Tourismuswelt

Idyllische Ortschaften wie Quinten ziehen die Blogger an. Bild: MadMeier

Quinten rückte dank schwedischem Instagramer ins Rampenlicht

Gstaad Tourismus und Heidiland Tourismus führten bereits im 2014 eine der ersten Schweizer Blogger-Reisen und Instameets durch. Die Tourismus-Experten erzählen von ihren Erfahrungen und warum der Output auch nur einmal aus einem emotionalen Feedback bestehen kann.

Heidiland Tourismus hat bei der Kooperation mit Influencern schon früh Erfolge verbuchen können. Adrian Pfiffiner, Leiter Kommunikation, sagt: «Unsere Organisation hat bereits 2014 eines der ersten touristischen Instameets überhaupt in der Schweiz durchgeführt. Dank eines schwedischen Star-Instagramers konnten über 2 Millionen Impressionen für das kleine, autofreie Weindörfchen Quinten am Walensee generiert werden.»

Auch Gstaad Tourismus ist früh auf den Influencer-Zug aufgesprungen: «Bereits im Dezember 2014 hat die Destination Gstaad die erste Schweizer Blogger-Medienreise durchgeführt», erklärt Antje Buchs, PR Projektmanagerin. Bei der Zusammenarbeit mit Influencern würden die Zielgruppe, Follower und Interaktionen der Blogs und Influencer analysiert und abgewogen, ob die Community mit der Destination zusammenpasse. «Eine hohe Followerzahl ist nicht essentiell bei der Bewertung», sagt Buchs.

Qualität wichtiger als Quantität

Die Qual der Wahl hat auch Heidland Tourismus: «Wir erhalten viele Anfragen von Influencern, die gerne unsere Gegend besuchen würden. Hier filtern wir dann und schauen, welche Zielgruppe wir über die jeweiligen Influencer erreichen und ob die Zielgruppe auch zu unserem Angebot passt. Bei Bloggern gehen wir teilweise auch ganz gezielt vor und versuchen, von unserer Seite her ein Thema aktiv bei einem passenden Blogger zu platzieren», sagt Pfiffner.

Obwohl sich Blogger und Influencer im digitalen Umfeld bewegen, sei die Frage der Messbarkeit nicht immer einfach zu beantworten. «Wir haben uns verabschiedet von einer rein quantitativen Betrachtungsweise hin zu einer qualitativen Beurteilung. Uns sind inhaltliche Rückmeldungen und Interaktionen mittlerweile wichtiger als die reine Reichweite und Anzahl Likes», erklärt Pfiffner. Er sieht eine Kooperation vor allem als Inspiration für die Follower. «Deshalb kann der messbare Output eigentlich nur das emotionale Feedback sein, welches über einen Post ausgelöst wird», sagt Pfiffner.

Gstaad Tourismus handhabt das Ganze etwas anders: «Der Output wird nach Anzahl Likes, Interaktionen und Reach gemessen», sagt Buchs. Dagegen eher schwer messbar empfindet Buchs die Kooperation mit Influencern aus den Fernmärkten. «Hier ist die Zusammenarbeit meist schwieriger, da die Ansprüche oft anders als bei europäischen Bloggern und Influencern oder jenen aus den USA sind», sagt Buchs.  

(LVE)