Destinationen

Von Konnopke's Imbiss in den Bieberbau und zur letzten Instanz

Die Gastroszene in der deutschen Hauptstadt lässt keine Wünsche offen.

Trendig und hip ist Berlin schon lange. In den letzten Jahren hat sich die Metropole zudem zu einem kulinarischen Hotspot entwickelt, der von Foodies aus der ganzen Welt besucht wird.

Mittlerweile gibt es in der deutschen Hauptstadt nicht nur die meisten Michelin-Restaurants Deutschlands, sondern eine Vielfalt an avantgardistischen Bistros, angesagte Szenelokalen und kultige Wurstbuden. travelnews.ch hat zehn Highlights ausgewählt:

Neue Szenelokale

Bei Ivo Ebert geht es abends mit dem Fahrstuhl in den Keller, was seinem ersten Restaurant – Einsunternull – den Namen gegeben hat. Seit November 2015 pflegt der geschulte Sommelier in Berlin Mitte einen eigenwilligen Kochstil, der von Feld, Wald und Wiese inspiriert wird. Ebert und sein Team verwenden möglichst einheimische Zutaten, denen sie komplexe Aromen entlocken. Deshalb sollten die Gerichte langsam und bewusst genossen werden. Auch einen Mittagstisch gibt es, dieser befindet sich allerdings im Erdgeschoss. www.einsunternull.de

Hinter dem KaDeWe in Schöneberg hat der Berliner Sternekoch Tim Raue sein neues Restaurant, die Brasserie Colette, eröffnet. Der Name basiert auf einer Kindheitserinnerung an eine Dame, die an der französischen Atlantikküste einen kleinen Crêpe-Stand betrieb. Raue kombiniert seinen typisch unkonventionellen Kochstil mit einem klassischen Brasserie-Konzept und setzt dabei auf hochwertige Zutaten. Ein Hingucker ist eine Wandverkleidung aus historischen Apotheker-Schränken, die gegenüber der Bar eingebaut wurde. www.brasseriecolette.de

Crossover und Ethnic

Hinter dem Restaurant Fräulein Kimchi steckt Lauren Lee, eine junge Koreanerin, die in Kanada und den USA aufwuchs. Als eine der ersten, die einen Stand in der Markthalle 9 eröffnete, wurde sie schnell für ihr originelles «Seoul-Food» bekannt, das frische Produkte, Gewürze und Aromen aus der ganzen Welt miteinander verbindet. Seit kurzem serviert sie ihre Crossover-Gerichte – darunter Kimchi Quesadillas, Ramenburger und Corean Tacos – auch in einem kleinen Restaurant im Prenzlauer Berg. https://fraeuleinkimchi.com

Koshary Lux in Charlottenburg spezialisiert sich auf Gerichte aus Nordafrika und dem nahen Osten. Zum exotischen Angebot zählen die algerische Chermoula-Bohnen-Linsen-Suppe, der marokkanische Oliven-Orangen-Salat und der jemenitische Chili-Dip Zhuk. Der Name des Lokals leitet sich vom ägyptischen Nationalgericht Koshari ab, das aus Linsen, Makkaroni und Reis sowie karamellisierten Zwiebeln, Kichererbsen, Tomatensauce und Pistazien besteht. www.facebook.com/KLXKosharyLux

Vegan

«Make Hummus, Not Walls» ist das Motto von Hummus & Friends, einem veganen und koscheren Bistro neben der Neuen Synagoge in Berlin Mitte. Der Star des Menüs ist natürlich Hummus, der aus speziellen Kichererbsen aus der Region Galiläa zubereitet wird. Ebenfalls beliebt ist der Friends Salat aus Kräutern, Nüssen, Gemüse und Cranberries. Das Lokal verfügt über eine offene Küche und Tische im lauschigen Innenhof. www.hummus-and-friends.com

Das Rawtastic im Prenzlauer Berg ist Berlins erstes rohveganes Restaurant. Hier wird das Essen nicht über 42 Grand erhitzt, sodass die Lebensmittel ihre Nährwerte behalten. Auf der Karte stehen Gerichte wie Zucchini-Lasagne mit Nusskäse, Pesto und Wallnussbolognese sowie Superfood-Smoothies wie der Gojilicious aus Goji-Beeren oder der Chagastic aus Blaubeeren und Kokos. www.rawtastic.de

Berliner Klassiker

Auch wenn die deutsche Hauptstadt viele kulinarische Trends setzt, ist die traditionelle Küche noch immer beliebt. Eisbein mit Erbspüree, Kalbsleber Berliner Art, Sülze mit Bratkartoffeln oder Buletten mit Senf gehören zu den Klassikern, die schon seit Jahrhunderten auf heimischen Herden zubereitet werden. Die älteste Gaststätte Berlins, Zur Letzten Instanz im Ortsteil Mitte, existiert schon seit 1621 und zählte Napoleon und Goethe zu ihren Gästen. www.zurletzteninstanz.com

Das Diener Tattersall in Charlottenburg zählt ebenfalls zu den berühmtesten Altberliner Etablissements. Nach der Übernahme durch den Schwergewichtsboxer Franz Diener in den 50er-Jahren avancierte es zu einer Künstlerkneipe. Von Hildegard Knef bis Harald Juhnke kamen alle auf ein Bier und Buletten vorbei und hinterliessen signierte Schwarz-Weiss-Fotos, die bis heute die Wände schmücken. www.diener-berlin.de

Currywurst

Der liebste Snack der Berliner ist die Currywurst. Diese wurde schliesslich in ihrer Stadt erfunden, und zwar von Herta Heuwer, die sie zum ersten Mal an ihrem Imbissstand in Charlottenburg anbot. Den Stand gibt es heute nicht mehr, dafür haben einige andere Wurstbuden Kultstatus erreicht. Darunter Konnopke’s Imbiss in einem Kiosk unter der Hochbahn im Prenzlauer Berg, ein Familienbetrieb, der seit 1930 existiert. www.konnopke-imbiss.de

Das West-Berliner Pendant ist Bier’s Kudamm 195, wo seit 1965 Currywurst über die Ladentheke geht – oft begleitet von einem Fläschchen Champagner. Zu den Stammkunden zählen viele Promis, ganz besonders in den frühen Morgenstunden. Nachteulen treibt es auch zum berühmten Curry 36, entweder zum Original in Kreuzberg oder zur neuen Filiale am Bahnhof Zoo. http://bier-s.com/kudamm195/ www.curry36.de

(TN)