sich Grossflugzeuge den Himmel unter anderem mit Segelfliegern teilen.

Bettwanzen-Alarm in SAC-Hütte

Die Prafleuri-Hütte oberhalb des Dixence-Stausees musste geschlossen werden– und dies mitten in der Hochsaison. Grund dafür sind Bettwanzen, wie der «Sonntagsblick» schreibt. Ein massiver Befall zwang den Hüttenwart zu diesem Schritt.

Nun geht ein Kammerjäger mit Insektiziden gegen die Parasiten vor. Läuft alles nach Plan, sollte die Hütte den Betrieb nach dem 5. August wieder aufnehmen können. Die Prafleuri-Hütte liegt an der berühmten Route von Chamonix nach Zermatt. Diese ist im Sommer vor allem bei Amerikanern sehr beliebt. Auf der rund zwölftägigen Wanderung verbringen die Berggänger je eine Nacht in der Hütte.

Auch in anderen SAC-Hütten im Kanton Wallis gab in jüngster Zeit Verdacht auf Bettwanzen. Einen Befall konnte allerdings bislang noch in keiner weiteren nachgewiesen werden.

Flüge nach Kairo abgesagt

British Airways und Lufthansa haben am Samstag alle Flüge nach Kairo abgesagt. Dies vermeldet die «NZZ am Sonntag». Die britische Fluggesellschaft begründete dies als eine routinemässige Sicherheitsmassnahme. Offenbar liegen British Airways aber Hinweise auf drohende Terroranschläge vor.

Lufthansa folgte dem Schritt am Abend und setzte ihre Kairo-Flüge ebenfalls aus. Das britische Aussenministerium aktualisierte indes seine Reisehinweise für Ägypten. Es bestehe ein erhöhtes Risiko von Terroranschlägen auf die Luftfahrt, hiess es dort. Zusätzliche Sicherheitsmassnahmen seien ergriffen worden für Flüge von Ägypten in das Vereinigte Königreich. Reisewarnungen für den ägyptischen Urlaubsort Sharm al-Sheikh gibt es seit 2015.

«Badespass» in Fukushima

Wie der «Sonntagsblick» schreibt, ist erstmals seit der Reaktorkatastrophe vor acht Jahren wieder ein Strand in der japanischen Präfektur Fukushima freigegeben worden. Viele Menschen haben sich laut der Meldung gestern Samstag nur rund 25 Kilometer von der Atomruine entfernt im Wasser vergnügt. Ein Erdbeben sowie ein Tsunami hatten am 11. März 2011 zu der Katastrophe an der japanischen Küste geführt.

Touristen sichten tote 50 Wale

Einen wenig angenehmen Fund machten US-Touristen auf der Halbinsel Snaefellsnes nördlich der isländischen Hauptstadt Reykjavik. Wie die «NZZ am Sonntag» und der «Sonntagsblick» berichten, entdeckten sie auf einer Helikoptertour rund 50 tote Grindwale am Stand. Warum die Tiere auf den Strand gerieten und wie lange sie dort bereits lagen, ist noch unklar.

Linz, Sierra Leone, Nantes, Neusiedlersee

Die «Schweiz am Wochenende» berichtet auf ihrer Reiseseite über eine Kunstreise nach Linz sowie eine Wandern in Sierra Leone. Die Themen und beschriebenen Reiseziele in der «Sonntagszeitung» sind: das Oberengadin, der Neusiedlersee und Nantes.

(DWB)