Tourismuswelt

«The next frontier»: Neuen Transport- und Tourismusmöglichkeiten im Zusammenhang mit der Erschliessung des Weltraums gehört die Zukunft. Bild: Adobe Stock

Das Space-Geschäft konkurrenziert bald etablierte Airlines

Eine UBS-Investment-Studie setzt sich mit neuen Angeboten bei der Erschliessung des Weltraums auseinander. Insbesondere Suborbitalflüge könnten den Langstrecken-Airlines schon bald gefährlich sein.

Den ersten Touristen im Weltraum gab es bereits 2001. Damals bezahlte der Unternehmer Dennis Tito 20 Millionen Dollar, um acht Tage auf der Weltraumstation ISS verbringen zu dürfen. Lange ist es her, doch inzwischen konkurrieren gleich mehrere Firmen – Virgin Galactic (Richard Branson), SpaceX (Elon Musk), BlueOrigin (Jeff Bezos) und weitere - um Gäste im zukünftigen Tourismussegment der Weltraum- oder zumindest Suborbitalreisen. Bei Virgin Galactic beispielsweise kostet ein Ticket für einen Suborbitalflug «nur» mehr 250‘000 Dollar. Bemannte Starts von Raumschiffen der genannten Firmen sind noch für dieses Jahr geplant. Für 2021 ist das erste Weltraumhotel geplant.

Wenn der technologische Fortschritt und der Preiszerfall in gleichem Masse Schritt halten, werden demnach touristische Reisen ins Weltall sowie Suborbitalflüge rund um unseren Planeten für grössere Bevölkerungsteile erschwinglich sein.

Eine Studie der Bank UBS hält fest, dass das Weltraumgeschäft bis 2040 ein Volumen von 926 Milliarden Dollar – aktuell liegt man bei 340 Milliarden Dollar – haben wird. Die Studie namens «Longer Term Investments – Space» hält fest, wo hier interessante Investments liegen. Nebst dem Weltraumtourismus liegen diese im «Asteroid Mining», also der Bodenschatz-Extraktion aus Himmelkörpern, der im All basierten Manufaktur sowie Verbesserungen im Satelliten-basierten Internet-Service (vor dem Hintergrund, dass aktuell nur 52 Prozent des Erdballs mit Internet versorgt sind).

Suborbitalflüge als neue Konkurrenz für etablierte Langstrecken-Airlines

Doch zurück zum Tourismus. Günstigere, leistungsfähigere Raketen schaffen zunehmend Vertrauen in Weltraumtourismus. Dazu gesellen sich nebst den privaten auch immer mehr öffentliche Investments in diesen Sektor. Die UBS geht davon aus, dass der «Weltraumtourismus» ein mittelfristiges Marktvolumen von rund 3 Milliarden Dollar ausmachen könnte, während Suborbital-Langstreckenflüge ein Marktpotenzial von 20 Milliarden Dollar darstellen.

Die Versprechungen der neuen Betreiber, wonach Langstreckenflüge als Suborbitalflüge deutlich verkürzt werden könnten – stellen Sie sich vor, Neuseeland in 2 statt 22 Stunden zu erreichen – verleitet die UBS-Analysten Jarrod Castle und Myles Walton bei «Bloomberg» überdies zur Annahme, dass die aktuell grossen Akteure im Langstreckenflugbereich sich auf harte neue Konkurrenz einstellen müssen – oder ebenfalls in dieses Segment einsteigen. Boeing ist ja bereits dran, ebenso wie Boom und weitere Firmen. Jedenfalls sei die öffentliche Akzeptanz von Suborbitalflügen höher als von Flugzeugen ohne Piloten…

Die UBS-Studie finden Sie unter diesem Link.

(JCR)