Tourismuswelt

Sunday Press SBB-Chef verspricht gratis Internet und Sitzbuchung wie im Flieger

Zahlreiche Verbesserungen zeichnen sich bei den SBB ab. – Der Flughafen Zürich will die Anzahl Slots erhöhen und erbost damit die Swiss. – Schweizer Reisebüros erleben ein top Herbstgeschäft.

Wenn das alles eintrifft, dürfen sich Zugreisende in der Schweiz freuen: In einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» verspricht SBB-Chef Andreas Meyer schnelles Gratis-Internet.  Die Mobilfunkbetreiber hätten zusätzliche Antennen entlang des Bahnnetzes aufgestellt, und die SBB hätten Verstärker in den Wagen installiert. «Unsere Lösung wird den besseren Empfang bieten als WLAN», sagt Meyer. In den nächsten Wochen werde die neue Technologie getestet und vorgestellt.

Zudem sollen Passagiere künftig wie bei Kinos oder Airlines im Voraus genau sehen und bestimmen, welchen Platz sie reservieren und bereits etwas zu essen oder einen Cappuccino vorbestellen können. «Der ist idealerweise bereits bezahlt und steht bereit, wenn man absitzt», skizziert Meyer. Eine Reservationspflicht solle es nicht geben.

Schliesslich will der SBB-Chef die Passagiere dank neuen Computerprogrammen künftig aktiv auf überfüllte Züge hinweisen und ihnen rechtzeitig Ausweichmöglichkeiten vorschlagen. «Für diese alternativen Züge könnten wir dann günstigere Billette anbieten», sagte Meyer. Und Verbesserungsbedarf räumt der oberste Bähnler bei der Pünktlichkeit ein. Auf der Nord-Süd-Achse sowie in der Romandie sei man noch nicht bei der Zuverlässigkeit, die man anstrebe. «Wir werden in Sachen Pünktlichkeit weiter zulegen», lautet ein weiteres Versprechen Meyers. Fortschritte erhofft sich die Bahn diesbezüglich ebenfalls von neuen Computermodellen. Diese sollen helfen, Störungen schneller zu beheben und weitere Verspätungen zu vermeiden

Der Flughafen Zürich und die Swiss im Clinch

Gemäss der «NZZ am Sonntag» gibt es Zoff zwischen dem Flughafen Zürich und der Swiss. Die Swiss scheint erbost darüber zu sein, dass der Flughafen Zürich zwischen 6 und 7 Uhr morgens vier weitere Slots auflegen will.

Die Swiss selber habe keine Interessen an diesen zusätzlichen Slots und befürchte damit noch mehr Verspätungen. Denn schon kleine Verspätungen am Morgen könnten zu immer grösseren Ausschlägen im Laufe des Tages führen. Wenn der Flughafen morgens noch mehr Druck ins System bringt, dürfte dies die Swiss zu spüren bekommen – in Form von mehr Konkurrenz und mehr Verspätungen.

Gleichzeitig steht der Flughafen Zürich trotz Passagierrekorden unter Druck. Der Aktienkurs ist in diesem Jahr von 240 auf 195 Franken gefallen. Finanzanalysten warnen davor, dass der Flughafen bald an Wachstumsgrenzen stosse und die Konkurrenz der Online-Shopping-Angebote auf die Umsätze und Mieten der Einkaufsflächen durchschlagen werde. Zudem dämpfe die anstehende Gebührenrevision den Ausblick.

Schweizer Reisebüros melden «ausverkauft»

Die «Zentralschweiz am Sonntag» hat Schweizer Reisebüros zur aktuellen Buchungssituation befragt. Derzeit zeichnet sich ein Herbstturm auf die Reisebüros ab. Besonders gefragt in Oktober sind Griechenland sowie die Comeback-Destinationen Südtürkei und Ägypten.

Wer bei ITS Coop Travel derzeit ein Herbstferienangebot für Destinationen wie Griechenland, Zypern, Tunesien oder Ägypten sucht, wird enttäuscht. «Restlos ausgebucht» seien etliche Flüge in den fürs Geschäft heissen Oktoberwochen, sagt Andi Restle von ITS Coop Travel. Zwar habe man für diese Ziele wie auch die Türkei frühzeitig ­Zusatzflüge aufgelegt. «Dass die Nachfrageverlagerung von den westlichen Mittelmeerstränden in Spanien nach Osten aber derart heftig ausfällt, hätten wir nicht erwartet.»

Die Vermutung liegt nahe, dass einerseits die Fussball-WM wie auch der extrem heisse Schweizer Sommer viele Kon­sumenten dazu animiert haben, ihre Ferien hinauszuzögern. «Zur ohnehin grossen Masse der Oktober-Touristen sind in diesem Jahr also noch zahlreiche ‹Sommerausweichler› gekommen», folgert Walter Kunz vom Schweizer Reise-Verband (SRV).

