Tourismuswelt

Riesige Rutschbahnen und ein Mega-Theater im Heck: Die Symphony of the Seas von Royal Caribbean steht stellvertretend für das immer reicher werdende Bordangebot im Cruisebereich. Bild: RCL

Viele Neuheiten bei den Cruise-Schiffen – und einiges Ungemach

Jahresrückblick, 4. Teil – Cruise: Die Kreuzfahrt-Branche boomt weiter und wartet mit neuen Schiffen auf. Für Schlagzeilen sorgten aber auch Zyklone und Passagiere.

Die Kreuzfahrt-Industrie brummt weiter und verzeichnet auch 2018 einen weiteren Jahrgang mit deutlichem Wachstum. Zahlreiche Neubauten wurden in diesem Jahr in Betrieb genommen – von der AIDA Nova über die Carnival Horizon, Celebrity Edge, Nieuw Statendam von Holland America Line, MS Roald Amundsen von Hurtigruten, MSC Seaview, Norwegian Bliss, Le Lapèrouse von Ponant, der Symphony of the Seas von Royal Caribbean bis zur neuen Mein Schiff 1.

Dabei konnte travelnews.ch die Entwicklungen auf den Weltmeeren mit vertiefenden Interviews und Analysen verfolgen. In einem ausführlichen Interview äusserten sich etwa MSC-Schweiz-Chefin Sylvie Boulant und Sales Managerin Inga Bühler zur jüngsten Entwicklung bei MSC. Und Cruise-Experte Thomas P. Illes unterstrich, dass es sich bei Kreuzfahrten weiterhin um ein sehr erklärungsbedürftiges Produkt handelt. Costa/Aida machte für die gesamte Sparte Werbung bei Reiseprofis: auf der AIDA Prima fand Ende Oktober die SRV-Reise und 91. Generalversammlung fünf Tage lang im Mittelmeer statt – mit über 200 Teilnehmern, die sich ein vertieftes Bild machen konnten, was die Kreuzfahrten-Sparte auf sich hat.

Kritik und Albträume

Einen Start nicht ganz nach Mass legte die AIDA Nova hin, denn die Auslieferung verzögerte sich anfangs Dezember. Für viel Aufmerksamkeit sorgte auch der Artikel mit der Ankündigung des Titanic-Revivals im 2022. Mit einer verstärkten Marktpräsenz in der Schweiz wartet Norwegian Cruise Line. Und gleich zwei neue Flussschiffen lanciert die Swiss Excellence River Cruise, die Reederei der Twerenbold Gruppe auf: in diesem Jahr neu hinzu kam das Schiff Nummer 10, die Excellence Countess, im April 2019 folgt dann die Baroness.

Vermehrter Kritik sieht sich die Cruise-Industrie aber wegen dem Overtourism ausgesetzt. Einige Destinationen schieben dem grossen, temporären Besucheraufkommen, wenn Kreuzfahrtschiffe für einige Stunden ankern, nun aber den Riegel. Dubrovnik will nur noch zwei Schiffe am Tag und maximal 5000 Passagiere zulassen. Bergen will die tägliche Anzahl Schiffe auf drei reduzieren, mit maximal 8000 Passagieren.

Und dann geschah auch noch dies: anfangs Jahr geriet die Norwegian Breakaway in einen Bomben-Zyklon, ein Albtraum für die Passagiere. Mitte Jahr verschwand der bekannte deutsche Casting-Show-Teilnehmer Daniel Küblböck von der AIDA Luna. Und dass Gruppenbuchungen für Schifffahrtsgesellschaften nicht nur attraktiv sind, erfuhren die Betreiber der Voyager of the Seas: eine Firmengruppe verwandelte das Schiff in ein Party-Boot, was für die weiteren Passagiere ebenso zum Albtraum wurde.

(GWA)