Tourismuswelt

Wer hat mein Crystal Meth geklaut? Die Schweiz hat ihren Hype um einen Alligator im Hallwilersee, in den USA gibt's viel Brimborium um Alligatoren im Drogenrausch. Bild: Rene Ferrer

Tiere im Rausch, als Trophäe und im Flugzeug – und Hotels, die sich gegen Zwänge wehren

Auch das ist diese Woche in den Tourismushochburgen und an den Stränden der Welt passiert.

Alligatoren auf Drogen

Obacht, wenn Sie im US-Bundesstaat Tennessee ihre Ferien verbringen. Die Polizeibehörde warnt dort nämlich vor Alligatoren im Rauschzustand. Grund ist die Verschmutzung des Abwassers durch Drogen – Crystal Meth, um genau zu sein – sowie verschreibungspflichtige Medikamente. Obwohl die Abwasserbehörde Wert darauf legt, dass nur sauberes Wasser aus den Teichkläranlagen in die Flüsse gelangt, gibt es dafür keine 100-prozentige Garantie, weil man auf die Filterung dieser Substanzen nicht vorbereitet ist. Die Polizei bittet die Bevölkerung, ihre Drogen und Medikamente doch lieber auf dem Revier abzugeben und nicht in die Toilette zu spülen. [gelesen bei Texas Breaking News]

Ein Bub auf Abwegen

Mal wieder ein Lausbengel und eine schwere Sicherheitslücke - dieses Mal in London-Heathrow. Dort schaffte es ein 12-jähriger Junge ohne Boardingpass durch die Passkontrolle, durch die Sicherheitskontrolle und durch das Boardinggate in ein Flugzeug von British Airways, welches von London nach Los Angeles fliegen sollte. Nur dank der aufmerksamen Crew, welche über den unbegleiteten Jüngling verwundert war, flog der Schwindel auf. Der Junge, offenbar aus Holland und ohne Eltern unterwegs, widersetzte sich der Crew und musste von der Polizei abgeführt werden. Wegen dem Vorfall mussten alle Passagiere nochmals durch die Sicherheitskontrolle und der Flug hob letztlich mit mehreren Stunden Verspätung ab. Es habe nie Gefahr bestanden, liess der Flughafen Heathrow wissen - aber solche Vorfälle stärken ja wohl das Vertrauen in die Sicherheit dort auch nicht. [gelesen bei The Telegraph]

Hotels wollen keine Gefängnisse sein

Die Agenten der berüchtigten US-Einheit «Immigration and Customs Enforcement» (ICE) jagen an der Grenze zu Mexiko dauernd illegale Immigranten. Offenbar so «erfolgreich», dass die Internierungslager praktisch voll sind, weshalb nun ICE-Direktor Matthew Albence wissen liess, dass man als weitere Option Hotels als temporäre Gefängnisse ansehe. Die US-Hotels wollen hierbei aber nicht mitmachen. Die grossen Ketten Marriott und Choice Hotels haben bereits gesagt, dass sie keine Zimmer als Gefängniszellen zur Verfügung stellen: «Unsere Hotels sind nicht als Gefängnisse konfiguriert, sondern um offen für Gäste und Einheimische zu sein», liess Marriott in einem Statement verlauten. Choice Hotels liess wissen, dass Hotels «niemals für solche Zwecke gebraucht» werden dürfen und dass man Anfrage von ICE-Seite ablehnen würde. Albence liess darauf wissen, dass damit die umstrittene Praxis der Trennung von Familien an der Grenze weiter verstärkt werde - ohne allerdings zu erklären, wieso die US-Regierung nicht genügend eigene Infrastruktur für ihre «Border Crackdowns» hat. [gelesen bei ABC News]

Knutsch-Foto mit erlegtem Löwen

Auf einem Safari Ausflug in Südafrika tötete ein kanadisches Paar einen Löwen und lichtete sich anschliessend küssend neben dem toten Tier ab. Die beiden haben Medienberichten zufolge beim Anbieter Legelela Safaris einen Jagdausflug gebucht und mindestens zwei Löwen getötet. Wie viel sie pro Abschuss bezahlten, ist nicht klar. Das Kuss-Foto publizierte der Anbieter sogleich auf seiner Facebbok-Seite und schrieb: «Es gibt nichts besseres, als den König des Dschungels im Sand der Kalahari zu jagen. Gratulation der glücklichen Jägerin und dem Team.» Tierschützern und zahlreichen anderen Menschen entging das Foto nicht – sie forderten das Verbot für den umstrittenen Jagdtourismus. Die Reaktion war so gross, dass der Jagdtourismus-Anbieter sein Facebook-Konto mit Hunderten weiteren dieser Trophäen-Fotos unzugänglich machte. [gelesen bei 20 Minuten]

Bild: Screenshot Youtube

85'000 Pfund für einen Europaflug

Immer wieder gibt es Passagiere, welche das Gefühl haben, sich in einem Flugzeug komplett daneben benehmen zu dürfen. Ein besonders schwerer Vorfall traf die britische Low-Cost-Gesellschaft Jet2: Bei einem Flug von London-Stansted nach Dalaman (Türkei) rastete eine Passagierin komplett aus, zeigte ein aggressives Verhalten und benutzte höchst vulgäre Sprache und – am schlimmsten – sie versuchte, während dem Flug die Flugzeugtür zu öffnen. Die Frau musste von der Crew überwältigt werden, das Flugzeug musste zurück nach London. Allerdings lassen Airlines bei solchen Vorfällen nicht mehr mit sich spassen: Jet2 hat der Frau nicht nur ein lebenslanges Flugverbot erteilt, sondern dieser auch eine Rechnung über 85'000 Pfund zugestellt, welche man «mit allen Rechtsmitteln einholen» werde. Gut so. [gelesen bei BBC News]

(TN)