Tourismuswelt

Es war viel los in unserem Speaker's Corner

Jahresrückblick, Teil 12 – Einwürfe: Skurriles, Ungewöhnliches, Aktuelles und Randthemen beschäftigten unsere Autoren beim Blick auf das Reisegeschehen.

Was den Briten der Speaker's Corner im Londoner Hyde Park ist, wo sich jeder zu einem beliebigen Thema auslassen kann, sind für uns die Einwürfe. Wem es unter den Nägeln brennt, kann sich hier kundtun, ob aus dem Redaktions- oder Freelance-Team oder wer auch immer aus der Reisebranche seine Gedanken ausbreiten mag zu skurrilen, aktuellen oder selten beleuchteten Themen.

Es gibt immer weniger Zollstempel in den Pass, beklagte sich ein Autor, bei dem Nostalgie mitschwang. Wie es zu seinem bisher kürzesten Hotelaufenthalt kam, beschrieb ein anderer, über eine endlose Reise von Hamburg nach Zürich, ein dritter. Und über den letzten Schrei der Reiseuntensilien gab es ebenfalls einen Einwurf: Jetzt kommt der Onepiece-Anzug.

Die nervigen, wiederholten, wenig überlegten Marketingoffensiven von Hotelportalen führte zu diesem Beitrag: Ich will nicht mehr nach Ravenna! Wie es ist, mit Heavy-Metal-Fans an Bord den Service zu bestreiten, erzählte eine Flight Attendant. Dass Flugallianzen nicht nur das Gelbe vom Ei sind, erfuhr man bei diesem Einwurf: Gefangen in der Codeshare-Hölle.

Und dann äusserten sich mehrere Autoren zum Thema Overtourism. Wie sich dieser am eigenen Leib anfühlt, dichtgedrängt mitten in Florenz, führte zum Beitrag: Die Diagnose lautet Tourismusdepression. Was gleich einen weiteren Autor auf den Plan rief. Der bekannte Reiseunternehmer fragte sich, predige ich Wasser und trinke Wein? Dies wiederum führte zu einem dritten Redner. Er richtete sich an seinen Vorredner mit diesem Beitrag: Es ist irritierend, wenn ein Unternehmer der Tourismusbranche im Stil einer NGO argumentiert.

Aber auch Hoteliers nutzen die Plattform, um ihren Gedanken und ihrem Unmut freien Lauf zu geben: so schilderte ein Schweizer Spitzenhotelier seine Erlebnisse in nordamerikanischen Hotels. Und ein anderer Hotelier ereiferte sich über die fehlende Kulanz von Hotelgästen, sollte einmal eine Stornogebühr anfallen.

(GWA)