Tourismuswelt

Während in Indonesien die Erde bebte, loderten in Kalifornien und in Europa – insbesondere in Schweden – anhaltende Waldbrände. Bild: TN

Erdbeben, Jahrhundert-Waldbrände und weitere Vorfälle

Jahresrückblick, Teil 7 – Destinationen: Die verheerenden Erbeben vom Sommer 2018 haben im Ferienparadies Spuren hinterlassen. Aber auch andere Destinationen waren mit Waldbränden und Schliessungen konfrontiert.

Am 29. Juli 2018 ereignete sich auf Lombok das erste Erdbeben, welches mit 6,5 auf der Richterskala auch auf Bali zu spüren war. Es sollte nicht das letzte bleiben. Nur etwa eine Woche später kam es zu einem erneuten schweren Beben: Mit der Stärke 6,9 auf der Richterskala war der Erdstoss noch heftiger als der letzte.

Mehr als 575 Menschen kamen bei den Beben ums Leben. Kurzzeitig sassen über 500 Touristen wegen eines Erdrutschs auf dem Vulkanberg Rinjani fest. Die Zerstörung dort war so gross, dass der Rinjani noch bis mindestens August 2019 für Touristen geschlossen bleibt. Rund 900 Touristen befanden sich zum Zeitpunkt des Erdbebens auf den benachbarten Gili-Inseln. Die Touristen wurden mit Booten evakuiert und nach Lombok gebracht. Die Beben hatten für Lombok und Bali einen massiven Buchungsrückgang zur Folge.

Grossbrand im Europapark und Waldbrände

Anfang des Jahrs herrschte im südlichen Indischen Ozean angespannte Stimmung: Mit einem Zyklon der Kategorie III zog Berguitta an Mauritius vorbei – mitten in der touristischen Hochsaison. Mauritius wie auch La Réunion verzeichneten Überschwemmungen und Stromausfälle, Opfer gab es keine zu beklagen.

Am 26. Mai 2018 brach im Europapark ein Grossbrand aus: Weite Teile der Bereiche Holland und Skandinavien wurden dabei zerstört. Der Schaden wird auf mehrere Millionen beziffert. Schuld an den Flammen war ein technischer Defekt im Bereich der Bahn «Fjord Rafting».

Im Juli 2018 wüteten in Schweden 40 Waldbrände gleichzeitig. Mehrere Dörfer mussten evakuiert werden. Schweden, das über keine Löschflugzeuge verfügt, erhielt Unterstützung aus zahlreichen Ländern wie Norwegen, Italien und Frankreich.

Auch in Kalifornien wüteten dieses Jahr heftige Waldbrände - sie werden als die «schlimmsten der Geschichte» bezeichnet. Mindestens 25 Personen kamen dabei ums Leben. Über 52'000 Menschen mussten evakuiert werden. Die verbrannte Fläche beträgt 115‘000 Hektar Land – das entspricht fast der Grösse der Stadt Los Angeles.

Touristen mussten zwischen April und Oktober dieses Jahres einen Bogen um die philippinische Insel Boracay machen. Die Insel war Präsident Rodrigo Duterte zu schmutzig - vor allem die Kanalisation, das Abfallmanagement und die Verkehrsinfrastrukturen mussten auf Vordermann gebracht werden. Am 26. Oktober folgte das Soft Opening für Touristen. Boracay soll nur noch 54'945 Menschen pro Tag aufnehmen. Davon maximal 19'215 Touristen.

In Dubai verlief ein Mega-Projekt buchstäblich im Sand: «The World Islands», ein künstlich angelegtes Archipel bestehend aus 300 Sandinseln, welche zusammen die Form einer Weltkarte bilden sollten. Seit dem Baustart im Jahr 2003 wurden bereits 321 Millionen Kubikmeter Sand ins Meer geschaufelt - vergebens: Das Projekt fiel der Finanzkrise zum Opfer. Durch den Baustillstand verloren die Inselgruppen ihre klar definierten Grenzen und auch die Stromversorgung bereitete Probleme.

(LVE)