Tourismuswelt

Sunday Press Motorenteile der abgestürzten Ju-52 lagen 60 Jahre lang im Gletschereis

Die am Piz Segnas abgestürzte Ju-52 war mit Motorenteilen unterwegs, die zuvor 60 Jahre lang im Gletschereis in Österreich lagen. – Alle drei Monate wird im Courtyard Marriott Hotel in Zürich-Oerlikon Inventur gemacht, denn die Gäste klauen wie die Raben. – Swiss Holiday Park verweigerte einem HIV-positiven Gast die Massage.

Der diese Woche erschienene Zwischenbericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) zeigt den desolaten Zustand der «Tante Ju». Er deckt erhebliche Schäden am Flugzeug auf, die bereits vor dem Absturz vorlagen: Die am Piz Segnas abgestürzte Ju-52 war mit Motorenteilen unterwegs, die 60 Jahre lang im Gletschereis in Österreich lagen, schreibt die «Sonntagszeitung». Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) erfuhr erst durch den Zwischenbericht davon. Wie diese Ersatzteile mit dem Unfall zusammenhängen - und ob überhaupt ist noch offen.

Die Motoren aus dem Eis waren eigentlich für eine Ju-52 vorgesehen, die ausgemustert und ins Museum gestellt wurde. Deren Motoren waren wiederum als Ersatzteillager für die drei noch fliegenden Jus gedacht. Für die Abnahme der Zylinder war die Naef Flugmotoren AG verantwortlich - ein vom Bazl zertifizierter Unterhaltsbetrieb, dem Ju-Air-Chef Kurt Waldmeier vorsteht. Die Maschinen der Ju-Air müssen bis auf weiteres am Boden bleiben. Um die Ju-52 aus dem Gletschereis ranken sich viele Gerüchte: Ihre Mission war offenbar geheim. Genauso das Flugziel des Fliegers der deutschen Wehrmacht, der im Januar 1941 in Osttirol wegen eines Sturms auf dem Gletscher eine Bruchlandung hinlegte.

Swiss Holiday Park diskriminierte HIV-positiven Hotelgast

Seit 2006 können HIV-positive Menschen, aber auch deren Angehörige oder Ärzte Fälle melden. Bis Mitte November 2018 gingen bei der Aids-Hilfe bereits 122 Meldungen ein – so viele wie noch nie. Wie die «Sonntagszeitung» schreibt, war auch ein Hotelgast des Swiss Holiday Park in Morschach SZ betroffen: Eine Masseurin weigerte sich, den HIV-positiven Mann zu massieren. Die Leiterin des Wellnessbereichs unterstützte die Angestellte. Ihre Erklärung: Durch die Wirkung der Massage könne sich HIV verstärken, deshalb dürfe zum Schutz des Betroffenen keine Massage durchgeführt werden. Das Hotel wollte sich zum Vorfall bislang nicht äussern.

Tagebuch des getöteten US-Amerikaners veröffentlicht

John Allen Chau war «zu missionarischen Zwecken» nach North Sentinel Island aufgebrochen, jener Insel im Indischen Ozean, auf der das abgeschottete Volk der Sentinelesen lebt. Inzwischen hat die Familie seine letzten Aufzeichnungen der «Washington Post» überlassen, 13 handgeschriebene Seiten, die der junge Mann offenbar bei Fischern liess, bevor er in seinem Kajak auf den Strand zusteuerte. Der junge Mann wusste, dass seine Reise illegal war. Offenbar unternahm Chau zwei Versuche, Kontakt aufzunehmen mit Angehörigen des Volkes am Strand. Der Polizeibericht notiert, Chau habe versucht, ihre Gunst durch Geschenke zu gewinnen.

US-Behörden warnen vor Klimawandel

Mehrere US-Bundesbehörden warnen in einem neuen Bericht eindringlich vor erheblichen negativen Folgen des Klimawandels für die USA, schreibt die «NZZ am Sonntag». Steigende Temperaturen, extreme Hitze, Dürren, Brände und Unwetter bedrohen auch den Tourismus. Die Infrastruktur in Küstenregionen etwa sei durch zunehmende Überflutungen bedroht. Die USA hatten in den vergangenen Monaten mit verheerenden Naturkatastrophen zu kämpfen.

Lenzerheide und Arosa: Der Zusammenschluss der Skigebiete hat sich gelohnt

Lenzerheide und Arosa investierten 50 Millionen Franken in den Zusammenschluss der Skigebiete. Bruno Fläcklin, seit 2012 Tourismusdirektor auf der Lenzerheide GR, sagt im Interview mit der «Sonntagszeitung», dass sich aus Sicht der Bergbahnen der Zusammenschluss gelohnt hat. Man fokussiere auf das mittlere und hohe Kaufsegment. Dank der 2017 eingeführten dynamischen Preisstruktur, konnte der Onlineumsatz im vergangenen Winter von 200'000 auf fünf Millionen Franken gesteigert werden. Da der Schweizer Markt abgeschöpft sei, verstärkten die Bergbahnen und die Lenzerheide als Destinationsvermarkter nun die Anstrengungen auf dem internationalen Parkett.

Wellness ist eine milliardenschwere Maschinerie

Der Umsatz der Branche hierzulande: 12,56 Milliarden Schweizer Franken. Damit belegte die Schweiz in Sachen Wellness 2017 den zwölften Platz weltweit, wie der «Sonntagsblick» schreibt. Ganz vorne liegen die USA mit mehr als 200 Milliarden Dollar, Deutschland ist mit über 60 Milliarden Zweiter. Wellness-Touristen aus dem Ausland geben während ihres Aufenthalts hierzulande im Schnitt 2064 Franken aus. Einheimische sind wesentlich sparsamer, laut Global Wellness Institute lassen sie für Sauna, Sprudelbad und Co. im Schnitt 729 Franken springen.

