Karriere

Wer einen IST-Abschluss hat, soll sofort vollumfänglich in der Privatwirtschaft eingesetzt werden können. Bild: Fotolia

«Wir nehmen nicht einfach jeden auf»

Schulleiter Thomas Jenzer erklärt, weshalb die IST ihre Schüler durch eine Selektionsprozedur gehen lässt.

«Wer einen IST-Abschluss hat, ist rein vom Wissen her befähigt, auf unterer oder mittlerer Kaderstufe in einem Unternehmen einzusteigen», erklärt IST-Schulleiter Thomas Jenzer selbstbewusst. Allerdings ist ihm klar, dass ein solcher Qualitätsanspruch auch eine Verpflichtung für die Schule ist. Wie wird sichergestellt, dass die IST-Absolventen auch wirklich brauchbar sind?

«Employability, um mal ein schönes englisches Wort zu benutzen, ist das A und O für Absolventen jeder Schule», erklärt Jenzer. Deshalb sei auch der Aufnahmeprozess an die IST darauf angelegt. Zunächst einmal gibt es Mindestanforderungen: KV-Abschluss, Lehrabschluss, Matura (Gymnasium, FMS oder HMS) muss vorhanden sein, schliesslich ist der Eintritt prüfungsfrei. Das schliesse aber Quereinsteiger nicht aus: Bewirbt sich zum Beispiel ein gelernter Koch an der IST, müsse dieser einfach schon Sprach- und Buchhaltungs-Kenntnisse nachweisen können, also möglicherweise in separaten Kursen das notwendige Wissen erworben haben.

Nach dem Einschreiben für die Schule müssen die Kandidaten zudem auch zu einem Aufnahmegespräch beim Schulleiter antraben. «Wer nicht passt, wird abgelehnt», erklärt Jenzer – er erkenne jeweils rasch, ob jemand unqualifiziert oder unmotiviert sei. Aufgrund langer eigener Erfahrung in der touristischen Arbeitswelt weiss Jenzer, was es im Tourismus braucht. Das Gespräch sei aber keine Prüfung und man müsse keine Angst davor haben; es gehe mehr darum, in einem persönlichen Gespräch festzustellen, ob der Kandidat bzw. die Kandidatin die charakterlichen Voraussetzungen für die Schule mitbringt.

Es ist kein Numerus Clausus

Eine Kapazitätsfrage, also eine Art Numerus Clausus, sei dies nicht: «Wir nehmen einfach nicht jeden, auch wenn wir Kapazität hätten und das Schulgeld gerne nehmen würden. Aber unsere Absolventen müssen in der Privatwirtschaft sofort brauchbar sein, deshalb prüfen wir sorgfältig im Voraus, wen wir aufnehmen.»

Als weiterer Schritt, die «Employability» zu gewährleisten, gilt der Lehrplan. «Die Didaktik ist klar darauf ausgelegt, dass der Transfer von der Schule in die Arbeitswelt gelingt», präzisiert Jenzer. Haben dann die Schüler den Abschluss in der Tasche, gehe es aber erst richtig los: «Auch mit dem IST-Abschluss wird einem nichts geschenkt; man muss sich zuerst seine Sporen in der Arbeitswelt abverdienen. Aber der Abschluss ist ein hervorragender Türöffner.»

Das erste Semester gilt jeweils als Probezeit. Die meisten Schüler ziehen die Schule durch. Was auch Sinn macht: Das Durchschnittsalter der Schüler im Vollzeitkurs liegt bei 23 Jahren, bei den Schülern im berufsbegleitenden Kurs etwas höher. Der Eintritt ins Berufsleben auf guter «Flughöhe» kommt damit nicht zu früh und nicht zu spät. Ein weiterer Grund, sich an der IST ausbilden zu lassen.

(Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit IST Höhere Fachschule für Tourismus)

(JCR)