Tourismuswelt

Sunday Press Lieber ins Hotel als in die eigene Ferienwohnung

Der Kauf einer Ferienwohnung lohnt sich angesichts tiefer Hotelzimmerpreise und Airbnb-Angebote immer weniger. – Wegen unterschiedlicher Tarifarten sollte man beim SBB-Billettkauf genau hinschauen. – Passagier-Airlines reichen in der Klimadebatte den Schwarzen Peter an Fracht-Carrier weiter.

Lohnen sich Ferien in der eigenen Ferienwohnung im Vergleich zu einem Hotelaufenthalt? Dieser Frage ging der Immobiliendienstleister Wüest Partner nach. Die «Sonntagszeitung» präsentiert heute die Studienergebnisse. Fazit: der Kauf einer Ferienwohnung lohnt sich nicht – oder höchstens dann, wenn man die Wohnung während des Jahres auch weitervermietet.

Für die Untersuchung wurden die durchschnittlichen Zimmerpreise von Drei- und Viersternehotels in der Schweiz festgehalten und mit den Marktpreisen für eine 75-Quadratmeter-Eigentumswohnung in der gleichen Region verglichen. Dann wurde errechnet, wie oft die Eigentümer ihre Wohnung nutzen müssen, damit es sich gegenüber dem Aufenthalt im Hotel finanziell lohnt. Das Ergebnis: Im Schnitt müssten die Besitzer einer Ferienwohnung in der Schweiz 19 Wochen lang dort wohnen, damit die Wohnung günstiger kommt als ein Besuch im Hotel.

Mit ein Grund für dieses Ergebnis: die Schweizer Hotelpreise sind in den vergangenen Jahren unter Druck gekommen – wegen dem Konkurrenzdruck aus den Nachbarländern, einem Bettenüberangebot und der starken Marktpräsenz von Airbnb. In vielen Tourismusregionen in Graubünden sowie in Zürich oder am Genfersee könnte man ein halbes Jahr im Hotel leben, und es wäre günstiger als der Unterhalt einer Ferienwohnung, schreibt die Zeitung.

Der Vergleich gilt für jene Ferienwohnungsbesitzer, die ihre Wohnung nicht weitervermieten und nur für sich nutzen. Dies seien mehr als 50 Prozent aller Besitzer, heisst es in der Wüest Partner Studie.

Preisunterschiede bei den SBB

Man sollte sich beim Billettkauf ein bisschen Zeit lassen, schreibt der «Sonntagsblick». Wer blindlings der App von den SBB oder dem Billettautomaten am Bahnhof vertraue, bezahlt unter Umständen deutlich mehr. Wer einfach Abfahrts- und Zielort eintippe, den koste die Fahrt mit Bahn und Bus bis zu einem Drittel mehr als jene, die sich beim Ticketkauf etwas mehr Zeit liessen.

Machten Kunden bei längeren Reise zwei separate Buchungen koste die Reise unter Umständen weniger – trotz gleicher Route und gleicher Verkehrsmittel. Die SBB wollten dazu keine Stellung nehmen und verwiesen an CH-direct, den nationalen Tarifverbund des öffentlichen Verkehrs. Dieser begründe das Problem damit, dass es in der Schweiz zwei unterschiedliche Tarifarten gebe. Im nationalen direkten Verkehr würden die Streckenpreise auf Kilometerbasis berechnet. In regionalen Verbünden werde das Gebiet in Zonen unterteilt und man fährt innerhalb einer Zone unabhängig von der Distanz zum selben Preis. Diese unterschiedlichen Tarifsysteme bewirkten je nach Strecke solche Preisunterschiede.

Streikverbot bei SBB und Swiss

Die Titelstory im «Sonntagsblick» dreht sich um den angekündigten Frauenstreik vom Freitag, 14. Juni. Es geht um Gleichberechtigung und Lohngleichheit. Nun stellt die Zeitung die Frage, welche arbeitsrechtlichen Konsequenzen drohen – für Beschäftigte an der Migros-Kasse, bei den SBB, bei der Swiss, wenn sie an jenem 14. Juni nicht zur Arbeit erscheinen.

Hierzu hat die Zeitung einige Grossfirmen befragt. Die SBB betonen, dass mit allen Mitarbeitern, die dem GAV unterstellt sind, eine Friedenspflicht vereinbart sei und dabei «auf jede arbeitsstörende Massnahme wie Streik oder streikähnliche Massnahmen» verzichtet wird. Gleich tönt es bei der Swiss: der GAV beinhalte eine absolute Friedenspflicht, die keine Streikmassnahmen vorsehen. Auch UPC, Swisscom und Post beziehen sich darauf. Und wenn Frau trotzdem streikt? Bei der Migros müssen Arbeitnehmerinnen mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen. Novartis sieht es entspannter und spricht von einer Verletzung des Arbeitszentregelements.

