Tourismuswelt

Nicht nur an den klassischen Destinationen wie hier im Louvre in Paris drängen sich die Touristen. Bild: Pixabay.

Hier gibt es mehr Touristen als Einheimische – und hier nicht

Hier präsentieren wir Reiseziele, an denen die Locals in der Unterzahl sind. Und dabei handelt es sich nicht um die klassischen Massentourismus-Destinationen. Im Gegenzug gibt es auch Orte, die vielleicht nicht jedermanns Sache – dafür aber garantiert nicht von Touristen überlaufen sind. 

Touristen in der Überzahl: Andorra

Das unabhängige Fürstentum in den Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien gehört zu den kleinsten Ländern der Welt. Doch wenn es um Touristen-Ankünfte geht, trumpft Andorra oben auf. Denn auf jeden der insgesamt knapp 77‘000 Einwohner folgen im Schnitt 33,5 Touristen. Kein Wunder also, dass der Tourismus die Haupteinnahmequelle des Binnenlandes ist. Bei den Touristen beliebt sind vor allem die nahgelegenen Skigebiete und die Hauptstadt Andorra la Vella.

Mehr Einheimische als Touristen: Turkmenistan

Turkmenistan ist sicherlich nicht die klassische Touristendestination. Nur etwa 12'000 bis 15'000 Touristen besuchen jährlich die ehemalige Sowjetrepublik. Und die wenigen, die hinreisen, tun es nicht zuletzt, um das sogenannte Tor zur Hölle zu sehen. Beim Krater von Derweze findet man nämlich ein riesige Feuer, das von Menschenhand gezündet wurde und das seit über 40 Jahren brennt. Die Geschichte dahinter: Im Jahr 1971 machten sowjetische Geologen in der Karakum-Wüste Test-Bohrungen auf der Suche nach Öl. Dabei bohrten sie in eine riesige unterirdischen Höhle mit natürlichem Erdgasvorkommen. Das Bohrgerät stürzte ein, Methangas trat aus. Die Wissenschaftler steckten das in Brand und dachten, es würde ausbrennen - was bislang aber nicht der Fall ist. Auch Fachleuten gelang es bislang nicht, das Feuer zu löschen.

Touristen in der Überzahl: Macao

Das Spielerparadies Macao liegt etwa 50 Kilometer westlich von Hong Kong und wird gerne auch als das Las Vegas von Asien bezeichnet. Mit einer Bevölkerung von knapp 650‘000 Menschen auf einer Fläche von nur rund 30 Quadratkilometern gehört Macao zu den dichtbesiedeltsten Städten der Welt. Doch die riesigen Casinos und Einkaufszentren am berühmten Cotai Strip sowie der 338 Meter hohe Macao Tower und weitere Sehenswürdigkeiten bringen natürlich auch viele Touristen mit sich. In Zahlen: 24,8 Touristen pro Einwohner.

Mehr Einheimische als Touristen: Sudan

Das drittgrösste Land Afrikas steht sicherlich bei den meisten Reisenden nicht zuoberst auf der Bucket List. Wer sich aber hierher traut, darf sich auf wenige Touristen und ein vielseitiges Land freuen. So gibt es im Sudan mehr Pyramiden als in Ägypten. Sehenswert ist auch die Hafenstadt Suakin. Nicht umsonst wird sie das «Venedig des Roten Meeres» genannt. Die Einheimischen gelten als sehr gastfreundlich und die Hauptstadt Khartum für Touristen als vergleichsweise sicher.

Touristen in der Überzahl: Turks & Caicos Islands

Die Turks & Caicos-Inseln, ein britisches Überseegebiet südöstlich der Bahamas, gehören zu den Opfern der jährlichen Hurrikan-Saison. Doch es sind nicht nur die Wirbelstürme, welche das Inselparadies jährlich aufs Neue heimsuchen. Auch bei Touristen sind die insgesamt 40 tief liegenden Koralleninseln sehr gefragt. 10,4 Touristen kommen auf jeden Bürger - eine beeindruckende Zahl. Vor allem wenn man bedenkt, dass auf den Turks & Caicos-Inseln nur rund 41‘000 Menschen leben.

Mehr Einheimische als Touristen: Niue

Schon einmal von Niue gehört? So heisst die winzige Insel im Pazifik, die zwischen Tonga, Samoa und den Cookinseln etwa 2.400 km nordöstlich von Neuseeland liegt. Die isolierte Koralleninsel ist nur 261 km² gross und eines der grössten gehobenen Atolle der Welt. Hier trifft man auf gastfreundliche Menschen und auf eine verschwindend kleine Zahl Touristen.  In den 14 farbenfrohen Dörfern leben die weniger als 1500 Einwohner von Niue. Sie alle sprechen sowohl Niuean als auch Englisch.

Touristen in der Überzahl: Britische Jungferninseln

Viele kennen das britische Überseegebiet in der Karibik wohl aus der Hollywood-Filmreihe «Fluch der Karibik». Es sind aber sicher auch die weissen Sandstrände und das türkisblaue Wasser, welche jährlich die Touristen auf die britischen Jungferninseln locken: Auf jeden Einheimischen folgen 12 Touristen. Allerdings dürften die Touristen hierzulande willkommen sein, da mehr als 45 Prozent des Landes-Einkommens über den Tourismus generiert wird.

Mehr Einheimische als Touristen: São Tomé und Príncipe

São Tomé und Príncipe ist eine kleine Insel-Nation vulkanischen Ursprungs in Zentral-Afrikas. Der am Äquator liegende Archipel zählt gerade einmal 200'000 Einwohner. Es wurde im 15. Jahrhundert von den Portugiesen entdeckt und erst im Jahr 1975 unabhängig. Die Stadt auf der Hauptinsel São Tomé ist noch immer von der typischen portugiesischen Architektur geprägt. Ein Besuch wert ist auch der Obo National Park, wo man den 2'024 Meter hohen Pico de Sao Tome erklimmen kann. Die kleine afrikanische Nation steht für noch unberührten Tourismus und wunderschöne Sandstrände.

Touristen in der Überzahl: Aruba

Aruba ist eine der drei ABC-Inseln, die geologisch zu Südamerika gehören und Teil der Kleinen Antillen in der südlichen Karibik sind. Die niederländische Insel liegt 25 Kilometer nördlich von Venezuela und zählt Stand 2016 knapp 115‘000 Einwohner. Eine beachtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass Aruba nur 32 Kilometer breit ist. Nicht nur die zahlreichen auf Aruba ansässigen Flamingos brauchen Platz - auch die Touristen sorgen für eine volle Insel: Denn auf einen Einheimischen kommen im Schnitt 10,3 Touristen.

(YEB/LVE)