Tourismuswelt

Alkoholkonsum wird an der nächsten Fussball-WM richtig teuer. Darüber hinaus berichten wir diese Woche über vermutlich nutzlose Apps, Herzinfarkte wegen mangelnden Sprachkenntnisse und mehr Kuriosem aus der Reisewelt. Bild: Eeshan Garg

«Sündensteuer» auf Alkohol - Tod wegen mangelnden Englischkenntnissen

Auch das ist diese Woche in den Tourismushochburgen und an den Stränden der Welt passiert.

Katar führt «Sündensteuer» ein

Sich das Fussballspiel ansehen und dabei ein kühles Bier geniessen – für die einen unverzichtbar,  für die anderen unentschuldbar. Katar ist das Gastgeberland für die WM 2022 und hat ab dem 1. Januar 2019 eine sogenannte Sündensteuer auf alkoholische Getränke wie Bier, Wein und Schnaps eingeführt. Produkte wie Zigaretten, Energy-Drinks und solche, die Schweinefleisch enthalten, sind ebenfalls von dieser Steuer betroffen. Das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit ist strikt verboten und Fussballfans, die nicht auf alkoholische Getränke verzichten wollen, müssen für einen Kasten Bier (24 Mal 0,33 Liter) satte 90 Euro auf den Tisch legen.  [gelesen im Blick]

Erdbeben-App mit zweifelhaftem Nutzen

In Südkalifornien warten die Einwohner schon seit Jahren auf den «Big One», also auf ein üvberfälliges Erdbeben von sehr grosser Stärke. Das hat die Stadt Los Angeles dazu veranlasst, eine App namens «ShakeAlertLA» zu lancieren. Diese kann die User per Push-Mitteilung vor einem Erdbeben warnen - allerdings erst, wenn dieses bereits begonnen hat. Eine genaue Vorhersage kann nicht gemacht werden, doch weil seismische Wellen sich mit Schallgeschwindigkeit fortbewegen, kann die App moderne Telekommunikationssysteme nutzen und die User früh warnen. Hunderte von Sensoren sind quer durch den Staat installiert und können schnell den Ort und die Stärke eines Erdbebens definieren und allenfalls eine Warnung auslösen. Der Beschrieb der App ist aber ein ziemlicher «Fail»: Konkret heisst es, dass man «vor, während oder nach dem Erdbeben» vor diesem gewarnt wird. Im Optimalfall natürlich davor, sogar bis zu zehn Sekunden bevor es eintritt. Das reicht gerade noch, um sich irgendwo festzuhalten und ein Stossgebet auszusprechen. Immerhin. [gelesen bei Realtalk910AM]

Konfiszierte Raubkatzen, Taser-Telefone und Erdbeer-Konfi

Am Zoll werden immer wieder seltsame Gegenstände konfisziert, deren Einfuhr unerlaubt ist. Ein kanadischer Reise-Blog hat eine Liste mit den seltsamsten Gegenständen erstellt, welche im letzten Jahr an US- und kanadischen Zöllen konfisziert wurden. Dazu gehören unter anderem «übliche Verdächtige» wie Vögel, Spinnen oder Raubtiere, aber auch wirklich Seltsames wie penisförmige Aphrodisiaka, in Mobiltelefonen versteckte Elektroschocker, Dynamitstangen-förmige Wecker und... Erdbeer-Konfitüre. Diese darf nicht mit ins Handgepäck, weil man nämlich keine Flüssigkeiten oder Gel-artige Substanzen in einer Menge über 100 Milliliter mitnehmen darf. [gelesen bei The Travel]

Tot, weil er kein Englisch konnte

Die Familie eines verstorbenen Mannes hat den amerikanischen Themenpark Orlando verklagt. Der Mann namens José Calderon Arana war gerade mal 38 Jahre alt, als er auf der Bahn «Skull Island: Reign of Kong» einen tödlichen Herzinfarkt erlitt. Offenbar litt Arana schon zuvor an Herzschwäche. Warntafeln bei der Bahn mahnen Personen mit Herzschwäche davor, auf der Bahn zu fahren. Die Familie des Verstorbenen argumentiert aber, dass die Warnung nur in Englisch aufgeschrieben war, nicht aber auf Spanisch. Die Warnschilder müsste es den Klägern zufolge mindestens auf Englisch, Spanisch und Französisch geben. Ob sie mit dieser Argumentation durchkommen, ist bei einem Themenpark mit derart internationalen Besuchern aber fraglich - da müsste ja jedes Schild in mindestens 10 Sprachen daherkommen. Merke: Es ist von Vorteil, wenn man zumindest versucht, die Sprache des Aufenthaltslandes zu verstehen.  [gelesen bei TravelMole]

Kreuzfahrtschiff rettet verlorene Fischer auf offenem Meer

Als ein Kreuzfahrtschiff der Royal Caribbean International seinen Kurs nach Kuba infolge eines Sturms änderte, stiess es auf zwei costaricanische Fischer, welche seit 20 Tagen auf dem offenen Meer getrieben hatten. Ihr Unglück begann am 1. Dezember, als sie einschliefen und starke Winde sie noch weiter von zuhause weg trieben. Als sie versuchten zum Heimathafen zurückzukehren, ging ihnen der Treibstoff aus und ihre Hoffnung auf Überleben schwand mit jedem Tag. Glücklicherweise konnte die Besatzung des Kreuzfahrtschiffes die beiden Fischer von ihrem Elend befreien und sie wieder sicher nach Hause bringen. [gelesen bei ABC News]

(JCR/NAB)