De Buman in der Pole Position

Im Herbst 2019 wird der Präsidentensessel von Schweiz Tourismus frei. Der bisherige Präsident Jean-François Roth gibt sein Amt ab. Das Personalkarussell zur Nachfolge dreht nun immer schneller. Die «Sonntagszeitung» schreibt heute, dass CVP-Nationalrat Dominique de Buman Interesse für den Job habe. Schliesslich tritt er aus dem Nationalrat aus und gibt das Präsidium von Seilbahnen Schweiz ab.

Neu gibt bei der Wahl der Vorstand von Schweiz Tourismus den Takt an. Dieser muss im Mai dem Bundesrat drei Kandidaten vorschlagen. Guy Parmelin, Vorsteher des Wirtschaftsdepartements, wird dann die Wahl treffen. Die Zeitung bringt nun eine weitere Kandidatur ins Spiel: Jeannine Pilloud. Die ehemalige Leiterin SBB Personenverkehr ist heute bereits Vorstandsmitglied bei Schweiz Tourismus und nach ihrer Nicht-Wahl zur Migros-Präsidentin eine Option für Schweiz Tourismus.

Zweifel am Flughafen Berlin

Der Termin der Eröffnung des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg (BER) wackelt erneut, schreibt die «NZZ am Sonntag». Das deutsche Bundesverkehrsministerium hat von der Geschäftsführung des Pannen-Flughafens eine verbindliche Stellungnahme bis kommenden Mittwoch verlangt. Darin soll die Geschäftsführung erklären, ob sie den Eröffnungstermin Oktober 2020 nach wie vor einhalten könne. Der Flughafen hätte ursprünglich 2011 in Betrieb gehen sollen. Wegen immer neuer Mängel wurde die Eröffnung verschoben und verschoben und verschoben.

Neue Dimensionen am Istanbul Airport

Die Inbetriebnahme des neuen Istanbul Airports nimmt die «NZZ am Sonntag» zum Anlass einer Auslegeordnung neuer Flughäfen und erläutert die aktuellen Projekte und Erweiterungen von Istanbul über Peking Daxing, Hongkong, Singapur bis Atlanta; und nennt die Istanbul-Eröffnung eine Kampfansage an Europa und die Golfstaaten.

90 Millionen Passagiere kann der Istanbul Airport jetzt schon jährlich abfertigen, mit dem geplanten Ausbau könnten es dereinst 200 Millionen sein. Und die Flotte der Turkish Airlines soll von 335 auf 500 Maschinen anwachsen. Für eine künftige Vormachtstellung im globalen Fluggeschäft spreche die geostrategisch gute Lage Istanbuls, von wo aus man fast jede Ecke der Welt nonstop erreichen könne.

Bald mit Biokerosin?

Ein weiterer Artikel zur weltweiten Fliegerei ist im Wissensbund der «NZZ am Sonntag» zu finden. Dabei wird Pflanzenöl als Ergänzung zum Kerosin thematisiert, um Airlines grüner fliegen zu lassen. Im vergangenen September war auf der Strecke San Francisco-Zürich eine Boeing 787 von United Airlines mit einem Treibstoff unterwegs, bei dem als Rohstoff zu einem bestimmten Prozentsatz das Öl der Carinata-Pflanze verwendet wurde. Erst vor wenigen Wochen setzte Etihad Airways für einen Flug von Abu Dhabi nach Amsterdam ein Gemisch aus Kerosin und dem Öl der Salicornia-Pflanze ein.

Doch noch tauchen hierzu etliche Fragezeichen auf. Bisher war die Produktionskette von Biokerosin unstabil. Und um den Airline-Massenmarkt zu versorgen, bräuchte es für die Gewinnung eines Biotreibstoffes aus der Algenzucht eine Anbaufläche in der Grösse Algeriens.

Klimadebatte: Wir nicht, die andern auch

Die Passagier-Airlines stehen seit Wochen im Hagel der Kritik, seit die Klimadebatte ausgebrochen ist. Nun wird der Schwarze Peter weitergereicht. «In der Klimadebatte wird der einzelne Flugpassagier als Sündenbock vorgeführt. Dabei geht aber das enorme Wachstum des Frachtvolumens vergessen. Amazon & Co setzen ganze Flugzeugflotten in Bewegung. Und das Cargobusiness wird noch weiter wachsen», sagt Helvetic-Airways-Chef Tobias Pogorevc in der «Sonntagszeitung».

