Tourismuswelt

Sunday Press Flugchaos trifft die Swiss besonders stark

Von Juni bis August waren 34 Prozent der Swiss-Flüge wegen Problemen bei der Flugsicherung oder am Flughafen verspätet. – 215 Schweizer sitzen derzeit in ausländischen Gefängnissen, viele davon wurden in ihren Ferien verhaftet. – Die Ju-52-Flotte könnte bald wieder mit drei Maschinen am Himmel zu sehen sein.

Die Ton-Aufnahme des verärgerten Swiss-Piloten machte diese Woche in der ganzen Schweiz die Runde. Und in den heutigen Sonntagsblätter ist der Flughafen Zürich samt der Swiss dann auch ein grosses Thema.

Die «Sonntagszeitung» berichtet vom Flugchaos in Europa, dass es so bisher noch nicht gegeben hat. Personalknappheit bei den Flugsicherungen und ein starkes Wachstum des Flugverkehrs führen zu Stau am Himmel. Besonders stark von der Situation betroffen ist die Swiss: Von Juni bis August waren 34 Prozent der Flüge wegen Problemen bei der Flugsicherung oder am Flughafen verspätet. Von den grössten 20 Airlines Europas erreichen ausser der Swiss nur Eurowings und Thomas Cook noch höhere Werte. Einen Anteil von über 30 Prozent haben sonst nur Ferien- und Billigflieger. Die Swiss beschwert sich über «sehr komplexe Betriebskonzepte des Flughafens Zürich, welche die Kapazitäten im Flugbetrieb stark reduzieren.»

Eine baldige Besserung ist nicht wirklich in Sicht. Am Flughafen Zürich gibt es zwar im kommenden Jahr zusätzliche Rollwege, die es Flugzeugen ermöglichten, schneller die Landebahn zu verlassen und somit für die folgende Maschine freizugeben und die Startreihenfolgen zu optimieren. Dennoch müsse vor allem das Problem der Personalengpässe in den Flugsicherungen behoben werden.

Die Schweiz fliegt planlos in die Zukunft

Auch die «NZZ am Sonntag» widmet sich dem Flughafen Zürich. Dessen Status als Hub ist laut einer Studie des Beratungsunternehmens Boston Consulting Group (BCG) in Gefahr. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt bestätigt, dass es über den luftfahrtspolitischen Bericht (Lupo) aus dem Jahr 2016 hinaus keine Ansätze gebe, die über 2030 den Weg der Schweizer Luftfahrt skizzierten. Martin Naville, CEO der Schweizerisch-Amerikanischen Handelskammer, sagt: «Der Bund muss hier die Führung übernehmen und den Diskussionsprozess koordinieren.» Danach brauche es klare, durchsetzbare Vorgaben an die Flughäfen. Da in Zürich praktisch kein Wachstum mehr möglich sei, riskiere der Standort eine Bedeutungserosion in den Plänen der Fluggruppe.

Weniger, leisere Flugzeuge, mehr Anwohner

Immerhin gibt es auch positive Meldungen über den Flughafen: In den letzten 17 Jahren ist die Zahl der Flugbewegungen in Zürich massiv gesunken. Von 325000 Starts und Landungen im Jahr sank die Zahl auf 270000. Dass trotzdem die Menge der transportieren Passagiere von 22,7Mio. auf 29,4 Mio. zunahm, liegt am Einsatz grösserer Maschinen. So sitzen heute durchschnittlich 109 Menschen im Flugzeug, im Jahr 2000 bot es 70 Gästen Platz. Diese grösseren Maschinen fliegen dazu wesentlich leiser und ökonomischer als alte Generationen.

Zwischen Zürich und Bern ist jeder dritte Zug zu spät

Vom Himmel auf die Schienen: In den letzten vier Wochen war auf der Parade-Strecke Zürich-Bern jeder dritte Intercity zu spät. In Fahrtrichtung Bern lag die Pünktlichkeit der Züge nur bei 61,3 Prozent, in Fahrtrichtung Zürich noch bei 74,2 Prozent. Die SBB entgegnen, man müsse die Zuverlässigkeit über einen grösseren Zeitraum beobachten. Es gebe keine signifikante Zunahme an Störungen, weder auf dem gesamten Netz noch zwischen Zürich und Bern. 90,7 Prozent der Passagiere kamen im ersten Halbjahr maximal drei Minuten später als geplant am Ziel an.