Auch bei Kuoni und Helvetic Tours haben Herbstferienkunden nicht mehr auf alle Destinationen Zugriff. «Die Kapazitäten für Flüge insbesondere ab Zürich sind deutlich eingeschränkt, dies trotz mehrerer Zusatzflüge in unserem Angebot», sagt Markus Flick.

Für beliebte Destinationen wie Kreta oder die ägyptischen Reiseziele Sharm el-Sheikh und Marsa Alam bewegen sich die September- und Oktoberzahlen ab Zürich gemäss der Germania Flug AG zwischen 10 und 27 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Touristenabzocke am Geldautomaten

«So werden Urlauber am Bankomaten abgezockt», titelt der «Sonntagsblick». Es geht darum, dass im Ausland Geldautomaten die Option anbieten, in Franken umzurechnen. Das wirke auf den ersten Blick praktisch.

Doch dieser Service kostet oft hohe Zuschläge und schlägt sich mit einer Differenz von bis zu 10 Prozent nieder. Wer die sogenannte Sofortumrechnung wählt, fährt in der Regel schlecht. Vor der Umrechnung warnen auch Schweizer Banken. Und ein weiterer Tipp lautet: Nie mit Kreditkarten Bargeld beziehen. Denn dabei fällt eine zusätzliche Gebühr von 10 Franken oder noch höher an.

Leyla Ibrahimi, die Patriarchin

Die Air-Prishtina-Chef, die mit 25 Jahren in die Fusstapfen ihres verstorbenen Vaters Bexhet trat, wird von der «Sonntagszeitung» porträtiert. Heute, 13 Jahre später, führt sie ein Unternehmen mit 50 Mitarbeitern und bewegt sich erfolgreich in einem hart umkämpften Markt. Air Prishtina betreibt keine eigenen Flieger, sondern chartert Maschinen bei namhaften Airlines und bietet Flüge ab 59 Franken ab Zürich, Basel, Genf, fünf deutschen Städten sowie Verona, Kopenhagen und Paris nach Pristina, Skopje oder neu nach Ohrid anbieten.

Sie sei von ihren Vertragspartnern oft unterschätzt worden, dies habe sie bis heute zu ihrem Vorteil klug ausnutzen können. Leyla Ibrahimi habe allen Widrigkeiten getrotzt und lernte, ihrem analytischen Denken, ihrem Flair für Zahlen und ihrem Verhandlungsgeschick zu vertrauen, wird sie beschrieben.

Neu bietet Air Prishtina auch Rundreisen in Kosovo und Mazedonien an. «Das ist ein Markt», zeigt sich Leyla Ibrahimi überzeugt. Und im Porträt kommt auch ihre Verbundenheit zur Schweiz zum Ausdruck. Für sie sei die Schweiz Heimat. «Hier bin ich aufgewachsen, hier fühle ich mich wohl und vor allem: Hier lebt meine Familie», sagt sie. Wichtig seien ihr Verlässlichkeit, Ehrlichkeit und Einsatz. Mit der alten Firmenkultur vollzog sie deshalb einen radikalen Bruch. Zu viele Familienmitglieder, Onkel, Cousins, Neffen hatten sich in die Führung eingemischt. Alle mussten sich ordentlich bewerben und bewähren. «Ganz schweizerisch halt», wie sie sagt.

Karibik, Südsee, Indischer Ozean

Wer Inspiration für ferne Strände sucht, sollte sich heute die «Sonntagszeitung» anschauen, beiliegend ist ein 22-seitiger Bund zu «Traumferien.» Einleitend werden die Trends für den Winter genannt: weniger Kanaren, mehr Ägpyten; weniger Kuba, dafür mehr Südafrika, Costa Rica und Oman.

Mehrere Artikel prägen den Bund: über den Norden Thailands, Buenos Aires, Flussreisen in Myanmar, Seereisen in der Karibik oder der Antarktis und die Kontraste im Oman. Zudem hat die Zeitung ausführlich mit Pascal Wieser von Vögele Reisen und Stephan Roemer von Tourasia gesprochen. Und zu erfahren sind auch die Namen von sechs Trauminseln, die für Entspannung und Abenteuer abseites des Massentourismus sorgen: Sir Bani Yas Island, Kadavu, Santiago, Langkawi, Sansibar und Dominica.

In der «Zentralschweiz am Sonntag» ist über das Reiseland Senegal viel zu erfahren, ebenso über eine Wanderung quer durch Elba. Viel mehr als Coca-Cola und CNN habe Atlanta zu bieten, ist in der «NZZ am Sonntag» zu lesen. Das Zentrum der Südstaaten avanciere zur Kulturmetropole.

(GWA)