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Steve Zürcher hat im Sommer 2019 sein Geschäfts an die DER Touristik Suisse übergeben - und ist sehr glücklich damit. Bild: HO

Sponsored «Für mich war die Übernahme durch Kuoni ein Geschenk des Himmels»

Vor zwei Jahren verkaufte Steve Zürcher seine beiden Uzwiler Reiseunternehmen an die DER Touristik Suisse. Im Interview mit Travelnews schildert er, wie das vor sich ging und warum das für ihn eine glückliche Fügung war.

Vor bald zwei Jahren verkaufte Steve Zürcher seine beiden Uzwiler Reiseunternehmen travelXperts AG und Kuoni Reisen Travel Partner an die DER Touristik Suisse. Ein Schritt, dem er bis heute nur Gutes abgewinnen kann - im Wissen, dass der Zeitpunkt angesichts der kurz darauf eintretenden Corona-Krise natürlich auch gewissermassen glücklich war.

Wie kam es überhaupt zur Übernahme? «Ich hatte schon lange, auch aus gesundheitlichen Gründen, den Wunsch gehegt, mit 60 Jahren aufzuhören», holt Zürcher gegenüber Travelnews aus, «und so begann ich rund drei Jahre zuvor, mich nach potenziellen Käufern umzusehen.» Zwar hat Zürcher Kinder, welche teilweise sogar die Reisebüro-Lehre in seinem Unternehmen absolvierten, jedoch zeigte niemand aus dem Nachwuchs Interesse an der familieninternen Fortführung des Reisegeschäfts - daher kam also nur eine Veräusserung in Frage. 2018 war dann Zürcher nach eigenem Bekunden «zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort»: Er traf Annette Kreczy, damals Head of Sales (heute Chief Sales Officer) der DER Touristik, an einem Branchenevent und kam mit ihr, die er als «sehr angenehm und professionell» bezeichnet, ins Gespräch. Ihr Expansions-Ziel deckte sich gut mit dem Verkaufsziel von Zürcher, aus dem informellen Treffen wurden Verhandlungen, bei denen auf Seite von DER Touristik Suisse dann auch Dieter Zümpel (CEO) und Olivier Weiss (CFO) dabei waren, und schliesslich ein Verkauf. Alle Puzzlesteine passten.

Zum einen hatte Zürcher «den Markt Uzwil und Region im Sack», wie er sagt: Mit dem Franchise-Büro Kuoni Travel Partner, welches im Coop-Supercenter in Uzwil eingenistet war, und dem nahe gelegenen Büro von travelXperts, welches viele Commercial-Kunden hatte, aber auch aktiv war in den Bereichen Privat- und Messereisen. «Auf persönlicher Seite hat alles gestimmt, administrativ erfolgte der Verkauf problemlos und aber auch seriös», so Zürcher. Will heissen: Infolge der Grösse seiner Unternehmen kam es von Seiten der DER-Muttergesellschaft Rewe zu einem «Due Diligence»-Prozess. Diesen bezeichnet Zürcher zwar als «recht umfassend», doch unterstreiche das letztlich die Seriosität, mit welcher die Übernahme vonstatten ging. Und am Ende stimmte eben auch der Preis - über welchen weiterhin Stillschweigen vereinbart ist.

«Auf persönlicher Seite hat alles gestimmt, administrativ erfolgte der Verkauf problemlos und auch seriös.»

Nun war es aber nicht so, dass nur DER Touristik Suisse in Frage gekommen wäre, trotz der vorhandenen losen Partnerschaft via dem Franchisebüro Kuoni Travel Partner. «travelXperts war Mitglied der TTS-Gruppe, wo gemäss den Statuten bei einer Verkaufsabsicht die Verkaufspläne zuerst den TTS-Mitgliedern präsentiert werden müssen», so Zürcher. Es habe auch tatsächlich anfangs Interesse von einem TTS-Mitglied gegeben, wonach aber ein Rückzug erfolgte, womit die Bahn frei war für die Verhandlungen mit DER Touristik Suisse. Zürcher verliert kein schlechtes Wort über die TTS-Gruppe - ist letztlich aber zufrieden damit, wie es kam: «Für mich war die Übernahme durch Kuoni ein Geschenk des Himmels».

Diese Aussage hat mehrere Gründe. Zum einen wurde Zürchers Lebenswerk sorgfältig behandelt. Die beiden Büros wurden zusammengelegt; jenes im Einkaufszentrum aufgegeben, dafür der Sitz von travelXperts gleich mal renoviert. Und der Brand travelXperts wurde auch beibehalten. Mit Andreas Schneider (Head of Business Travel bei DER Touristik Suisse) ging Zürcher gleich nach der Übernahme die zehn wichtigsten Commercial-Kunden besuchen; die Kundenübergabe lief reibungslos und Zürcher ist noch heute in Kontakt mit Schneider.

«Ich empfehle auch anderen Unternehmern diesen Schritt.»

Grundsätzlich ist Zürcher nun ganz raus. Zunächst sollte er nach dem Verkauf 2020 noch im Bereich «Sales und Akquisitionen» für den neuen Eigentümer aktiv sein, mit Freiheiten beim eigenen Pensum. Doch die Corona-Pandemie veränderte die Ausgangslage und Zürcher zog sich zurück, und ging rückwirkend per 31. Dezember 2019 in Frühpension. «Damit hatte ich auch mein Ziel erreicht, mit 60 pensioniert zu sein» so Zürcher. Durch den Rückgang der Pandemie gewinnt nun allerdings die ursprünglich noch vorgesehene Sales- und Akquisitionstätigkeit wieder an Aktualität, nachdem er noch immer über umfangreiche Kontaktmöglichkeiten im Bereich Geschäftsreisen verfügt. Er unterhält hierfür in seinem Heimbüro noch einen Anschluss zu Kuoni Business Travel.

«Ich empfehle auf Nachfrage auch anderen Unternehmern diesen Schritt», sagt Zürcher. Dass er beim Timing auch etwas Glück hatte, ist ihm bewusst. Andererseits könne es sich gerade jetzt infolge Corona anbieten, Gedanken rund um das Thema Unternehmensnachfolge um das eine oder andere Jahr vorzuziehen. Letztlich müsse man gut überlegen, wohin man wolle: «Vielleicht hätte ich die Corona-Krise auch selbständig überlebt, finanziell zumindest, aber es wäre eine harte Belastung für meine Gesundheit und meine Nerven gewesen». Nun weiss ich mein früheres Unternehmen in guten Händen und kann mich getrost zurücklehnen. Und ich muss mich nicht mehr selber mit der Lufthansa Group herumschlagen.»


Dieser Text ist Teil des Specials «Reisebüro-Nachfolgelösungen».

(TN)