1200 geklaute Handtücher im Zürcher Courtyard Marriott Hotel

Christoph Gemuenden ist Chef des Housekeepings im Courtyard Marriott Hotel in Zürich Oerlikon und erzählt dem «Sonntagsblick», was Hotelgäste so alles klauen: Das TV-Gerät ist selten, häufiger lassen die Gäste den Wasserkocher mitgehen. Und auch die schwarze Lederbox mit «Tea and Coffee making facilities» wird oft gemopst. Manager Jochen Renz ärgert sich am meisten über die 500 Adapter, die jedes Jahr verschwinden. Gäste ziehen sogar den Überzug des Bügelbretts ab und klauen ihn.  Alle drei Monate wird im Hotel mit 150 Zimmern Inventur gemacht: 300 bis 400 Handtücher fehlen. Warum wird der Klau-Gast im Nachhinein nicht zur Rechenschaft gezogen? «Wir sind Dienstleister und wollen, dass die Gäste zufrieden sind. Der Schaden ist viel grösser, wenn der Gast uns deswegen auf einer Plattform negativ bewertet oder nicht mehr kommt.»

Der Schnee kann kommen

Laut der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich hat der Schweizer Tourismus die Trendwende geschafft. Auch die Orte im Alpenraum konnten zuletzt wieder zulegen. Die stärkste Dynamik weisen die Tourismusregionen Graubünden, Luzern und Bern auf. Für 2019 erwartet das KOF einen Anstieg der Logiernächte um 2,7 Prozent. Den Grundstein dazu soll mit dieser Wintersaison gelegt werden, schreibt die «Zentralschweiz am Sonntag». Bei der Nachfrage wird ein Plus von 2,3 Prozent bei den Logiernächten erwartet - und dies trotz eines leicht aufgewerteten Schweizer Frankens. Wichtigste Voraussetzung ist allerdings, dass das Wetter einigermassen mitspielt.

Drohnen-Verkehr bald über dem Zürichsee

Zweiter Anlauf für den Einsatz einer Lieferdrohne, die quer über das Zürcher Seebecken fliegen wird: In Kürze soll gemäss Informationen der «NZZ am Sonntag» eine Drohne der Post wieder Päckchen zwischen dem Zentrallabor Zürich und dem Notfalllabor der Hirslanden-Klinik «Im Park» transportieren. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) muss aber diese neue Route noch genehmigen. Drohnen sorgen immer wieder für Zwischenfälle: Am 29. September kam es um Haaresbreite zu einer Kollision mit einer Swiss-Maschine mit 103 Passagieren an Bord. Zumindest für kommerzielle Drohnenflüge sollen ab Juni 2019 klare Regeln gelten. Dann will die Schweizer Flugsicherung Skyguide das europaweit erste Luftverkehrsmanagementsystem für Drohnen in Betrieb nehmen.

Damit locken die Schweizer Skigebiete

Auch in der «Sonntagszeitung» ist die anstehende Wintersaison Thema. Die höchste 3S-Bahn der Welt in Zermatt, neu verbundene Skigebiete und komfortablere Bahnen sollen Touristen diesen Winter in die Schweizer Berge locken: Zwischen den Skigebieten von Andermatt UR und Sedrun GR kann der Skifahrer die Regionen auch auf den Pisten wechseln. Die neue Gondelbahn auf den Schneehüenerstock macht es möglich. Engelberg wirbt mit Schneesicherheit und bietet in dieser Saison eine Geld-zurück-Garantie, falls wegen Schneemangels einmal «bestens befahrbare Pisten» fehlen sollten. Und im kommenden Februar soll eine neue Sportattraktion in Crans-Montana VS eröffnet werden: Das Chalet Alaïa, das als Indoor- und Outdoor-Sportzentrum konzipiert ist.

Reisen nach Hongkong, Ägypten und Engelberg

Für 2018 hat sich die Tourismusbehörde Hongkongs das Motto «The Green Outdoors» auf die Fahnen geschrieben. Die Verantwortlichen haben realisiert, dass sich mit Freizeitsport und Natur gutes Geld verdienen lässt. So führt die «Lai Chi Wo»-Tour, an einem Bach entlang, Mittag gegessen wird mitten im Feld, und zurück in die Stadt fährt man per Boot, ist im «NZZ Stil» zu lesen.

Die «Sonntagszeitung» berichtet über die TUI Suisse World eXperience Tour 2018 nach Hurghada: «Alternativlos» sei die Destination am Roten Meer, sagt Martin Wittwer, der Chef von TUI Suisse. «Im Winter gibt es auf der Flugdistanz von vier Stunden nirgends ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis für Leute, die Strand, gutes Wetter und Gastfreundschaft schätzen.»

Die «Zentralschweiz am Sonntag» bleibt im heimischen Gefilde: Das Brunnigebiet sei eine vielseitige Oase am Sonnenhang Engelbergs. Mit Rigidalstock und Walenstöcken im Rücken begrüsst es aber nicht nur die Sonnenanbeter. Skifahren, Winterwandern, Gleitschirmfliegen oder Schlitteln - was alle Aktivitäten gemein haben: das 360°-Rundum-Panorama auf das eindrückliche Bergkolosseum von Engelberg.

(LVE)