Einfahrt für Dieselautos verboten

Wer künftig mit seinem Dieselauto in die Berliner Innenstadt reisen will, sollte gute Ortskenntnisse mitbringen. Ab April 2019 werden 11 Strassenabschnitte für Autos mit Dieselmotoren der Abgasnormen 1 bis 5 gesperrt sein, darunter einige der wichtigsten Verkehrsachsen. Damit schliesst eine weitere Stadt die Selbstzünder aus, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Als erste Stadt hatte Hamburg an zwei (kurzen) Strecken Fahrverbote verhängt, in Stuttgart sollen Restriktionen ab Januar 2019 in Kraft treten, auch in Frankfurt ordnete das Gericht Massnahmen an.

Hurrikan «Leslie» über Portugal und Spanien

Der Hurrikan «Leslie» ist gestern Samstagabend in Portugal an Land gegangen. Mit Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde, noch heftigeren Böen und starkem Regen ist er laut dem meteorologischen Dienst das stärkste Unwetter dieser Art in Portugal seit 1842. Heute Sonntag wird «Leslie» abgeschwächt als Tropensturm über Spanien weiterziehen – allerdings stark genug, um grosse Schäden anzurichten. Der Katastrophenschutz in Portugal erliess in 13 der 18 Distrikte des Landes Alarmstufe rot. In Spanien sind laut der Zeitung «El País» 39 der 50 Provinzen in Alarmbereitschaft, vor allem im Westen, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt.

Von den Traumferien ins Gefängnis

215 Schweizer sitzen derzeit in ausländischen Gefängnissen, wie neuste Zahlen des Bundes zeigen. Viele werden während ihrer Ferien verhaftet, schreibt die «Schweiz am Wochenende». Von den 215 Insassen sitzen 60 wegen Drogenverstössen. Beim Rest handelt es sich meistens um Vermögensdelikte, Raub und Diebstahl sowie Verstösse gegen Aufenthaltsbewilligungen. Aktuell sitzen 13 Schweizer sitzen in Thailand im Gefängnis, 8 in Brasilien und 28 sitzen hin Frankreich. 24 sind es in Deutschland, 14 in Spanien. Jährlich suchen 65 000 Personen Hilfe bei der EDA-Hotline. Dabei stehen meistens Visa-Probleme im Vordergrund, keine Gesetzesverstösse. Angesichts der jährlich 13 Millionen Auslandreisen von Schweizern sei die Menge der Anfragen human.

Ju-52-Unfallmaschine könnte bald ersetzt werden

Derzeit brummen nur noch zwei Exemplare der «Tante Ju» - so der Spitzname der Ju-52 - übers Land; das dritte ist vor zwei Monaten nach 82 unfallfreien Jahren abgestürzt und beim Piz Segnas ob Flims zerschellt. Die Ju-52-Flotte könnte dereinst aber wieder mit drei Maschinen am Himmel zu sehen sein: In einem Museum in Mönchengladbach (D) steht eine «Tante Ju», die derzeit flottgemacht wird. Und vielleicht schon bald starten und Kurs auf Dübendorf nehmen kann, wie in der «Sonntagszeitung» zu lesen ist.

Swiss verlangt mehr für Zusatzdienstleistungen

Swiss hat ihre Preise für Sitzplatzreservationen erhöht, wie ein Sprecher der Fluggesellschaft gegenüber dem «Sonntagsblick» bestätigt. Einerseits gelten je nach Sitzplatz in der Economyclass verschiedene Tarife. So sind die beliebten Plätze über den Tragflächen teurer als solche im hinteren Teil des Flugzeugs. Zusätzlich verlangt die Airline deutlich höhere Preise für Sitzplätze mit extra Beinfreiheit. Für einen Sitz mit extra Beinfreiheit kann der Zuschlag dann auch schon einmal 120 Franken betragen. Wer auf einem Europaflug einen bestimmten Platz reservieren möchte, zahlt auf der Kurzstrecke einen Aufpreis von 12 bis 45 Franken.

Notlandung in Genf

Eine Lufthansa-Maschine aus München musste gestern Morgen in Genf wegen Rauch im Cockpit notlanden. Der Pilot schlug Alarm, nachdem er einen verdächtigen Geruch wahrgenommen hatte. Die 38 Passagiere und 4 Crewmitglieder ­wurden evakuiert. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall niemand, wie Taline Abdel Nour, Sprecherin des Genfer Flughafens, auf Anfrage erklärte. Sie bestätigte entsprechende Medienberichte. Die ­Landebahn sei vorübergehend geschlossen worden, schreibt die «Zentralschweiz am Sonntag».

