Tourismuswelt

Konfettiregen für die diesjährigen Milestone-Sieger (v.l.): Kiki Maeder (Moderatorin), Anastasia Hofmann und Naomi MacKenzie (KITRO), Andrea Kim, Michelle Zimmermann und Susanne Gäumann (Stiftung Claire & George), Laura Stauffer und Sandro Bianchin (Genussspecht GmbH & Restaurant Lokal), René Schudel (Funkysoulfood GmbH), Monika Heeb (Spielerlebnis Walensee) und Reto Gurtner (Weisse Arena Gruppe)). Bild: (c) Rémy Steiner Photography

Milestone 2018: Das sind die Sieger

Vor grossem Publikum wurde gestern im Kursaal Bern der «Milestone Excellence in Tourism» vergeben. Den ersten Preis in der Haupt-Kategorie «Innovation» gewann ein Verein, der das Ferienerlebnis am Walensee aufwerten will.

Der Milestone, der Innovationspreis der Schweizer Tourismusbranche, ist zu einem bedeutenden Branchenanlass geworden. Entsprechend gross war am Dienstagabend der Aufmarsch im Berner Kursaal. Unter den rund 600 Tourismusfachleuten und -interessierten waren viele bekannte Gesichter auszumachen, aus der Politik etwa der abtretende Nationalratspräsident Dominique de Buman (CVP Freiburg) und Alt-Bundesrätin Ruth Metzler-Arnold (CVP), welche die Milestone-Jury präsidiert. Die Abteilung für Tourismuspolitik im Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, wichtiger Milestone-Partner, war unter der Leitung von Richard Kämpf fast vollzählig präsent.

Nachdem Gastgeber Gery Nievergelt, Chefredaktor der htr hotel revue, die Gäste auch im Namen des hotelleriesuisse-Präsidenten Andreas Züllig und des Direktors Claude Meier begrüsst hatte, führte die Schauspielerin und Moderatorin Christina «Kiki» Maeder durch den Abend. Sie ersetzte Rainer Maria Salzgeber, der die letzten sechs Preisverleihungen moderiert hatte.

Im Mittelpunkt standen natürlich die für die verschiedenen Preise nominierten Projekte. Erstmals wurde der Preis «Milestone Premiere» vergeben. Er ging an zwei Absolventinnen der Ecole hôtelière de Lausanne (EHL), Anastasia Hofmann und Naomi MacKenzie. Ihr neu entwickeltes System «KITRO – Simplifying Food Waste Management», ermöglicht es Hotels, Restaurants und Kantinen, Lebensmittelabfälle automatisch zu erfassen, zu analysieren und damit letztlich zu reduzieren.

Gewinner in der Kategorie «Nachwuchs» waren Laura Stauffer und Sandro Bianchin, zwei Absolventen der Hotelfachschule Thun, die in Biel die Genussspecht GmbH gegründet und das Restaurant «Lokal» eröffnet haben. Das Konzept dazu hatte Stauffer in ihrer Abschlussarbeit an der Hotelfachschule entworfen.

68 Kandidaten für den Innovations-Preis

Mit besonderer Spannung wartete man auf die Preisträger der Kategorie «Innovation», für die 68 Projekte eingegangen und acht davon nominiert worden waren. Kiki Maeder konnte schliesslich die Gewinner verkünden:

Den mit 5000 Franken dotierten dritten Preis erhielt die Web-Plattform barrierefreie Ferien der Stiftung Claire & George, vertreten durch Susanne Gäumann. Auf der Plattform können barrierefreie Hotels und Hotel-Spitex-Leistungen, barrierefreie Ausflugsziele und Touren entlang der Grand Tour of Switzerland gebucht werden. Heinz Frei, der bekannte Rennrollstuhlsportler, der an Paralympics unzählige Medaillen gewonnen hat, lobte das Projekt in seiner Laudatio: «Endlich ist es auch Menschen mit Behinderung möglich, Ferien zu buchen, ohne mühsam Informationen zusammenkratzen zu müssen.»

Der zweite Preis, dotiert mit 7500 Franken, ging an den bekannten Fernsehkoch und Kochbuchautor René Schudel und sein Projekt «Raus aus der Komfortzone». Unter seiner Leitung haben in diesem Jahr bereits zum dritten Mal 30 Lernende für das Backstage Catering der Rockstars und VIPs am Greenfield Festival in Interlaken gesorgt. Die Lernenden übernahmen dabei Verantwortung und lernten, unter schwierigen Bedingungen Höchstleistungen zu erbringen und eine sehr anspruchsvolle Klientel zu befriedigen. Denn «Musiker sind hochsensible Konstrukte», meinte Schulde unter dem Gelächter der Zuschauer.

Den ersten Preis schliesslich und ein Preisgeld von 10‘000 Franken ergatterte das Projekt «Spielerlebnis Walensee – Das Entdecker-Abenteuer», vertreten durch Monika Heeb-Lendi, Präsidentin, und Rolf Blumer, Geschäftsführer des Vereins Spielerlebnis Walensee. Ihr Projekt verknüpft sechs Themenspielplätze rund um den Walensee mit Hilfe der Schifffahrt zu einer spannenden Entdeckungsreise für die ganze Familie mit besonderem Fokus auf Kindern von sechs bis zwölf Jahren. Es sei bemerkenswert, meinte Otto Jolias Steiner in seiner Laudatio, dass es den Initianten gelungen sei, fünf verschiedene Gemeinden, die Schifffahrtsgesellschaft und die Tourismusorganisationen, «also ein richtiger Flohhaufen», zum gemeinsamen Handeln zu bewegen.

Für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde schliesslich Reto Gurtner, der seit über 20 Jahren die Weisse Arena Laax/Flims/Falera führt und zu einem weltweiten Mekka der Snowboarder entwickelt hat. Ohne Gurtner wäre sie nicht zu dem geworden, was sie sei, sagte Sina Candrian in ihrer Lobrede. Manchmal habe sie sich gefragt, ob Gurtner «ein Pionier oder ein totaler Spinner» sei. «Wahrscheinlich ist er beides», meinte die bekannte Freestyle-Snowboarderin und sorgte so für den grössten Lacher des Abends.

(-GEL)