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Kaum ein Gipfel in der Schweiz, den man nicht per Seilbahn erreichen kann – wir nennen einige der schönsten Bergbahnen. Bild: TN

Hier oben ist es nur 23 Grad

Fluchthelfer aus der städtischen Sommerhitze: Wir nennen neun der schönsten Schweizer Bergbahnen, die einem hinauf zur frischen Alpenbrise tragen.

Standseilbahn Stoos

Seit dem 16. Dezember 2017 fährt die steilste Standseilbahn der Welt von Schwyz auf den Stoos. Die futuristische Bahn mit zwei Wagen, die sich in der Mitte der 1738 Meter langen Strecke treffen, weist eine Neigung von bis zu 110 Prozent (47,7 Grad) auf. Zum Vergleich: Die maximale Steigung der Zahnradbahn am Pilatus beträgt 48 Prozent. Doch schlecht wird es dabei wahrscheinlich niemandem, denn die vier Personenkabinen werden durch eine hydraulische Steuerung immer waagrecht gehalten. Die Wagenkapazität liegt bei 136 Personen, wobei jede Kabine maximal 34 aufnehmen kann. Das Projekt kostete insgesamt 52 Millionen Schweizer Franken.  

Bild: Schweiz Tourismus

Doppelstockbahn Samnaun

Die Luftseilbahn Samnaun war nach ihrer Fertigstellung im Jahr 1995 die erste Seilbahn der Welt, die mit einer doppelstöckigen Kabine ausgestattet wurde. Jede Gondel fasst 180 Personen – davon 114 Personen im unteren plus 65 Personen sowie Kabinenbegleitung im oberen Stockwerk. Die Seilbahn bringt Besucher von der Talstation Samnaun-Ravaisch (1778 M.ü.M) über drei Stützen bis hinauf zur Bergstation Alp Trida Sattel auf rund 2500 Meter Höhe. Gebaut wurde die Doppelstockbahn übrigens in nur fünf Monaten.

Bild: Samnaun Bergbahnen

Niesenbahn

Die Niesenbahn ist eine Standseilbahn im Berner Oberland und fährt von Mülenen hinauf auf den Niesen (2336 m.ü.M.). Noch heute gilt sie zu den längsten Standseilbahnen Europas. Die Strecke ist aufgrund ihrer Länge in zwei Sektionen unterteil – die erste Sektion ist 2111 Meter (max. Steigung von 66%) lang und die zweite 1388 Meter (max. Steigung 68%). Ein weiteres Highlight: Die Treppe entlang der Gleise hat 11‘674 Stufen und ist gemäss dem Guinness-Buch der Rekorde die längste Treppe der Welt – für die Öffentlichkeit ist sie jedoch nicht zugänglich. Nur beim alljährlichen stattfindenden Niesen-Treppenlauf darf die Treppe begangen werden.

Bild: Niesen.ch

Urdenbahn Arosa-Lenzerheide

Nach 40 Jahren voller heisser Diskussionen, vielen Abstimmungen und neun Monaten Bauzeit, carven Arosa und Lenzerheide seit der Eröffnung der Urdenbahn im Jahr 2014 im gleichen Skigebiet. Die silbergrau-blauen, modernen Kabinen verbinden das Hörnli (Arosa)  mit dem Urdenfürggli (Lenzerheide) über ein cleveres Kipp-Rampensystem. Bis zu 150 Skifahrer finden bequem Platz und schweben mit einer Geschwindigkeit von 12 Metern pro Sekunde in handgestoppten 3 Minuten und 54 Sekunden ins benachbarte Skigebiet. Die beiden Kabinen verkehren unabhängig voneinander, in einer «Rushhour» auch einmal beide in die gleiche Richtung.

Bild: Youtube

Giessbach Standseilbahn

Obwohl die Bahn einige technische Erneuerungen erfahren hat, strahlt sie heute immer noch viel nostalgischen Charme und Romantik aus, wie im Jahre 1879 als sie gebaut wurde. Die Standseilbahn erklimmt auf einer Streckenlänge von 345 Metern einen Höhenunterschied von 104 Metern und erreicht von der hoteleigenen Schiffsanlegestelle Giessbach-See das Grandhotel. Auf der vierminütigen Bahnfahrt geht es durch den Wald, über Brücken und entlang von Wasserfällen. Die mehrstufigen Wasserfälle weiter oben besucht man auf Fusswegen.

Bild: pmichel

Drehgondelbahn Sattel-Hochstuckli

Stuckli Rondo, so wird die erste Drehgondelbahn der Welt genannt, bringt Besucher in ungefähr acht Minuten von der Talstation Sattel nach Mostelberg. Auf der Fahrt bis auf rund 1190 Metern Höhe dreht sich die Gondel zwei Mal um die eigene Achse. In einer Kabine finden insgesamt acht Personen gleichzeitig Platz – zudem sind sie rollstuhl- und kinderwagengängig. Die Gondeln wurden nach dem 4-Jahreszeitenkonzept mit den Farben Grün (Frühling), Gelb (Sommer), Rot (Herbst) und Blau (Winter) gestaltet.   

Bild: Twerenbold

Bergbahn Wildhaus-Gamplüt

Die einzige vollständig solarbetriebene Gondelbahn der Welt (Stand 2016) befindet sich im Kanton St. Gallen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20km/h verbinden die knallroten Gondeln die Ortschaft Wildhaus mit der Alp Gamplüt. Die Fotovoltaik-Anlangen auf dem Dach des Bergrestaurants und der Maschinenhalle der Bergbahn Wildhaus-Gamplüt liefern etwa gleich viel Strom wie die Bahn verbraucht. 

Bild: Waldmeilen

Gelmerbahn

Wer den Nervenkitzel sucht, findet ihn auf der Gelmerbahn. Eine Steigung von maximal 106 Prozent macht die Bahn in der Grimselwelt im Berner Oberland zur steilsten offenen Standseilbahn Europas. Die einstige Werkbahn für den tonnenschweren Transport von Baumaterial ist heute für abenteuerlustige Wanderer offen und bringt sie im Nu vom Tal auf 1860 Meter über Meer. Oben lockt der türkisfarbene Gelmersee für eine Umrundung. In der «Gelmerhütte» kann später was Feines verzehrt werden.

Bild: Youtube

Stanserhorner «CabriO»

Die Cabrio-Bahn, welche Besucher von der Ortschaft Kälti auf das Stanserhorn bringt, ist die weltweit erste Seilbahn mit einem offenen Oberdeck. Die untere, weitgehend verglaste Etage bietet Platz für rund 60 Personen. Inwendig angeordnet führt eine Treppe auf das Sonnendeck hinauf, wo 30 Personen gleichzeitig Platz finden. Fahrgäste geniessen auf der Fahrt mit dem Stanserhorner CabriO einen atemberaubenden Rundumblick über die Region und den Vierwaldstättersee.

Bild: Gtos

(YEB)