Engelberg verliert sein Iglu-Dorf

Sieben Iglu-Dörfer starten schweizweit im Dezember in die 24. Saison. Nicht mehr dabei ist nach 13 Jahren Engelberg, schreibt die «Zentralschweiz am Sonntag». Nach zwei Jahren Wetterpech geben die Organisatoren den Standort auf Trübsee definitiv auf. Die Höhe auf knapp 1800 Metern über Meer war sehr kritisch, dadurch hat die Qualität der Iglus gelitten. Die Regentage haben sich in den letzten zehn Jahren vervielfacht. Dies habe entsprechend zu ei­nem massiv höheren Wartungsaufwand geführt. Die Temperaturen und der viele Niederschlag hätten die Schneeböden vereist und rutschig gemacht. Auch die Eisskulpturen, die zu den Iglu-Dörfern gehören, verloren ihre Form und mussten früher als üblich nachgeformt werden.

Der Rheinfall wird zum Rinnsal

Der Rhein befindet sich derzeit im Ausnahmezustand: Er führt nur gerade halb so viel Wasser wie durchschnittlich um diese Jahreszeit, schreibt die «NZZ am Sonntag». Oberhalb des Wasserfalls musste die Schifffahrtsgesellschaft den Betrieb zwischen Stein am Rhein und Diessenhofen schon am 23.Juli einstellen. Heute Sonntag ist Saisonschluss: «Das Wasser steht so tief, dass wir unsere Schiffe nicht einmal in die Werft bei Langwiesen fahren können», sagt Andrea Friese, Finanzchefin der Gesellschaft. Über die ganze Saison rechnet sie mit zehn Prozent weniger Passagieren.

Oman, Tschechien, Kalifornien und Lugano

Das arabische Sultanat Oman ist eine sichere und abwechslungsreiche Destination für weibliche Gäste. Frauen müssen in Oman sogar weniger Angst haben, als wenn sie sich nachts um zwei Uhr am Hauptbahnhof von Zürich aufhalten würden - so das Fazit der Autorin der «Sonntagszeitung». Oman gehöre mit Bahrain zu den fortschrittlicheren arabischen Ländern. Vollverschleierte Frauen sehe man wenig. Das moralische Gewissen könntenTouristinnen also ruhig zu Hause lassen und stattdessen Ruhe, Kultur, Strand und ein bisschen 1001-Nacht-Luxus geniessen.

Die «Zentralschweiz am Sonnag» berichtet über eine Reise durch Tschechien. Dieses habe als Reiseland viel zu bieten. Es sei nah und geniesse auch bald 30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs noch einen Exotenstatus. Eine gemächliche Flussreise «all inclusive» sei für weniger geübte Globetrotter ein guter Türöffner für eine reizvolle und historisch bedeutsame Landschaft, in der sich die wechselvolle Geschichte Europas spiegele.

Eine weitere Reise-Reportage handelt von der drittgrössten Stadt Kaliforniens. Mit 300 Sonnentage im Jahr gilt diese als das internationales Hightech- und IT-Zentrum – und sei trotzdem immer noch ein Geheimtipp: San José. Hier seien zwar auch lateinamerikanische, viet­namesische und sogar polinesische Einflüsse zu spüren, doch spiele die japanische Kultur eine ganz besondere Rolle. Die japanische Gemeinde von San José sei eine der drei letzten historischen Japantowns in den Vereinigten Staaten.

Der «Sonntagsblick» nimmt den Leser mit nach Lugano: Die Stadt, die als drittgrösster Finanzplatz der Schweiz bekannt ist, habe sich neu erfunden. Und habe heute weit mehr zu bieten als einen goldenen Spätsommer. Dafür verantwortlich seien junge Luganesi, die es zurück in die Heimat ziehe. Mit neuen Ideen verändern sie die Stadt. Die Seebadis beispielsweise würden seit einigen Jahren vermehrt von Jungen geführt. Auch in den Bars und Restaurants, die auf der Piazza Riforma zum Verweilen einladen, hätten immer öfter die Nachkommen das Sagen. Sie profitierten von den Vorteilen Luganos: viele Sonnenstunden, italienisches Flair, magischer See.

(LVE)