Tourismuswelt

Das Lächeln ist vielen Robotern in den japanischen Henn na Hotels eingefroren – sie haben ihren Job verloren. Bild: Henna

Japanisches Hotel schmeisst seine Roboter raus

In der schönen, neuen Roboter-Welt der japanischen Henn-na-Hotels lief nicht alles nach Plan – das hat Konsequenzen für die elektronischen Angestellten.

In Nagasakis Huis Ten Bosch Themenpark eröffnete im Sommer 2015 das Henn na Hotel mit 144 Zimmern – mit drei mehrsprachigen Robotern an der Réception. Nun sind viele weitere Roboter hinzugekommen, auch im Gäste-Service, als Gepäck-Träger und als Zimmer-Butler – total 243 in der gesamten Hotelkette. Doch es gab Probleme mit ihnen. Jetzt hat das Hotel der Hälfte der Roboter den Stecker gezogen.

Wie das «Wall Street Journal» berichtet, sei etwa Roboter «Churi» des öfteren in der Nacht aktiviert worden – fälschlicherweise. Plötzlich sei er neben dem Bett eines schlafenden Hotelgastes gestanden und habe gesagt: «Entschuldigung, ich habe nicht verstanden. Können Sie Ihre Frage wiederholen?». Dabei habe der Gast bloss laut geschnarcht.

Die schöne, neue Roboterwelt in der Hotellerie hat sich bisher verheissungsvoll angehört. Die Assistenten sollen auf Sprachbefehl Heizung, Licht und TV steuern und das Telefon ersetzen, am Piano Musik spielen und das Gepäck in die Zimmer tragen. Doch die Fehlerquote war nun offensichtlich zu hoch, so dass sich die Gäste viel häufiger genervt haben über die neuen Service-Angestellten, als ihnen geholfen worden wäre.

Doch noch können einige der Roboter ihren Job behalten. Die Henna-na-Betreiber wollen sich nicht grundsätzlich von der Idee eines Hotels ohne menschliche Angestellte verabschieden. Vorerst werden noch viele Aufgaben zuverlässiger von Menschen erledigt.

(TN)