Nach Schätzungen der Flugzeugbauer Airbus und Boeing wird sich das Frachtvolumen in den nächsten 20 Jahren verdoppeln – und damit die CO2-Emissionen weiter steigern. Nicht nur die steigenden Mengen sind dafür verantwortlich. Die Flotten von Frachtairlines sind meist älter als die von Passagierfluglinien. Oft werden ehemalige Passagierflugzeuge eingesetzt, die mehrere Jahrzehnte alt sind. Und alte Flieger schlucken bedeutend mehr Treibstoff als moderne Jets.

Myclimate-Sprecher Kai Landwehr sagt zum Frachtverkehr: «Bei Medikamentenlieferungen kommt es auf die Zeit an, da kann Luftfracht sinnvoll und lebensrettend sein. Ob dies auch bei Gebrauchsgegenständen im Onlinehandel der Fall ist, kann bezweifelt werden.» Konkret denkt er etwa an Kleider, Schuhe oder Elektronikartikel. Immerhin hat die IG Air Cargo mittlerweile das Onlineportal Carboncare.org aufgeschaltet und legt Firmen und Transportpartnern eine CO2-Kompensation nahe.

Jeff Engler will vollelektrisch abheben

In einem Interview mit dem «Sonntagsblick» formuliert Jeff Engler, der CEO von Wright Electric, das Ziel, bis 2030 mit einem 100-plätzigen vollelektrischen Jet abzuheben, der rund einstündige Flüge zurücklegen kann. Aber auch weitere Strecken über 500 Kilometer hinaus seien eines Tages denkbar. «Wir hoffen, dass wir irgendwann alle Kurzstreckenflüge elektrisch oder zumindest mit Hybridmotoren anbieten können», sagt der 36-Jährige Engler, dessen Firma nun verstärkt mit Easyjet zusammenarbeitet.

Und auf die Frage, was passiere, wenn eine Batterie einmal leer ist, sagt er: «Wir werden sehr viel Redundanzen einbauen, die sicherstellen, dass das nicht passiert. Zudem bauen wir zur Sicherheit einen Benzinmotor ein.»

Austria-Spirit im Engadin

Wie es Gerhard Walter, der Tiroler Tourismuschef von Engadin St. Moritz geschafft hat, touristische Dienstleister, die lokale Bevölkerung und Gäste ins gleiche Boot zu holen, beschreibt heute die «Zentralschweiz am Sonntag». Auf ein Österreicher Wunder in St. Moritz angesprochen, winkt Walter ab. «Wir vollziehen hier keine Wunder, sondern arbeiten hart für den Erfolg.» Die Leistung seiner Vorgängerin in konjunkturell schwierigen Zeiten sei in keiner Weise zu kritisieren. Trotzdem hatte er vom ersten Tag an klare Vorstellungen, welche Veränderungen er vor Ort herbeiführen wolle. «Mir fiel auf, dass Kommunikation und Teamspirit zwischen den Leistungsträgern wie Bergbahnen, Hotels, Skischulen etc. noch viel Potenzial nach oben haben.» Eine Destination ohne einheitliche Strategie könne nicht funktionieren.

Wesentlich war laut Walter auch die nun vollzogene Markentrennung von «St.Moritz» und «Engadin». St.Moritz stehe, auf einen Begriff zusammengefasst, tendenziell für «Extravaganz», Engadin eher für «Sehnsucht» oder «Entschleunigung».

Und neben den stärker wiederkehrenden Deutschen rücken auch österreichische Gäste wieder in den Fokus. «Warum sollen Schweizer nur nach Österreich fahren? Erstens ist der umgekehrte Weg genau so attraktiv, zweitens sind die Preise für Bergbahntickets und Hotelübernachtungen mittlerweile identisch», sagt Walter.

News von der Staufront

Ja, ist denn schon Ostern? Der Run in den Süden ist jedenfalls schon losgegangen, wie mehrere Zeitungen heute berichten. Am Samstagmittag haben sich an der Gotthard-Nordseite die Autos auf einer Länge von 14 Kilometern gestaut. Der Zeitverlust betrug über zwei Stunden. Vor dem Mittag ereignete sich in Fahrtrichtung Norden zudem ein Unfall. Der Tunnel musste aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt werden.

Von Südvietnam bis Aix

Auch einige Reiseinspiration wird in der heutigen Sonntagspresse verbreitet. So beschreibt die «Sonntagszeitung» einen Aufenthalt in den Anantara Quy Nhon Villas in Südvietnam, wo sich die Gäste nach dem Ausspannen auf Genusstour begeben. Genussvoll wird es auch bei einer Reise nach Dijon, der Hauptstadt des Burgunds, inklusive Senfdegustation.

Einen Blick nach Frankreich geworfen hat auch die «Zentralschweiz am Sonntag». Wer Aix-en-Provence besucht, erlebt gut erhaltene historische Bausubstanz, die Spuren des Malers Paul Cézanne und eine kulinarische Vielfalt.  

(GWA)